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»g (I P) Ratskeller Diskussion, flicht. i n k l e r. men. D. V. rn! t in mein Gold- ft empfehle ich emlliren ierter Glashütter verkaufe diese mit ang bittet lberarbeiter. drikation iwie frischer Ware. kästen, sten, 'or" lligste Tpiele kiälunF. nen Druckerei. MWMMMM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HeW; KzeM für LoDsrs, IiW, Amirdors, Urdorf, St. Wim, Keimichrort, UmMii md KUe«. Amtsblatt für den Stadtrat zn Wittenstein. " ——" »s. Jahrgang. ——-———————————E-« Nr. 273. Domerstag, dm 26. November^77^° 1903. Dieses Blatt erchemt täglich (außer sonn» und FcstiazS) abends für den folgenden Lag. WerteUahriicher Bezugspreis I Mik. 2ü Pfg„ durch die Post bezogen 1 Mk. SO- Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Zwickauerstraße 3S7, ake Imserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Ins er ate werden die sünfgekvaltene KorvuSzeüe oder deren Naum mit 10 Pfennigen berechne*. — Annabme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. — Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtigen Inserenten kostet die Lgesvaltene Zeile 1S Pfennige. — Versteigerung. Donnerstag, den 26. November - I. vormittags 11 Uhr werden in der Engel scheu Nestauratio« in Callnberg ein Herren- und ein Damenfahrrad, drei Wring- und drei Wasch-Maschinen sowie eine Wäsche mangel gegen Barzahlung öffentlich versteigert. Lichtenstein, am 25. November 1903. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts In dem Konkursverfahren über das Vermögen dcs Garnhandschuh« sabrikanten Hermann Richard Heinze in L i ch t e n st e i n ist in Folge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche Bergleichstermin auf den 14 Dezember 1963, vormittags 16 Uhr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumt und mit dem allgemeinen Prüfungstermin verbunden worden. Der Vergleichsvorschlag ist auf der hiesigen Gerichtsschreiberei zur Ein sicht der Beteiligten niedergelegt. Lichtenstein, den 23. November 1903. Der Gerichtsschreiber de- Kgl Amtsgerichts. W LMm Sa bMn ui in Wzu« in sruzWei ßeensW. Wenn nach den berühmten Worten des Generals Montecuculi zum Kriegswesen auch vor allen Dingen Geld und nochmals Geld und abermals Geld gehört, so kommt bei den jetzigen Massenheeren der Groß mächte aber auch sehr in Betracht, daß zu diesem großen Heere auch massenhafte Rekruten und noch mehr Rekruten und dann immer noch vielmehr Re kruten gehören, und in dieser Frage des wachsenden Rekrutenbedarfes besitzt Deutschland eine auffallend hohe Leistungsfähigkeit, während Frankreich in dieser Hinsicht geradezu in einen Schwächezustand verfallen ist. Welche natürlichen Ursachen beweisen nun das Wachstum der deutschen und den Rückgang der französischen Wehrkraft ? Der Beweis dafür liegt in dem großen Unterschiede der Vermehrung des deut schen und des französischen Volkes. Während in Deutschland der Bevölkerungszuwachs jährlich 800000 Menschen und den daraus sich ergebenden Rekruten zuwachs für das Heer auf mindestens 70 000 junge Männer beträgt, hat die Bevölkerungszunahme in Frankreich jährlich im Durchschnitte nur eine Zahl von ungefähr 350000 Menschen und der Rekruten zuwachs nur eine solche von ungefähr 25000 Mann aufzuweisen. Daraus ergiebt sich des weiteren, daß das deutsche Heer jährlich 45000 Mann mehr Re krutenzuwachs nach der Bevölkerungsziffer hat als das französische. Nun muß allerdings ohne weiteres zugegeben werden, daß diese Rekrutenzuwachszahlen bei dem deutschen und dem französischen Heeresetat nicht recht zum Ausdruck kommen, denn Frankreich setzt alles daran, um mit seinem stehenden Heere Deutschland möglichst überlegen zu sein. Frankreich kann dies aber niemals durch vermehrte Rekruten einstellung erreichen, sondern das stehende Heer Frankreichs erreicht seine hohe Präsenzziffer lediglich dadurch, daß es den dritten Jahrgang der dienst pflichtigen Soldaten ständig unter den Fahnen hält, während bekanntlich in Deutschland die große Mehr zahl der dienstpflichtigen Soldaten nur zwei Jahre dient. Würde Deutschland den dritten Jahrgang seiner Soldaten bei den Fahnen behalten, so würde das stehende deutsche Heer sofort um 200 000 Mann stärker sein als das französische. Genaue Beobach tungen des französischen Heeres haben aber ferner noch ergeben, daß Frankreich wegen seiner geringen Beoölkerungszunahme und des hohen Prozentsatzes untauglicher Rekruten seinen alten jährlichen Re krutenbedarf von 233 000 Mann gar nicht mehr decken kann und für das Jahr 1904 nur 196 000 Rekruten im Heere einzustellen im Stande ist. In diesen 196000 Mann französischen Rekruten stecken aber ungefähr 50 000 Mann Ersatzreservisten, die wegen körperlicher und häuslicher Verhältnisse zur vollen Dienstpflicht gar nicht herangezogen werden. Die französischen Kriegsminister müssen also allerlei Kunststückchen machen, um im französischen Heere zu großen blendenden Zahlen zu kommen. So hat Frankreich vor vier Jahren bei den meisten seiner Jnsanterieregimenter, dem Beispiele Deutschlands folgend, das 4. Bataillon eingeführt, aber die mili tärische Praxis hat in Frankreich gezeigt, daß diese 4. Bataillone kaum noch bei der Hälfte der Regi menter gebildet werden können und nur noch bei den an der französischen Ostgrenze liegenden Armee korpsvorhandensind, um die Kriegsbereitschaft Deutsch, land gegenüber zu verstärken. Das Endresultat dieses Unterschiedes im Rekrutenzuwachs in Deutschland und in Frankreich besteht aber darin, daß in einem Kriege das deutsche Heer viel stärker und das fran zösische Heer viel schwächer sein wird als die Cadres- zahlen angeben. Politische Nundfchau Deutsche- Reich * Die zweite Sächsische Kammer erörterte am Montag die Vorlage, betr. die provisorische Forterhebung der Steuern undAb- gaben im Jahre 1904, in der Schlußberatung. In der Debatte machte der konservative Abgeord nete Hähnel etatsrechtliche Bedenken gegen die Er hebung des vollen Einkommensteuersatzes geltend, welche fast alle anderen Redner aus dem Hause teilten. Trotz des Widerspruches des Finanzministers Dr. Rüger verwies die Kammer mit Stimmeneinheit die genannte Vorlage zur nochmaligen Prüfung an die Finanzdeputation A zurück. *DieKaufmannsgerichte. Die Be ratung des zu Anfang dieses Jahres dem Bundes rat zugegangenen Gesetzentwurfs, betreffend Kauf mannsgerichte, der in den Ausschüssen liegen ge blieben war, weil man sich nicht darüber einigen konnte, ob diese neuen Sondergerichte, wie der Ent wurf vorschlug, den Gewerbegerichten oder den Amtsgerichten angegliedert werden sollen, ist in den Bundesratsausschüssen jetzt wieder ausgenommen worden. Sie soll beschleunigt werden, daß auch diese Vorlage dem Reichstage alsbald zugehen kann. Da der Entwurf nicht zurückgezogen und umgearbeitet worden ist, so wird angenommen, daß er in seinen Grundzügen, namentlich auch betreffs der Angliede rung der Kaufmannsgerichte an die Gewerbegerichte, aus den Beratungen des Bundesrates unverändert hervorgehen wird. * Naumann, einst stolzes Oberhaupt der Nationalsozialen, müht sich in München ab, dem Kaiser in seinen Vorträgen gerechtz u'w erden. In seltsamen Redewendungen heißt es da, der Kaiser setze s e i n I ch i n d i e M i t t e des Deutschtums, und das rein Persönliche komme in einer Schärfe und Bestimmtheit zum Vorschein, wie wir es seit den Tagen deserstenNapoleon in Europa nicht gesehen haben. Es ist, als ob der Kaiser an Bismarcks Stelle getreten sei und als ob das alte Ich mit dem neuen noch nächtliche Zwiesprache führe, und das neue Ich flutete trotz den folgenden Kanzlern über die deuts ch e n Politi ker hinaus, es flutete in andere Gebiete über, von denen in der Reichsverfassung kein Wort steht. Allein das ist menschlich und psychologisch erklärlich, es hat zu allen Zeiten nicht nur Könige, sondern auch große Künstler und Gelehrte gegeben, die auch andere Ge biete mit ihrem Ich zu füllen trachteten. * Der Sensationsprozeß Kwilecka in Berlin steht endlich vor seinem Ausgange, da in der Montagssitzung die Plaidoyrrs begonnen haben. Die Reihe derselben wurde vom Staatsanwalt Dr. Müller eröffnet, der in seinen Darlegungen an der Hand der Ergebnisse der Beweisaufnahme und eines Teiles der Zeugenaussagen nachzuweisen suchte, daß unbedingt eine Kindesunterschiebung seitens der Gräfin K. und der Mitangeklagten stattgesunden haben müsse. Norwegen. * Uber die Königliche Zivilliste kam es neulich im norwegischen Storthing zu interessanten Verhandlungen. Wie gewöhnlich waren für den König 336 000 Kronen, für den Kronprinzen 80 000 und für die verwitwete Prinzessin Therese, eine sachsen-altenburgische Prinzessin, 12 000 Kronen an gesetzt, aber einer der Abgeordneten aus dem nörd lichen Norwegen, Pfarrer I)r. Eriksen, beantragte, den Posten für den König auf 100000, für den Kronprinzen auf 30 000 und für die Prinzessin aus 6000 Kronen herabzusetzen. Seine grotesken Aus führungen nahm das Haus mit Heiterkeit auf und bewilligte mit überwältigender Majorität die gefor derten Summen. Türkei. * Die Hoffnung, daß der Sultan die For derungender Refor mmäch te annehmen werde, schwindet immer mehr. Asien * Im Hinterlande von Kiautschu wurden letzthin von diebischer Hand 50 Schrauben von den Schienen der deutschen Eisenbahn entfernt, wodurch ein großes Unglück hätte entstehen können. Zum Glück wurde die Sache rechtzeitig bemerkt; ein gerade auf der Strecke befindlicher Zug wurde sofort zum Stehen gebracht. In Anbetracht, daß solche Untaten mit den schwersten Gefahren für die Sicher heit der Bahn verbunden sind, hat Hauptmann Mauwe energische Maßregeln zur Festnahme der Diebe ergriffen. Ein Gebäude in dec Stadt Kaumi wurde vorübergehend militärisch besetzt und eine Abteilung nach Tselantschuang entsandt. Die Diebe wurden bald darauf von den chinesischen Behörden verhaftet. Ein Telegramm des Gouverneurs Chon- Fu, an den Zwischenbericht erstattet worden war, ordnete ihre sofortige Enthauptung an, damit ein warnendes Beispiel statuiert würde. Darauf wurde die Abteilung wieder zurückgezogen. * Japanische Kriegsschiffe sind den nach Porth Arthur unterwegs befindlichen russischen Kriegsschiffen „Caesarewitsch" und „Bajan" ent gegengeschickt, um eine Vereinigung mit dem Ge schwader in Porth Arthur zu verhindern. (?) Natür lich wäre dieser Versuch gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung an Rußland. Aus Stadt «ud Laud Lichteustei«, 25. November. *— Großes GesangS-Konzert des Musik- vereinS. Im Saale des „Goldnen Helm" hält der Musikoerem am Freitag, den 27. November ein Gesangs-Konzert, unter gütiger Mitwirkung eines Damen- und Knabenchores und der städt. Kapelle ab. Leitung: Herr Kantor Reuter. Da der Rein ertrag des Konzertes zum Besten bedürftiger Brandka- lamitosen bestimmt ist und die Leistungen des Mu sikvereins und der Stadtkapelle als ganz vorzügliche bekannt sind, dürste aller Voraussicht nach auf einen zahlreichen Besuch zu rechnen sein. *— Im Evangel. Arbeiterverein findet heute Mittwoch im Ratskeller Vortrags-Abend mitDiskussion statt. Herr Kaufmann Winkler wird einen Vortrag halten über: „Gesetzliche Haftpflicht!" Wir weisen hierdurch noch besonders auf diesen Vortag hin. *— Richtigstellung. Au der gestern ge- meldeten Schlägerei in Hozndorf wird uns von zu-