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Donnerstag, den 20. Oktober Rr. 245. i ' Hausliften sofort einreichen i v. Welck. Strehle. 2301. IV. W 'iU i von r i jk. i» Darnach sind solche Hausbeomtinnen in der Lohnklaffe III zu versichern, soweit nicht nach den Bestimmungen in Z 34 Absatz 2 Ziffer 1 oder 2 bezw. Abs. 3 des Jnvalidenversicherungsgesetzes die Einrechnung in eine höhere Lohn klasse zu erfolgen hat. Hauslehrerinnen und Erzieherinnen gehören stets wenigstens der Lohnklasse IV an (ß 34 Absatz 2 letzter Satz des Jnvalidenversicherungsgesetzes). Die Versicherung von Hausbeamtinnen kann freiwillig auch in höherer Lohnklasse erfolgen (Z 34 Absatz 4 des Jnvalidenversicherungsgesetzes). Chemnitz, am 6. Oktober 1904. Königliche KreiShanptmannschaft. -«mfprech «»fchliiH r «r. 7. AM» ks MMMMM »i HiMMum. Auf Grund von § 34 Abs. 2 Ziffer 5 des Jnvalidenversicherungsgesetzes vom 13. Juli 1899 wird der für die Entrichtung der Beiträge zur Invaliden versicherung maßgebende Jahresarbeitsverdienst für Hausdamen, Gesellschafterin nen, Repräsentantinnen und andere Hausbeamtinnen (im Haushalt Angestellte), die zufolge ihrer Stellung, Beteiligung bei Leitung und Beaufsichtigung des Haushaltes oder der für ihre Beschäftigung erforderlichen Vorbildung den Stand der Dienstboten und Arbeiterinnen überragen und innerhalb des Regierungs bezirks Chemnitz der Invalidenversicherung unterliegen, vom 2. Januar 1905 ab aas 551 M. bis 850 M. festgesetzt. preiSw. ätcn, 6 Boland, "pfiehlt die öahnhofftr- >hon Nr. 91. es danach, als wenn die russische Ausdauer noch größer wäre wie die japanische. Aber kein Feldherr wird auch den Japanern einen Vorwurf daraus machen, wenn sie nach zehntägigen Kämpfen sich erschöpft zeigen. Gelingt es aber den Russen, mit frisch eingetroffenen Kräften oder ihren Reserven Mukden zu halten, io bleibt ihnen die schlimmste Folge ihrer Niederlage bei Jentai, die Räumung der ganzen Mandschurei erspart. Aber noch mn 13. Oktober wurde zwischen - den beiden- tapfere« Gegnern weiter gekämpft und jeder Dag kann auch eine neue Hiobspost für Rußland bringen. Und über diese letzten furchtbaren^. Ereignisse auf dem Kriegsschauplätze in Ostasicn bleibt das erschreckende Urteil bestehen, daß die Lage dort ganz verzweifelt für die Russen wie für die Japaner ist und ein Ende des schrecklichen Krieges nicht abgesehen werden kann. Nach den letzten Nach richten vom Kriegsschauplätze schreiben sich die Russen einen großen Erfolg unter dem General Meyendorff am Schahofluß zu, wo sie gesiegt und 24 japanische Kanonen und acht Maschinengewehre erbeutet haben sollen. Die Schlacht soll noch einige Tage dauern und dann werde man erst sehen, wer gesiegt habe. Politische Ruudscha« Deutsches Stetch * Dresden. Das Publikum wurde gestern 11 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags zur * Gräfin Montignoso traf Sonntag nachmittag in Lugano mit dem St. Gotthard- Schnellzug ein. Man glaubt, sie sei sofort nach Porlezza und Lago di Como mit dem 1 Uhr 45-Boot . weitergereist. * Ueber den Hererokrieg liegt folg-nde Dcpcs^e des Generals v. Throtha vom 16. Oktober vor: Deimling gelang es, mit 3. und 6. Kompanie, halben 7. Batterie unter Major Meister bei welkerer Verfolgung mäßig starker Hererobanden nachmals an Wasserstellen 45 Kilometer östlich Ot^manan- gombe im Abzüge zu treffen und völlig nach Norden, Nordosten und Osten zu zersprangen. Artillerie brachte dem Feinde Verluste bei, diesseits keine, 350 Großvieh erbeutet. * Die Ausgaben für den Aufstand in Deutsch-Südwestafrika werden bereits auf 100 Mil lionen geschätzt. * Bei der Einweihung des Kaiser Fried rich-Denkmals in Berlin hielt vorgestern der Kaiser eine längere Ansprache, worin er seinen Anschauungen von den Aufgaben der Kunst Aus druck gab. * Der sozialdemokratische Reichtagsabgeordnete für Kalbe-Ascherslebrn, Albert Schmidt aus Magdeburg, hat sich in einem Anfall von Geistes umnachtung von einem Zuge bei Bielefeld über fahren lasten; er war sofort tot. Schmidt hat dem Reichstag von 1890 bis 1895 für den 15. sächsischen Wahlkreis Rochlitz-Flöha anzehört. 1895 wurde er in Kalbe-Aschersleben gewählt. Im Oktober 1899 wurde ihm durch gerichtliches Erkenntnis in einem Prozeß wegen Majestätsbeleidigung, in welchem Schmidt zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, das Reichslagsmandat aberkannt, und bei der Er- satzwahl unterlag er gegenüber dem nationallibe- > raten Abg. Placke. Bei den Reichstagswahlen im Juli 1903 wurde Schmidt mit 20 061 gegen 16 991 nationalliberale, 1769 freisinnige und 218 Zentrums stimmen wiedergewählt. Abg. Albert Schmidt stand im Alter von 45 Jahren. Er war früher Schrift setzer und seit 1886 Redakteur in Leipzig, Burgstädt und Magdeburg. * Gegen die s ch a u m b u r g i s ch e Ge heimoertragspolitik wendet sich mit leiden- I schaftlicher Schärfe die „Lippische Landeszeitung". „Die Empörung muß jeden Menschen von Ehre und Gerechtigkeit ergreifen, wenn er sieht, wie gegen jedes ! Gesetz und gegen die beschworene Verfassung gehan delt wurde, nur um persönlichen, dynastischen Inte ressen und Wünschen Genüge zu tun. Das Drama ist erschreckend. Eine kaum zu glaubende Skrupel losigkeit kommt hier zum Vorschein. Von den Mit wirkenden in diesem Drama haben zwei das Zeit- liche gesegnet: Fürst Woldemar und Fürst Adolf Georg von Schaumburg-Lippe. Die Kritik über sie wird sich darum in milderen Bahnen bewegen müssen. Von den Mitwirkenden des finsteren Dramas leben aber noch der damalige Erbprinz, heutiger Fürst von Schaumburg-Lippe. Mit ihnen wird sich das Besichtigung der Leiche König Georgs in der katho lischen Hoskirche zugelassen. Tausende von Per sonen schritten durch ein Spalier von Truppen nach dem Katafalk und defilierten in ununterbrochener Reihenfolge, einen letztenAbschiedsblick auf das wachs bleiche Gesicht des Königs werfend, an der Bahre vorüber. Die Ordnung war musterhaft, kein Zwischen fall störte die feierliche Stille des Gotteshauses, und das tiefernste Schweigen, mit welchem die Tausende von Menschen durch die Kirche zogen, war von ein drucksvoller Wirkung. Auch heute findet um die selbe Zeit die öffentliche Ausstellung der hohen Leiche statt. * Das „Marine-Verordnungsblatt" veröffentlicht einen kaiserlichen M a r i n e b e f e h l, der die Trauer wegen des Ablebens König Georgs an ordnet und bestimmt, daß die Offiziere des Linien schiffes „Mettin" auf 3 Wochen Trauer anzulcgen haben. Auch wird befohlen, daß vom „Wettin" eine Abordnung, bestehend aus dem Kommandant, je einem Stabsoffizier, einem Kapitänleutnant, Leutnant, Deckoffizier, Unteroffizier und einem Ge meinen, an der Trauerfeierlichkeit in Dresden teil zunehmen hat. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Berlin: In Verbindung mit den Angaben über die für das Frühjahr geplante Mittelmeerreise des Kaisers Wilhelm tauchen in französischen und eng lischen Blättern allerlei Ausstreuungen auf, nach denen die deutsche Politik beim Vatikan für die Berblsserung der Beziehungen Italiens zur Kurie besondere Geschäftigkeit entfalte. Wir können nach Erkundigungen an zuständiger Stelle mitteilen, daß an diesen Ozählungen kein wahres Wort ist. !> * Ir 1; relegrammabreffe r 111414 ragedlatt. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) nachmittags fiir den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Marl 25 Pfg., durch die Post bezogen 1 Ml. 50 Pfg. Ebyelne Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Erpedition in Lichtenstein, Zwiäauerstraße 397, alle Kaiserlichen Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die fünfgespalten« Grundzeil« mit 10, für auswärtige Inserenten mit 15 Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil lostet die zweispaltige Zeile 30 Pfennig«. — Jnserattn-Annahm« täglich bis spätestens vormittags 10 Uhr. Die zehntägige Schlacht bei Jentai nnd Mukden. IV-O. Noch nie seit diese Welt besteht, hat ein so furchtbares, andauerndes Ringen und Blutvergießen zwischen kriegführenden Völkern stattgefunden wie zwischen den Russen und Japanern seit vem 9. Oktober in der Riesenschlacht bei Jentai und Mukden. Zahn voll- Tage ist mit heldenhafter Tapferkeit, mit zäher Ausdauer und beispielloser Todesverachtung gekämpft worden und noch scheint der Riesenkampf nicht zu Ende zu sein und wiederum keine Entschei dung gebracht zu haben. Der tollkühne fünftägige Angriff der Russen auf die japanischen Stellungen ist wegen der ungenügenden strategischen Vorberei tung, ferner an der furchtbaren Wirkung der japa irischen Kanonen und Gewehre, dann auch an der festen Stellung der Japaner auf den Gebirgszügen bei Jentai und deren unerschütterliche Ausdauer und Tapferkeit vollständig gescheitert. Ein späterer ge nauer Bericht über die Riesenschlacht wird auf beiden Seiten über Wunder von Tapferkeit zcugen. Die Russen sind an den gefährlichsten, steilsten Stellen siebenmal mit Bajonettangriffen vorgegangen, sind aber zu Tausenden von japanischen Granaten und Gewehrkugeln wie Aehren von der Sehnse niederge mäht worden. In einzelnen Fällen sind aber Reste von russischen Regimentern in die japanischen Stel lungen eingedrunzen und ein furchtbarer Kampf Mann gegen Mann hat stattgefunden. Die dezi mierten Russen sind aber bei dem Angriff stets von den Japanern zurückgeschlagen worden. In den ge fährlichsten Momenten haben die Japaner nicht ge zögert, ganze Kavallerieregimenter den angreifenden Russen entgegenzusenden und sollen die japanischen Husaren die glänzendsten Attacken ausgeführt haben. Ueber vierzigtausend Ruffen sind bei den fünstcigigen Angriffen und bei den darauffolgenden Rückzugsge fechten gefallen, und man kann daraus ermessen, wie bitter ernst es dem General Kuropatkin, der wiederholt im Granatfeuer und dichtem Kampfe ge sehen wurde, war, endlich einen Erfolg zu erringen. Aber auch dieses Mal war die japanische Kriegfüh rung und Kriegstüchtigkeit der russischen überlegen, und es grenzt an kindisches Geschwätz und bornierte Beurteilung, den japanischen Erfolgen und den rus sischen Niederlagen, wenn sogenannte Kriegsbericht erstatter, die meist einige Meilen vom Kriegsschau platz entfernt ihre Berichte schreiben, behaupten, die russische Artillerie sei der japanischen überlegen und habe sie zeitweise zum Schweigen gebracht. Die japanischen Granaten sind zum Teil noch über die russischen Stellungen hinweg in chinesische Dörfer gepflogen und die japanischen Lydittbomben sind der Schrecken aller russischen Soldaten. Aber eine Ausdauer und Unerschrockenheit haben die Russen wiederum in der zehntägigen Schlacht gezeigt, die staunenswert ist. Nach der Niederlage bei Jentai und den schrecklichen RückzugSkämpfen haben sie bei Mukden noch wiederholt ihren Mau» gestellt und die letzten Angriffe der Japaner zurückgrdrängt. Fast scheint Früher Wochen- UN- Nachrichtsblatt Tageblatt sir Müls Mit, HMus, Mns, 8t Wa, HÄliltsnt Nmnu Mürsel, MaMrs. MsnstMk 8t ZM 8t Well, Aminins, Arm, WaMsn, SMimcl lü TiMem Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein — Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk »4 Jahrgang.