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Früher Woche«-««- RachrichtMatt Tageblatt M Hiiüns.Mit. ?n»SiRs,M«f, A. Mn. HeiiliHnt, I«iau, Xeüiksel. MunsNls. Mn A. Ms, St. Kü AWM ötmnvrf An», Ätiemils», Us-iMtl nt BisUei» Amtsblatt für das Kgl.Amtsgericht«ud de« Siadtrat zu Lichtenstein Atteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk — «1. Jichrgim«. Nr 182. L>L!ALKkW Dienstag, den 8. August NLZWULW viest« Matt erscheint täglich anker Lonn- und Festtag, nachmittag, für den solgende» Lag. — VUrtelfichrUcher Lerugiprei« 1 Md. bv Pfg^ durch die Post bezogen 1 Mk. 7b pfg Linzrine illnwmern 10 pfg. LesteUungen nehme« an her der Lrpedition in Eichten stet», LwUdaner Mr. Nr. Sd, «üe Maiserllche« postanstattrn, postdoten, sowie di» Kn-träger entgegen- Inserate werden die sLnfgrspaUene GrnndMe mit 10, str anawvrttge Inserenten mtt 1v pfg. berechnet. «ektameMe 3V pfg. Sm amtlichen Teile kostet dir rweitzaltigr veile SV pfg. Fernsprrch-Lnschlnß «r. 7. Inseraten-Lnnahme täglich di, tpitchnu »onnlttag, 10 «hr. Telegramm-Ldrrhe: Tageblatt. Dienstag, a« 8. A«g«ft 1911, Nachmittag 3 Uhr sollen in HeinrichSort 2 Läuferschweine öffentlich versteigert werde». Sammelort der Bieter im Gafthvf zur Krs«e in HeinrichSort. Lichtenstein, am 7. August 1911. Der Gerichtsvollzieher des 1^1. Amtsgerichts. Das Wichttgste * Der Kaiser ist gestern in Wilhelmshöhe eingc- tooffen. * In Mainz wurde gestern der diesjährige Katholiken« tag mit einem Festzuge und einer Begrüßungsvcrsamm- lung eröffnet. * Bei einem Zusammenstoß zwischen Einbrechern und Schutzleuten in der Genthiner Straße zu Berlin unrrde ein Schutzmann tödlich verletzt; ein Einbrecher verübte Selbstmord. * In Kap Haitien auf Haiti ist es zu einein Straßen" kunpf zwischen Anhängern Firmins und Lecontes ge- stammen, wobei zwanzig Personen getötet sein sollen Britische und deutsche Marinesoldaten patroullieren in den Straßen. * Tie Rückkehr der Malissoren aus Montenegro nach Albanien hat begonnen. Toch werden neue Kam« pfc im Süden Albaniens erwartet. * In Tangermünde sind zehn Wohnhäuser mit Neben« zebüuüen durch Feuer vernichtet worden. * Der Verband der Metallindustrielten in Leipzig beschloß am Sonnabend in Leipzig, 60 Prozent der Metallarbeiter auszusperren. Es handelt sich um zehn« tausend Arbeiter. * Bei einem Einsturz des alten spanischen Mauren« schlosses Bunol wurden dreißig Häuser zerstört, neun Personen getötet und zahlreiche verletzt. * Bei einem über die Gegend von Koburg meder- gegangenen schweren Gewitter wurden 5 Personen vom Witz getroffen, 4 sind bereits tot. * Der Waldbrand bei Franzensfeste kann als lala- lisiert betrachtet werden. Das Feuer konnte auf dein Kamm zurückgedrängt werden, doch sind Löschversuche hierdurch unmöglich, da die Löschmannschaften infolge der Höhe dem Brande nicht nahekommcn lonnten. Marokko Die Regierung hat halbamtlich initgeteilt, daß die Verhandlungen zwischen dem Staatssekretär von Ki- derlen-Wächter und dem französischen Botschafter Cam- Von zu einer prinzipiellen Annäherung geführt haben. Eine vorsichtige Wendung, wohl geeignet, falschen Hoff nungen, als sei nun schon alles zum guten Ende ge diehen, den Boden zu entziehen. Ter Abstieg mag 'noch einige Zeit erfordern, der Gipfel des Berges ist erklom men- Deutschland befindet sich jetzt etwa in der Lage eines Zivilklägers, dessen Ansprüche als dem Grund? nach für gerechtfertigt erklärt worden sind. Tsamik ist immerhin schon etwas erreicht, wenn auch noch nicht feststeht, ob es sich mit dem zufrieden gibt, was ihm ilm weiteren Verlauf des Prozesses tatsächlich zugebilligt wird. Darüber weiß heute noch niemand etrvas. Um tv verwunderlicher oder beklagenswerter ist cs, wenn fetzt, namentlich in alldeutschen Kreisen, maßlose 2hn- griffe gegen die Regierung erhoben werden. Ins Blaue hineinzuschwatzen, sollten wir doch lieber einer gewissen Sorte von französischen und englischen Blättern über lassen, die darin Meister sind, und über deren >He- baren man sich mit Recht lustig macht. Wenn politisch Erfahrene und angesehene Publizisten in diesen ernsten Zeiten glauben, mit Warnungen und Mahnungen nicht zurückhalten zu sollen, so ist das ihr gutes Recht, und man wird ihre Stimme auch in Kreisen, die ihre An sichten nicht teilen, mit Achtung hören. Aber das öde Geschimpfe und Geschrei^einzelner Tagesblätter, ihre durch nichts bewiesenen Anschuldigungen gegen Kaiser Und Regierung können nicht scharf g!enug jiurückge- wiesen werden; sie schädig« die Interessen des Reiches Und untergraben das AnMhen der Presse. ! Presse-Stimme«. In ihrem Wochenrückblick weist die offiziöse „Nvrdd. Allg. Ztg." nochmals auf die Meldung bin, daß die Annäherung über den prinzipiellen Standpunkt des Marolkostreits zwischen Deutschland und Frankreich er folgt sei und fährt dann fort: „Die beiden Regierungen müssen cs sich bis auf weiteres versagen, der Oeffentlichkeit Mitteilungen zu machen. Dadurch würde, wie die „Westminster Gazette" zutreffend bemerkt hat, das Ergebnis der Verhandlungen in Frage gestellt werden. Ter Mah nung des englischen Blattes zu geduldigem Abwarten muß man sich anschließen. Gern sei sestgestellt, daß die deutsche Presse in den großen Blättern »Iler bürgerlichen Parteien gegenüber manchen ausländi schen Beunruhigungsversuchen kühl und vertrauend geblieben ist." Tie „Nationalliberale Korrespondenz" veröffent licht einen parleivssiziöien Artikel, in dem die E i n b e - rnfung des Reichstags noch vor Abschluß der Mar o k k v v e r h a n d tu ng e n gefordert wird. Ter Artikel wird sicher noch zu mancherlei Erörterungen den Anlaß geben. Ob eine öffentliche Erörterung der Marokkofragc vor dem Reichstage vor dem Abschlusse der Verhandlungen empfehlenswert ist, darüber läßt sich allerdings sehr streiten. Der Dank der Jugend. Tie in Halle zu einer außerordentlichen Tagung ver sammelten deutschen Korpsstudenten haben ach den Staatssekretär von Kiderlen-Wächter ein Telegramm gesandt, in dem sie ihre Begeisterung und Freude über die tatkräftige Förderung deutschnationaler Interessen zum Ausdruck bringen und treue Gefolgschaft zur Wah rung und Mehrung vaterländischer Ehre und Größe geloben. Deutsches Reich. Berlin. (Tie Flottenschau vor dem Kaiser' am ' 5. September in der Kieler Bucht wird alle ihre Vor i läufer übertreffen. Rund 140 Kriegsschiffe mit einem i Gesamwerorang von etwa 400000 Tonnen und einer Besatzung von gegen 25 000 Mann, das ist annähernd die Hälfte aller Marineangehörigen, werden zur Stelle sein. Aus eine Einladung des Kaisers wohnt der öster reichische Aomiral Montecucculi der Flottenschau bei. — (Tie Herbstsession des Reichstages.) Im Herbste finden sich bekanntlich die Reichsboten wieder zu par lamentarischer Arbeit zusammen. Diese Session wird aber nur kurz sein, obwohl wichtige gesetzgeberische Aufgaben noch der Erledigung harren. Man gedenkt aber nur, wie die „N. G. C." aus parlamentarischen Kreisen bpn, etwa sieben Wochen zu ragen, d. h. von Anfang Oktober bis Anfang Dezember. Nun liegt noch eine erhebliche Masse von zum Teil sehr wichtigen Rcichstags-„Resteu" vor, von denen verschiedene schon in Kommissionen beraten worden sind. Man denke nur an die Schiffahrtsabgaben-Vorlage, an die Ttraf- : gesetznovelle, den Entwurf eines Arbeilskammergesetzes, s an das Kurpsuschcrgesetz, die Fernsprechgebühren Vor- s läge und die sozialpolitischen Vorlagen. Dazu kommen ! noch- neu hinzu das schwierige Privatbeamten Versiehe- rungsgesetz, die .Handelsvorlage mit England und das schon einmal abgelehnte Gesetz über die Ausgabe kleiner Aktien. Natürlich sind auch Debatten über die Marokko fragc und andere aktuelle politische Tagesfragen zu erwarten — (Zum deutschen Gesandten in Peking) ist der bis herige Ministerresident in La Paz Wirkt Legations rat v. Haxthausen ernannt worden. — (Schwerer Verdacht.) Unter dem Verdachte des Landesverrats, begangen durch Verrat militärrch.r Oie ¬ heimnisse, wurde ein Nürnberger, aus Meißen stammen der mittl. Postbeamter verhaftet. Er soll beabsichtigt haben, für Frankreich tätig zu sein. Die Staatsanwalt schaft hatte rechtzeitig Nachricht über das verbrecheri sche Treiben des Beamten erhalten und seine Ver haftung angeordnet. Die Behörde bewahrt über die Sache strengstes Stillschweigen. ! — (Kampf gegen die deutsche Sprache.) Der Prager ' Stadtrat beschloß die Wiederaufnahme des Kampfes ' gegen die deutsche Sprache in Prag. Sämtlichen städti schen Behörden wurde verboten, iveiterhin deutsche Eingaben anzunehmen und mit den Parteien deutsch zu verkehren. Den Zuwiderhandelnden wird Diszip-! linicrung und cventl. Entlassung angedroht. Aus Nah und Fern Lichtenstein, 7. August 1911 * — Die Wettervorhersage für morgen lautet; Südwcstwind, wechselnde Bewölkung, warm, trocken. * — Stadtbad. Wasser-Temperatur für heute? 26" Celsius. * Niederschläge. Tie am gestrigen Nachmittage und abends hier auftretenden Gewitter haben auch etwas Niederschläge im Gefolge gehabt, die wie ein Tropfen aui den heißen Stein fielen. Heute ist es immer wieder - sehr heiß. ! *— Ferienrnde. Nach schönem, vom Wetter außer- ; ordentlich begünstigten Wochen der Freiheit und Üjn-- gebundenheit beginnt nign mongcn für unsere Schub- lugcnd der Unterricht wieder. *— Die Freiwillige Feuerwehr zu Lichten stein leitet Sonnabend, den 12. August 1911 ihr öOjäbrigcs Jubiläum durch einen Zapfenstreich ein, der folgenden Weg nimmt: Stellen Restaurant Heldbrücke (Kam. Wagner), am Schloßberg, am Park, untere Bach- gaZc, Waldenburgerstraße, innere und äußere Rümpf straße, Güterbahnhofstraße, Webendörfer-, Stübel- und Fröhlichstraßc, Zwickauerstraße, .Hartcnsteiner- und Wet- tinstraße, Bteichgasse, Badcrgafse, Hauptstraße, Markt, Kirch- und Hospitalgasse, Chemnitzerberg, Angergasse, Marltgäßchen, Iohannisgarten. Sonntag: findet vor- mittags chß. 11 Uhr Feier auf dem Friedhöfe und snach- mittags 2 Ubr Festzug statt, dep folgende SitraßeN! berührt: Stellen auf dem Fcstplatze des „Goldnen Helm", Hartensteinerstraßc, Brücke beim Wettiner Hof, Bleich- und Badergasse, Hauptstraße, Hospital- und Schulgassc, Marktgäßchen, Topfmarkt, Tapfmarktgasse, untere Bachgasse, Wiesenstraße, Glauchauerstraße, in nere Rümpfstraße, König Albert- und Fürst Otto Viktor- straße, Bahnhofstraße, Güterbahnhofstraße, Webendör fer-, Stübel-, und Fröhlichstraße, Zwickauerstraße und s „Helm." Hierauf Gartenkonzert, abends Kommers. n. Turnerisches. Bei dem gestern stattgefundenen Gerätcwetturuen des Turnvereins Thalheim, bestchend aus je 2 Pflichtübungen am Reck, Barren und Pferd und einer Stabübung, ging Herr Märtin Vogel vom Turnverein Callnberg mit 54 zweisechstel Punkten als Sieger hervor. *- Festgenommen wurde am -Freitag in Crim- mitichau die am vergangenen Mittwoch ans der Be- zirksanstalt Lichtenstein entwichene Frauensperson St. Ticselbe wurde am Sonnabend wieder nach hier ab- geliesert. *— Feuerschein war am Sonnabend in der 12. Nachtstunde hier zu sehen. Wie verlautet, ist in Rie de rölsnitz die Mehncrt'sche Scheune mit vielen Erntevorräten niedergcbrannt. Mülsen St. Micheln. (Zu besetzen. — Vergröße rung.) Zu besetzen sind die Aemter eines Armenhans- verwalters und eines Wcgewärters, der gleichzeitig dir Stelle des Nachtpolizcidicners zu übernehmen hat. —