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WMw Wd Rßchnchisblatt zugleich ZtlldMs-DsnüN M Hsh«hstf, UKirtz, Ker»Ä«f, Nösdsrf, A Kgi^ie», Stimichssrt, Wurikn»««. MSlft«- AmLsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. «8. Ia-rs««g. ———-------° M, 147. KerrrsprechstMe Nr. 7. KelLag, SM 28, ZUNl FernsprechstE Nr. 7. 189Z-- ^Msts Blatt rrscheini täglich icmßer Erma- Md UestiagS) abends für den folgende« Lag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 2S Pf. — Einzelne Nummer IS Pfennige. - (Wellungen Nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. PostMstalten, Postvoten, sowie die Austräger entgegen. — Inserats werden die viergespaltrm Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Armahure der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. WMMtNNchMg. Da das schnelle Fahren auf der Chemnitzer« und Zwickauerstraße wegen deren Enge leicht Gefahren für die Fußgänger nach sich zieht, so wird hierdurch in ErinyerM gebracht, daß sämtliche Geschirre, einschließlich der Kutschen, auf der Chemnitzer- und Zwickauerstraße und zwar auf der Strecke von dem Bernstem'schen Hause bis zur Brücke nur im Schritt fahren dürfen. Zuwiderhandlungen werben mit Geldstrafe bis zu 60 Mark, beziehentlich Hasistrafe bis zu 14 Tagen geahndet werden. Lichtenstein, am 26. Juni 1895. Der SLsdLrat. In Vertretung: Aff. Zimm Bm. Vek«NL«AchRNA Auf Grund von Z 105 ff Absatz 2 Satz 3 des Reichsgesetzes, betreffend Abänderung der Gewerbe-Ordnung vom 1. Juni 1891, wist der unterzeichnete Stadtrat hiermit für GrmNtag, den MS. laufe«deN Mowats eine Vel> mehruna der stunden, während deren eine Beschäftigung von Gehilfen, Lehr lingen und Arbeitern iW Handelsgewerbe erlaubt ist, in der Weift zulasten, daß bas Offenhalten der Verkaufsstellen tu folgenden Stunden freifteht: 1. den Bäckern von 5 bis 8fts Uhr vormittags und l'/s Uhr nach mittags bis 8 Uh? abends; 2. den Fleischern von 6fts bis 8fts Uhr vormittags, 11 bis 12 Uhr mittags und 1 Uhr nachmittags bis 8 Uhr abends; 3. den Händls»» mit den übrigen Eß- und Materialwaren- sowie mit HeiMMs- und BeleuchtNNgsmateriKl von 6fts bis 8sts Uhr vormittags und von 12 Uhr mittags bis 8 Uhr abends; 4. übrigen HäNdler« von'11 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends. Lichtenstein, am 27. Juni 1895. Der Stadtrat. In Vertretung: Beyerlein. Bm. LEgesgeschLchLs. *— Lichtenstein. Der heutige 27. Juni (Siebenschläfer) ging mit heiterer trockener Witterung vorüber, hoffentlich ein gutes Zeichen für die kom- Mende Erntewitterung. — Die großen Gedenktage der sächsische» Armee stehen bald bevor. Als Haupttag wird allgemein der 18. August gefeiert werden, da für diesen Tag Se. Majestät der König für sämtliche Truppenteile besondere Feierlichkeiten befohlen Hst. — Von der Reserve-Infanterie der Jahrgänge 1888 und 1889 (Unteroffiziere auch 1890» werden in diesem Jahre Unter offiziere der Grenadiere, Infanterie und Schützen während des Regiments-Exerzierens auf 20, die Mannschaften derselben auf 14 Tage, und außerdem noch Unteroffiziere und Mann schaften des 2. Grenadier- und Schützenregiments während des Manövers auf 20 Tage eingezogen. Aus dem Landwehr bezirk Glauchau werden infolgedessen während des Regiments- Exerzierens beordert: am 23. Juli 13 Unteroffiziere und am 29. Juli 189 Mannschaften zum 7. Infanterie-Regiment Nr. 106, am 2. August 1 Unteroffizier und am 8. August 25 Mannschaften zum 2. Grenadier-Regiment Nr. 101, am 8. August 1 Unteroffizier und am 14. August 5 Mann zum Schützen-Regiment Nr. 108. Weiter werden aus dem hiesigen Landwehrbeztrk während des Manövers vom 25. August bis 13. September 1 Unteroffizier und 5 Mann zum 2. Grenadier- Regiment Nr. 101 und vom 2. bis 21. September 1 Unter offizier und 7 Mann zum Schützen-Regiment Nr. 108 eingezogen. — Für das 15. Mitteldeutsche Bundesschießen vom 7. bis 14, Juli in Chemnitz sind großartige Vorbereitungen bereits getroffen worden. Nicht weniger als 38 mit elektrischer Signalanlage versehene Scheibenstünde wurden errichtet, große Baulichkeiten erheben sich auf dem 20,000 Quadratmeter umfassenden Festplatz, ein geschmackvoller Gabentempel wird die Geschenke bergen, welche für die besten Schützen bestimmt sind. Ein Festzug, der ein Bild des gewerblichen, künst lerischen und geselligen Lebens von Chemnitz bieten soll und mehr als 5000 Teilnehmer und viele kostümierte Gruppen mit Festwagen umfassen wird, begiebt sich am 7. Juli nach dem Festplatz. Ganz besonderen Glanz aber erhält das 15. Mitteldeutsche Bundesschießen dadurch, daß König Albert es mit seiner Gegenwart beehren wird. — Die kgl. General-Direktion der sächs. Staats- Eftenbahnen gewährt zu dem vom 7. bis mit 14. Juli in Chemnitz stattfindenden Mitteldeutschen Bundesschießen Fahrpreisermäßigung in der Weise, daß den von Teilnehmern an demselben in der Zeit vom 6 und 7. Juli gegen Vorzeigen ihrer Festkarten gelösten Rückfahrkarten verlängerte Giltigkeit bis mit 15. Juli beigelegt wird. — Ch Nltz, 26. Juni. Eine seltene Trauung fand gestern Dienstag in der hiesigen St.Lacobi- kirche'statt. Ein blindes Paar, welches sich'zusam« men gefunden, einander Treue gelobt, wurde, nachdem es auf dem Standesamt die Ehe geschlossen, einge segnet und reichte sich vor dem Mare die Hände zum ehelichen Bunde. Der Herr Diakonus Eger, welcher diesen Trauungsakt vollzog, hielt an das Ehepaar eine ergreifende schöne Rede und bemerkte dabei, obwohl seine Wege doppelt dunkel für dis Zu kunft, es doch von der Hand des Höchsten geleitet würde. — Anläßlich der bevorstehenden Erinnerungs- feier an den Tag von Sedan hat Herr Geh. Kom merzienrat Vogel in Chemnitz den Betrag von 3000 Mark dem Bezirksvorsteher der dortigen Mili tärvereins eingehändigt mit der Bestimmung, daß den im Weichbilds der Stadt wohnenden Mitkämpfern jener Tage, zu denen auch die Kampfgenossen von 1866, 1864 und 1849 hinzugezogen werden sollen, ein Fest bereitet werde. Ein Ausschuß hat im Sinne und Einverständnis des hochherzigen Spenders den Vorabend der Schlacht von Ssdav, den 31. August, für das Fest bestimmt, das mit einer Festrede, Spei sung und musikalischen Darbietungen gefeiert werden soll. Weiter ist der Beschluß gefaßt worden, daß Denen, die durch Krankheit oder sonst an der Teil nahme behindert sind, eine entsprechende Freude zu Hause bereitet werden solle. — O e l s n i tz i. E., 25. Juni. Heute genau um Mitternacht ertönte in unserem Ort Feuerlärm. Im Hintergebäude des Gottlieb Neubenffchsn Hauses, wenig oberhalb der Bahnbrücke, war Feuer ausge brochen und dasselbe hatte auch den Dachstuhl des Wohnhauses ergriffen. Ein Glück ist es, daß es unsrer Feuerwehr gelang, den Brand zu ersticken, denn das Haus war von 3 Familien bewohnt, von denen nur eine versichert hatte, auch ist bas Brand objekt auf allen Seiten von Gebäude« älterer Bau art umgeben, so daß, zumal bei der herrschenden Windrichtung, leicht ein großes Schadenfeuer hätte entstehen können. Ueber die Entstshungsmsache des Brandes ist bisher nichts bekannt. — Für Treue in der Arbeit. Die Bergarbeiter Johann Wehrmann aus Vielau und Anton Ebert aus Neudörfel beim Schader-Steinkohlenbauverein haben bis Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit ver liehen und durch Herrn Oberbergrat Menzel aus Freiberg feierlich überreicht, auch von ihrem Werks direktorium kostbare Geschenke erhalten. — Plauen, 25. Juni. Eine Zusammenkunft der vogtländffchen Veteranen von 1849 findet am 28. Juli dieses Jahres in Plauen statt. Es steht zu erwarten, daß die Anmeldungen, welche bis zum 5. Juli zu bewirken sind, rscht zahlreich eingehen. — Aus dem oberen Vogtlande, 26. Juni. Zeitiger als sonst und überaus reichlich ist in diesem Jahre der Ertrag unfirer Waldungen an Beeren, Pilzen und Arzneikräutern erwachsen und gewährt den armen Bewohnern der Walddörfer einen willkommenen Zuschuß zu dem kärglichen Erträge ihrer Felder und Triften. Die köstlichen Walderd beeren werden gegenwärtig in solchen Mengen ge funden, daß sie in den naheliegenden Städten bei weitem nicht konsumiert werden könnnen und zu 40 bis 50 Pfennig das Liter mit Post und Eisenbahn versandt werden. Das Einsammein der Heidelbeere erster Blüte hat ebenfalls bereits begonnen und ver spricht sehr lohnend zu werden; die zweite Blüte der Heidelbeere zeigt schon massenhaften Fruchtansatz und geht bei dem günstigen Wetter (Sonnenschein mit öfteren Niederschlägen abwechselnd) schneller Reife entgegen. Das Gleiche ist von der Preißelbeere zu melden, deren Blütensträußchen den Waldboden vorübergehend in einen Blumengarten verwandelt hatten. Neben diesem Beerenreichtum findet man auch bereits Stein- und Birkenpilze, Gelbschwämm chen und andere nährstoffreiche Pilzsorten, und au den Waldrändern und auf den humusreichen Wiesen sammeln die Kinder die heilkräftige Johanvisblume (^nnioo,), deren gelbe Strahlenblüten gleich dem Lungemnoos (Ltiotu) von Apotheken wid Drogen- handlungm gern gekauft und gut bezahl' werden. — Freiberg, 25, Juni. Zur gestern hier abgehaltenen Hauptversammlung der freien Ber einigung sächsischer Ortskrankenkassen hallen sich 171 Vertreter eingefnuden. Nachdem der Vorsitzende Hauschild-Chemnitz die Versammelten begrüßt, hieß der hiesige Bürgermeister Dr. Bock die Vertreter herzlich willkommen mid betonte dabei, daß in sozial politischer Beziehung der Fürsorge der Ortskranken kassen ein weites Feld der Thätigkeit beschiedsn und daß das Kravkenkassengefitz nur eine Wohlthat für die Bevölkerung fei; auch verlieh er dem Wunsche Ausdruck, die Beratungen möchten zur Förderung des Volkswohles das ihre beitragen. Aus dem er statteten Bericht ging u. a. hervor, daß trotz Abgang einiger Kaffen die Vereinigung von 184 auf 187 Kaffen gewachsen ist. Herr Tust Chemnitz bringt darauf sine statistifche Zusammenstellung über die der Vereinigung angehörigen Kassen zum Vortrag, aus welcher nur einiges hervorgehoben werden soll. Demselben gehören 377 089 männliche und weibliche Mitglieder an. Die Einnahmen betrugen 6 282 644 M. 90 Pf. (16 M. 66 Pf. pro Kopf), die Ausgaben dagegen 5 970 825 M. 14 Pf. Krankengeld wurde 2 088 445 M. 28 Pf. (5 M. 54 Pf. pro Kopf), gezahlt, an Wöchnerinnen 162 474 M. 92 Pf., für ärztliche Hilfe 1244 633 M. 80 Pf., für Arzneien 890 970 M. 11 Pf., für in Anstalten befindliche Mitglieder 558 013 M. 13 Pfg. und für Verwal tungskosten 518 577 M. 18 Pf. Es wird ferner beschloßen, für Errichtung eines Lehrstuhls für Natur- Heilkunde zu petitionieren und das Ministerium M ersuchen, zum Ausgleich der den einzelnen Kaffen entstehenden oder entstandenen Defizite für Besorgung der Geschäfte zur Jnvaliditüts- und Altersversiche rung den Zuschüssen eine rückwirkende Kraft zu ver leihen. Für 1895/96 wird Dresden, für 1896/97 Leipzig als Vorort bestimmt. — Meißen, 22. Juni. Das von den Aerzten vielfach bekämpfte Gummihütchen hat gestern hier den Tod eines vier Monate alten Kindes verschuldet. Dem Kinde einer Tischlerfamilie war in Abwesenheit der mit Waschen beschäftigten Mutter das Gummi hütchen tief in den Hals gefahren. Obwohl es der schnell herbeigerufene Arzt wieder entfernen konnte, starb das Kind doch bald darauf. — Die Jahresfeier des Gustav Adolf-Zweig- Vereins für die Schönburgischen Receßherrschaftm, welche am Sonntag in Oberwiera abgehalten wurde, war vom schönsten Wetter begünstigt; es hatten sich viele Freunde der Gustav Adolf-Sache aus Nah und Fern hierzu eingefunden. Im geord neten Zuge unter Glockengeläuts begab man sich zur Kirche, voran die Schulkinder mit Fahnen und Krän zen, es folgten Festjungfrauen, der Militärverein mit Fahne, Schützenverein, ebenfalls mit Fahne, Gesang-