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zugleich ÄksMts-KnMtt sm HstzAttkf, KNIitz, KtkWimf, Ussdarf, K EßiLit«, Keinriitzslirt, Mkricnm!I. Niilst». Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. ES. Jahrgang. —— Nk. 207. NernsprechsteAe Nr. 7. Freitag ftm 6. September N-rnsPE-«« Nr. 7. 1895. -Asses Blatt erscheint täglich ianber Son«« «L Festtags) abend« ftir dm folgenden Tag. Bierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 28 Pf. — Einzelne Nummer 18 Pfennige. — Wellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. PostMüaUen, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalteW Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. ZBangsverftcigerung. Das im Grundbuchs auf den Namen des Braumeisters Paul Bernhard Schindler in Mülsen St. Niklas eingetragene Grundstück, bestehend aus Wohn» und Brsuereigebäude, Malzhaus, Kühlraum, Pferdestall und Scheune, Folium 337 des Grundbuchs, Parzellen Nr. 318 und 319 des Flurbuches und Nr. 61L des Brandkatasiers für Mülsen St. NiklaS, 45,z Ar umfassend, mit 241,4s Steuer einheiten belegt und auf 30,179 Mark abgeschätzl, wovon 28,175 Mark auf Grundstück und Gebäude und 2004 Mark aus verschiedenes mitzuverstcigerndeS Brauereiinventar entfallen, soll ohne das bereits abgsschriebene Recht zum Abbau von Steinkohlen im hiesigen Amtsgericht zwangsweise versteigert werden und es ist Do«NerstKg, der LN. September 18S3, vormittags 10 Uhr als WerftsigeruNgsLermirr, sowie DieKsLagp der L. Oktsber 18NS, vormittags 10 Uhr als Termirr zu VerkünduNg des BerteilmrgsplANs anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Agttsge- richts eingesehen werden. Das Verzeichnis des mitzuversteigernden Inventars kann in hiesiger GerichtLschreiberei eingesehen werden. Lichtenstein, den 22. Juli 1895. Königliches Amtsgericht. Ass. Zimmermann. Dank. Hiermit sei allen Denen, welche sich bei unsrer Sedanfeier, sowohl Sonn tags, wie Montags durch irgend welche Opfer an Geld, Mühewaltung und sonst irgendwie beteiligt und das Fest zu einem so sehr gelungenen gestalten halfen, unser herzlichster Dank gesagt. Möge der dabei an den Tag getretene Patriotismus der Bewohner unseres Ortes zu einer fort wachsenden Flamme sich gestalten. Hohndorf, den 5. September 1895. Der Gemeinderat. A. Reinhold, G.-V. Dm Allen den freundlichen Gebern, welche bei dem Umzuge auf dem Festplatze beim diesjährigen Sedanftsts an die hiesige Schuljugend Getränke verabreicht haben, sagen wir den herzlichsten Dank und ein „Vergelt's Gott!" Rödlitz, am 4. September 1895. Der SchrtlvsrstaNd bas. Reinhold. Sparkassen-ExPedittonstKge in Lichtenstein: Die«st«!Os, DorrmeVstttgs rrnd Sonnabends. LKMsgefchichte. "-—Lichtenstein, 5. Sept. Von dem König lichen Ministerium des Innern ist dem langjährigen von dem Zimmermeifter Herrn Härtel hier beschäftigten Zimmermann Christian Gottlob Herrmann das tragbare, Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen worden. Dis gedachte Auszeich nung nebst der dazu gehörigen Urkunde ist Herrn Herrmann heute Vormittag an seiner Arbeitsstätte vom Herrn Bürgermeister Lange ausgehändigt wor den. Möge es Herrn Hermann vergönnt sein, sich der wohlverdienten Auszeichnung noch recht lange zu erfreuen. * — Eine so lange ununterbrochene Reihe schöner sonnenheller Tage wie in diesem Sommer ist uns seit Jahren nicht beschieden gewesen. Die Sommer frischler, Ausflügler und Touristen sind mit dieser Witterung sehr zufrieden, weniger allerdings die Landwirte, welche schon lange auf einen anhaltenden und ausgiebigen Regen warte«, denn die Kartoffeln, das Kraut und dis Rüben stehen derart trocken, daß von einem Wachstum gar keine Rede sein kann. — Die Getreideernte ist aber in diesem Jahre in unserm ganzen Lande, selbst im hohen Gebirge, wo sie nun mehr auch ihrem Ende naht, unter den günstigsten Witterungsverhältnissen von statten gegangen. * — Bus den Mitteln der zur Förderung der Gabelsbergerschen Stenographie im Bereiche der deutschen Zange bestimmten Rätzsch-Stiftung sind am 31. Aug. als am Geburtstage des durch die Stiftung geehrten verstorbenen Prof. Heinrich Rätzsch, wie alljährlich, Prämien an würdige und tüchtige Schüler stenographischer Lehrkurse ans Grund ihrer Probeniederschriften verteilt worden, außerdem aber gleichzeitig 3 Stipendien, die frei geworden, an solche Schüler höher Bildungsanftalten verliehe» worden, welche sich in der Gabelsbergerschen Stenographie zu Parlamentsstenographen ausbilden wollen. Prämien zu 30 bez. 20 M. erhielten: Gymnasialprimaner Richard Hoffmann in Würzburg, Seminartertianer Karl Löbel in Rochlitz und Lehramtskandidat Franz Rochel in Troppau (Oesterreich-Schlesien). Je eines Stipendiums im Betrag von 100 M. jährlich wurden für würdig befunden die Gymnasiasten: Primaner Jakob Daschner in Aschaffenburg, Primaner Albin Lindner in München und Obertertianer Joseph Iu» rinik in Breslau. * — Rödlitz, 5 Septbr. Unserem Berichte über die hier stattgefundsne patriotische Feier am 2. September haben wir noch anzufügen, daß Herr Kantor Dietzel in seiner Rede der braven Kriegs- Veteranen gedachte und ein übersichtliches Bild über den Verlauf der einzelnen Schlachten des großen Krieges gab. Ebenso richtete er an die Schulkinder Worte der Ermahnung, daß sie, gleich ihren Helden- Vätern, stets zu Kaiser, König und Vaterland stehen und immerdar die Erinnerung an Deutschlands Ehrentage hoch halten mögen. Mit peinlicher Hin gabe war man den Ausführungen des Redners ge folgt und langandausruder Beifall belohnte selbigen für sein nicht zu unterschätzendes Mühen. Während des Concsrtes wurden auch von den beiden Ober- klassen der Schulkinder gesangliche und deklamatorische Vorträge gehalten, die infolge ihres Präzisen Vor trages und der in allen Teilen durchblickenden tüch tigen Schulung einen geradezu großartigen Eindruck auf die zahlreich Anwesenden hervsmesen. — Der 4. September war der Gedenktag, an welchem vor nunmehr 64 Jahren König Friedrich August Sachsen die Verfassung gab. Das „Dr. Journal" schreibt hierzu: „Den 4. September als den Gedenktag der sächsischen Verfassung zu feiern, in irgend einer vernehmlichen Art hervorzuheben, wird im Gegensatz zu einer früheren, darin höchst aufmerksamen Zett jetzt nicht mehr beliebt. Gleich unserem Bürgertum geht auch unsere Presse an die sem Tage stillschweigend vorüber, jede Kundgebung der Teilnahme und Freude an dem Besitz dieses Kleinodes unterbleibt. Und doch ist gerade die Gegenwart dazu angethan, den Wert unseres Ver fassung«- und Gesetzzustandes recht allgemein und tief empfinden zu lassen. Der Drang verführter, aufgestachelter Volksmassen, Gesetz und Ordnung zu umgehen und zu mißachten, wird in unseren Tagen immer ungestümer, die gefährliche Schwärmerei für Freiheit und Gleichheit, das lärmende Hantieren unklarer Köpfe mit diesen Begriffen nimmt fort während zu, verwirrt und reizt das die urteilslose Menge. Da heißt es, mit verdoppelter Kraft den Schatz der Verfassung behüten, dieses Paladium unseres Rechtslebens und unserer staatlichen Wohl fahrt Hochhalten. Sd groß wie die Anhänglichkeit eines Volkes an die Landesverfassung, so stark ist seine Treue und vaterländische Gesinnung. Und welchem deutschen Staate ist es leichter gemacht wor den, als unserem Sachsenlande, seine Verfassung zu achten und zu ehren? Keines anderen deutschen Lan des Verfassung hat die Rechtskontinuität zwischen der alten und der neuen Landesvertretung dermaßen zum vollen Ausdruck gebracht wie die unserige, die mit einer nach Maßgabe der altständischen Verfas sung einberufenen Versammlung vereinbart worden ist, fern von allem konstitutionellen Schabloventum ausschließlich die konkreten Verhältnisse des Landes zur Richtschnur genommen und, im Verlauf der Jahre au einzelnen Punkten verändert, eben bei solchen Modifikationen ihrs den Bedürfnissen der Zeit- Verhältnisse entsprechende Fortbildungsfähigkeit, ihre außerordentliche innere Gediegenheit und Lebenskraft bewiesen hat. Durch diese Eigenschaften ein Segen für die Entwickelung und Vervollkommnung unseres inneren Staotslebens, ist sie zugleich in manchen ihrer Gesetze für andere Staaten vorbildlich gewor den und rnustergiltig geblieben bis auf den heutigen Tag. Viecundsechzig Jahre leben wir nun unter dieser Verfassung. Heute, an ihrem Gedenktage, wie derholen wir, wie vor Jahresfrist, das köstliche Wort des weisen Königs Friedrich August, unter dessen Mitregentschaft dem Lande die Verfassung verliehen worden ist: „Eintracht zwischen Fürst und Volk, Mut und Vertrauen, das ist es, worauf Deutschlands Freiheit und Selbständigkeit beruht, das ist es, wo durch wir allein jeder Gefahr mit Erfolg entgegen treten können. .Sachsen, bewahret Eure alte Treue". — Dresden, 4. Sept. Vergangene Nacht entstand in Obernaundorf bei Rabenau im Hause der verw. Franke Feuer. Der Schwiegersohn, Polier Garbe, ist mit Frau und Kind verbrannt. — Leipzig, 4. Scpt. Die von der Abtei lung Leipzig des Vereins zur Pflege der Krieger grabstätten und -Denkmäler geplante Anlage einer Umfassung derjenigen Abteilung auf dem hiesigen Johannisfriedhofe, auf welcher die Kämpfer aus dem Feldzuge 1870/71 ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, die hier ihren Wunden und Krankheiten er legen sind, wird demnächst begonnen werden. ES werden bei dieser Einfriedigung vier Geschützrohre mit Verwendung finden. Diese Geschützrohre sind bereits aus Magdeburg hier eingetroffen und haben zunächst im Hofe des Schlosses Pleißsnburg Auf stellung gefunden, woselbst sie in der Obhut des 8. Infanterie-Regiments Nr. 107 verbleiben, bis sie dem ins Auge gefaßten Zwecke zugsführt werden können. — Glauchau, 4. Sept. Anläßlich der 25jährigen Gedenktage von 1870/71 ist dieser Tage einem hier pensionierten Briefträger ein Betrag von 20 Mark zugegangen. Der Absender, ein ehema liger Kombattant, hatte dem Ehrengeschenk folgende Zeilen beigefügt: „Lieber Herr! Sie haben vor 25 Jahren als Ueberbringer meiner Feldpostbriefe cm meine Eltern stets viel Teilnahme an meinen Ge schicken bewiesen, ich bitte Sie deshalb, mit dem bei folgenden Betrag sich ein fröhliches Sedanfest berei ten zu wollen und begrüße Sie rc." — In Glauchau verging sich am Montag abend ein junger Mann in beleidigenden Ausdrücken gegen Se. Majestät den Kaiser. Nicht lange darauf