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früher Mch» «?ch zugleich AMSsts-AWÜWt für Kihs-ns, MWß, Brrnsünf, KSsdsrf, Ä. EßiRen, Heinrchssr!, Mmcmu». Mlsca, Amtsblatt Mx de« Stabtrat M LichtenKeim. AH. AgHrgsNg- Rx. 95. Fermsprechstelle Nr. 7. Donnerstag, ?-M 25. April Fernsprechstelle Nr. 7. 1895. MrseL Blatt erscheint täglich (außer Go««« WÄ Festtags) abends für den folgenden Lag. Bierieliährlicher Bezugspreis 1 Mark 28 Pf. — Eiuzelus Nummer 18 Pfennige. —- Äkstellunger! nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalteri, Postvoten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalteM Korpuszeile oder deren Raum mit 1v Pfennige« berechnet. — Anuahnre der Znlerate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. MKkMNtmMNNH. In Gemäßheit der Bestimmungen in Z 17, Ab). 1 des Gesetzes, das Volks- fchulwesen betr., vom 26 April 1873 in Verbindung mit Z 2 der Prüfungs- ordnung für Lehrer und Lehrerinnen vom 1. November 1877 ist bis auf weiteres zum Königlichen Kommissar für die SÄulamtskandidaten ° Prüfungen am Leh- rerirmenseminare zu Callnberg der Lirektvr des letzteren Julius Theodor Höser ernannt worden. Dresden, den 11. April 1895. Mmistemum des Kultus und öffentlichen Unterrichts. v. S e ydewitz. Götz. So NN ab end, dem 2'7^» April «-rchmittags 6 Khr^ soll ein cm 4N Mtr. laKgsr ^KtteuzauK mit dazu gehörigen Säule« in der KlsmkiNZ>sxsHUle meistbietend verkauft werden. v. Usta r - G l e i ch cn. ZWKNßSVerstLigerMg. Das im Grundbuche auf den Namen Christian Gottlieb Winter in Berns dorf eingetragene Grundstück, HandfrohrrgAt, Folium 37 des Grundbuches für Bernsdorf, Parzellen 52 a, 52 b, 649, 658 des Flurbuches für Bernsdorf, bestehend aus Wohnhaus, Wirtschaftsgebäuden, Feld, Wiese und Wald, 21 dm 50 a umfassend, mit 131,4g Steuereinheiten belegt, auf 36 600 Mk. abgeschätzt, soll ohKS das vom Grundstücke abgetrennte Abbaurecht für Steinkohlen im hiesigen Amtsgerichtsgebäude zwangsweise versteigert werden und es ist Sonnabend, der 83. Mai L8N3, vormittags 10 Uh« als MnmeldeLerm?«, ferner Dienstag, der 11. Ju«i I8N3, vormittags 10 Uhr als VersteigerRNgstemni«, sowie Dtc«rsL«Hgx der 2S. Juni I8N3- vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des Verteiluugsplems anberaumt worden. Die Realverechtigten werden anfqefocderr, dis auf dem Grundstücke lasten den Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie KostenforderuNgen, spätestens im Anmeldeiermine anzumeldcn. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres RantzverhäUnisses kann »ach dem Anmelderermme in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Lichtenste i n, am 19. April 1895. KöBigliches Amtsgericht. Ass. Zimmermann. KetMKtBMchKNA Wir machen hierdurch darauf aufmerksam, daß morgen DmmersLag, dem 25. April 1885, V0K GBrmittSKs HO Utz« ab die hiesigen öffentlichen Brunnen und Tröge wegen Reinigung der gesamte« Wasserleitungsanlage ihre Wosserabgabe einstellen werden. Da die Reinigung voraussichtlich den ganzen Tag andauern wird, geben wir der Einwohnerschaft anheim, sich gehörig und rechtzeitig mit Wasser zu versorgen. Callnberg, am 24. April 1895. Der Studtgemeinderat. Prah tel, Bürgermeister. LsMsMschichtK. *— Lichtenstein. Herr Seminardirektor Höser in Callnberg ist vom Kgl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts zum Kgl. Kom missar für die Schulamiskandidatm - Prüfungen am Lehrerinnen-Seminare dortselbst ernannt worden. — VomKönig Albert. Am 7. März 1871 standen auf den Feldern von Villiers 45,600 Sach fen, Bayern und Württemberger in Parade und warteten auf den Kaiser Wilhelm I. Als dieser er schien, ritt ihm der Kronprinz von Sachsen entgegen, um den Stärke-Rapport zu überreichen. Nachdem die zwei Stunden dauernde Parade vorüber war, hielt der Kaiser au die versammelten Kommandeure der sächsischen, bayerischen und württembergischen Truppen folgende ehrende Ansprache: „Es gereicht mir zur besonderen Genugtuung und Freude, heute auch einen großen Teil der Maas-Armee und der dritten Armee am Schlüsse dieses glorreichen Krieges versammelt und noch so blutigen und entscheidenden Schlachten in einer so vortrefflichen Verfassung ge funden zu haben. Mit Stolz kann derjenige Teil der Truppen, welcher auf diesen blutgetränkten Fel dern gefochten hat, das Zeugnis für seine Tapferkeit, für seine Ausdauer und darum für seinen Sieg in Anspruch nehmen. Gleichzeitig mit unseren Siegen über den Feind haben wir aber auch in unserem Vaterlande einen Erfolg erreicht, der so schnell und so vollständig kaum vorausznsehen war, denn Deutsch land ist geeinigt und hat Mich an seine Spitze ge rufen. Jetzt wird es darauf ankommen, im Frieden den Bau weiter zu führen, dessen Grundstein auch Sie mit Ihrem Blut und Ihrer Treue gekittet. An den Erfolgen der deutschen Waffen haben Eure könig liche Hoheit als Korps- und als Armee-Kommandeur, unterstützt von Ihrem königlichen Bruder Georg, einen ebenso großen als wirksamen Anteil! Möge Ihnen und den kommandierenden Generälen v. d. Tann und v. Obernitz Mein Händedruck auch Meinen Dank und Meine volle Anerkennung aussprechen! Leben Sie wohl bis auf Wiedersehen in deutscher Heimat!" — Nachdem Kronprinz Albert an dem Siegeseinzuge der Truppen in Berlin am 16. Juni 1871 teilgrnommen hatte, ritt er an der Spitze seiner jubelnden Truppen am 11. Juli auch in das festlich geschmückte Dresden ein. Als er den Neumarkt er reichte, lenkte er sein Pferd zuerst nach der Tribüne, wo die Invaliden sich befanden, und überreichte ihnen einen der ihm zugeworfenen Lorbeerkränze. — An demselben Tage ernannte ihn der Kaiser zum General- felbmarschall. — Am 29. Oktober 1873 bestieg Kron prinz Albert den sächsischen Thron und gab sein Generalinspektorat über die 1. Armeeinspcktion dem Kaiser zurück, fügte aber bei, daß er darum bäte, im Falle einer Mobilisierung die zu seiner bisherigen Inspektion gehörigen Korps wieder unter seinen Be fehl zu erhalten. („Leipz. Tgbl.") — Dresden, 23. April. Der König empfing heute Vormittag in der Villa Strehlen die Glück wünsche der Königsfamilie. Um 10 Uhr begab sich der Monarch nach dem Residenzschloß, um die Glück wünsche der katholischen Geistlichkeit, der Mitglieder der fürstlichen und gräflich Schönburg'schen Häuser, des Hauses Solms-Wildenfels, des Nates und der Stadt verordneten von Dresden, der aktiven Generale, der Kommandeure der Leibregimenter, der Leibärzte, Minister und Hofstaaten entgegenzunehmen. Der Kaiser traf um 11 Uhr 55 Min. mittels Sonder zuges ein, vom Königspaare herzlichst begrüßt. Das zahlreiche Publikum brachte begeisterte Kundgebun gen dar. >— Dresden, 23. April. Wie der Polizei bericht kürzlich meldete, ist vor einigen Tagen hier ein Hochstabler verhaftet worden, der versucht hatte, im englischen Konsulat hier unter dem falschen Namen Victor v. Zedwitz auf Grund gefälschter Legitima tionspapiere sich einen Paß nach Rußland zu ver schaffen. Mit diesem Menschen scheint mau einen Gauner ersten Ranges ertappt zu haben. Die jüngste Num mer von Eberhards Polizei-Anzeiger veröffentlicht soeben seine Photographie und ein längeres Aus schreiben über ihn, wonach er mit dem früheren Of fizier Fernando Rodriguez Alvarez aus Guatemala identisch ist. In seinem Besitz fand die Polizei ge fälschte Legitim/itionspapiere auf die Namen Fritz v. Dohnop aus Detmold, Abdul Islam Bey aus Mozambique, Don Jos6 Carlos Centurion aus Para guay, Spiridion Karaiskakis aus Athen, Erik Dick son aus Gothenbvrg, Abdul Nazor Aga Khan aus Teheran, Josö Manuel Flores aus Santa Rosa, Stojan Popoff aus Adrtanopel, Manual Ancizar aus Bogota, Josö Mallo aus Buenos-Aires, Fran cois Lefebre aus Belfort rc., endlich auch einen aus Schiefer gefertigten falschen Stempel mit der Um schrift „Polizei-Verwaltung der Stadt Flensburg". Alvarez verübte hier kurz vor seiner Verhaftung einen Betrug, indem er sich bei einem hiesigen Herrn als Sohn eines südamerikanischen Ministers vorstellte, augenblickliche Geldverlegenheit vorschützte und sich so ein Dahrlehn von 50 Mark erschwindelte. Er wird übrigens von zwei Staatsanwaltschaften wegen Betrugs rc. bereits steckbrieflich verfolgt. In Leipzig soll er früher schon einmal bestraft worden sein. Das Ausschreiben in dem gedachten Polizciblatte nimmt an, daß Alvarez, ein gewandter Mensch, der viele Sprachen spricht, in letzter Zeit herumgereist sei und Hochstapeleien verübt habe, und macht dis aus wärtigen Polizeibehörden aus seine Person aufmerksam. — Leipzig, 22. April. Gestern wurden auf dem Thüringer Bahnhof bei etwas bewölktem Himmel punkt 10 Uhr vormittags etwa 100 Brieftauben der Brieftaubengesellschaft in Pößneck in Thüringen in Freiheit gesetzt. Die ersten sind laut telegraphischer Nachricht 11 Uhr 39 Min. vormittags dort einge troffen. Die Entfernung von Leipzig bis Pößneck beträgt 93 Laftkilometer. — Desgleichen ließ der Brieftaubenzüchter Oskar Kupfer aus Meerane dieser Tage eine Anzahl Brieftauben hierauffliegen. Schon nach Verlauf von 55 Minuten trafen die ersten Tauben in ihrem heimischen Schlage ein, während die letzten fünf Viertelstunden brauchten, um die Strecke Leipzig-Meerane in der Luft zurückzulegen. — Ueber die Ermordung des Leipziger Geschäftsreisenden Rockstroh wird der „Leipz. Ztg." aus Tanger, 11. April, weiter geschrieben: Die Nach richt über den Ueberfkll, dem Rockstroh zum Opfer fiel, klären sich nun allmählich. Im Ganzen kann der nachfolgende Bericht als so ziemlich den That- sachen entsprechend betrachtet werden. Demnach hatte Rockstroh am 3. April Sassi verlassen, um nach Mazagan sich zu begeben. Seine Reisebeglei tung bestand aus einem eingeborenen Diener aus einem Reitesel und zwei oder drei Beduinen, den Eigentümern oder Treibern der von ihm zur Be förderung seiner Warenmuster gemieteten Lastkameele, Rockstroh selbst war zu Pferde. Die Kameeltreiber überredeten ihn zunächst, von der großen, allgemein begangenen Karawanenstraße, die fast in ihrer ganzen Länge das Seegestade entlang zieht, abzuweichen, und einen mehr im Binnenland führenden Weg ein-- zusLlagen. Wahrscheinlich gaben sie als Grund da bei vor, daß dieser zur Zeit sicherer wäre. Das konnte selbst dem einigermaßen Landeskundigen im merhin plausibel erscheinen, zumal ja die Stcher- heitsverhältnisse in den verschiedenen Distrikten that- sächlich ganz außerordentlich zu wechseln Pflegen, und derartige Leute stets gut darüber unterrichtet sind. Die erste Nacht wurde in einem, in der Provinz Ghar- bie el-Dukala gelegenen Duar (kleinen Zeltdorf)