Volltext Seite (XML)
Wochen- und Nnchrichtsblatt zugleich HtMls-Anzeiger sm Losnidms Ddlitz, Amsdorf, ALsdorf 51 Hidim, Keimichsort, Umitnon m!> MW. Amtsblatt für den Stadtrnt zu Lichtenstein. — ——— — 45. Jahrgang. — —— — — Nr. S85. Sonntag, den 8. Dezember 1895. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag.' Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mar! 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate iverdeu die viergespaltene KorpnZM« oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. WMMtMMMg, die diesjährige Stadtverordneten Ergävzuntzswahl betreffend. Das Ergebnis der am 4. dieses Monats stattgnuudenen Stadtverordneten- Ergänzungswuhl wird in Folgendem bekannt gemacht: Die Wahlliste zählte: 349 ansässige und 296 unansässige 645 stimmberechtigte Bürger. Von dieser! haben 216 Ansässige und 177 Unansässige 393 Sa. abgestimmt. Gewählt sind die Herren Maurermeister Karl Julius Hedrich mit 344 Stimmen, Privatmann Gustav Adolf Oettel mit 247 Stimmen, Kaufmann Louis Arends mit 237 Stimmen als ansässige Stadtverordnete, Agent Heinrich Wilhelm August Karl Ernst Niehus mit 151 Stimmen als uuansässtge« Stadtverordneter. Die nächstmeiste« Stimmen erhielten: von den Ansässige« die Herren Schank wirt Louis Robert Zschoche 127, Handelsmann Friedrich August Bernstein 87 und Klempnermeister Anton Eduard Scheibner 41; von den Unansäjsigen die Herren Seminar-Oberlehrer Ernst Moritz Reiche! 113 und Kaufmann Franz Louis Baunack 105. Im vorigen Jahre zählte die Wahlliste 622 Stimmberechtigte und es waren 399 Stimmzettel eingegangen. Lichtenstein, am 5. Dezember 1895. Der Sradtrat. L a u g e. Bru. Geschäftslage der Sparkasse zu Callnberg: Montag, Donnerstag und Sonnabend. Freiwillige GruNdstiicksversteigernüg. Das zum Nachlasse des Gutsbesitzers Karl Hermann Nenmärker in Rödlitz gehörige, ans den Parzellen Nr. 37, 293, 294. 295, 296, 297, 298, 299, 300, 301, 302, 303, 304, 305 und 570 des Flurbuchs für Rödlitz be stehende, 14 da, 30,s a, umfassende und mit 413,6s Steuereinheiten belegte Guts grundstück FK. 42 des Grundbuchs und Nr. 45 des Brandkatasters für Rödlitz, ortSgerichtlich auf 32020 M. —. gewürvert, soll — ausschließlich des vorhan denen lebenden und toten Jnvmtars — auf Antrag der Erben den li». Dezember 1895, vormittags Itt Uhr, an Ort und Stelle öffentlich um das Meistgebot versteigert werden. Grundstücksbischreibung und VersteigerungSdedingupgen hängen im hiesigen Amtsgerichte, sowie im ModeS'schen und Winter'schen Gasthause in Rödlitz zur Emsicht aus, werden auch gegen Erlegung der Schreibgebühren abschriftlich mitgeteilt. Im unmittelbaren Anschlusse an die Versteigerung des Gutsgrundstücks soll, daferu bezüglich desselben der Zuschlag erteilt wird, das vorhandene Guts inventar an Vieh, Schiff und Geschirr pp. zur Versteigerung gelangen. Lichtenstein, am 22. November 1895. König! Amtsgericht. Gehler. VskMNtWachMg. . Am 9. Dezember d. Js. wird der an der Linie Stollberg-St. Egidien zwischen den Stationen Höhlteich und Stollberg errichtete Personen-Halte- pankt Niederwürschnitz für den Personen- und beschränkten Gepäckoerkehr eröffnet. Es werden daselbst zur Aufnahme und zum Absitzen von Reisenden 4 Züge in jeder Richtung nach Bedars halten. Das Nähere ist aus den auf dem Haltepunkte selbst, sowie aus den aus sämtlichen Verkehrsstcllen der Linie Stollberg-St. Egidien angebrachten Schalteranschlägen zu ersehen. Die Personen- und Gepäcktarife werden auf dem neuen Haltepunkte und auf den Nachbarstationen mittels Anschlags bekannt gemacht werden. Dresden, am 2. Dezember 1895. Königliche Geueraldirektio« der Sächsischen StKatseisenbahne«. Hoffmann. Tsseög-fchrchte. *— Lichtenstein,?. Dez. (Verspätet ringe- gangen). Zwei treue Mitglieder der hiesigen Frei willigen Feuerwehr, die Herren August Wagner und Friedrich Heller, wurden am Montag, den 2 Dez. in besonderer Weise ausgezeichnet. Herr Emil Lade mann, als Vizekommavdant, überreichte den beiden Feuerwehrmitgliedern für ihre mehr als 30jährigen treuen Dienste im Beisein des Korps ein Diplom unter entsprechenden warmen Anerkennungsworten. *— Vom Kaiser!. Patentamte in Berlin wurde Herrn Zahnkünstler Lademann hier eine Erfindung auf hygienischem Gebiete patentiert. Diese Erfindung ist eine Massagevorrichtung mit Stiel und drehbarem Rollenhalter zur Selbstmassage und ist mit dieser Er findung enischreden einem großenBedürfnisabgeholfen. *— Nach einem Plötzlich eingetretenen Baro metersturz hat nunmehr das Winterwetter seinen Einzug gehalten, denn heute morgen waren Straßen, Fluren und Dächer mit einer Schneedecke versehen, und auch gelinder Frost hatte sich eingestellt. — Unter der Ueberschrift „Leiser Schlaf" em pfiehlt ein gewisser Robert Oswald in Breslau ein Mittel gegen nervöse Schlaflosigkeit. Das angeb liche Mittel, „Nervenschoner" genannt, besteht ledig- lich aus zwei Gummizäpfchen, mit welchen der äußere Gehörgang des Ohres zu verstopfen ist. Der Preis der beiden Zäpfchen, die etwa 20 Pf. wert sind, be trägt 2,20 Mark. Mit Rücksicht auf diesen verhält nismäßig hohen Preis wird verschiedenerseits von den Ortsgesundheitsräten vor dem Bezug gewarnt. — Dresden, 6. Dez. Die Zweite Kammer hielt heute vormittag ^11 Uhr ihre 13. öffentliche Sitzung ab, welche nach 10 Minuten bereits ihren Abschluß fand. Die Kammer steht noch unter dem Zeichen der Deputationsberatungen; die großen Sitz ungen werden erst nach den Weihnachtsferien sich einstellen, wenn das vorbereitete Material einen statt lichen Umfang gewonnen hat. Zunächst wurden die Registranden - Eingänge verlesen und seitens der Sprecher der 2., 1., 8. und 5 Abteilung die Erklä rung abgegeben, daß sie die Mandate ihrer neuen Mitglieder geprüft und für giltig befunden Hütten. Es betraf dies von der 2. Abteilung die Herren Philipp, Behrens, Kluge, Matthes, Schmole, von der 1. Abteilung die Herren Rollfuß, Steiger und Wolf, von der 3. die Herren Fräßdorf, Hofmann, Pinkau, Richter und Seydler und von der 5. die Herren Hähnel, Liebau, vr. Schill und Seifert. Hierauf trat man in die Tagesordnung ein, welche umsomehr ohne jede Debatte durch sofortige Zustimmung er ledigt wurde, als es sich um einen Gegenstand han delte, welchem die Zustimmung nicht versagt werden konnte und noch nie versagt worden ist, nämlich Cap. 32-37 des Staatshaushalts Etats für 1896/97, Gesamtministerium und Dependenzen betreffend. Ein stimmig bewilligte die Kammer beim Titel Gesamt ministerium und Staatsrat nebst Kanzlei Einnahmen in Höhe von 10 M., für Ausgaben 27100 M., für die Cabinettskanzlei 8100 M. Ausgabe, für die Or denskanzlei (in diesem einen Falle gegen die geschlossene soziale Fraktion) 1200 M. Einnahme, 10675 M. Ausgabe, für die Oberrechnungskammer 130560 M. Ausgabe und für das Gesetz- und Verordnungsblatt 5 M. Einnahme und 640 M. Ausgabe. Nächste Sitzung Montag mittag 12 Uhr. — Dresden, 6. Dez. Die Bevölkerung Dresdens betrug am 2. Dezember nach vorläufiger Feststellung 333066 Personen. — Leipzig, 6. Dez. Bei der Volkszählung am 2. Dezember d. I. ergab sich eine ortsanwesende Bevölkerung von 398^48 Personen, und zwar 194520 männlichen und 203 928 weiblichen Ge schlechts. Gegen die Zählung vom 1. Dezember 1890 ist ein Zuwachs von 61326 Personen zu ver zeichnen. — Chemnitz, 6. Dez. Heute Freitag abends 7'/i Uhr trat ein heftiges Graupelwetter auf, wel ches von Blitz und Donner begleitet war. Binnen kurzer Zeit waren die Dächer der Häuser und die Straßen mit eine, dichten weißen Decke überzogen. Dieselbe hielt sich jedoch bei der ziemlich hohen Tem peratur nicht lange Zeit. — Oelnitz i. E., 4. Dez. Heute wurde auf einem hiesigen Steinkohlenwerk in einem Schacht bei 387 Meter Teufe der am 25. September d. I. durch Sturz in denselben bei der Aufgemültigungs-- arbeit tätlich verunglückte 31 Jahre alte Schacht-- zimmerling Keller von hier zu Tage gefördert. Der noch gut erhaltene Leichnam hat seit dieser Zeit zwischen den BruchWasssn gelegen, welche erst ent fernt werden mußten. — Meerane, 5. Dezbr. Von Zeit zu Zeit gehen Warnungen durch die Zeitungen vor spanischen Schwindlern, welche unter dem Vorgeben, einen Kriegsschatz zu heben, um Einsendung eines Vor schusses ersuchen. Neu dürfte es aber sein, daß diese Schwindler sich mit ihren ebenso thörichten als frechen Anerbietungen sogar an die Obrigkeit wen den. So erhielt am 4. Dezember Herr Bürgermeister Dr. Ebeling unter dem Poststempel Madrid folgenden Brief! „Wertester Herr! Befand mich als Zahlmeister von einem C.-Regiment hier in Madrid, jedoch nach den Ereignissen, welche sich am 8. Oktober 1893 zu Melitta (Afrika) abspieltsn, so desertierte ich nach Ihrem Lande mit den Regimentsgeldern im Werte von 4 400000 Pesetas, welche ich in der Umgebung von Ihrem Orte vergrub. Nachdem mein Kapital gesichert, so kehrte ich wieder nach Malaga (Spanien) mit dem väterlichen Wunsche, meine einzige Tochter aus dem Kollegium zu nehmen und diese nach Ihrem Lande zu bringen. Jedoch kurz nach meiner Ankunft wurde ich verhaftet und auf 15 Jahre verurteilt. Von diesem Vermögen offeriere ich den drittten Teil^ wenn Sie mir zu meinem Gelde verhelfen, wofür ich von Ihnen einen Vorschuß bedarf, damit meine Tochter in Begleitung einer Dame bis zu Ihnen reisen kann; diese überbringt Ihnen den Grundriß der Stelle, wo sich mein Schatz begraben findet. Er warte Ihre sofortige Antwort, ob Sie dies thun können, bitte mit Niemand mei» Geheimnis zu be reden, und mir Ihre Briefe auf folgende Adresse zn übersenden: Sr. D. Juan Hermandez Calle Alcale Nr. 132 Madrid, Spanien. Bleibt mir noch Ihnen eine Bedingung zu machen, nämlich meine Tochter