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WDMkWMM Wochen- und Rachrichtsblatt 1903 Bekanntmachung Ein sechs Jahre altes Mädchen Schbr. in der Aus Leipzig schreibt Telegrammadresse: Tageblatt. Hoekreits-, 0 m- tulrition«- n.Lei- leicls-Kai-ten. von diesem Tag beendet. Alsdann kehrten der Kaiser nach Merseburg, der König von Sachsen nach Leipzig, die übrigen Fürstlichkeiten nach Halle zurück. man der „CH. Allg. Ztg." : Volkszeitung" bläst soll in Pflege gegeben werden. Eheleute, die hierzu bereit sind, werden gebeten, sich bei Herrn Stadtrat Arends hier unter Angabe ihrer Ansprüche ungesäumt zu melden. L i ch t e n st e i n , den 11. September 1903. Der Ltadtrat. I. V. Fankhaenel, Stadlrat. 5». Jahrgang. —- -- Sonnabend, den 12. September Die „Leipziger den „Vorwärts" in 30 Pfg. »5 Psg. e» von 13» Pfg. an mchen VS Pfg Steinpilze im eignen llk 14« l von 43 Psg. an rbsen von 45 Pfg. an. u»a Qualitäten und wird fn Dosen von >/2^s ö Pst^ ins Küchler, Badergasse. Die Christeninorde dauern fort. Am Mittwoch nachmittag liefen in Berlin neue telegraphische Konsularmeldungen ein, die die Lage in Beirut äußerst ernst erscheinen lassen. Sie besagen, daß die Christenmorde in verschiedenen Stadtteilen fortdauern. Es herrsche Verwirrung; Handel und Verkehr seien gestört. Die Mohammedaner flüchten nach dem Libanon. In einer Versammlung der - Mitglieder des Konsularkorps wurde beschlossen, die sofortige Abberufung des Wali Reschid Bey durch die Botschafter bei der Regierung zu beantragen und seine Ersetzung durch den Wali von Damaskus, Nazim Pascha, anzuregen. Die Versammlung be schloß, auch vom amerikanischen Admiral eventuell Schutz der fremden Konsuln zu verlangen, welcher rin Landungskorps von 500 Mann bercitstellte. Nach einer Meldung wäre dasselbe schon gelandet. Die amerikanischen Schiffe sind gefechtsbereit, andere Schiffe werden erwartet. Die Spannung zwischen Mohammedanern und Christen in Syrien, die aus geschichtlichen und lokalen Gründen seit je herrscht, ist keineswegs als Rückschlag der durch die mace donische Bewegung erzeugten Stimmung zu betrachten. Die Verwaltung des jetzigen Wali ist tatsächlich eine sehr schlechte. Die Pforte wurde bereits vor 14 Tagen von mehreren diplomatischen Seiten auf die kritische Lage in Beirut aufmerksam gemacht. Eine Beruhigung ist im türkischen Interesse sehr notwendig, damit die Unruhen sich nicht in das Hinterland bis Damaskus, wo überall Gährungsstoff vorhanden ist, fortsetzen und eventuell dis Smyrna gelangen, in dessen Umgebung kretische Emi. grauten ein sehr unruhiges Element bilden. Die Pforte und der Mdiz haben in dieser Hinsicht schon allseitig Ratschläge erhalten. * Der häusliche Streit Sozialdemokratie. folgendem Erguß den Marsch : „Gewiß, Bebel ist kein G ott, er hat sich schon manchmal verhauen und wird von diesem außerordentlichen Menschenrechte möglicherweise auch künftig Gebrauch machen, aber eine vierzigjährige Parteiarbeit, namentlich wie sie Bebel vollbracht hat, ist am Ende doch kein Pappen stiel, und wenn Bebel es für nötig hält, im Interesse der Partei sich öffentlich zu äußern, so sollte ihm jedes Parteiblatt, das er darum angeht, auch seine Spalten öffnen. Wenigstens werden wir stets so verfahren, auch auf die Gefahr hin, daß Genosse Gerisch uns nicht mehr für Männer, sondern nur noch für E u.n u ch e n hält." Im übrigen meint die „Leipz. Volksztg ", die Erklärung Bebels habe Klarheit geschaffen gegenüber den Vertuschungsversuchen des „Vorwärts". Wenn das Zentralorgan der Partei überhaupt eine wichtige Aufgabe zu erfüllen habe, so sei es die, ein s i ch e r e r F ü h r e r durch die praktischen und prinzipiellen Differenzen zu sein, die in einer so großen Partei, wie der deutschen Sozialdemokratie, notwendig austauchen müßten. Es sei in erster Linie seine Pflicht, die Probleme, über die gestritten werde, gründlich zu untersuchen, ihre Bedeutung mit allen Mitteln, über die ein von der Partei so reich ausgestatietes Blatt verfüge, den Parteigenossen klarzulegen, kurzum eine Standarte der großen Parteigrundsätze zu sein. Es sei ihm dann möglich, die Meinungsverschiedenheiten in der Partei auf das denkbar geringste Maß zurückzuführen. Dieser wichtigen, um nicht zu sagen wichtigsten Aus gabe eines sozialdemokratischen Zentralorgans sei der „Vorwärts" schon seit langer Zeit nicht mehr ge wachsen gewesen. — Im übrigen bat Bebel insosern einen Sieg in der „Vorwärts"-Rcdaktion erfochten, als das Blatt die zuerst zurückgewiesenen Erklärungen und Artikel Bebels nun dcch noch obdruckt. * An diesem Sonntag nimmt in Dresden be kanntlich der diesjährige sozialdemokratische Partei tag seinen Anfang. Seinen Verhandlungen blickt man auch im Lager der bürgerlichen Parteien mit Interesse entgegegen, hauptsächlich, weil aus dem Dresdener Pmteikongresfe allgemein lebhafte Aus einandersetzungen betreffs der Frage eines sozialde mokratischen Vizepräsidenten im Reichstage erwartet werden. Tie Gegner wie die Freunde dieser Forderung in der Sozialdemokratie haben sich hierüber in ihrer Partcipresse und in Versammlungen schon seit Wochen in den Haaren gelegen, ja zwischen Bebel und dem .Vorwärts" ist es wegen der „elenden" Vizepräsi- kentcnsroge sogar zu einem scharfen Kor flrkt ge kommen. Es ist darum allerdings sehr wahrschein lich, daß auf dem Dresdener Parteitage der Sozial- demokratie die Geister tüchtig auf einander platzen werden, schließlich wird man sich aber wieder fried lich vertragen. — Im Königreich Sachsen werden Zucker, L Pfd. 40 Pfg. 30 )Pfg . Vr Fl '^Pfg.m. FH 0 Pfg. 5-8 Pfg., ä Schock M. 3. Julius Küchler. b Obigem die Vorbereitungen zu den Ende dieses Monats stattfindenden Landtagswahlen eifrig fortgesetzt, wobei sich indeß unter den bürgerlichen Parteien vielfach eine große Zerfahrenheit und Zersplitterung kundgiebt. Die sozialdemokratische Partei gedenkt in einer ganzen Reihe von Wahlkreisen selbständig bei den Landtags wahlen vorzugehen. — * Die Zeitung .Post" erfährt, daß die Behauptung der sozialdemokratrschen „Frankfurter Volksstimme", daß das Iustizministerium einen neuen Erlaß zu schärferem Vorgehen gegen Majestätsbe- leidioungen ergehen ließ, frei erfunden ist. * In Oldenburg scheinen merkwürdige Zu stände zu herrschen. Wir meldeten, daß ein Ober lehrer Ries (nicht Risch) in Jever verhaftet wurde, weil er Artikel gegen den oldenburgischen Minister R u h st r a t geschrieben haben sollte, die angeblich beleidigender Natur waren. Jetzt berichtet das „B. T. aus Oldenburg: Der verhaftete Oberlehrer Ries gestand ein, die Artikel gegen den Minister Ruh st rat geschrieben zu haben. Die Handschrift hatte ihn verraten. Ries ist übrigens seit einiger Zeit Oberlehrer in Barmen. Man muß sich gegenüber einem solchen Vor gehen fragen, ob Oldenburg noch in Deutschland liegt, oder ob es nicht aus Zufall zu einer russischen Satrapie geworden ist. Seit wann ist denn eigent lich ein Minister sakrosankt? Seit wann ist es strafbar, ihn anzugreifen ? Persönliche Beleidigungen sind freilich nicht zu billigen, aber der Begriff der Beleidigung ist sehr dehnbar. Soweit wir uns er innern, handelt cs sich um den Vorwurf, daß Ruh» strat sich an Glücksspielen beteiligt hätte. Wieweit Herr Ries in der Lage ist, seine Behauptungen zu beweisen, wissen wir nicht. Daß er sie nach bester Ueberzengung ausgestellt hat, nehmen wir vorläufig an. Aber so oder so; ist eine solche ziemlich irre levante Beleidigung, die hoffentlich gerade ein Justiz- ministei nicht von Amts wegen verfolgen lassen wird, ein genügender Grund, einen Staatsbürger in der angesehenen Stellung eines Oberlehrers einzulochen? Es wäre bedenklich, wenn die persönliche Freiheit in dieser Weise von dem Gutdünken einer Behörde abhängig gemacht würde. Man darf wohl an» nehmen, daß die preußische Regierung schleunigst die Freilassung eines ihrer Beamten erwirkt. Doß ein preußischer Oberlehrer fluchtverdächtig ist, weil er es gewagt hat, einen oldenburgischen Minister anzugreifen, wird ja wohl nicht anzunehmen sein. * Deutsch-französische Beziehungen. Tie „Nordd. Allg. Ztg." bringt neuerdings ziemlich häufig kurze Bcmerlungen zur Togesgeschichte, die bei dem bekannten Charakter des Blattls nickt des Interesses entbehren. Allerdings sind diese Rand glossen, insbesondere, soweit sie in das Gebiet dec auswärtigen Politik sollen, in der Regel nicht durch die Art des Diuckeß oder der Plazierung hervorgehoben. Man muß sie suchen, um sie zu finden. So enthält auch eine der letzten Nummern der ,,N. Allg. Ztg" an versteckter Stelle zu einem Artikel des Pariser „Figaro" über des Verhältni Frankreichs zu den Mächten einige bemerk enswer Verl»« zu;««! in 4lü(IvVVIIU8(Ii Karton äen 8io dar Luokdincksroi. Ri. 212. SernspZch.«nschI»tz: zugleich ZMsts AMM für Mickls, MW, KeMarf, Uckrf, St. Wien, KeimichM, Mienan tt. Wfea° Awtsblatt für den Siadtrat zn Achtenstein. D'ests Blari erscheint täglich «außer Sonn- und Festtag«) abend« für den folgenden Log. Vierteljährlicher Bezugspreis t Mk. 25 Pfg., durch die Poft bezogen t Mk. 50 Pf. — Einzeln» Nummer 1V Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 6, alle Kaisers. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserat» werden die fünfgespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi« spätesten« vormittag ti) Ubr. — Im „AmUichcn Teil" wird die -ne'spaliicr oder deikv Roum wü 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kastei die ögespaltene Zeile 15 Pfennig«.— fugsquelle 1MSP>M kkcla ^sriz-krW litzpulver unkelkarnmerlampe« ote Cylinder chaalen opierrahmen assetteneinlagen eschneidegläfer cockenftänder öäfferungsgeftelle lastriehter kensrrren 8lsl8 fslseti! ' rar VecfÜWz UreuL. LI»«,»» Heidelbeerwein Himbeerwein Erdbeerwein Brombeerwein Johannisbeerwein Stachelbeerwein Aepfelwein Cognac Muskatwein WizWl-llWMM ipstehlt in ganzen und halben Flaschen Callnberg. in Lichtenstein Wegen Reinigung der Geschäftsräume »leiben Sonnabend, den LÄ ds Mts. die Registratur, das Standesamt und das Polizei- und Meldeamt, Montag, den 14 ds Mts die Sparkaffe, die Stadtkasse und Steuereinnahme und das Stadtbauamt geschlossen Lichtenstein, am 9. September 1903. Der Ttadtrat. I- V. Fankhaenel, Stadtrat. Politische Rundschau Deutsches Netch. * Die obgclaufene Woche stand für Deutschland vorwiegend im Zeichen der großen Kaisermanöver, die sich vom 7. bis 11- September an der nördlichen Saale zwischen dem 4. und 1 l. Armeekorps (rote Partei) einer seits, dem 12. und 19. Armeekorps (blaue Partei) anderseits abspieltcn. Der große Krieg im Frieden hat sich diesmal besonders zu einem interessanten und lehr reichen militärischen Schauspiel gestaltet, das verschiedene hervorragend packende Momente darbol, wie z. B. den gewaltigen Angriff der vereinigten Kavallerie-Divisionen A und Bunter dem persönlichen Oberbefehle des Kaisers 8 auf die blaue Partei, welche brillante Rciterallocke am ^7 8. September auf dem historistischen Scklachtfelde von Roßbach vor sich ging. Im übrigen sind die dies jährigen Kaisermanöver, soweit die Meldungen hier über reichen, ohne größere Unfälle verlausen. Was ihre gesamten Ereignisse anbelavgt, so Haden auch sie wiederum gezeigt, daß die deutsche Armee schon im Frieden für den Ernstfall vollkommen bereit ist und aus brr Höhe der Situation steht, darum: „Lieb' Vaterland, magst ruhig sein!" Der 3. Tag der Kaisermanöver brachte zur Abwechselung gegenüber dem vorangegangcncp Tag, ' wiederum der blauen Partei, also den beiden königlich U sächsischen Armeekorps, den Sieg auf der ganzen Lwic; A in der zweiten Nachmittagsstunde war das Manöver