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- Erscheinungsdatum
- 1890-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189007282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-07
- Tag 1890-07-28
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Monat
1890-07
-
Jahr
1890
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<8V3 «klchl. etniga kl. List«» ». 4S k» Lec.. 618, daz» 00 iu» sLchs., intges. 706 kin. 186S. Halberstodt-Vlenenburg (13) 36 km, DarmstadbckSera«. I heim <1ü/4) 25, Oldenburg-Leer <15,6) 55. Tübingen-Hechtage» <29,6) Sb. Korms-Benshrim (1 6—I N) 24, «Sslin-Slolp <!/?) 67. Roll- iveil-Iuttlinaen (15,'T) 28, Saulgan-Waldie» <25/7) 29, Herzberg- Rordhausen <1 8) 42. Nordhausen-Eriurl <17 8) 78, Nottweil-Villinaen ! <26 8) 27, Iagstseld-Lsterburken <27 9188, Treuchtlinaen-Gunzeiidaufen <2 10) 24, Krailsyetin-Mergentbeim <23/10) 59, Neuwied-Oberlahn- stein <27/10) 21, Saargei,liind-Niedtrbrvnn (8,12) 62, Liegnitz-2ubcn > >25,12) 22, Gießen-Grünbcrg <29 12) 23, Gießen-Hungen -:>9 >2) 22. zns. einschl. versch. kl. Linie» rc. 963 km, dazu 53 km sächs., iaszes. 1016 km. 187V. Münster-Wanne <I/1) 68 km. Stendal-Salzwedel <15/3) 58, Golha-Müh.Hansen <114) 40, Jnaolsladt-Trenchtlingen <12/4) 56, Kottbus-Großenhaii« <20 4) 80, Lübeck-Kleine» <1 5)60, Saarbrücken- Laargeiniind <16) 18, Schwerte-Anisberg <1 61 43, Ehingen-Ried- linoen <15 6) 32, Einaiinclssegen-Djikdiy <24/61 37, Frankfurt a. O.» Polen <26 61 173, Guben-Benlschen <26 6) 99, Bingen-Arm-beim <29 6) 22, Oberkassel-Neuivied <11/7) 42, Grüiihcrg-AIneld <2«! 7) 27, Maniiheiin.KarlSruhe <4 8) 62, Stolp-Zoppot <1 9) 119, Mühl- dausen-Leinestlde (3 101 28, Vicrsen-HülS (I 11)25, Soetenich-Hilles- hei», <15,11) 36, zus. einschl. versch. kl. Linien u. 143 ki» Sec. 1476 km. (Fortsetzung folgt ) Neue Patente. Bericht des Patent-Burean von Berson 6d Sachse, Berlin 81V, Da- im Wasser in Folge von GaSentwickelung sich selbstthätlg ans. blähende Schwimmgesäß (Pat, 51 912) von E. Frattini in Genna gestattet wegen der bequemen Milsührung iin zniainmengeklappien Zustande vielfache AnwenLnng zu Rettung»-, Sicherung-)- und Trans- portzweiken. Es besteht in der Hauptsache ans einem Behälter aus wasserdichtem nnd dehnbarem Material, an dem sich mehrere com- municirende Abtheilungen befinden. Letztere enthalte» die Chemi kalien, welche erst im Wasser durch Ausweichen der sie trennenden Organe in Berührung init einander kommen und die Gase entwickeln. Die Einslellvorrichtung für Reckstangen <Pat, 52 541) von G. Weidner in Köln wird gebildet durch eine mittelst Gewichte in der Schwebe gehaltene und lolbrecht geführte Reckstange mit Vor- steckstisten und gestattet eine Hobenverslellung der Reckitange ohne Entfernung derselben von den Ständern. Hierbei wird die Reck stange gegen unbeabsichtigte- Lösen vollkommen gesichert. Das Radtrm esser <Pat, 51729) von F. Conradt ln Berlin besitzt einen mit dem Hefte verbundenen Anschlag, welcher die Schneide nur ganz wenig hervortretcn läßt. Außerdem wird letztere nicht von der Hand, sondern durch eine Feder gegen das Papier gedrückt. Hierdurch soll da- Einschneiden vermieden werden. Da» neue Farbkijsen zum Schwarzstempeln (Pat.52708) vom Postmeister Gustav Schönfeldt in Altwasser besteht au» zwei gleichartig gepolsterten, durch Scharnier« verbundenen Theilen, welche mit der ausgcstrichencn Druckerschwärze zusamineugcklappt werden, so daß die Farbe von innen nach außen dringt und dort znm Stempeln dient. Bet diesem Apparat wird also, entgegen dem bis- herigen Verfahre», die Stempelfarbe (Druckerschwärze > von der Mitte des Kissens nach anbei! filtrirt. Der dicke Kienruß nebst den Ver unreinigungen wird im Innern de» Kissens zneückgeaalten nnd aus der Autzenicite desselben tritt nur die feinste Stempelschwärze hervor. La bei diesem neuen Apparat die Farbe stets in seinem dünnflüs sigen Zustande auf dem oberen Tuche hervortritt, so erhalt man mit demselben immer einen sauberen, schristreinen Abdruck, welcher »ach einigen Minuten trocknet, sich nicht verwischt und die anderen Gegen- stände, mit denen er in Berührung kommt, nicht verunreinigt. Außerdem bietet der neue Apparat den groben Vortheil, dost das Aufträgen neuer Farbe erst in Zwischenpausen von mehreren Wochen erforderlich wird. Vermischtes. Leipzig, 27. Juli. *— Güterverkehr auf dem hiesigen Dresdner Bahnhose im Juni d. I. I. Frachtgutempsang. a. Wagenladungen: Steine 15 634 030 kg. Kohlen 8 166 650 kg. Holz 1 556 i>20 kg, .Heu 126070 k«x, Stroh 51880 k«x, Petroleum 25 641 kxx, Getreide und Mnhlcnsadrikate 3 634 950 kn, Spiritus 76 550 k«, Sainmelgüter 823000 kg, verschiedene Güter 3112230 kg, zusammen 33 207 021 kg Wagenladungsgüter. d. Stückgüter 4 577 639 kx. o. Im Ganzen be- lies sich der Empfang an Frachtgütern aus 37 784 660 k^. II. Frachtautvcrsandt. ». Wagenladungen: Getreide 429750 Ir^, Mllhlcnsabrikate 457 880 kg, Haute und Felle 104 090 kx, Dünge, »nltkl 295 000 kg:, Heu 4710 kxx, Stroh 14 555 kff, Sammelgüter 1 622750 krr, verschiedene Güter 3 511780 kx, zusaiiimen 6440515 kp; Wagenladung-guter. d. Stückgüter 5 082 221 k^. c. Im Ganzen he trug der Versandt an Frachtgütern II .5227:46k/». III. Gelammter Frachtgutverkehr: Wagenladungsgüter 39 647 536 k«, Stück güter 9 659 860 ka, zusammen 49 307 396 kzr. Im Vormonat, dem Mat d. I., bezifferte sich die gesammte Frachtgntbewegung auf 41 684 328 kg Waaenladungsgüter und 10 319 565 kg Stück güter, zusammen auf 52 003893 kg. Demnach ging der Fracht- guiverkchr iin Juni d. I. dem seines Vormonates gegenüber zurück um 2036 792 kg Wagenladungsgüter und 659 705 kg Stückgüter, zusammen um 2 696497 kg. Zur Bewältigung des gelammten Gütcrverkehres waren erforderlich 1450 Güterziige <861 «in Eingänge und :>88 im Abgänge) und 53867 Güterwagen <26 767 im Eingänge und 27100 im Abgänge). IV. Eilgu «verkehr. ». Versandt: Im Binnenverkehr« 297 853 kg und «in Anschluß- verkehre 60 750 kg, zusammen 358603 kg. d. Empfang: Im Binnenvcrkehrc 560 780 kg und im Anschlnbverkchre 150 673 kg, zusammen 711 453 kg. e. Im Ganzen beites sich der Eilgntverkehr aus 1070056 kg. V. Rciscgepäckversandt: Im Binnenver- kehre 7092 Stück, 116172 kg nnd im Anschlußverkehre 365 Stück, 8514 kg, zusammen 7457 Stück, 124 686 kg. *— Versicherung« - Verband gegen Massenunsälle. Im Januar d. I. berichteten wir über eine Versammlung der Direktoren von etwa 16 Uusall-VersicherungS-Gesellschaften, welche rusan.mciigctreten waren, um über die Bildung eines Bersicherung-)- Vcrbandes gegen Massenunsälle zu berathen. ES wurde damals einc Commission zur weiteren Erörterung der Frage ernannt. Tic Angelegenheit ist nunmehr zum Abschluß gelangt; der Verband tritt am 1. August für ca. 20 Gesellschaften in Wirksamkeit. Zweck des Verbandes ist die Bertheilnng der Gefahr des Massen»»,allrisicos aus die Gesammtheit der Berbands-Gesellschasten. Katastrophen, welche von einer Gesellschaft mehr als 60 000 fordern, werden für den überlchießendk» Betrag von den Verbands-Gesellschaften über nommen. Gleichzeitig hat di« Angelegenheit der Constitutrung eines Seereise-Berbandes Förderung erhalten. Di« DIrection der Nähmaschinenfabrik und Eisen aießerei vorm. Seidel L Naumann zu Dresden theilt aus Anfragen der „M. Z." Folgendes mit: „Der Versandt der Näh maschinen ist in Folge der unerauicklichen Zustände in Südamerika in den ersten sechs Monaten dieses Jahre» elwa-S zurückgeblieben, dagegen hat sich das europäische Geschäft derart entwickelt, daß wir begründete Hoffnung haben, bis zum Schlüsse dieses Jahres den gleichen Umsatz in Nähmaschinen wie im Vorjahre zu erreichen. In Fahrrädern war das Geschäft bisher ein geradezu brillantes. Wir haben bis heute annähernd den gleichen Umsatz in Fahrrädern gemacht wie in dem ganzen versloflenen Geschäftsjahre. Der gesammte Mehrumsatz unserer Production in den erste» sechs Monaten gegen über der gleichen Zeit^dcS Vorjahres hat sich in Folge dessen ui» ca. 140000 erhöht. *— lieber die HandelSlaae Deutschlands führt die „Nat.-Ztg." in ihrem Wochenbericht Folgendes aus: Für den Pessi mismu» ist es nicht schwierig, starke Anhailspuncte für seine An schauungen zu gewinnen. Di« deutsche Industrie leidet an Haupt und Gliedern, das Mißverhältniß zwischen Erzeugung und Verbrauch wächst in umgekehrter Progression, der Absatz Deutschlands aus den Weltmärkten stockt thciliveise oder ist doch in ausfälliger Weise rück gängig. Tic Ausgaben der Nation für die Ausrechterhaltung des Friedens, für die Sicherung ihrer kulturelle» Errungenschait. stellen immer höher« Ansorderungen, eS bewahrheitet sich das eigenlhüiniiche Aeietz, daß bei steigender Ctvilisatioa die Veranstaltungen für den Schutz derselben im gleichen Grade mit wachsen müssen. In der Gliederung der Gesellschaft, der Classcn und Stände, die an der nationalen Arbeit thcilnehmen, vollzieht sich ein Umwandlungsproeeß, der Kamps um die veränderte Verlheiluna der Gewinnquoten ruht nur zeitweilig, das Feuer glimmt unaufhörlich unter der Asche weiter. Diesen Erscheinungen gegenüber bedarf e« der Festig keit de- Selbstgefühl-, der Thaikraft und des vollen Vertrauen» daraus, daß e» der Umsicht und Weisheit unserer Staatsmänner und Leiter gelingen werde, die glückliche Entwickelung, welche Deutschland eingeschlagen hat, ungestört sortsühren zu können, daß namentlich auch die eigene Kraft oller am nationalen Arbeiisproceß Thätigen aus dem Posten bleibt, um den ungünstigen Einflüssen Widerstand zu leisten. Wahr ist, diese Tbotkrast, welche sich nur aus sich selbst stellt nnd keiner künstlichen Stutze, keiner Krücke bedarf, sie scheint einem Theile unserer industriellen Welt wädrend der Dauer des Schutzsystems verloren gegangen oder doch mindesten» geschwächt zu sein. Wie >vär« sonst die,» Erscheinung, daß Deutschland «in tnier- nationalen Weitkamps bedeutend an Terrain verloren bot. erklärlich? Di« Lertheuernng der Rohstoffe und Halbfabrikate durch die Eoali ttonrn im Innern, die Schutzzölle nach Außen, die Anforderungen der Ardeiier bezüglich der Löhne und de« Staate« beztigltch her social«. Versichert»»-, all» dies« Momente haben freilich dazu geführt, dt« Tendenz aus Vertdeuerung der Productionskosien zu verstärken, welche zu dem Streben de- Weltmarktes, da« sich auf Verbilligung der Preis» richtet, im geraden Widerspruch steht. Bon dieirm Gesichtspuncte au- mußte der Gedanke einer internationalen Vre- einbarung bezüglich der Arbeitcrschutzqesetzqedung sehr sympathisch berühren, doch erscheint der Weg zur rasche» Erreichung dieses Zieles noch allzu weit. Einstweilen dringt immer mehr die Erkenntniß durch, daß für die Ausbreitung der Handelsthäligkeit DcnlschiandS mehr geschehe» müsse. Die colonialen Bestrebungen allein genügen nicht, es gilt namentlich auch gegenüber den Culturnalionen rrtten Ranges ein wirksame- handelspolitisches System einzuschlagen. Wie dies geschehe» könne, ob durch Wiederaufnahme der Vertrogspolilik im tniernaiionale» Handelsverkehr oder aus anderem Wege, darüber an dieser Stelle eine Ansicht auSznsprechcn, ist nicht unsere Aus gabe. Tie Ziffern der Handelsbcwcgnng sprechen aber eine zu deutliche Sprache, als daß sie überlwrt werden könnten. ES ist bereits daraus hingewicse», daß der Außenhandel Tenlschlands im Jahre 1889 das erschreckende Plus der Einfuhr von rnnd 800 Millionen erbracht hat, wahrend gleichzeitig die Ausfuhr seit den letzten Jahre» nahezu stabil geworden ist. Der jüngst veröffentlichte Iadresbcricht der Aeltesic» der Berliner Kausmannschast ergänzt noch mit einigen Strichen das ungünstige Bild der Beziehungen Tenlschlands zu seinen Nachbarstaaten. Beispielsweise ist De»t,ch- land im'Wcitbewerb mit Frankreich um den großbrttannische» Markt überslügelt worden. Der Antheil Deutschland- an der Einsuhr Englands im Jahre 1889 betrug 27 Millionen Pfund Sterling gegen 26,7 Millionen Pfund Sterling im Jahre 1888. während Frankreichs Anlheii von 38,7 Millionen Psund Sterling aus 4,5,7 Millionen Pfund Sterling gestiegen ist. Deutschland hat überhaupt gegen England eine passive Handelsbilanz, da die Aus fuhr Englands nach Deutschland die Einfuhr Uberwiegt. Dasselbe Verhältnis in noch ungünstigerem Grabe besteht zwilchen Deutsch land und Oesterreich-Ungarn. Für das Jahr 1888 berechnete sich der Werth der Einfuhr Lesterreich-Ungarus nach Deutschland ans 4-54,5 Millionen Mark, der Werth der deulschen Ausfuhr nach Oesterreich-Ungarn ans 320,7 Millionen Mark. Dies Uebergewicht Lcsterreich-UngarnS über die-deutsche Ausfuhr hat sich im Jahre 1889 noch erhöht, da Deutschland noch stärkere Importe von Getreide u. s. w. ierhieit als im Jahre 1889. Diese Ueberschüffe der Ausfuhr Oesterreich-UngarnS können von Seiten Deutsch lands nur mit Jndustrie-Arlikeln ausgewogen werden; allein die Hoden Eingang-Zölle Oesterreich-Ungarns machen für Deutschland solche Importe unmöglich. Bi» jetzt ist noch ein Tarifvertrag zwischen beiden Ländern nicht z» Stande gekommen, obwohl tm Dccember 1888 der Handel-minister von Bacquehcm erklärte, der Schwerpunkt der österreichischen Handelspolitik liege in dem Bcr- bällniß zu Deutschland. Auch mit Rußland ist die dcuiiche Handels» bilanz eine stark passive. 1888 betrug die Einfuhr Rußlands nach Deunchland 431,4 Millionen Rubel, die deutsche Waarenaussuhr dahin nur 199,6 Millionen Rudel. Im Jahr 1889 ist die Anrsuhr Rußlands ans 452 Millionen Rubel gestiegen, während die Einfuhr Deutschlands sich ans 246,5 Millionen Rubel gehoben hat. Italien Halle am 14. Juli 1887 einen bochichntzzöNner,scheu Tarif eingesührt, welcher die deutsche Einfuhr gewerblicher Erzeugnisse nach Italien schwer beeinträchtigte. Auch im Jabre 1889 ist die Ausfuhr Italiens nach Tenischland gewachsen, »amcntlich in Weine», Olivenöl, übfrüchten, Rohseide; doch ist Deulschlands Handelsbilanz mit Italien eine stark active. Was endlich Frankreich-) Verhältnis, zu Deutschland aiibetriffi, so wurde pro 1888 die Einfuhr Dcnlsch landS nach diesem Lande mit 333 Millionen Francs, die Anssndr Frankreichs »ach Dentichland mit 308 Millionen Francs ansgesübrt. Das bedcntcle nngesahr ei» Gleichgewicht der Handelsbilanz. Die» Verhältnis, bat in, Jahre 1889 sich eder z» Gunsten Frankreichs geändert. Tie McinauSfuhr war größer, ebenso diejenige von Olivenöl, Eacao, Käse, Vieh, Steinkohlen, zugleich war di« Ausfuhr Deutschland) geringer, namentlich in Mehl. Melasse, Tabak. Diese Beispiele mögen genügen, um die Stellung Deutschlands im intcr, nationalen Handelsconccrt zu illuslrire». Es wird gelegentlich deS Ablaufes der Handelsverträge dir dankbarste Ausgabe der Regierung sein, die Mittel und Wege zu gewinnen, um Deutschland Erleichterung zu verschaffen, soweit dies onrch Gesetze und Vertrage überhaupt mög lich ist. Was ionst geschehen kann, »m eine internationale Ausgleichung der Produktionskosten, soweit solche durch die socialen Ausgaben erhöh! werden müssen, herbejznsühren, ist nur freudig zu begrünen und als Complkment der Verträge anzuseben. Diese ungünstigen Perspee tiven, welche für Dentichland» Welthandel dervortreten, erhalten eine um so unsreundiicherc Beleuchtung, als gegenwärtig unsere Hauptindustrie schwer darnieder liegt. Der Mangel an Bestellungen in der Eisenindustrie wird nach dem jüngst gcthanc» AnSsprnche eines der dervorragendsten Großindustriellen sehr empsindlich. Vor Allem fehlt es an Absatz in die Ferne, und daß die Ansnahinesähig keit Deutschlands bcdeulend nachgelassen Hai, zeigt der Rückgang des englischen Exports, eine Thalsache, die unter andere» Verhältnisse» ja erfreulich sein würde. Englands Export von Roheisen nach Deutschland betrug im Juni -viai ilvril Mar, Frl-niar Januar 59 052 t 74 245 t 78 378 t 3t 139 t 31251t 31305 t Auch die Kohleninbnstrie, die Mutter aller Industrien, liegt dar nieder »nd besten Fall) würden die eisrigst fortgesetzten Bestrebungen der Zechenverwaltungen in Rheinland-Weslsale» nur dazu beitragen, die Malerialienpreije der Industrien doch zu halten. *— Ein prächtige« Zoliciiriosuin kam in der letzten Sitzung der Handels- und Gewerbekammer für Miltelsrankcn zur Sprache. Eine große Fürthcc Spiclwaarcnhandliing erhielt auS Oesterreich pielwaaren znqejandt und zwar Glasglocken mit künstlichen Blumen. Das /Nutzend dieser Glocken kostete zwei Gulden öster reichisch, das Stück also 2? -H. Für Zoll verrechnet« die Be hörde pro Stück 8,80 sie nahm einen Zollsatz von 900 pro Ccntncr an. *— Wie jetzt mitgelhellt wird, ist die schon stark angezweiselt« Nachricht der Zeitschrift für Zündmaarensabrikanten, die Regierung denke an da) Züiidholzmonopol, durchaus unbegründet; ein solcher Plan ist bis setzt weder erwogen, noch in Vorschlag gebracht worden. — Es scheint, daß genannte Zeitschrift nur einmal öffent lich von sich reden machen wollte. *— Jnte-Jndustrie. Wie verlautet, ist selten» des Vereins deiilschcr Jute-Jnduslrieller an sännntliche deutschen Iutesabriken ein Rundschreiben erlassen worden, in weichem dargelegt ist, wie in einfachster Form die Produclion der deutschen Iutesabriken im Verhältnis, zu dem Conium kgercgelt und der etwaige Ueberlchuß exportirt werden soll. Wenn Liese Vorschläge in der im September er. abzuhaltenden Versammlung des Vereins zur Annahme gelangen, so dürste, heißt es, damit der deutschen Jute-Jndustrie eine lang- jährige dauernde Prosperität gesichert sein, und stehe daher zu er warten, daß die Organe der verschiedenen Fabriken die Angelegen heit in ernsteste Erwägung ziehen und tm Interesse aller Belhciligten zur Durchsührnng bringen werden. *— Von der Berliner Vörie: ProlongationSsätze. Im Prolongationsgeschäft bedangen Credit 0,10—0,05—0,075 Rep., Franzosen glatt, Lombarden 0,125—0,175 Dep., Coniinandit 0,20 Rep., Teutlche 0,20 —0,125 Rep., Dresdner 0,10—0,25—0,«>5 Rep., Handels-Anlheile 0,25—0,175 Rep., Mainzer 0,025 Rep., Marien burger 0,15 Dep., Ostpreußen 0,10 Dep., Galizier 0,0.5 Tep., Golthardbahn 0,l5 Rep., Vochumer 0,175 Rep., Torimunder 0,225 Dep., Lanra 0,10—0,125 Rep., 4proc. Egypter 0,125 Dep., 5proc Italiener 0,125—0,15 Dep., 4proc. Ungarn 0,075 Tep., 4proc. Russische ConsolS 0,li5—0,325 Tep., 1880er Rußen 0,25 Dtp., Lrient-Anlcihe 0,225 Dev., Russische Noten 0,15—0,10 Rep. '— Nach dem „B. B.-C" hat die Schloßsreiheit-Lotterie für die finanzirendcn Banken und Firme» einen Gewinn von 2',, Millionen Mark ergeben. 8. Welchen Werth eine gute Wasserstraße besitzt, zeigt in großartiger Weise die Canaiisirnng de« Main« von Mainz bis Frankfurt, einer Strecke von 33 km. Die Schifffahrt aus dem Main war ieit dem Ausbau der Eisenbahnen gewaltig znrückgeaange». die Tampfschifisahrt sogar ganz eingestellt worden. Ter Verkehr zwischen Frankfurt und Mainz, per vor der Canaiisirnng noch keine lOGlO t erreichte, stellte sich »ach Vollendung derselbe» 1887 auf 494 193, tm Jahre 1888 aus 696 759 nnd un daranssolaenden Jahre aus 939 446 t, icdeSmal ohne den Floßverkehr, der sich 1889 ans 155 442 t belief. Natürlich habe» dabei auch die Hase»- und Lager hanseinrichtuiigen zu Franksnrt und Mainz, wo solche ebenfalls neu gebaut worden sind, das Ihrige bcigetragen. Die Canalisirung des Mains ist übrigens bis Aschassenburg fortgesetzt, bis hierher die .«lettenschisssabrt ringerichitt und auch die Dampffchiffsahrt wieder in Betrieb gesetzt worden. *- A. Wilhelms, Actien-Gescllschaft zu Hattenheim. Vom 26. Juli bis 7. August werden den Aclionairen 600 000 neue Actien zum Bezug angeboten, und zwar cntsällt aus 3 alte Actien eine neue Actie zum Preise von 105 Procent. * — Blechverband. Wie die „Köln. Zig." meldet, schweben zwischen de» größere» dentschen Fein- nnd Grobblechverbänden ichon seit längerer ;je,t Verhandlungen behnss Gründung eine« allgemeinen deutschen Blechverbondes. Ein endgiiliger Abschluß des Verbandes ist in nicht ollzuferner Zeit zu erwarte». *— Ruhrtdal- und Ruhr-Sieg-Bahn Eine mit zahl reichen Unterschriilen an« 60 Orten de« Sauerlandes versebene Eingabe an den Eisen bahnminister legt die Nolhwendigkeit besserer Bahnver bindungen für das Sauerland dar und führt aus, daß eine Ver Kindun-S^ovbahi, Hüsten-Snndern-Nllendors.Lehnhauien vor allen Proiecirn, welche »ine Verbindung der Ruhrtdal- inil der Rut>r- Eteg-Vahn bezwecken, den Vorzug verdiene, weil sie billiger, kürzer und viel rrniabler werde. Es wird dadrr der Antrag gestellt, enie Vollbahn von Hüsten über Hachen, Snndern, Ameke, ANendorf, Hagen nach Rönkhanien <Let>ni,a»sen-Fi»nenlrop) als Verbindung der Ruhrthal- mit der Rubr-Sicgbadil herbeisühren zu wollen. — Ein Bierbrauer - Cartel. Die „Moravska Lrlice" meldet, daß die Bierbrauereien von Brünn und Umgebung, und zwar Alt-Brünn, „Weiße- Kreuz", Bre,cha, Sokolnitz, Rzeczkowitz, Jehiiitz und Nennowitz ein Cartel abgcichlosien haben, deinznsolge die jetzigen Bierpreise ausrecht zu erhallen sind und die Brauerei- besitzt! sich verpflichten, sich ihre Kundschaft gegenseitig nicdt streitig zu machen. Sollte eine Kunde durchaus bet einer andere» Brauerei al» bisher ihren Bedarf decken wollen, so dürfe ihr das Bier nur zu einem um »inen Gulden höheren Prelle abgelassen iverde», der cener Brauerei zugute komme, die der betreffenden Kunde bis dahin geliefert habe. Aus die Nichteinhaltung diele» CarlelS soll eine gerichtlich klagbare Conveiikionalstrafe von 3000 fl. festgesetzt sein. *— Die Direktion der Kajchau-Oderbcrger Bahn beschloß die Einführung des ZonentariseS aus ihren ungarischen Linien vom 1. September ab. '— Raab-Oedenburger Bahn. Dem Geschäftsbericht pro >889 ist zu entnehmen, daß die Netto-Einnahmen sich aus 768612 ff , die Ausgabe» aus 399930 fl. beliefen. Durch größere Babncrhal- tung»- und ZugssördernngSkosten sind die Mehrausgaben cnlstanden. Demzufolge beträgt der BetriebS-lleberschnß 368 082 >1. gegen 4>15 107 fl. im Vorfahre. Der Betriebs-llederschuß erköht sich durch die Zinsen auf 370 363 fl. Die Verzinsung und planmäßige Amor tisation der Prioritäten nahmen 325 184 fl. in Anspruch, das ist um 3224 fl. weniger als im Vorjahre, waS darin leinen Grund hat, daß der GoldcourS gegen das Vorjahr znrückgegange» ist. Die Abschreibungen betragen 4624 fl. Es erübrigt somit nach Hinzu ziehung des Vortrages »in Betrag von 43 8!19 fl. Laut Beschluß der General-Versammlung ist dem Reservefonds die statutenmäßig» 5proc. Quote znzuweiscn, der Betrag von 37 528 fl. znr Einlösung des am I. Juli fällige» Coupon- mit einem Gulden österreichischer Währung, zu verwenden, der Restbetrag von 4343 fl. aus neue Rechnung vorzutraaen. *— Italienische Rente. Die jüngst verbreiteten Gerücht»' daß das italienisch« Schatzministeriuin einen Gesetzentwurf vorbereitc' welcher die Einlösung der italienischen Nentencoupon« im Ausiande an bestimmte Formalitäten binde, damit das Jncosso dieser Coupon« durch Italiener tm Auslande verhindert werde, werden von dem römischen Corrrspondenten de- „Brüsseler Moniteur" für unwahr bezeichnet. >5 I S. Part». 26. Juli. Die Depntirtenkammer nahm mit 284 gegen 227 Stimmen da- Zucker st euergesetz an. Ein Artikel desselben verlängert die Erhebung einer Zuschlagstax« von 7 Frc», die am 31. Auaust d. I. sortfallen sollte, bis zuin 31. August 1892. *— Der französische Handelsminister hat dem Bureau der Kammer vorgestern eine Vorlage übergeben, sdie einen Credit von 400000 Frcs. zur Legnng eines neuen Kabels zwischen Frank reich und England und einen zweiten von 300 0«» Frcs. zur Einrichtung einer tetcvhonischen Leitung zwischen Paris und London fordert. Versuche habe» dargelhan, daß die bisher gebräuch lichen Kabel für die Telephonie nicht zu benutzen sind, das neue Kabel soll auS Bronze bergesleUt werden. *— Conao-Eisenbahu. Die Erdarbeiten, bei denen jetzt 700 schwarze Arbeiter l'eichafliqt sind, schreite» tüchtig vorwärts: sic sind zwischen der Ansangssiaiio» Maiadi nnd der Lcopoldschlncht beendet; auch der eiserne Tl:eü de» Dammes, an welchem künftig die chiffe in Maiadi bebuss Einladung der Waarcn in die Eisenbahn <V. Z.) Lanka«. 25. Juli. (Kakek - Telegramm der Mvlman Gold Mining Company.) Gold. An« der ,.Easlwor.üo"-P!ine wurden 182 t Quarz gefordert; Ergebnis) 141 Unzen und aus dcr „Neni-Austrulia" 219 Unzen auS I35t Quarz. *— Chemische Industrie. Nachrichten au» Liverpool znkolge ist die seil einiger Zeit aeplanie Vereinigung einer Anzahl ch. -cher Fabriken Englands zur Tl.aiiache geworden. Das Capital tcr neuen Gesellschast wird aus ca. l>>«»>06«>0 L angegeben, »nb e: lcißt, da- Haus Rothschild werde die finanziellen Regelungen bewiilc,. lieber die Goldprvduction in Calijornien ieii der Entdeckung des Edelmetalls aus der Sulter'schen Farm lei //,-cra- mento im Jahre >848 bringt die „San Francis.oer Von" eine iiUeressanIe Berechnung. Nach derselben ist vorn Ja! re l : li; zum Jabre 1888 iür l 100 337 16,5 5 Gold an) Calioiornic:, . - geführt worden. Am größten war die calisornische Goldvrodnclio» «in Jahre 1852, näinlich 81 794 700 Z, nnd im Jahre I >l, w c 799:38232 Z betrug. Nach >852 siel sie ab, nnd -war wie >. t: 185/3 ans 67 313 487 k, 18.54 ans 69 4/3/3 9/>I ? 18-5.5 ans .5-5 >"- , Dollar», >8.56 ans 57 509 411 t. 18.57 ans 4/!628 172 «. Am kni»' a war sie natürlich im Entdeckungsjahr. wo nur s :r ?! - producirt wurden; schon im folgenden Jahre hob sich die Vi di :io» aus I» 151/369 §, im Jahre 1850 schivoll sie aus 4127 l l>>«: 5- an und int nächsten Jahre verdoppelte sie sich säst. Von I fiel die Goldproduction aNmalig aus ca. 20600 000«. wo: :,s cm Stillstand bi) zum Jahre 187«» cintrat, d. h. in den dazwüc: e» liegenden 6 Jahren blieb die Production aus dieser Höbe. De. :i stieg sie in den nächsten 7 Jahren wieder aus dnrchickn:>!/: /> 24««>0000 «, um von da an wieder zu falle», und ie:l 188/3 ist sie aus durchschnittlich 13 000 000 « das Jahr s:c! ,:i geblieben, hauptsächlich in Folge gerichtlicher Hemmung c, hydraulischen Betriebe«. Nach den Versicherungen des c-il.i.r- niichcn SlaatSniineralogen ist der Metallreichlhuni des Goldsiaale kaum angerührt. Er sagt in seinem letzte» Jabresbericht: „V/.-.s die Ausdehnung nnd «. riragssälngkcit unserer Edelinttallick'ätz. >:»- belangt, so ist sie säst unbegrenzt und unerick opslich. C. ri i-o.!> für hundert Millionen Capital und für Millionen fleißiger .rme Verwendung. Von den ungeheuren Erzlagern, welche der : ..it Calisoriiien in seinem Erdinnern birgt, ist nur ein ganz I.-»er Prvceniiatz erschlossen, von den erschlossenen auch nur ein nnoci ...l . :- mäßig kleiner Thcil productiv gemacht. Wir haben nur ein » g-:l.-i Anfang gemacht — nicht mehr." *— Die New-Borker Handelskreise sind über die Wirkung ter Stlbergesetzgebung, welche die Ausfuhr von Gold vernrsackü, sehr »nznsrieden. Ferner sind sie durch die Haltung bennn-l izt, welche die Südstaalen gegenüber dein Gesetzrnlwurs, belreßcnd > Bundeswahlen, rinnehiiien. In de» Südstaalen wird nämlich cielcr Entwurf absolut verworfen und überall werden Versammlungen al - gehalten, die sich gegen denselben auSsprechen. So w.il g>bt l c Entrüstung über dos geplante Gesetz, daß inan i» den S- . >- alcu öffentlich damit droht, alle Produkte der Nordstaalcn, so: :. die Nauslkiile daselbst zu bohkollircn, falls die Republikaner den Gcßtz- enlwurf durchsetzen wolle». anlegen sollen, ist fertig gestellt worden. *— Schweden. Schweden expvrlirte im 1. Semester Roheisen 1^0 2^2 710 260 4M Gußeisen .34 !>2» 41 590 Schmclzstücke und rohe Stangen 55 040 47 980 Walzeiien 796 20-) 7,54 980 Abinlleiien I, - t 46 1.50 15 440 Drabteisen 22 8->0 10 8-5«) Eiieiiblech 32.370 2) 120 'Nägel über 45 mm 11 810 10 160 Effenerz 703 880 3«',0«>l)<) Maschinen nnd Geräthe . . » 1312 OG) 1 182 0,),) Kr. *— Lulea-Osoienbahn. An« Stockholm, 24. d. Mts., schreibt man dcr „V. Z.": Im RalhhanSgcricht kam heute die Klage des Advocatcn Uhdenberg gegen den Vertreter der Bahngesellichait, Freiherr» C. G. Hicrta, wegen Auszahlung dcr rückständige» Zinscn aus die Obligationen zur Scylußvrrhandlnng. Dcr Vcrllagle bestritt die Rechisgüiigkett dcr Forderung, weil ein Syndical von Obliga ttonsiiibabern aus einer Periamnilnng in Amsterdam beschlösse» babe, daß kein privater Obligalionoinbaber ohne die Zustimmung des Syndicate» sein Recht gegen die Gesellschaft solle geltend machen können. Das Gericht verwarf aber diese» Einwand »nd vernrtheilie die Gesellschaft zur sosortigen AuSzablimg der rückständige» Obliga tionszinsen sowie znr Tragung der Kosten. ""— Die russische Handelsbilanz. Ter Gesarnmiexport des europäischen Rußland im ersten Quartale dieses Jahres bc trug 1271337 000 Rubel, somit »in 8 828 000 Rubel weniger als i» der gleichen Periode de- Vorjahres. Ter Gesamini-Jmport belief sich ans 75 321000 Rubel, um 10 6-5800«) Rubel weniger als in derielbeit Zeit des Jahre) 1889. Die Abnahme des Exports be trifft Nahrungsmittel, speciell Getreide, jene de« Imports Roh Materialien für industrielle Zwecke, nämlich Baumwolle, Seide und Wolle. Russische Cenienlsabrikanten peiliioniren bei dem Finanz- minister u«n eine wesentliche Erhöhung des Einfuhrzolles aus Cement. — Russische Petroleumindustrie. AuS St. Petersburg, 21. Juli, wird der „Boss. Ztg." geschrieben: „Tie Production so wohl als di« Ausfuhr des in dem Basiicr Gebiet gewonnenen Erdöl- Hat bedeutend zugenommen. Es sind recht namhaste UeberichUsse, die während der erste» fünf Monate des lausende» Jahres gegen die entsprechende VorjahrspcrioLe erzielt wurden, und zwar exvonirie Rußland nach dein Auslände an Naphtha sür die Zeit vom l. Januar bi« 1. Juni 1890 22 71-50/33 Pud; mithin gegen die ents'prectiende Borjahrspcriode 7 558 225 Pnd mehr. Hiervon sind 17 32l 243 Pud gereinigtes Kerosin mit einem Ueberschnß von 4 843 108 Pud gegen die gleiche Vor>ahrszifser eingcschlosse». Nach Rußland selbst wurde» während der füns Monate 53 150013 Pud mit einem Plus gegen 1889 von 14 2/35 463 versandt. Hierin sind 8 9«<5 8«>6 Pud gereinigtes Kerosin mit einen, Ueberschnß von 2 080 l/>4 und Naphtharückstände mit 40 854 794 Pud und einem Mehr von 9 832 379 eingeschlossen. Der bedeutende die Vorjabrsperiodc säst um den vierten Thcil übersteigende Export von Naphtharückständen, deS sogenannten Ostatki, ist um so bemerkenswerlher, als derselbe zu dem neulich bekannt gewordene» Tarisnachlaß ans de» russische» Bahnen, in Anbetracht der starken Consnmirnng, Anlaß gegeben bat. Dcr Versandt nach Transkaspien belief sich aus 1047 476 Pud, plus 659 450 Pud. Jnsoesammt wurden also laut amllichcn Ziffern während der ersten füns Monate d. I. !)9 48/3 3.5» Pnd, plus 36 050 043, mithin mehr als ein Drittel gegen 188!) exportirt. Die Naphlhaindustric dürste noch einen bedeutendere» Ausichwnng »eh men, sobald die Bahn von Wlodikawkas nach Bai» gebaut sei» wird *— Von dem Ingenieur Orlowskt wird der Ban einer Eise» bahn von Nikolajew nach dem Chersones über Perekop, Dschansk und Feodosia geplant. Gegenwärtig werden Unter suchungen deS Terrain« zum Bau der geplanten Linie vorgenomnicn. *— Türkische Eisenbahnen. Tie von dem Tirector der internationalen Schlafwagen.Geiellichast, Herrn Nagdmaekers, bei der türkischen Regierung nachgesiichlc Conccssio» für die Erbauung und den Betrieb der Eisenbabnliiiie Mudania-Brussa-Kutabia wird erlbetlt. Die Ingenieure der Regierung, welche den Antrag zu prüfen halten, haben nur einige Äenderungen in dcr vorgeschlngcnen Linie gefordert, die angenommen worden sind. 8. Dcr Sultan hat die Conccssion einer Bahn von Damaskus nach dem Hasen Akka am Mittelländischen Meer, nebst Zweig bahnen, an einen englischen Unternehmer aus Ciacksieads bei Manchester »rtheilt. Die Hanptstrccke ist 2l/3 km lang. Die Be deuitina der Bahn erhellt, abgesehen von dem Productcnreichihum der östlichen Ausläufer und Abdachungen des Aniilibanoit und insbesondere der Umgegend von Tainascus, ans dem Umstand, daß sie die syrisch-arabischc Karawancnstraßc von Haleb über Haina und Hains nach Mekka durchschncidet, und zwar bei Banias, dem allen Cäsarea Phiitppi, östlich vom Oberlause des Jordan. Die Frage,! ob die Bahn diesen »arawanenhaiibel schädigen werde, ist entschieden zu verneinen. Jedenfalls kann die» hinsichtlich der syrischen Linie »nd den in sie »inmündenden Nebenlinien, namentlich auch von dem durch seinen vorzüglichen Weizen berühmten Honran aus geschehen Akka, auch Saint Jean d'Acre, das alte Ptoleinais, hat »inen der besten Häsen der syrischen Küste, die freilich in dieser Hinsicht sehr ^ spärlich ausgestattet ist Akka ist besonder» berühmt durch die frucht lose zweimonatige Belagerung durch Bonaparle im Jahre 1799 Vielgenannt ist sie auch in den Kreuzzügrn, wo sie dcr gewöhnliche > Landeplatz der Krenzsahrer war. London, 25. Juli. iKabel-Tekegramin der Mount Lehschon! ^ Company., Gold. In den letzten 14 Tagen wurden aus 710 t Quarz 395 Unzen gewonnen. 20 Stampswerke arbeiteten! 289 Stunden. Lnndwirthschaftüches. -3- ?l»S Uittcrsrankc», 26. Juli. Ans der Würzburger Ge markung wird »») iiiiigcthcilt. daß der Kornschnilt i» vollcin G: ' ist. Von den Sandseidern ist solches bereits »«»geheimst. 7? der Gkrsleuichiiitt schon seit Anfang dieser Woche begonnen. Ergcbniß ist ei» vorzüglich zufriedenstellendes zu >:cn»cn. «Karben sind schr schwer, die Körner voll nnd griffig. Tie 7? Witterung war bi-.-licr nur dienlich. Bei heißer Wittern» s wind' das Getreide iiisgeianimt z» gleicher Reise gelangt sein und > dessen Einbringung vkiie Schädigung durch Ausialle» der K-.r-.er nicht sclinell genug z» bewältige» geweicii, da eben auch z-i- gleich der zweite Klecbicb begonnen hat. Der seit dem Beginn < er Ernte mitunter stallgeliabte Rege» hat bisher keinerlei Säiaden r.r- ursachl, nur eine Verzögerung der Arbeite». Was bisher eiogel c. ä wurde, kam nicht nur trocken, sondern auch dürr ei». Ter W- > geht auch seiner Reife entgegen, er steht mitunter zwar clwas . ---> >, kingegen ist er an Aebre» und Körnern ni» so vollkommener. ' -. siebt so vollkommen stbön, wie dies schon seit Jabren u. l : Fall war. Bezüglich des Standes der Kartosteln bleibt bG > l nichts zu wünschen übrig. Am 2/3. d. M. brachte ein L- ? -i<4 von Schonungen «Fr. Hennlngcr) da) erste neue Korn - : b> < Schweinfurter Markt und erhielt dafür vom Magistrat die . Preissahnc. Das neue Kor», schön trocken nnd kraslig an Körner--,. sür die Kiiiistmühle dcr Firma Cramer Sr Raab in Fcbweinff:,: i li, ./< pro lOO kx; gekauft. — Ans dem Vorspcssatl > :i) ::>ii- gelheilt, daß ieit nndenklicher Zeit eine so reichliche Ernte : 't mehr dort erzielt wurde, als in diesem Jahre, »nd zwar ro i se.. . Friillstgnttnng. Auch girbt cs daselbst zieinllch Obst. — Tie e .öel- beer-Ernte in, Spessart fällt sehr gut ans. Tie Beeren ff -/ und süß. Täglich geben von dein Spessartorke Jacob-'!!--:! > sü»s bi-s sechs Wagenladungen an die Station Hcigenbtäck- , i / täglich zwei bis drei Waggons Beeren geladen werde», n ' 7 kaufen sie am Platz per Psund um.ö Pfennige nudln-/: »ach Frankfurt n. M. — Auch in den .--'aßbergen sind . Heidelbeeren g»t geralben und bringt das Saiumein den ni > Bewohnern der Gegend willkommene» Verdienst. Tas Line lc,. t dort neun Pfennige. » Post- nnd Tclcqraplienwesen. Tie Verbindung mit Guatemala ist rinlerbrocheii. Zahlttnns-VinsteNttNjien. Name» EVohnoN ff'! s E Wern«» k Klcinicke", Handei- iladedeul Drett ca -.7 I-!.1 I. »t. Lliirknbnra. .^aufm., Inh drr i.i ^t»ir<nt'»l i ^mdrn ^mdkll -73 Llaus ArlcrS, ^irbcommijslonair Hamburg Hamburg Han,' Varv. K.inimeittn. xZnh. dtl Maqdrbnrz N-i.-i-cl-urg :>>> <Sr»sl >wnnai.1». fi.nisniann Marklissa M.nktissa ff 5 IiUin.inns, Cpcikrci-» Kurz >i»ik Wk'lla.i.,irn »).iilt!ung <n>. w,atda-1 -.07 Ws» 8 /---» Louis Lkfrt'c,. ^cdri>.i0nk.,ut llcnftatt 'teuft, srlrlo VeutS -Kinkel. Lkefrrclb'iiidler Ititda , p. 3. A. >VIa--Ii,-i->»g, ivaumeiste. tp»r,ea -lluije» .t? U.U) al» Submissionen im August. 2. Flensburg, Betriebsam!, Eisen, Bleiplaiten: 2. Berlin, Konigl. Statistisches Bureau, Trucksachen, Kisten; 5. Halle, Eisenbahn-Baniiitpection C-L , Wei ffleiiic; 5. Sorau, Eisenbahii-Baniiispection, Gußeisen Berkans; 7. Feanksurt a. M., Eleklrische Ausstellung, Maschinenhalle; li. Altona, Eiienbabn-Ttreetio», Wagendecicn, Buideketten; 14. Altona, Eisenbahn Tirectio», Preßkohlen; >5. Köln, Städtisches Finnnz-Aint, Kohle» nnd CoakS; 29. Ensdorf, Konigl. Berginspeclion I, Wasserhaltunge Maschine. Einnahme-Ausweise. *— Russische Eisenbahnen. Mai. „Orel-Grjasier B 376 470 Rbl. <— 56 9l> Rbl.i, seit I. Januar 12?.>»7 -i k— 387 5/39 Rbl). „Kursk-Eharkow-Aiower Bahn": 871 (— 182247 Rbl.), seit l. Januar 3 8 6 7:39l Rbl. <- Rubel). „Libaii-Roiiiiiycr Bal»,": 6/16 «§37 Rbl. (— 181972 seit I. Januar 3/319 Ge, Rbl. <— 9/!,! >4/3 Rbl.). „Lo-- stopoler Balm": 4167/32 Rbl. (— 475507 Rbl.), seit l. J::u:.r 2 00/3 l/3/3 Rbl. < 847 4>K> Rbl ). ...Koslvw - Woronesh - Ro m- r Bahn": 786 294 Rbl. (— 7-5/3t>5 Ri-i.i, seit 1. Januar Rubel <— 562 763 Rbl.). „Grjasi-Zariinner Bahn": > > -'?! /->. <— 66 508 ffibl.), seit l. Januar 2 7-50 746 Rbl. <- 3 - . - > „Moskau - Knrsker Bahn" : I 03.5 7.5/3 Rbl. <— -5- - > l. Jannar 482/3024 Rbl. (— 78017 Rbl.). „Tuinibn: , Wi:el er Bahn": 10,32 824 Rbl. (— 8/3-'st») Rbl.s. „Weichsel bahn. Mai R.78/30 Rbl. (- 3363 RblJ 1. Januar 1779493 Rbl. (-f- N5177 Rbl.). Rll?, seit Vcrloosnngen. Gterarr Staktaiilkiltr. Das Nummerverzcichniß der am 18. d. M. staitgksuiidkiic» zweiten Auslassung befindet sich »liier den Inseraten aus S. 4885. Literatur. Phcinisch-Wcftsälisckir Actirii-sstcscNschaftkn. Ter »,, . - liegende II. Jahrgang des „Jahrbuch der Actien-« eseit- ichasten Rheinland« und Westfalens", heran: , ao > Franz Knödgen in Köln, I8-«o, Verlag von Felix Bag-l / dors — Preis 3,«>0 —, dessen im vorigen Jahre cri I. Ausgabe von der Finanz- und Handeiswelt und den jon-ni interessirenden Kreisen so beifällig ausgenommen wurde, ist durch
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