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LMMMPckyM früher Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich ÄMti s» Münf, Wink, ki. kB»», Nimm, MW, stizmichfflWsstTi. Nilis. Jini, Mjeli, Nmnins, Wm. Ntütmlilsa, ÄisliMtI ui MW». Amtsblattßr ksKgl.Amtsgericht «a r»Stadtrat »Lichtenstein. - älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk. - . — S4 Jahrgang. - - Nr. 4. F-«.sP--ch «nsch.uh- Mittwoch, den 6. Januar 1904. vieles Matt erscheint tägliäi ^uKer Form- und Flsttags, nachmittags für den folgen-cn Tag. Gierteijährlicher Üezugspreis t Mark 25 pfg., Lurch die polt bezogen I Mk. 50 psg. Einzelne Nummern 10 Pfennige. — Polteilungen nehmen auher der Expedition in Lichtenstein, Vwickaucrstralzc 397, alle Äailerlichen Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. »»- Inserate -H» werden die flinfgespaltenc Llorpuszcile oder deren Raum mit tu Pfennigen berechnet. — Annahme der Tnserate täglich bis spätestens vormittags 10 Uhr. 'M» Lm „amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die siinfgelpattene Zeile 15 Pfennige. Wegen des Hohenneujahrstnges fällt die Donnerstagsnummer aus. Die Pflegschaft für die unbekannten Erben des am 12. Juni 1908 ver storbenen Gutsbesitzers Christian Carl Pohlers aus Mülsen St Niclas ist aufgehoben worden. König! Amtsgericht Lichtenstein, den 81. Dezember 1903. Schule zu Hohndorf. Die Anmeldung der Ostern 1904 schulpflichtig werdenden Kinder ist von Montag, den 11. bis Mittwoch, den 13 Januar, Nachmittag von 2—4 Uhr im Zimmer Nr. 8 der Schule zu bewirken. Schulpflichtig werden die Kinder, die bis Ostern 1904 dos 6. Lebensjahr erfüllt haben. Auf Wunsch der Eltern können aber auch solche Kinder aus genommen werden, die bis zum 30. Juni das 6. Lebensjahr vollenden. Auch die Kinder sind anzumelden, die wegen Krankheit oder sonstiger Ge brechen Ostern 1904 die Schule voraussichtlich nicht besuchen können. Vorzulegen ist sür jedes Kind der Impfschein, für nicht in Hohndorf geborene Kinder außerdem eine standesamtliche Geburtsurkunde mit pfarr amtlicher Taufbescheinigung H o y n d o r f , - am 4. Jcnu-r 1901. - ....... Die Schuldircktion Grosser. MMm Ns FMgWmr Nier. Montag, -en 11. Jannar von vormittags s Nhr an sollen im Rümpfwalde, u. zw. am Vogelherd, Grubenberg und in der Streitwiese 10 Rmtr. Laubholz-Scheite und Rollen, 30 „ Nadelholz- „ „ 6 „ „ Stöcke, 4 Wellh. Laubholz-Rcißig, 70 „ Nadelholz- „ und 2 Parzellen Kurzstöcke zur Selbstrodung unter den gebräuchlichen Bedingungen gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Zusammenkunft an der Waldhütte. Gräflich Schönburgische Forstverwltung und Rentamt Glauchau, am 2. Januar 1904. Fleck. Hennig. Die Bolksbibliothek zu Hohndorf ist täglich während der Erpeditionszeit des Gemeindeamtes geöffnet und wird zur fleißigen Benutzung angelegentlichst empfohlen. Politische Rundschau Deutsch--- Reich * Der König besuchte am Sonntag vormittag mit der Königin-Witwe sowie den Prinzen und Prinzessinnen die katholische Hofkirche. Nachmittags 5 Uhr fand beim König im Residenzschlosse Familien tafel statt. * Bei derParoleausgaoe am Neujahrs tage richtete der Kaiser an die versammelten Offiziere eine Ansprache, in der er, ohne den For- bacher Fall direkt zu erwähnen, das Offizierskorps ermahnte, die gute Tradition des Heeres auch durch eine würdige Lebensstellung fortzusetzen, den Unter gebenen und der Bevölkerung mit gutem Beispiel voranzugehen und die ernsteste Sorge zu tragen, daß die Soldatenmißhandlungen ausgeroitet werden. * Tie frühere Kronprinzessin von Sachsen, heutige Gräfin von Montignolo, weilt zur Zeit in stiller Zurückgezogenheit in Ventnor auf der Insel Wight. Sie hat dort, wie dem Berl. Tgbl. aus London geschrieben wird, ein kleines Haus gemietet neben dem eines älteren Ehepaares, mit dem sie seit mehreren Jahren befreundet ist. Niemand, der sie in ihrem Hause sieht, umgeben von den Photo graphien ihres früheren Mannes und ihrer Kinder, kann so ohne weiteres glauben, daß sie mit vollem Verstände eine so schwere Verfehlung auf sich nahm. Jetzt trägt die Prinzessin mutig die traurigen Folgen ihres damaligen Entschlusses und lebt nur für ihr Töchterchen. *PrinzessinMathildeBonapartech' Die Prinzessin Mathilde Bonaparte ist am Sonnabend in Paris gestorben. — Prinzessin Ma- thilde Lätitia Wilhelmine Bonaparte, geb. 27. Mai 1820 zu Triest, war die Tochter des Königs Jerome von Westfalen, aus seiner zweiten Ehe mit der Prinzessin Katharine von Württemberg. Im Jahre 1840 vermählte sie sich mit Anatol D emidorr, Fürsten von San Donato: doch war die Ehe nicht glücklich. Sie trennte sich daher 1845 von ihm. Bei Errichtung des zweiten Kaiserreiches nahm sie Napoleon lll. unter die Mitglieder der kaiserlichen Familie auf und erteilte ihr den Titel „Hoheit". Im Jahre 1871 soll sie heimlich mit dem Maler Paupelicn sich vermählt haben. * In Berlin mußten in der Sylvesternacht 331 Personen verhaftet werden, über 100 mehr als im Borjahr. 254 wurden wegen Unfugs festge nommen. Die meisten Verhaftungen erfolgten in Gegend der „Linden" und der Friedrichstraße, «n den Ausschreitungen waren besonders halbwüch sige Burschen beteiligt. Mehrfach versuchte der Jan hagel Arrestanten zu befreien. Durch das unver nünftige Toben der Massen wurden mehrfach Pferde scheu. Glücklicherweise kam kein ernsterer Unfall vor. * Berlin. Der „Voss. Ztg." wird aus Pest gemeldet: In Bilek und Trebinje (Bosnien) sind Soldatenunruhen ausgebrochen. Sie wurden zwar amtlich in Abrede gestellt, allein nach den aussühr- lichenM eldungen lassen sie sich nicht mebr ableugnen. Die dreijährige Mannschaft empört sich dagegen, daß sie wegen der im ungarischen Abgeordnctenhause getriebenen Obstruktion gegen die Wehrvorlage noch länger im Dienste zurückbcbalren wird. Wohl wird von amtlicher militärischer Seite behauptet, es handle sich bloß um Ausschreitungen einiger betrunkener Soldaten, allein es treffen hier täglich neue Berichte aus den beiden Garnisonen ein, wonach die Gescheh nisse durchaus nicht in so harmlosem Lichte erscheinen. Dieser Tage ereignete es sich, daß bei einer Befehls ausgabe die gesamte Mannschaft des dritten Jahr ganges des Infanterie-Regiments Nr. 69 in Bilek trotz des Kommandos des Unteroffiziers dem dienst tuenden Offizier die Ehrenbezeigung nicht leistete, sondern statt rechts nach links schaute. Der Offizier gab selbst den Befehl zur Leistung der Ehrenbe zeigung, die Soldaten warfen aber Waffen und Rüstzeug ab, verließen das Bilekcr Fort und be gaben sich in die Stadt. Dort angelangt, schlugen die Soldaten in den Straßen fürchterlichen Lärm, fangen das Kossuth-Lied und zertrümmerten die Einrichtungsgcgenstände mehrerer Schänken. Es wurden sofort Patrouillen entsendet, doch richteten sie nichts aus, ja, die gleichfalls aus Soldaten des dritten Jahrganges bestehenden Wachen machten mit den Randalierenden gemeinsame Sache. Die Soldaten drangen in die Kasernen der Stadt ein und forderten ihre Kameraden auf, mitzuhalten, so daß die Schar der Lärmmacherfortwährend anwuchs. Die Soldaten erklärten laut, nicht weiter dienen zu wollen. In einem Wirtshause soll sich der uner hörte Vorfall ereignet haben, daß aktive Soldaten die Bilder des Kaisers, des Erzherzogs Franz Ferdi nand und des Korpskvmmandanten Grafen Appell beschädigten, zerrissen und in den Kot zerrten. Die Augen der Porträts wurden ausgestochen. Am Syl oestertag gab es noch eine andere Kundgebung. Eine ganze Kompanie alter Mannschaft aus dem Trebinjer Lager machte sich am 31. Dez. auf den Weg und ging zur Eisenbahnstation, um die Heim fahrt anzulreten. Da nachmittags kein Zug geht, konnte dieses Vorhaben nicht auszeführt werden. Die Anstifter wurden bestraft und 14 Soldaten ins Gefängnis gesetzt. * Im Gemeinderat zu Mülhausen im Elsaß besitzen die Sozialdemokraten die Mehrheit. Eine der ersten Taten dieser Mehrheit war, den Geistlichen die städtische Gehaltszulage zu streichen. Das Ministerium hat jedoch entschieden, daß die Zahlungen als Pflichtausgaben zu betrachten und in den Ge meindehaushalt einzustellen sind. Die achtzehn Geistlichen haben auf Grund dieser Verfügung die seit neun Monaten rückständigen Gelder dieser Tage ausgezahlt erhalten. Rußland. * Rußland braucht Geld, heidenmäßig viel Geld, nur wollte sich niemand finden, der sich zur Uebernahme einer russischen Anleihe bereit gesunden hätte. Jetzt wird aus Stockholm gemeldet, daß eine schwedische Bank mit Rußland zwecks Ab schlusses einer Anleihe in Unterhandlungen stehe. Oesterreich * Die Gemahlin des Erzherzogs Franz Fer dinand, des österreichischen Tronfolgers, sieht einem freudigen Ereignis entgegen. Da der Erz herzog die Gräfin Chotek mit der Bedingung ge heiratet hat, daß die aus der Ehe hervorgehenden Kinder nicht thronbercchtigt seien, so ist das zu er wartende Ereignis eben nur ein Familien- und kein politisches Ereignis. Großbritannien "Von der j a p a n i s ch e n R e q i e r u n g erhielten zwölf auf den Glasgower Werften am Clyde beschäftigte Marine-Ingenieure telegraphisch die Aufforderung, sich sofort über Kanada nach Japan einzu schiffen. Diese Ingenieure wurden vor einem halben Jahre von der japanischen Regierung mit der Abrede engagiert, daß sie ihre Berufung erhalten würden, wenn ihre Verwendung in aktivem Dienste wabrscheinlich werden würde. Asten * Die in Schanghai liegenden chinesischen Kreuzer bringen iyre Ausrüstung und Verprovian- tierung zum Abschluß und erwarten Segelorder. Aus ^tadt uno Lauo Lichtenstein, 5. Januar. *— Einweisung Heute vormittag ^12 Uhr fand die feierliche Einweisung der neugewählten Herren Stadtverordneten durch HerrnBürgkrmstr.Stecknerstatt. *— Vorgehen gegen böswillige Lchul-ner. Ganz fruchtlos sind öffenbar die in den letzten Jahren ergangenen Mahnungen in der Presse gegen das leichtfertige Borgen und Anstehenlassen der Rechnungen doch nicht geblieben. Namentlich scheint