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/ HtWsts-AMMl fir HohuSmf, Wdlih, Amsdorf, Wsimf, A COit», Hmnihsort, Mammu«. MAseil. Amtsblatt für de« Stadtrat zu Lichtenstein. M. 173 1895 Nernsprechstelle Str. 7 Fernsprechstelle Nr» 7. Sonntag, dm 28. IM Mese« Blatt erscheint täglich (außer Soun« und Festtags) abends sür den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 26 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige, -k- .Melluugen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postaustallen, Postboten, sowie di- Austräger entgegen — Inserate werden die viergespaltE «orpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. 6. U. fest AeiüAt in allen seinen teilen UnU fertig' stellt vollbracllt clnrcla Meisters l^ancl ^en Zieses lllaus, worin clie ^ün^er weilen, Oie lernen sollen vielfach IcunslAewancll, Aucll clureli ein festes Lire den uncl Uurcll ernstes K.ino-en ^eu illre Xrälte unserm ^Vell- uncl ^Virlllacll bringen, ^ein ^VerU geäeillt, olln' Oottes Lsgensworte bellt f^rf>eitslioffnunA immerclar verloren, Z möge Oellrer. Lcllüier an clem neuen Orte ^reu leiten illr Leruf, clen sie siell cla erlloren. ^reu moA' illr LIiclc auf ^u clem Meister scliau'n, ist clann im Ulaus clas rsclite Oottvertrau'n. U i c ll t e n s t e i n. M W M M M A WU W M U W U VM8 Ü8r 88888 M 88Ü Mk!l8lg !8 ll8blk88!ki8 sm 28. 1895. BekSMtMAchUUg. Im heurigen Jahre soll wiederum ein Schulfest und zwar am 2. Sep tember veranstaltet werden. Bei unsrer Schülerzahl von nahezu ein tausend ein hundert machen sich hierzu nicht unbeträchtliche Mitte! erforderlich. Es soll daher zu deren Beschaffung eine Sammlung veranstaltet werden. Wir richten an alle Eltern und Kinderfreunde die herzliche Bitte, durch freiwillige Gaben unsern Kindern zu einem fröhlichen Feste zu verhelfen. Lichtenstein, am 27. Juli 1895. Der Stadtrat. Lange. L«geSg«schichts. *— Lichtenstein, 27. Juli. Heute vor mittag passierten unsere Stadt unter den Klängen der Militärkapelle 3 Bataillone des Zwickauer Regi ments. Dieselben marschieren zum Regiments-Exer zieren nach Dresden. Die Rückkehr in die Garni son erfolgt am 14. August. *— (Anmeldung zum Anschluß an dieStadt- Fernsprecheinrichtung.) Neue Anschlüsse an die Stadt-Fcrnsprecheinrichtung in Lichtenstein-Callnberg sind, wenn die Ausführung in dem im Monat August beginnenden zweiten Bauabschnitt des Rechnungs jahres 1895/96 gewünscht wird, spätestens bis zum 1. August bei dem Kaiserlichen Postamt in Lichten stein - Callnberg anzumelden. Später eingehende An meldungen können nicht vor dem nächstjährigen ersten Bauabschnitt, der am 1. April 1896 beginnt, berück sichtigt werden. Einer Erneuerung der bereits vor gemerkten Anmeldungen bedarf es nicht. *— Ehre dem Ehre gebühret! So wollen wir auch sagen in diesen Tagen der ersten Jubiläums- feier der großen Thaten von 1870/71. Wir ver gessen Derer nicht, die damals im Kampfe für das Vaterland auf blutigem Plane den Heldentod starben, wir wollen aber auch derer nicht vergessen, die da noch unter uns leben als Mitkämpfer und Mitstreiter der großen Zeit. Für bedürftige Veteranen regen das deutsche Reich und Privatpersonen erfreulicher weise die Hände, und wird auch nicht mit einem Male Alles gethan, so wird doch ein Anfang ge macht, dem hoffentlich ein gutes Fortschritten auf dem Fuße folgen wird. Wir wollen aber auch noch anderer Männer gedenken, die auf unseren Dank noch besonderen Anspruch haben, und diese Männer find die Ritter des Eisernen Kreuzes. Mancher schlichte Mann ist darunter, und mit Recht nennt mau ihn doch einen Helden! Es wird schon nicht an Würdigungen ihrer Thaten fehlen, aber auf Eins sei hingewiesen: In den meisten deutschen Städten steht ein Denkmal zur Erinnerung an den glorreichen Krieg, sicher in allen Dörfern eine Friedens-Eiche. Wäre es nicht angemessen, jetzt im Jubeljahr der großen Zeit, an Denkmal oder Linde noch einen Stein aufzustellen mit den Namen der Stadt- oder Dorfsöhne, welche damals das Eiserne Kreuz erhiel ten, und die doch zum großen Teil heute noch leben? Die Namen der Gefallenen sind in der Regel schon auf den Denkmälern verzeichnet, gedenken wir nun auch der Lebenden. Ein schönes Erinnerungszeichen wirds sein, ein Ansporn soll's sein für das Heran wachsende Geschlecht und für künftige Geschlechter. Von großen Kosten kann wohl kaum die Rede sein, eines geringen Beitrages patriotischer Bürger nur wird es bedürfen, um die Namen der ehrenvoll aus gezeichneten Männer festzuhalten. Im Reichstage war einmal in einer Petition ein Ehrensold für die Ritter des Eiserne» /Kreuzes angeregt, aber das Ge such mit der Begründung abgelehnt, damals habe Jeder seine Schuldigkeit gethan, man könne nicht Einzelne durch Geldzuweisungen belohnen. Hier handelt es sich nun nicht um besondere Belohnungen, sondern um einfache Feststellung einer rühmenswerten Thatsache durch Verewigung in Stein. So manches Denkmal ist großen Männern aus jener großen Zeit gesetzt, die doch auch nur thaten, was sie vermochten, gönnen wir auch den Männern aus dem Volke ihr Recht, welche mit Auszeichnung stritten. An die Er lebnisse einzelner, in engen Kreisen genau bekannter Personen knüpft sich die Erinnerung und die Teil nahme für große Thate« oft noch frischer und leben diger, als an historische trockene Daten und Zahlen. Und wir haben in unseren heutigen bewegten Tagen allen Anlaß, dafür zu sorgen, daß auch die Jugend der breiten Volkskreise mit Stolz auf die Namen von Vater oder Großvater sehen kann. *— Rödlitz, 27. Juli. Vom 1. August ab werden die Fahrkarten in der Haltestelle Rödlitz auch nach Glauchau, Hohenstein-Ernstthal, Chemnitz und Zwönitz ausgegeben werden. — Im Handwerkervereinshaus zu Chemnitz wurden dieser Tage den Schlossergesellen Johann Fritz Rudolph und Hans Max Erler in Chemnitz und dem Stellmachergesellen Theodor Richard Lori aus Hohenstein die von der Gewerbekammer zu Chemnitz ausgestellten Anerkennungsurkunden verliehen. — Zwickau, 26. Juli. Ein Betrag von 50 Mk. ist jedem Direktor der hiesigen einfachen Bür gerschulen vom Schulausschuß zugewiesen worden, um arme Schulkinder, besonders beim dringenden Bedarf von notwendigen Kleidungsstücken rc., unter stützen zn können. — Frankenberg, 25. Juli. Nach hier aus Luzern eingetroffener Nachricht hat sich der Un glücksfall, dem der junge Bergmann von hier zum Opfer gefallen ist, folgendermaßen zugetragen: Berg mann hatte sich mit einem Herrn und drei Damen in einem kleinen Schiffchen am Vierwaldstädter See zu einer Vergnügungsfahrt begeben. Beim Rückweg erhob sich ein Sturmwind, das Fahrzeug kippte um und von seinen 5 Insassen ertranken 3, während zwei sich zu retten vermochten; eines der Opfer war der junge Bergmann. Die Katastrophe trug sich zu weit draußen auf der See und bei finsterem Himmel zu, sonst wäre Hilfe möglich gewesen. Heute, Donners tag, nachmittag wurde die Leiche Bergmann's in Luzern beerdigt.