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ich ble. pfg. Zacharias,. e. "H8U 8 ftannt zu »nz- und e gesonnen tittwoch, der Woh- chrer. m! it6UI'8, ÜN8 86N NN Mn nizügen t 10. Hus MMMckMWM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich Seschasts-Anzeiger sm Lchnösrf, KAütz, Krnsdorf, Kis-srs, St. Midicn, KeimiHsort, Nmmu u. Wsm AMMatt für den Klndlrnt;n Kchlenstein. —- 5 3. Jahrgang. —— Sonntag, den 12. April 91r 84 Herrrsprech-Anschluh Lelcgramoradreffer 1903 In Gemäßheit anher ergangener Verordnung der Königlichen Kreishaupt- rnannlchaft zu Chemnitz wird erneut zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß Frau Emma Elise verehelichte Zimmermann in Chemnitz Vernhardstraffe 80 II, welche seit dem 1. August 1900 für den Regierungsbezirk Chemnitz, zu welchem auch dec Bezirk der Stadt Lichtenstein gehört, als weibliche Vertrauens- Person für die Gcwerbeaufsicht bestellt ist, an den Wochentagen Dienstag und Sonnabend von 12 bis 1 Nhr nachmittags und von 7 bis 8 Uhr abends, sowie an den Sonntagen von I bis 3 Uhr nachmittags zu sprechen ist. Hierbei wird nochmals bemerkt, daß die Aufgabe der weiblichen Ver trauenspersonen bis auf weiteres darin besteht, Beschwerden, Wünsche u. s. w., welche Arbeiterinnen nicht direkt den Gewerbeaussichtsbeamten vortragen wollen, mündlich oder schriftlich entgegenzunehmen und sie der Königlichen Kreishaupt mannschaft zu übermitteln, die alsdann die nötigen Erörterungen anstellen und für Beseitigung der Mißstände, falls deren sich zeigen, Sorge tragen wird. Lichtenstein, am 11. April 1903. Der Stadtrat. Steckner, Bürgermeister. Das zum Nachlasse des Herrn Dr. med. Karl Friedrich Elsperger gehörige, in Lichtenstein am Schloßberg Nr. 19 gelegene, bei der Königl. Sächsischen Landes-Jmmobiliar-Brand-Versicherungsanstalt mit 15030 Mk. ein geschätzte Haus- und Gartengrundstück Blatt 285 des Grundbuchs, Nr. 8 des Flurbuchs sür Lichtenstein, soll auf Antrag der Erben des Herrn Dr. Elsperger am LL AprLL 1993, vormittags LOV- Nhr im Verhandlungssaale des unterzeichneten Gerichts freiwillig versteigert werden. Die Versteigerungsbedingungen sind in der Gerichtsschreiberei des ¬ selben Gerichts einzusehen. Eine Abschrift derselben wird auf Antrag gegen Nachnahme der Kosten zugesendet. Königliches Amtsgericht Lichtenstein, am 17. März 1903. Nutz- und Brennholz-Auktion auf Lichtensteiner Revier. Montag, den 20. April 1903, von vormittags 9 Uhr an sollen im Schwalbe' schen Ga st Hofe zu Heinrichsort folgende im Burgwalde und Neudörfler Walde aufbereitete lW n?' L-Uz > R°°°» und Asch-lz. 6,7 Wllh. Laubholz ) 35,4 „ Nadelholz) Reisig; Mittwoch, den 22. April 1903, von vormittags 9 Uhr an im Ratskeller zu Lichten st ein folgende in vorgenannten Waldorten und im Stadtwalde, auf der Scheffelwiese und Rümpf aufbereitete 7 eichene und 5 buchene Stämme von 25—50 om Mittenstärke, 1 birkener Stamm 49 Nadelholz-Stämme 2 eichene Klötzer 2000 Nadelh.-Stangen 850 24 10-25 20u.31 3—6 7--12 , 13U.14 Oberstärke, Unterstärke, 39,8 Wellh. Laubholz-Reisig unter den üblichen Bedingungen versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltnng Lichtenstein. und Auferstehung (Nachdruck verboten.) Noch bebt in Frühlingsschauern die Natur, Und mit ihr rings die tausend jungen Keime, Es blühet, sproßt, es treibt in Wald und Flur, Der Sänger Chor lärmt munter durch die Bäume, Die kurz zuvor der kalte Nord durchfuhr. Wie hier — fo fern auf Höhe Golgatha, Die Wonneschauer durch die Lüfte wehen. Der Stein ist fort I Zwei Engel sitzen da, Und Jubelchöre klingen aus den Höhen: „Der auserstandne Heiland ist Euch nah!" Ernst Warlitz. Ostern. In der alten Kirche stand während der Oster nacht ein Diakon wartend vor dem Gotteshaus und schaute gen Morgen. Sobald die Sonne aufging, eilte er durch die bereits versammelte Menge zum Altar, dem Priester zurufend: „Ehrwürdiger Vater, ich verkünde euch große Freude !" — Und mit Halleluja und Jubelgesang begrüßte man den Ostermorgen. Ja, wir sreuen uns der Osterzeit, auch schon aus äußeren Gründen; wir grüßen den Lenz und die Ostersonne und das grüne Festgewand, das die Erde anlegt. — Aber all dies Vergängliche ist uns doch nur ein Gleichnis des Unvergänglichen. Alle die Millionen Samenkörner, aus deren Verwesung ein neues, reiches Leben hervorgeht, richten schon an unseren Verstand die Frage: Sollten denn da die Menschen keinen Lebenskeim in sich haben, sollte „die Krone der Schöpfung" allein tot im Grabe bleiben? ! Die ganze Erde predigt uns von Wieder belebung, Auferstehung, Erneuerung, und die Oster sonne mit ihren belebenden Strahlen von der Sonne der Gerechtigkeit, die in Christo aufgegangen, und Leben und unvergängliches Wesen an's Licht ge bracht hat. Ostern ist den Christen kein Naturfest, sondern die herrliche Bestätigung der Offenbarung des gnädigen Gottes, die siegreiche Bekräftigung unseres weltüber- windenden Glaubens. Ueber den Tod tröstet uns doch auch der lachendste Frühlingstag nicht hinweg; im Gegenteil, für den Ungläubigen ist eine schreiende Dissonanz auf den Friedhöfen: Alles Leben, alles Sonnenschein, alles Blühen und Auferstehen über den Gräbern, — und nur der Mensch, „das Eben bild Gottes," tot im Grabe! Da ertönt das Osterevangelium, schlicht und einfach berichtet von den Jüngern, die cs selbst erst nicht glauben wollten, weil es ihnen zu wunderbar herrlich erschien, und sich doch am leeren Grab Jesu und dann durch die Begegnungen mit ihm davon überzeugten: Der Herr ist auferstanden, er ist wahr ¬ haftig auferstanden! Jesus lebt! — Und nun erst sind alle Rätsel gelöst, alles Glauben und Hoffen erfüllt, alles Sehnen gestillt, und alle, die dieser wahren Tatsache ihre Herzen nicht verschließen, fühlen die Ostergewißheit in sich und werden ganz neue Menschen. Wie not tut es, daß diese Ostergewißheit wieder Lebensmut und Sterbenstrost den vielen toten Glie dern der Christenheit bringt. Wie beschämend ein Beispiel aus den jüngsten Wochen, wo der Rothe- Prozeß durch alle Blätter ging: Auf die schlichten, den Stempel göttlicher Wahrheit an sich tragenden Worte der Bibel von Christi Auferstehung und unserem Auferstehungsleben, auf das immer neu vermittelte Zeugnis der Kirche, auf die christlich wissenschaftliche Gedankenarbeit bald zweier Jahr tausende, auf die Geschichte der Kirche und 100 andere Stimmen und Zeugen, durch die alle der Auferstandene selbst uns zuruft „Ich lebe und ihr sollt auch leben", — hören unzählige Christen, Ge bildete, Halbgebildete und Ungebildete nicht mehr. Aber wenn in einer spiritistischen Sitzung eine krank hafte Frau ihnen die seltsamsten Dinge mit recht zweifelhaften Mitteln vormacht, da ruft auch ein so gebildeter Mann, wie doch ein Doktor und Professor sein muß, „nun weiß ich es: ich bin unsterblich!" — Die oberflächliche Menge aber benutzt auch diese Gelegenheit, um nicht nur über den Aberglauben und Unfug, sondern auch über allen Glauben und alles Uebersinnliche herzufallen. O Ostersonne, geh' auf und vertreib wieder die Nacht des Unglaubens und die Nebel des Aber glaubens und die Finsternis der Lüge und Sünde. Osterevangelium, kling hinein in die glaubens schwachen, hoffnungsarmen, liebesleeren, begriffsver wirrten, friede- und trostlosen Herzen der armen modernen Menschen: Christ ist erstanden von der Marter alle; Des sollen wir froh fein, Christ will unser Trost sein- Politische Rundschau Deutsches Reich. *Die Stichwahlen für den Reichstag sollen, wie von allerdings nicht ganz zuverlässiger Quelle verlautet, im ganzen Deutschen Reich auj den 22. Juni verlegt werden ; das wäre also am sechsten Tage nach der Hauptwahl. In Anbetracht, daß die amtlichen Mitteilungen der Wahlergebnisse immer einige Tage auf sich warten lassen, erscheint uns die Angabe des Termins erheblich zu früh gegriffen. Schweiz. * Die im Gange befindliche Ausstandsbe- wegung unter den Bauhandwerkern in Basel nimmt ernste Gestalt an. Mittwoch abend ver- sammelten sich die Maler-, Gipser- und Schreiner- Gewerkschaften, und sprachen mit allen gegen 2! Stimmen sich für den Generalausstand aus. Die Schweiz scheint hinter Holland und Italien in Streik- fachen nicht zurückbleiben zu wollen. Italien * Rom. Der Generalstreik ist beendet. Alle Arbeiter, mit Ausnahme der Schriftsetzer, haben die Arbeit wieder ausgenommen. Aus Stadt und Land Lichtenstein, 11. April. *— Lichtensteiner Volksfest. Aur 19. nnd 20. Juli dss. Js. findet in den präch tigen Gartenlokalitätcn des Hotels „Zuur Goldnen Helm" das I Lichten ft einer Volksfest statt Die verschiedenen Aus schüsse haben sich bereits konstituiert, um die umfänglichen Vorarbeiten für das im großen Stile geplante Fest in Angriff zu nehmen. *— Konzerte der Stadtkapelle : Am 1. Feier tag nachm. 4 Uhr im Neuen Schützenhaus, abends 8 Uhr im Ratskeller; außerdem am gleichen Tags nachmittags ^4 Uhr Familienkonzert im Schützen haus Callnberg; am 3. Feiertag abends ^8 Uhr großes Konzert mit darausfolgendem Ball im „Gold nen Helm". Herr Warnatz wird bei den Konzerten verschiedene Nummern zum ersten Male zu Gehör bringen, und ist infolgedessen der Besuch sämtlicher Konzerte warm zu empfehlen. *— Listners Kunsttheater. Wir weisen be sonders auf die während der Osterfeiertuge im „Alten Schießhaus" stattfindenden Vorstellungen von List ners Kunsttheater hin. *— Wie der praktische Ratgeber im Obst- und Gartenbau berichtet, scheinen die Erdbeeren in diesem Jahre zu versagen: die dicken Ansätze, die sich zu Blütenknospen entwickeln, fehlen in den Herzen der neuen Triebe, die nur Blätter hervorzu bringen scheinen. Die Redaktion in Frankfurt a. O. bittet um Mitteilung, ob dieselbe Wahrnehmung auch an anderen Orten gemacht ist. *— Nüdlitz. JmWinter'schenGasthof hierselbst hält am 1. Osterfeiertag abends 8 Uhr der hiesige Turnverein eine öffentliche Aufführung mit vorzüglichem Programm ab, während am 3. Oster feiertag abends 8 Uhr im Modes'schen Gasthof großes Militär-Konzert und Ball vom Trompeter korps des Kgl. Sächs. Garde-Reiter-Regiments aus Dresden statlfindet. Genannte Kapelle genießt einen guten Ruf, und zumal sie zum ersten Male in hie siger Pflege auftritt, dürfte der Besuch des Konzertes zu empfehlen sein. *— Hohndorf. Der hiesige Turnverein hält am 1. Osterseiertag im Gräfe'schen Gasthofe seine 18. öffentliche Aufführung ab. Beginn 8 Uhr abends.