Volltext Seite (XML)
»WM IBM kellersaale Nr. 96. » Freibank nicht Dienstag, sondern erst heute Mittwoch nachm. Ä Uhr AimuMS ms St« MAM. :b. (Eigen-Bericht.) uü. Berlin, 25. April 1904. clei dli er LUS len hl, hl, )6 mdy seline achs- ie ir r druck ung. «rs. . 57. Auf Blatt 223 des hiesigen Handelsregisters, die Firma Richard Giegling Nachf. in Lichtenstein betr.^ ist heute eingetragen worden, daß der bisherige Inhaber Herr Kaufmann Louis Besser in Lichtenstein ausgefchieden und der Buchdruckereibesitzer Herr Friedrich Bruno Thiele in Lichtenstein Jn- bahn von Lome nach Palimde. Gegen die Vorlage sprachen auch in diesem Falle die Abgg. Ledebour (soz.) und Dr. Müller-Sagan (Vp.), für die Vorlage die Abgg. v. Staudy (kons.), Dr. Arendt (Rp.), Schrader (frs. Vgg.), Dr. Paasche (nl.). Abg. Das bach (Z.) äußerte sich reserviert. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) nachmittags für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 26 Pfg., durch die Post bezogen 1 Ml. 50 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Zwickauerstraße 397, alle Kaiserlichen Postanstalten, Postboten, lowie die Austräger entgegen. Inserate werden die fünfgespaltene Grundzeit« mit 10, für auswärtige Inserenten mit 15 Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil kostet die zweispaltige Zeile 30 Pfennige. — Jnseraten-Annahme täglich bis spätestens vormittags 10 Uhr. Haber ist, sowie daß der neue Inhaber nicht für die im Betriebe des Geschäfts entstandenen Verbindlichkeiten des bisherigen Inhabers haftet. Lichtenstein, den 25. April 1904. Königliches Amtsgericht. KSSt alitäten »er. Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk L4 Jahrgang. > Mittwoch, deu 27. April Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt i« Wüns, Mit. VniÄns, Mas, Li. Wm, HmWnt, Mem. Miesel, NeiimMis, Men A. Ms, Si. ZlM Zt. Meli, LinzeM, Wm. Mmmiski, WWM w BMPm Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein Aernsprech Nnschlutz r Nr. 7. fte n u. S n im Sitzungssaale nicht fortführen zu können. Trotzdem wurden die Wahlen vollzogen. (Merkwürdig ist es nur, daß die Wiener Bevölkerung den Tschechen nicht ein gebührlicheres Benehmen beizubringen vermag. Es könnte gar nicht schaden, wenn den Herren nach tschechischer Manier einmal beigebracht würde, wie sie sich in der österreichischen Hauptstadt zu benehmen haben, die vor läufig noch deutsch ist.) Frankreich * Combes gegen den Klerikalismus. Minister- präsidet Combes besuchte vorgestern die Insel Olören und hielt dort auf einem Festmahl eine Rede, in der er sagte: Es war nötig, Frankreich von dem Joch des Klerikalismus zu befreien. Wenn man gewartet hätte, wäre es unmöglich geworden, dem Treiben der Mönche Einhalt zu tun. Es handelt sich nicht darum, der Religion und ihren verschiedenen Formen Schach zu bieten. Man darf nicht Religion mit Klerikalismus verwechseln; und gerade wir dienen der Religion, indem wir sie vom Klerikalismus trennen. Die Rede wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Politische Rundschau Deutsches Reich * Die konservative Fraktion der Zweiten Kammer hat nach dem Berichte der Zweiten sächsischen Kammer folgenden Antrag eingebracht, in welchem die Regierung ersucht wird, einen Gesetz entwurf vorzulegen, nach welchem a) die Gemeinden verpflichtet werden, Großbetriebe, die im Kleinhandel Lebensmittel, Genußmittel, Bekleidungsgegenstände, Heizungs- und Beleuchtungüstoffe und ähnliche für den täglichen Gebrauch bestimmte Waren verkaufen, ohne Rücksicht darauf, ob diese Betriebe in der Hand eines Einzelnen, einer Aktiengesellschaft, einer Kom manditgesellschaft auf Aktien, einer Genossenschaft oder einer sonstigen Körperschaft sich befinden — mit Aus nahme jedoch solcher Großbetriebe, die lediglich die Ver mittelung des Bezuges von Waren bezwecken, die ihrer Natur nach ausschließlich für den Gewerbebetrieb des Abnehmers bestimmt sind, und mit Ausnahme solcher Genossenschaften oder Vereinigungen, die ledig lich die Vermittelung des Vertriebs der eigenen Er zeugnisse ihrer Mitglieder im Kleinhandel bezwecken — sowie die Zweiggeschäfte der vorstehend als steuer pflichtig bezeichneten Großbetriebe mit einer Umsatz steuer zu belegen, b) die untere Grenze des steuer pflichtigen Umsatzes für die einzelnen Gemeinden nach ihrer Einwohnerzahl abgestuft wird, a) der Er trag der Steuer den Gemeinden überlassen wird. *Der neue Truppentransport, der am 30. ds. Mts. auf dem Reichspostdampfer „Herzog" von Hamburg nach Swakopmund in See geht, soll, wie verlautet, hauptsächlich dazu bestimmt sein, die englische Grenze zu überwachen, da es sich gezeigt hat, daß die Herero von dieser Seite aus unseren Schutztruppen am gefährlichsten geworden sind. In den nächsten Tagen werden von Hamburg 500 000 Gewehrpatronen nach dem Schutzgebiet zur Verschickung gelangen. — Auf Grund langjähriger Erfahrungen an Ort und Stelle hält Hauptmann v. Perbandl die weitere Entsendung von wenigstens 2000 Mann für nötig. Er möchte den Ersatz fol gendermaßen eingeteilt wissen: 500 Mann als Ersatz für die Abgänge, 500 Mann für den Süden der Kolonie, um uns dort vor unliebsamen Ueber- raschungen zu schützen, und 1000 Reiter, die be schleunigt über Mossamedes in das Ooambo-Land und von da den Herero in den Rücken gesandt werden sollen. * Bei der bevorstehenden Kaiserseier in Mainz wird auch ein Hundertjähriger, der frühere Unteroffizier Recht, dem Kaiser vorgestellt werden. QcsterreichUngarn. * Eine ihrer .Heldentaten" haben die tschechischen Radaubrüder am Freitag wieder einmal im Abgeordnetenhause verübt. Um die Delegationswahl zu verhindern, nahmen die Tschechisch-Radikalen die gewalttätige Obstruktion auf ; sie zertrümmerten ihre Pulte, Pfiffen mit ihren Torpedopfeifen und gebärdeten sich wie rasend. Klofac schlug sich die Hand wund, ließ sich verbinden und tobte dann weiter. Ohne auf das Lärmen zu achten, führte das Präsidium die Dele- gationSwahl weiter. Ein Abgeordneter brachte einen große« Karton mit Baumwolle, womit sich die Abgeord neten die Ohren verstopften. Das Getöse war so furcht bar, daß tne Diener des Hause» erklärten, den Dienst Die heutige Sitzung des Reichstages gehörte unsern Kolonien Ostasrika und Togo. Trotz der sich bis in die weitesten Kreise hinein erstreckenden Kolo nialmüdigkeit hat die Oeffentlichkeit den soeben ge nannten Kolonien doch noch ein etwas lebhafteres Interesse bewahrt uud auch im Reichstag zeigte sich für sie eine noch recht starke Sympathie. Im Gegen satz zu Deutschsüdwestafrika, dem Lande der Steppen und Einöden, haben wir es bei Ostafrika und bei Togo mit äußerst fruchtbaren Besitztümern zu tun. Einen Beweis von der Entwicklungsfähigkeit dieser Kolonien erblicken die Kolonialfreunde vor allem in Togo. Die letztere Kolonie ist die einzige, die keinen NeichLzuschuß erfordert, die sogar schon Ueberschüsse zu verzeichnen hatte. Um Ostafrika vnd Togo wirt schaftlich weiter zu erschließen, ist die Regierung schon seit Jahren bestrebt, die Genehmigung des Reichs tages zu Bahnbauten zu erlangen. Vor allem ist es die Bahn von Dar-es-Salaam nach Mrogoro, die dem Hause schon zu wiederholten Malen vorge legen und zu wiederholten Malen in der Budget kommission daS Schicksal der Versenkung erlebt hat. Den Reichstag veranlaßten zu dieser ablehnenden Stellung einerseits die hohen Baukosten von etwa 22 Millionen Mark, anderseits die chronische Geld armut des Reiches. Die Regieiung hat nunmehr versucht, den Wünschen des Reichstages entgegenzu kommen, indem sie sich anstatt für eine normal spurige Bahn, für eine schmalspurige entschieden hat. Dadurch werden die Baukosten um 1/5 erniedrigt und die der Eisenbahngesellschaft zu gewährleistende Zins-Garantie ermäßigt sich auf 630,000 Mk. In seiner Begründung hob der Kolonialdirektor hervor, daß Ostafrika nur durch den Bau der Bahn rentabel zu machen sei und daß sie daneben auch dem Landes- verteidigungsintereffe diene, indem nämlich die Truppen zur Niederwerfung von Aufständischen sehr schnell in die bedrohten Gebiete befördert werden könnten. Die Aufnahme der Verlage im Reichstag war eine recht freundliche. Grundsätzlich wurde sie r.ur durch die freisinnige Volkspartei und die Sozial demokratie bekämpft. Auf die Stellung des Zentrums war man natürlich allgemein gespannt, denn seine Entscheidung besiegelte das Schicksal der Bahn. Nachdem Abg. Schwarze-Lippstadt (Z.) gesprochen und mit geradezu auffallender Begeisterung für den Bau dieser Bahn eingetreten war, zweifelte man nicht mehr an der Bewilligung der Zinsgarantie und der Abg. Dr. Arendt (Rp.) sah, wie er nachher unter großer Heiterkeit des Hauses sagte, den Kollegen Schwarze schon als Lokomotivführer auf der neuen Bahn. Herr Daßbach (Z.), der streitbare Zentrums- kaplan, konnte es sich aber nicht versagen, in den Freudrnkelch der Kolonialsreunde einen Wcrmut- tropfen zu schütten. Er donnerte heftig gegen die Einfuhr des Schnapses und gegen die Nichtbeachtung der Wünsche der Missionen und wollte sich deshalb -ie Bewilligung noch einmal überlegen. Der Abg. Schrader (frs. Bgg.) wird aber wohl Recht behalten, daß Herr DaSbach es nicht „so bös gemeint hat." Die konservativen Abgg. Dr. Arendt und Graf Stollberg-Werningero-e ckraten für die Vorlage ein; desgleichen auch der Aba. Schrader (frs. Bgg.) und Dr. Paasche (nl.). Der Antrag auf die Verweisung der Vorlage an die Budgetkommission wurde ange nommen. Da» gleiche Schicksal erfuhr auch der Gesetzent wurf, betr. die Aufnahme einer Anleihe für da» Schutzgebiet Togo zum Zwecke de» Baur» «in« Eisen» Telegrammadresse r r Tageblatt. Dänemark. * Der plötzliche Schluß des dänischen Reichstages bedeutet eine schwere Niederlage des Justizministers, weil dadurch die schon beschlossene Wiedereinführung der Prügelstrafe gescheitert ist. Afrika *EineRedeGeneralBothas. General Botha hielt in Johannesburg eine Ansprache, in welcher er betonte, daß bei keinem einzigen der Burgher die Absicht bestände, einen Aufstand hervorzurufen. Es sei eine Beledigung, zu behaupten, daß man am Vorabend eines Aufstandes ftände. Die Burgher hofften vielmehr, durch ihre Zusammenkünfte die Hände der Regierung zu kräftigen. Der russisch-japanische Krieg. Söul, 26. April. Die Russen ziehen sich> zurück und haben in den verschiedenen Engpässen in der Nähe von Widschu Minen gelegt. Eine dieser Minen explodierte in dem Augenblick, als die Pässe von den Japanern durchzogen wurden. Zahlreiche Japaner wurden hierbei getötet oder verwundet. Einzelheiten sehlen noch. Die Japaner haben bis her keinen Versuch gemacht, den Aalu zu überschreiten und werden dies erst tun, wenn sie ihre Konzen trationen vollendet haben. Die Ruffen besetzen sämtliche Engpässe. Petersburg, 26. April. Sämtliche Mächte haben auf die Mitteilung der russischen Regierung betr. Vorgehen gegen die drahtlose Telegraphie ge antwortet. Sie beschränken sich darauf, den Empfang der russischen Note zu bestätigen. Nur die Unions regierung erklärt, daß die Frage der drahtlosen Tele graphie sür Amerika noch nicht erledigt sei. London, 26. April. Nach einer Privat meldung aus Tokio erregte dort gestern die Nachricht, daß von der Wladiwostocker Flotte 3 Kreuzer und 2 Toipedojäger vor Genson erschienen sind, große Sensation. Die Torpedojäger suhren in der Hafen ein, wo sie den japanischen Handelsdampfer „Hoyu- märu" antrasen, ihn sofort beschaffen und in den Grund bohrten. Die Torpedojäger verließen als dann den Hafen, die Kreuzer wurden jedoch auf den Hafen zukommend gesehen, um voraussichtlich dier Stadt zu bombardieren. Petersburg, 26. April. Ein Telegramm de» Generals Kuropatkin mit Einzelheiten über die Lage in Ostasien ruft große Befriedigung hervor. Kuropatkin gibt in dem Telegramm seinem Vertraue« in die Zu- kunst Ausdruck. Da» Zarenpaar wird Ende d. M. nach ZarSkoje Selo übersiedeln.