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großer Hingabe widmete sich Mrs. Fokham ihrer Toch- i Mrs. Fokham wehrte lächelnd ab. ter. Sie freute sich, wenn sie Evas Schönheit den s „Es'ist purer Egoismus, Eva. Ich weiß, daß purer Egoismus, Eva. ^ch weiß, oc sa festhalten kann. Und außerdem - Dich nur könnte. Ihre Mutter fuhr täglich mit ihr aus und über schüttete sie mit kostbaren Geschenken. Sie erhielt Kostü me und Schmucksachen, elegante Kleinigkeiten, die eine rechten Rahmen geben konnte. Eva profitierte viel von der Kunst ihrer Mutier, sich geschmackvoll zu kleiden und ihre Schönheit wie ein köstliches Gut zu pflegen. Sie freute sich nicht wenig all dieser Herrlichkeiten. Bei jedem neuen Kleid, bei jedem Schmuckstück fragte überaus schmutzigem fast schwarz« Oöstwaschwasser, dm* mit sie sich »frühzeitig an das Reinige« gewöhnen. Vüt man auf Wanderungen Obst gleich frisch genießen, f» reibe man die Früchte einzeln mit jeiinem sduberM Tuche ab, oder man schäle sie, wenigstens die Birne» und Aepfel. Im übrigen soll man freilich die Schal« mitessen, denn sie enthalten in der Regel zwar wo» niger Säuren, aber bedeutend mehr Nährsalze, »und diese sind von besonderer Wichtigkeit! *- Apothckertag. Am 20. und 21. August tagt in Freiburg i. B. die fünfte Hauptversammlung deS Vereins zur Wahrung der wirtschaftlichen Interessen Deutscher Apotheker (E. V. Leipzig), der ktiva 88 Prozent aller deutschen Apothekervorstände umfaßt. schreiben. Er muß immer wissen, was ich tue und treibe. Und er antwortet mir ebenfalls 'täglich." Mrs Fokham streichelte lächelnd über ihr Haar — war fast von derselben Farbe als ihr eigenes. „Diesen Brief kannst Du Deinem Götz persönlich übergeben," sagte sie mit sonderbarem Ausdruck. Eva richtete sich schnell empor. ' „So, darf ich wieder nach Hause ?" Ein wehes Gefühl beschlich ihre Mutter. Aus die sen Worten merkte sie, daß Eva sich von ihr fortsehnte. Aber sic bezwang sich. War es nicht natürlich, daß ihr der Mann ihrer Liebe mehr galt als di« Mutter, sich angeblich in de« Händen der Rebellen bestich«, wat offiziell allerdings dementiert wird. muß mir doch meinen zukünftigen Schwiegersohn erst einmal anschen, muß auch manches mit ihm bespreche«. Sein 'Lchloß muß würdig vorbereitet werden Zu Deine» würdigen Empfang. Wann möchtest Du denn hei raten ?" sie sich: Wie werde ich Götz darin gefallen ? Was wird er nun zu seinem „greulichen kleinen Monstrum" sa gen? — So waren acht Tage vergangen. Eva saß am Vor mittag in ihrem Zimmer, um, wie täglich, an Götz zu schreiben. Da trat ihre Mutter bei ihr ein. „Schon wieder ein Liebesbrief?" fragte sie lächelnd. Eva sah aus zu ihr. „Ich habe es Götz doch versprochen, jeden Tag zu - Aus Rah und Fern 31. Jyli 1911. *— Ute Mettervsrtzersaz« für «or*« lautet! Wechselnde Winde, schwache Abkühlung, Gewitter, spä ter kein erheblicher Niederschlag. > *— Stndtbnb. Wasser-Temperatur für Heuter , 27- Celsius. *— Durch die abnorme Dauer der Hitze» > perioße droht eine schwere Schädigung der sächsischen i Industrickreise, namentlich im böhmischen Grenchistrikt, > im Erzgebirge, Vogtland, Zschopautal und Mulden distrikt. Der Wassermangel ist teilweise bereits so ernst, daß Betriebseinschränkungen nötig erscheinen, ja völ lige Einstellung zu befürchten ist. *— Parkfest. Das vom Herrn Parkschlößchen- pächter Paul Heinz veranstaltete Parkfest war Pom, herrlichsten Wetter begünstigt und erfreute sich in folgedessen eines außerordentlich zahlreichen Besuches von nah und fern. Das Gebotene entsprach in jeder Hinsicht den in den Ankündigungen gegebenen Ver sprechungen. Ein buntes Leben und Treiben entwickelte sich gar bald in dem prächtigen, ^weitausgedehnten Park, stuf dem Gondelteich, im Parkschlößchen, auf der Insel, -n den übrigen Schankzelten und an den vielen Ver gnügungsständen, die reiche Abwechslung boten. Für angenehme Unterhaltung aller Musikfreunde sorgte in bekannt exakter Weise unsere Stadtkapellc. Ein vor zügliches Feuerwerk am Abend mit feenhafter Beleuch tung des Parkes und Gondelteiches mit Insel gewährte ein reizendes Bild, das alle Besucher in Bewunderung versetzte. Das Feuerwerk wurde von Herrn Drogist Lietzmann abgebrannt, der sich seiner Aufgabe zur all gemeinen Befriedigung entledigte. Möge auch der heu tige (2. Parkfestlag) einen ebenso günstigen Verlauf nehmen wie der erste. Nachmittags und abends findet wiederum Konzert und bei eintretender Dunkelheit Bril lant-Feuerwerk statt. *— „Glaube «uv Heimat", diese gewaltige, mit dem Grillparzer-Preis ausgezeichnete Tragödie Karl Schönherrs, wird am kommenden Mittwoch, den 2. August im „Krystallpalast" hier über die Bretter gehen. Mit diesem bedeutenden Werke, das auf allen Bühnen einen durchschlagenden Erfolg erzielte, ilvird die Theatergesellschaft Richter auch hier ßin Hahtrer- chcs und dankbares Publikum finden. Dies ist umsomehr zu wünschen, als nur unter Aufwendung bedeutender Opfer die Aufführung möglich wird. *— Die Liste der Chemnitzer Ausstellungslotterie ist eingegangen und liegt für Interessenten in unserer Expedition zur gefl. Einsicht aus. Waschet da- Obst! In der jetzigen Obstzeit kann nicht genug darauf hingewiesen werden, daß alles Obst vor dem Genuß zu waschen ist. Wie notwendig das ist, lehrt ein Blick auf sdaS Wasser, in dem dü! Obstwäsche vollzogen worden ist. Man traut Vst seinen Augen nicht, wenn man sieht, ivas für chne Menge von Staub und sonstigem Schmutz dem lObste, das so glänzens und sauber aussah, angehaftet hat, !und man kann sich denken, daß auch viele dem bloßen Auge nicht erkennbare Keime und Bazillen dabei sind, die, in der Luft dahinfliegend, sich atuf dem Obste nic- derlassen oder beim Pflücken, Verpacken, Versenden, Verlaufen darauf gekommen sind. Dazu die vielen Absonderungen der Insekten, die sich auf dem Obste Röblitz. (Goldenes Ehe-Jubiläum.) Das Med.- rich Uhlmann'sche Ehepaar konnte vor kurzem ovK dieses seltene Jubiläum zurückblicken. Während Fra« U. sich noch ziemlicher Rüstigkeit erfreut, kränkelt Herr U. schon längere Zeit. Much wir beglückwünschen daL Jubelpaar noch nachträglich zu seinem Ehrentag! '— Noch wird mitgeteilt, daß die Uhlmann'schen Eheleute 33 Jahre ununterbrochen bei Herrn Tischlermeister Ernst Kunze hier wohnhaft sind. Es zeigt dies von eine« recht guten Einvernehmen zwischen Mieter und Ver mieter. Neudörfel. (Die 50jährige Iubiläumsfestfeier d<s Turnvereins I) brachte ein reges, bunt bewegtes Lebe» in unseren Ort. Bereits am Sonnabend abend hakt« sich die Festteilnehmer im Gasthof „zum grünen Tal" zu einem geselligen Beisammensein vereinigt. Tur nerische, gesangliche und theatralische Darbietungen b>- ten einige recht angenehme Stunden. Dir Fe/tred« hielt Herr Lehrer Pohle, ebenso erfolgte lSujrch de» Vorsteher, Herrn Geßner, die Ehrung der Gründer und derjenigen Mitglieder, die dem Verein 25 «Jahre am- gehören. Sonntag vorm. i/,k 1 Ubr traten er 200 Wett turner in 8 Riegen an, um In Stabwcitspringen, FreL- weitspringen, Kugelstoßen und qiner Freiübung den, Siegerpreis zu erringen. Gegen Mittag trafen eine große Anzahl Gauvereine, sowie Turner aus dem be nachbarten Gauen ein. Nach Begrüßung und eine« Festansprache durch Herrn Pastor Lösche erfolgte der Festzug durch den überaus prächtig geschmückten Ost. Aus dem Turnplatz begann sodann das Turnen dv» sestgcbenden Vereins in verschiedenen Darbietungen, >ie Zeugnis ablegten, von der vorzüglichen turnerisch« Tätigkeit im Verein. Gegen 7 Uhr wurde die Ver kündigung der Sieger im Wetturnen vorgenommeu-, Es erhielten vom Niedererzgebirgischen Turngau Preise 'Eichenkranz mit schleift): Bruno Körner-Neudörfel, Robert Böhm-Lichtenstein, Paul Steinert Oberlung witz, Felix Richter-Hohndorf, Hans Trummer-Neuöls-* nitz, Albin Müller-Rußdorf, Bruno Bochmann-Falke«, Heinrich Fankhänel, Lichtenstein, Paul Kunz-NeudörfA Otw Kluge-Wüstenbrand, Heinrich Colditz-Mülsen St. Jacob, Hugo Müller-Neudörfel, Hugo Orlamünder- Mülsen St. Micheln, Max Schlosser-Oberlungivitz, Fritz Veiße-Falken, Alfred Münch-Hohenstein-E., Richard Ludolph-Mülsen St. Jacob, Hugo Münch, Neudörfel, Am Montag abend findet als Abschluß des Festes Kon zert und Ball für die Vereinsangehörigen statt. ChenmiA« (Kindesmörderin.) Sonnabend morgen 2 Uhr schenkle in einem Restaurant in der Södvorstadt ein 19jährig«8 Dienstmädchen aus Böhmen einem Kinde -eimlich das Leben und tötete da« Kind, indem sie «S mit der Zudecke erstickte. Die Kindesmörderin wurde n daS Krankenhaus einaeliekert. — Jnlolqe der Hitze Eva drückte die Hände an das Herz. „Ach, — am liebsten bald." Mrs. Fokham lachte. „Eilt es denn so sehr?" Die Augen des jungen Mädchens wurden feucht. „Mutter — all das Liebe, Schöne und Gute, d»S jetzt in meinem Leben ist, gipfelt in ihm. Ich fürchte ! noch manchmal, alles ist ein Traum. Ich iverde erst ganz ruhig und froh sein, wenn ich für immer bei ihm bin." ftthsten Gebot solle men besonders in Preußen seine Einläufe nur bei Polen besorgen, in polnisch« Hotels und Penfioaaten wohnen und in polnische» Restau rant» speisen. DaS achte Gebot lautet: „Wenn du dich in einem fremden Kreise befindest, dann bewahre die nationale Würde, achte deine Sprache And gebrauche nicht unnötigerweise die deutsche Sprache." Ausland. Paris. (Plötzlicher Tod de- türkisch« Botschafters in Paris.) Der türkische Botschafter Naum Pascha ist, während er im Unionklub an seiner gewohnt« Bria«« Parti« teilnah«, plötzlich von einem Gehirnschlag hm» gerafft ward«. Alle Wiederbelebungsversuch« blieb« erfolglos. Die Leiche Naum Pascha» wurde in das BotschastSpalaiS übergrführt. Lissabon. (Abschaffung der Todesstrafe in Por« tugal.) Die konstituierende Versammlung nahm eine Anzahl Paragraph« des Versoffung-en tw urf«s an, u. a. einen, der die Todesstrafe abschafft. Er wurde dahin erweitert daß ebenfalls die Körperstrafe für immer ab« geschafft sein soll. Teheran. (Zur Lag« in Persien.) lieber di« ge- waUsam« Btfreiuag drS in Täbris g«fangrn gehaltenen früh«« Gouverneurs von Ardebill, Reschid el Mulk, durch 300 russische Soldaten, herrscht groß« Aufregung, da fie eine Einmischung in die persischen Hoheit-recht« d«deut«t. — DaS Parlam«t gearhmigt« heute die An» stellung des früher« englischen Militärattaches in Teheran, Major Stocke-, zum Organisator d« Zoll- gendarmeri« und setzte auf den Kopf de» ehemaligen Schah- rin« Preis von 400000 und die feiner Brü der Solar ed Dauleh und Schoa e» Sultaneh je 100000 Mark. London. (Heimbesörderuog französisch« Truppe« ) D« »Daily Mail" wird aus Casablanca gemeldet, daß di« Truppen, di« mit Grnrral Moiairr zum Entsatz von Fez herangezogen wurden, nach Frankreich zurückkehren und di« Zuavm nach Tunis eingeschifft werden. Der Korrespondent der Blattes in Tanger wurde davon be nachrichtigt, daß ein Spezialbotr von Larasch meldet, von Cadiz sei ein spanisch« Truppentransport, bestehend aus 71 Mann mit Pferd« unter dem Kommando von Don Florencia LasarogolaS, dort «ingrtroffen. Fer ner seien zwölf Offiziere und fünfzehn Unteroffiziere zur Formierung eine» Eingeborenenregiments ange- kommm. London. (»Die beiden mächtigsten Reiche der Welt/) Der Kapitän des deutschen Kreuzers .Hertha", von Natzmrr, und seine Offiziere war« gestern di« Gäste d« englischen Marineoffiziere in Clyde. Mc Mil lan bracht« d« Toast auf d«n Deutschen Kais« aus und sagte unter anderem: .Großbritannien und Deutsch land seien die beiden mächtigsten Reiche der Welt, und eS würde ein Unglück für dir ganze Zivilisation sein, wenn di« beiden aneinander gerieten." Kapitän v. Natz- mar äußerte, er sei der Ueberzeugung, daß beide Nation« zu viel miteinander gemein hätten, weshalb ein Krieg undenkbar erscheine. Aus erster Ehe. Boman von A Courths-Mahler. «L. (Rachdruck verboten. Sie hatte Kanter dabei mit ihren lebhaften Augen fest angesehen; und Kanter wußte ganz genau, was seine Herrin von ihm wollte. „Der Herr Baron ist nun wohl schon ein ganzes Jahr nicht bei uns gewesen," sagte er, ohne mit der Wimper zu zucken. Die Generalin nickte ihm zufrieden zuknd wandte sich zu Eva. „Siehst Du, Evachen — Kanter ist dem Götz auch bös«, daß er uns geschnitten hat." Eva hatte keine Ahnung gehabt von der Komödie, welche die Generalin mit Kanter aufgeführt Hitte. Sie amüsierte sich nur über den Originellen Ton zwi schen Herrin und Diener, als die Generalin soldatisch kommandierte. Die Damen verabredeten noch, daß Evas Sache» bei der Generalin abgeholt werden sollten. Wrs. Fok ham hatte bereits Zimmer für ihre Tochter im Hotel bestellt... ' Es kam nun eine Zeit fürEva, die ihr wieeinMärchen erschien. Mit Staunen wurde ihr die Macht des Reich tums offenkundig. Ihre Mutter wurde wie eine Für stin behandelt. Die Dienerschaft derselben war so vor züglich geschult, daß Eva die Lakaien von Wollersheim, die ihr zuerst so imponiert hatten, 2aum dagegen halten konnte. Und als sei ihr eine zauberkräftige Wünschel rute in die Hand gegeben worden, so erfüllten sie alte ihre Träume, fast ehe sie dieselben in Worte kleiden „Nun, dann müssen wir uns wohl eilen. Schreibe also gleich noch an Deinen Vater. Teile ihm mit, daß ich die Verhältnisse Deines Verlobten zufriedenstellend ordnen werde und daß Du, als meine einzige Erbin, pekuniäre Rücksichten nicht mehr zu nehmen brauchst. Er möge in Eure offizielle Verlobung willigen und die selbe bekannt geben. Du kannst dann, wenn es Mr recht ist, noch einige Wochen in meiner und Dein«- Verlobten Gesellschaft die Berliner Festsaison «lebe«, — so etwas mußt Du auch kennen lernen. Inzwischen schicke ich meinen Sekretär mit einem Architekten naH Herrenfelde, um Pläne für das Ausbauen Eures NeDS anfertigen zu lassen. Mr. Bright versteht sich bo»' New-Dork. (Die Kämpfe bei Port-au-Prince.) Die RrgierungStruppen haben einen Erfolg üb« die Rebell« davongetragen. Sir schlugen einen Angriff ab. Die Stadt wird aber weiter belagrrt. Präsident Si mon vermietete sein Haus an «inen Amerikaner, um eS für d«n Fall der Einnahme von Port-au-Prince vor Plünderung zu schützen. Dir Verrinigtrn Staatrn haben rin fünfte- Kriegsschiff, den Spähkreuz« „Salem", in in die Gewässer von Haiti, gesandt. Die Jacht „Ameri can", die jetzt den Namen „17. Dezember" trägt, soll zu schaffen machen, Man zeige auch den Kindern das die sich solange nicht um sie bekümmert hatte. „Nein, Eva, — ein Weilchen möchte ich Dich noch ... , - bei mir behalten," sagte sie ruhig. „Aber damit Du Dich - züglich auf derartige Sachen. Die Pläne lajsen wir m» nicht gar zu sehr von mir fvrtsehnst, habe ich Baron j vorlegen, und dann geht eS schnellstens an di« A»S» Hcrrenselde eingeladen, nach Berlin zu kommen. Jetzt - führung. Ende Februar kann dann Dein Götz wEr im Winter ist er ja abkömmlich auf seinem Gute, noch Herrenfelde zurückkchren, »m persönlich b»e Volt- Und er hat sich für heute iangemeldri. I rndung »der Arbeiten zu überwach«. Ostern «HM Cva sprang auf und umarmte mit einem Jubelrus Ihr Hochzeit halten. Bis kurz vor Ostern bleibst D» verwöhnte, vornehme Dame gebrauchen^kann. Wie ein I dir Mutter. . bei m,r; wir suchen zusammen Deinen Trvussoau «A. Trousseau »ar eS in ihrem Zimm« aufgebaut. Vitt I „Wie sdll ich Dir danken, liebe, liebe. Mutt«." j Dam» trete ich Dich endgültig au Deinen künsttgM