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re» »«rwsbre« .«»sch,»» L«t»r«M»»-«»«*fs«» Nr. 251 1896 n ittvll. Irl 7 M L. exiktt )»rr und - «» nmer von I LO lüm Granit tert. Ivnm. er vom »e» hru«« ein-Er. v«. «0 00 oo oo oo — Handtücher» an. Die Abonnenten sollen nur schöne, große Handtücher erhalte», deren stet- frische Zu sendung durch reitende oder fahrende Boten erfolgt. — Wie eS in der Welt steht. Die letzten Er örterungen über die Cjareureise mit allen ihre» Be gegnungen verhallen leise, da« Interesse dafür ist nachgerade auf den Gefrierpunkt gesunken, und so wird deu» eine Debatte eingestellt, die doch nur eine» theoretischen Charakter hat. Deutschland erwartet von Rußland nicht», kann also auch nicht enttäuscht sein, wenn e« einmal nichts erhält. Sollten die Ver hältnisse zum Besseren sich ändern, soll'» uv» freuen, aber Häuser wollen wir darauf schon lieber nicht bauen. Der deutsche Kolonialrat ist mit seine» Ar beiten zu Ende, auch die Vorbereitungen für die kommende ReichStagSsessto« dürften im allgemeinen abgeschlossen sein. An ArbeitSwaterial fehlt e- dem Reichstage schon heute nicht, er kann sich also ohne weiteres flott in die angestrengteste Thätigkeit stürzen. Lom 10. November, wo die Sitzungen beginnen, bi» zum Weihnacht-feste ist e» noch ein ganz hübsches Endchen, in dem reichlich viel geleistet werden kann. Line gute Nachricht kommt für die preußische» Steuer zahler, der Etat soll «inen Ueberschaß von 50 Mil- lion» aufweifen. Mit geringeren Steuerbeträgen wird e» vor der Hand freilich kaum etwas sein. Der letzte schreckliche Mord io Berlin regt die ernst hafte Erörterung de, Frage an, ob bei der nicht immer mehr wachsenden Zahl von jugendlichen Ver brechern ernste gesetzgeberische Maßnahmen getroffen werden müßten. Die Schnelligkeit, mit welcher solche halbwüchsige Burschen sich zum schwersten aller Ver breche» entschließen, läßt keinen Zweifel daran ob walten, daß von diesen «werdenden Menschen" der gesamten Gesellschaft schwere Gefahren drohe», die durch «tue strenge Hand zwar nicht ganz auigervttet, wohl aber doch gemildert werden können. In Pari» lebt da» Ministerium Meline recht vergnügte Tage und «acht sich um die nahe Kawmersession nicht all zuviel Sorge. Der Triumph des Pariser Czar««- besucheS schlägt doch alle Anfeindungen, die versucht werde» sollte», vor der Hand weit au» de» Felde. Daß die Engländer mit ihre« LiebeSwerben in Paris ganz turmhoch abgefalle» sind, zeigt der neueste Vor schlag französischer Journale, nach welchem die Re gelung aller afrikanischen Streitfragen Rußland, Frankreich und — Deutschland übernehmen sollten. Di« Hochzeit deS italienischen Kronprinzen mit der schöne» und geistvollen Prinzessin Helen« von Monte- negro ist unter lebhaftester Anteilnahme der ganzen Ration begangen. In Bulgarien hat Fürst Ferdinand wieder seinen Aerger mit den russischen Parteigängern. Schadet ihm nichts. — I» der Armee werden jetzt erweiterte Ver suche angestellt zur Einführung der Bekleidung auS theerfarbeoem Tuche und zwar, wie der „Konfekt." erfährt, zuerst im Bereiche deS Königlich sächsischen Generalkommando». — Daß bei dem beschleunigten Rückzug« der Franzosen nach der von ihnen verlorenen Schlacht bei Leipzig Kriegslasten, um sie den Siegern nicht in di« Hände fallen zu lassen, virgraben oder im Waffe, versenkt wurden, ist eine Thatsache, die sich »ach der Zeit mehrfach erwiesen ha», teils indem man dergleichen Schätz« durch Zufall «teder aus- fand, teil» durch »otorisch« Abholung derselbe» von Franzose», die sie in den Tage» der Völkerschlacht einzureichen. Formulare hierzu werde» bei unserer Stadtsteuer-Einnahme auf Verlangen unentgeldlich verabreicht. Gleichzeitig fordern wir all« Vormünder, Vertreter von Stiftungen, Au stalten, Personen, Vereinen, liegende» Erbschafte» v»d anderen mit dem Rechte de» BermögenSerwerbeS ausgestatteten BermögenSmaffen auf, für die von ihnen bevormundeten Personen, bez. für die vertretene» Stiftung«», Anstatt» pp., soweit solche «in steuerpflichtiges Einkommen habe», Deklarationen anher eiozu- reiche», fall» ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugeh» sollten. Callnb«rg, am 23. Oktober 18S6. Der Etadtgemeinderat. Prahl el, Bürgermeister. t vorzügl. m unuber- >alibarkeit , gesang- Tone. , auch 46. Awhrga«-. Dienstag, de» 27. Oktober Bekauntmachuug, die Deklaratt» de» Einkommen» znr fiaatliche» Einkommen« steuer betreffend Gemäß 8 33 der Ausführungsverordnung zum Einkommensteuergesetz vom 2. Juli 1878, machen wir darauf aufmerksam, daß auch denjenigen Beitrags pflichtige», welche bei der in diesen Tagen stattgefundene» Austragung von Deklarationsaufforderungen »ine solche nicht erhalten haben, freisteht, eine Dek laration Über ihr Einkommen bet u»S bi- zu« ?. November 1806 65.00 55.00 36 00 25.00 weniger, vorrätig, a. 50 LUm hatte» verbergen helfen. Eia Beispiel dafür kann Schreiber dieses auS eigener Erfahrung mitteil». Um daS Jahr 1822 war an einem Sommertage der Knappe der GohUser Mühle in Leipzig gewesen und kehrte in später Nachtstunde »ach Hause zurück. Rahe bei GohliS, wo die Pleiße ein» scharfen Bogen be schreibt und nahe an den Weg herantritt, bemerkte der Kaappe, etwa fünfzig Schritt seitwärts, im Walde Lichtschein und näher schleichend einige Männer, die beim Licht einer Laterne in der Erde gruben. Da kam dem Knappe« der Schrecken-gedanke, e- könue sich hier um einen Mord und Verscharrung der Leiche handeln, und eilig wachte er sich davon, um somehr als am Himmel et» schweres Gewitter heranzog. In GohliS angelangt, schlug der Knappe Lärm und erzählte, wa» er gesehen hatte. Weil aber die au» dem Schlafe gestörten Amtspersonen unter solch» Umständen, und da auch das Gewitter loSgebrochea war, ihren Aufbruch nach der betreffenden Wald- stelle verzögerten, erschienen sie daselbst erst mit Tages anbruch. Sie fanden eine mit Holzstücken und Steine» markierte Grube, etwa vier Ellen im Geviert uud gegen zvet Ellen tief, auf deren Boden mehrere ver streute NapoleonS'dor lagen und Abdrücke von kleinen Fässern erkennbar waren. Ueber die Glücklich», welche den hier verborgenen Schatz gehoben und da von gebracht hatten, erfuhr man nie etwas. Die Grube, der e, enthoben wurde, war noch Jahre lang vorhanden und ein beliebter Spielplatz für die Jugend der Ranstädter Vorstadt, zu denen auch Schreiber diese- gehörte. — Dresden, 23. Okt. De« »Pirn. Anz." wird geschrieben: Infolge von Genuß verdorbener Heringe find in Schildau die drei Kinder des Kilz- schuhmacherS Gaudlitz erkrarckt. Ein Kind im Alt» von 5 Jahren ist bereit- verstorben. Die beiden älter» Geschwister, sowie ein 18jährigeS Mädchen, da- die Kinder in Abwesenheit der Eitern, die auf dem Markt in Dresden ihre Waren feil boten, zu beaufsichtigen hatte, find durch daS schnelle Ein greifen eine- Arzte- am Leben erhalten worden. — Leipzig, 24. Okt. Da- Projekt, hinter dem Berg« i« Rosenthale einen umfangreichen Teich Herstellen zu lass», ist hier mit lebhafter Frende be grüßt worden, erhält die ganze Gegend doch dadurch neuen landschaftlichen Reiz. Um den Teich werden Spaziergänge angelegt. Die Kosten, die sich auf 16,000 Mark belaufen, sind au» den Mitteln der Grasfischen Erbschaft bewilligt worden. — Einem Markihelfer rollte beim Ablade» ein vier Zentner schweres Faß über d» Körper. Bedeutend verletzt wurde er inS Krankenhaus gebracht. — Chemnitz, 23. Okt. Im Berichte der hi«sig» Handelskammer wird bemerkt, daß die Ge richtsferien gewissermaßen eine Schonzeit für säumige Zahler darstellen und innerhalb derselbe» das meiste Geld verloren gehe, dabei wird der Wunsch ausge- sprocben, durch anderweite Einteilung des Urlaub» der GerichtSbeamien eine RechtSgewähr daS ganze Jahr hindurch zu schaffen. — Chemuitz, 24. Okt. Infolge «ine- Schlag anfalle- brach heute nachmittag in der 6. Stunde auf der Webergaffe uuweit der Feuerwache eiu Mann plötzlich zusauu»». Derselbe wurde von einig«» Sa mariter» der.Feuerwehr in die Feuerwach« gebracht, wo er alSbald verschied. Jo de« Verlebt» wurde T»t«L«schtehS« *— 8 tchte« stei», 26. Okt. Wie wir hör», wird der BezirkSlehrervereiu Lichten stein am Reformationstage wieder mit einem welt lichen Loncerte vor di« Oeffentltchkeit treten. Der Kalich'sche Gasthof zu Hohndorf ist dazu in Aussicht genomm». E» werden diesmal, entgegen dem vor jährigen Kirchenconcert« in unserm Ort«, nur Ton schöpfungen neuerer Meister von sehr gutem Klange da» Programm ausfüllen. Daß nur Gediegene» geboten werden wird, dafür bürgt der Name des Vereins »nd seine» bewährten Leiter». *— Die Herbstluft wird von Tag zu Tag rauher, uud die Zeit de» Jahre» kommt, wo e» die meisten Katarrhe, Halsentzündung» und andere Unpäßlich keiten aiebt, die an und für sich zwar nicht sonder lich gefährlich sind, aber stet« lästig, und die vor allem gefährlich werden können. Namentlich nach Sonnen-Untergang verspürt man die Herbstkühle recht tüchtig, und bei dem noch immer feuchten Cha- ratter der Witterung ist eine Unpäßlichkeit dopprlt leicht geholt. Am schnellsten sind die Kinder mit einer solchen behaftet. Mao braucht st«, weil die Last non rauh, noch lauge nicht fest in» Zimmer zu sperren, dann bringt erst recht jeder nachteilige Luft zug im Freien eine eoisprecheude Wirkung hervor, aber man soll auf «in« genügende HalL-Umhüllung acht», die mit der eioe» Nordpolfahrer» ja gerade keine Sehnlichkeit zu habeo braucht. Warm anziehen bedeutet noch lange kein Etnmomwelv, da» kann man wirklich kranke» und wirklich schwachen Personen überlass», hier handelt es sich nur uw einen zweck mäßigen Schutz geg»üb«r deu WitterungLunbilden. In allererste» Reihe soll«» aber Eltern und Erzieher Halsentzündung» bei Kinder» nicht auf die leichte Achsel nehmen. Erinnert sei daran, wie im vorigen Herbst trotz aller Erinnerungen und Ermahnungen doch die elterliche Sorglosigkeit so weit ging, daß in zahlreichen größeren und kleineren Orten de» deut schen Reiche» die Diphtheriti» eine unheimliche Aus dehnung gewann. Und die Schuld daran? Einfach die Gleichgiltigkeit der Eltern gegenüber sich entwickeln den Krankheiten. Wie oft heißt eS nicht in solchen Fällen: »Leg dich nur zu Bett, morgen ist alle« wie der gut!" oder aber mao wendet ein Hausmittel an, daS zumeist noch so wenig, wie nur möglich am Platze ist. DaS soll daun alles gut thuu. Erst wenn die Geschichte bedenklich ist, hott man sich deu Arzt und »trüstet sich »och gar über dessen Bor würfe. Mit den sogenannten berühmt» Hausmittel» wird überhaopt ein eutfetzlicher Unfug getrieben, weil von hundert Leut««, die sie anwenden, vielleicht z«h» wissen, für welches Leiden da» Mittel hilft «ad und warum e« hilft. Ja allen übrigen Fällen schadet dar angewendete Hausmittel schon u« deswillen, weil «» den Fortschritt der Krankheit nicht hindert mid gerade da- kanu leicht verhängnisvoll sein. — Man kanu heutzutage auf alle» abonnier»! auf Concerte uud auf» Stolleubacken, auf Zeit- Schriften und Regenschirme, auf« Rasieren und F»- Herputz», ab«r da» Neueste iW Abonnement dürft«» Loch die Haadtücher s«tu. Karl Herrmann, 1. Dr«»d»«r Haadtach-Abo«uem»t, bietet Geschäfte» und Bureau» gegen eise mäßige Gebühr wöchentlich zu bestimutteu Tag» ein« gewünschte Anzahl von Dt«se» Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtag») abend» für den folgenden Lag. Bierteliährlicher Bezugspreis 1 Mark 28 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfeuuige- — Bestellungen nehme» außer der Expedition i» Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalt«« Korpus-etle oder deren Raum mit 10 Pfennige» berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. Wochen- und RachnchMlatt zugleich HtWr-SMM str Kchndsrs, ZSW, Zernsdorf, Warf, Sl. Wien, Keimchorl, Driem und Wsm Amtsblatt Mr den Stadtrat zu Lichtenstein.