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- Erscheinungsdatum
- 1889-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188908308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-08
- Tag 1889-08-30
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Monat
1889-08
-
Jahr
1889
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S40» MßMf. *Ueb«r »«ssifch« FlvNenmanö»«« wird au» dura. 24. August, herichtet: Di» großen Maaöver der baltisch»» Flott«, do» d«»e» «t» Theil dl» Gewässer vo» Kronstadt -um Schauplatz hatt». während die ander» -List« sich tu d«r Näh« der Festung Sweaborg ablpielte, icheineu, wenigsten» was die letztere» betrifft, t» sa»minnische» Kreisen keinea desondert besrirdtgeadea Eindruck «einacht zu habe». E» wird allerdings anerkanat, daß die Seemanövcr vo» Sweaborg eia hübsche« milttairische« Schauspiel darbotea; dagegen wird der praktische Werth dieser Uebuagea nicht gerade sehr doch angeschlagen. Die» kau» übrigen« nicht überrasche», wen» maa sich den Pia» der Manöver der russischen Flott« vor Auge» hält. Während z.B. die englische» Fiotleuübuaqe» derart eingerichtet sind, daß si« dein Ernftsall, so weit al« die» überhaupt möglich, gleich kommen, indem die Opera tionen der Flotte nicht im Voran» bestimmt werde», so das, den Lommandanteu der beide» gegeneinander operirendea Flotteu- odthetlniigen vollständig sreie Initiative innerhalb de» gegebene» Rahmen« bleibt, ist bet de» rassischen Flottenmanöver» da- voll ständige Gegeatheil der Fall. So war e« auch bei den Manöver» von Sweaborg im vorhin»«» sestgestellt, daß die stärkere „feindliche" Flotte durch da« Feuer der Festung und der kleinere» russischen Flotte, welche nnter de» Kanone» Sweaborg» Schutz gesunden hatte, iu dem Maß« geschwächt w«rde» solle, daß sie zum Rückzüge ge. zwuuge» wird, woraus die kleiner« Flott« ihr mit Tollkühnheit einen Kamps i» offener See darbieten sollt«. Und in dieser vorgezetch. neiea Weis« spielte sich da» Flottenmanöver anch ihaisäcklich ab. Bei diesem Anlass« sei bemerkt, daß nach der Ansicht hervor, ragender Ingenieure dt» gegenwärtige Beseitigung Sweaborg- eine unzulängliche ist und »«ue, sehr bedeutende Beseitigungen angelegt werbe» müßte», wenn sür eine» wirksamen Schutz dirie« Puncte» vou Rußland vorgesorgt sei» soll. Die ur'vrüngliche Bestimmung der au und sür sich starken Felirniestung Siveavorg, welche den engen Einlaus zu« prächtigen Hasen von Helsingsoc« bebecischt, war, sowohl diesen Hafen, wir auch die Hauptstadt Finnland« gegen jeden seindliche» Angriff z» schütze». D>e Festung dürste nun aller» ding« auch heute noch für diese Bestimmung insofern au»reichen. al» sie wohl im Stand« s«i» wird, gegeben«» Falle« einer seindliche» Flotte den Eintritt in da» Hasenbrcke» von Helsinqsor« zu verwehren Dagegen würde e» et»er starke» feindlichen Seemacht mit den weit tragenden Geschützen anserer Zeit kaum schwer sollen, von irgend einem der verstecke au», welch« di» viele» kleineren und größeren Ialel» in den G-wüff-r» von Sweaborg and Helsiugsor» darbieten, nicht nur jeden Punkt de» Hase»» zu beunruhige», sonder» auch die finnländische Hauptstadt selbst summt ihren Depot» »ud Magazinen d«m Erdboden gleich za mache». Locialpolitischrs. * Dt« «ei» verbreitete Ansfaffnng, daß dt, »trritvewegaag diese« Gommer» sich kaum noch um verbessern»» der wirth- schaftlich«, Lage d«r Arbeiter drehe, sondern bereit« zu einem social- demokratische» Angriff aus die bestehende Staat«- und Gesellschast«. Ordnung ausgeartet sei, sucht die „Norddeutsche Allgemeine Z-iiuug" durch einen spinwei» aus socialdemokralische Quellen zu erharren: „Die vo» Herr» Maz Schtpvel heiau-gegebene „Volks tribüne" hat sich bekanntlich d,e Ausgabe gestellt, dir Soctaldemo Irntie „mehr wiffenschaftlich' zu vertreten, al« e« seilen« der mehr de» agitatorischen Zwecken dienenden TageSblStler geschieht Dieses Organ untersucht nun aus seine Weile di« Frage, ob Streiks den Arbeitern nützen, and girb« dabei sehr deutlicheii Ausschluß über die socioldemokralischcnell« mit den Streiks vcrsoigten Absicht«» Diese Absichten sind aber gerade das Weientliche. wen» man darüber zur Klarheit gelangen will, ob dir Socialbemokratie mittelst der Streikbewegung die bestehende Staat«, und GesellschastS- ordnuna angreifta will oder nicht, uud deshalb hat DaSiemge ein allgemeinere» Interesse, was an» der „Bolkstribüae" über dies Ab sichte» z» «ntnehmea ist. Ei» zor Erkenutuiß — damit ist naiüilich die locialdrmokratisch« Erkenntuiß gemeint — seiuer Llasseiilage „erwachter" Arbeiter denk! nämlich nach Aussage der „Volksiribüne" üb«r de» Zweck vo» Streik- solgendermaßeu: Weil di« Unternehmer ihm nicht gntwtllig sein Recht — d. h. Dasjenige, wa« er sür sein Recht zu erkläre» beliebt —, Irin« „berechtigten" Ansprüche gewähre», so muss« »r jede» ihm gesetzlich erlanbtea Zwang oaweadea: iudcß ctltrr» wir ltrb«r wörtlich: »»Mit kurze» Worten: ich mnß dt« Arbeit einstelle», ich muß streike». Unterliege ich dabet, wo» sehr leicht möglich ist, so muß ich wieder and immer wieder streike» Nicht weil ich glaube, in de» fortgesetzt wiederholten Streik« euch aus einmal zu besiegen »ein, ich sülcht«, ich w»rd« vielleicht in jedem folgenden Streik auch wieder anterliege». Aber ich werde durch diese» fortgesetzt Beim rnhigeu eure» Geschält-betriebe-, durch da» wiederholte Unterbreche» «nere Berechnungen, durch die empfindliche» Verluste, die ich euch dadurch bereite, euch so schädigen, daß ihr es vorzieheu werdet, mir mein« gute Forderung aus ou-kömmlichen Unterhalt und aus das Mehr au Behaglichkeit de« Leben«, aus da» ich auch Anspruch mache, zu gewähre», um die Beunruhigung io» zu weiden." " „Der zu socialdemokratischer Erkenntlich erwachte Streikphilosovh weiß also, daß ihm weder der erst«, noch „vielleicht" di« folgenden Streik« den Sieg seiner Forderungen dringen werden; trotzdem „muß" er streiten, denn ihm kommt es allein aus die de» linier- »ehmern zuzusügenden -empfindlichen Berluste" an. Da der Sireik- vhtlosoph natürlich selbst entscheidet, wa- seine „gute Forderung" ist. wie weit sie geht, so kann er nach Gewährung einer jeden von ihm ausgestellten Forderung eine neue amstellen, und so kann „wieder uad immer wieder" gestreikt and können „fortgesetzte Beunruhigungen und empfindliche Berluste" der Unternehmer nach B siebe» in i» Lütow erzielt werden." Colonialpolilisches. * Ueber da» neue Goldgesetz sür Suv westasr ila wird mehreren Blättern geschrieben: Die neue kaiserliche Verordnung. daS Bergwesen im südwest afrikanischen Schutzgebiet betreffend, stellt gegen die vom vergangenen Iakr einen großen Fortschritt dar. da die von den v ischiedenen Gesellschaften und der Bergbehörde sür Deutsch-Südwrstasrika ge> sammelten Erfahrungen nutzbringend verwandt worden sind. Dir Grundlage ist dadurch eine ander« geworden, daß anstatt der Berg bedöcde der Geselsichast jetzt ein staailiches Bergan» in Südwest aircka sungiren wird, wo» in administrativer Beziehung seine großen Boriheile hat. Der Kreis der Mineralien ist nalui gemäß auch der selbe geblieben, doch ist inloseru eine Neuerung geschaffen, als rin- grhende Bestimmungen über das Gewinnen van ander n Miner» lien, als Gold. Silber und Platins, getroffen sind, da das frittiere, sich nur aus diele Edelmetalle erstreckende Gesetz in dieser tsi nsicht duichaus unzureichend war. Bei den niedrigen Kupservreiscn ist zwar augenblicklich kaum aozunehinrn, daß die Ausbeute wieder ausgenommen werden wird, aber es ist doch weder eine plötz lichr Steigerung noch auch da» Aiisstnden vou näher der Küste zu gelegenen reichhaltigen Mine» ausgeschlossen. Die neue Brr Ordnung ist. ui» die Unternehmungen zu ei munter», v cl libcr.ilrr als di« »ühcrr»; sie giebt, um nur ein B-iipicl anzusüüren, dem Inhaber einer Schürserlaubniß da» Recht, in seinem G'biet aus inner von ihm zu wählenden kreisförmigen Flüche von 2 km Durch Messer zu tchursi». während die frühere Verordnung nur l lim an erkanntr. Hmsichllich de, Größe brr Felder ist rin Unierschj d zwisch n Alliivialgoldjeldein (welche, soviel wir wissen, bis letzt noch mch: ent deckt sind), die e n-Ausdehnung vo» äO x ölt m haben und R-jfsildern die ütt m »i der Richtung des Riffs und lüOw in der Brette haben gemacht worben. Der kaiserliche Eommisjar führt die Oberaufsicht über die Bergbehörde und bildet die letzte Instanz gegen deren Eni scheidungr» Hoffentlich giebt dieser Punkt nicht wieder so viel Anlaß zu Reklamationen, wie unter der früheren V iwalluiiq. Unter de» letzig'N Bestiininiingrn. welche den Transvaal-Berggisefen nach geahmt sind, ist eia regelrechter Bergbau möglich, soiern da« Gold in abbauwürdigen Mengrn erscheint. Bis setzt ist aus rinigrn zwanzig Stelsin das Vorkommen von Gold constatirt. Dir südliche Grenze der Funde liegt am Kduiseb, die nördliche anr Khaufluß. die önlich' etwa bei Bcbobolh Aus diesen Fundstellen sind sowohl di Expedition der belllsch-asrikaniseven Minengrsellschast, als auch de Herr v. Lilirnldal und einige Private tbätig, ohne aber dis jetzt Erfolge rriungen zu haben. Das Gold kommt entweder in Gesell schasi von Kupfererzen oder von W snmth vor, aber in zu geringem Umfang, um den Abbau in einem La»b« lohnend erscheine» z lassen, wo der Bergbau mit so bedeutenden technischen Schwierig ktiicn zu kamvsin bat und Arbeitermangrl berricht. Die Lagernaitcn vom K t'sertuvu» sind udeidie» unziiverläsfiq, da der Goldgehalt sehr ungleichmäßig vertherlt ist. Große Hcffnunrru scheint man oui das »ob ganz uuersorschie, »n nöldsich n Tdrile de« G b e:c« ge> ltgcne Kaokoteld zu setzen. Eine Verstärkung drr Schützt, upp» würde dringend notbwenb'g sein, wenn alle diese Ui>ler>uchuugc» ungestört vor sich gehe» sollen. Zur Aedanfcier. k-L. Leipzig, 29 August. Da« zur Deeorat,«» d«r Schi,ßh,ll, h,j« Dednnsest ««stimmt« K»l»l» fchml« «et« h« HS-d« Mall« Ki,»li»g rüstig dorwLrt». Allerdings ist di« Zeit zur Fertig, trlluua de» BUdes eiu« f» kurze» dag eben nur der emsigste sleij di« rechtzeitige Vollendung desselben «och verbürgen nun. Die Hauptgruppe de» Gemälde« wird gebildet durch die Idealgestalten der Germania, Austria und Jtalia al« Mitglieder de- Dreibundes Iu der Mitte thront die Ger» mania, den Eicbenkranz aus dem stolzrrhobeueu Haupt, di« Unke aus ihr Wappenschild gestützt, im rechte» Arm da» Schwert. Zu ihrer linken Seite sitzt die mit einem Kranze vou Alpenrosen und Edelweiß geschmückte Austria» in deren Antlitz Schönheit mit Würde sich paart. Neben ihr hält em Geniu» ihr Wappenschild. Ihr« rechte Hand stützt sich zusammen mit der Hand der blut«ver» wandten Germania aus deren Schild. Aus Germania'» anderer Seile fesselt un» die herrliche Gestalt der Jtalia. Ihr schöne- "aupt ist von klassischem Lorbeer umrahmt, ihre Linke umspannt iermania's Schwert, da» in deren Armen ruht. Die Innigkeit der Waffenbrüderschaft drr Dreibund-staaten, die unter der festen Hand ihrer Monarchen dir Segnungen de» Frieden» genießen, ist dadurch ebenso wie durch die aus den Schild brr Germania gelegte Hand der Austria aus» Glücklichste symbolisch angedeutet, lieber dem Haupte der Germania schweben Genien mit der strahlenden deutschen Kaiserkrone. Zu den Füßen der drei Frauengestalten erblickt man de» von ihnen beschützten Engel de« Frieden» in leuchtendem Gewände, welcher die schwarze Gestalt de» Kriege» mit kräftiger Faust darniederhält. Da ganze Gemälde, welche» eine Höhe von ca. lv m und eine Breil« von ca. 5 m besitzt, wird aus hohen Masten aus gespannt und von baldachinartigen Draperien überragt und eingerahmt werden. Weiter« Flaggenmasten und Guirlanden entlang der Schicßhalle werden dann dem Ganzen den nvthigen Abschluß geben. Durch diese zum ersten Male angebrachte künstlerische Ver schönerung de» Festplatze» glaubt der HanptauSschuß viele» in diesem Sinne an ih» gelangten Wünschen zu entspreche» und zugleich dem Fest« einen neuen Anziehung-punct gegeben zu haben, der Manche veranlassen dürfte, seine Schritte dem Festplatze zuzulenken. k.-ä. Unseren Mittheilungen bezüglich der nahen Sedan- feier vermögen wir nun auch specielle Nachrichten Uber die Borbereilungen seiten» de» MusikauSschufle» hinzuzusügen, dem e» zur besonderen Freude gereiche» bars, seine schwierige, mit mancherlei nichtmustkalischen Sachen verknüpfte Ausgabe nun doch wohl iu der Haupisache gelöst zu haben. Bon unseren heimischen Mttikaircapellen, sür welche dem Ausschuß in entgegenkommendster Weise seilen» de» Commando» nach Möglichkeit Urlaub verwilligt wurde, wird nur diejenige des >34. Regiment» mit Herr» Mustkdireclor Jahrow an dem Feste delheiligt sein. Herr Direktor Matthey (106er) hatte von vornherein aus Anfrage erklärt, dienstlich behindert zu sein, und die I07er, deren Direktor bereitwilligst rnlgegen- lam, haben leider der großen Entfernung ihrer Manöver» quarliere von der nächsten Bahnstation und de» dadurch entstehenden Zeitmangel» wegen von der Mitwirkung ad- sehen müssen. Erfreulicherweise werden aber alte liebe Bekannte, Herr Musikdirektor O. Herrmann mit der Capelle de« 139. Reg. (Döbeln), Herr Direktor MerlenS-Weißensel- mit der Capelle der dasigen Nnterossicierschule, sowie Herr Direclor Buch- Heister. Weißense!» mit ferner in guter Erinnerung stehenden Capelle bei der Feier lbätig und ebenso wie alle übrigen in Tbäligkeil kommenden Capellen — Beyer, Eyle, Hagenstei», Hartmann, Kleitz. Ködderitzsch, Maithie». Nitzsche. Richter, Sterzel, Weibe, Willig, Zabel — sür eine allseitig befriedigende Erledigung der orchestralen Festtheile bemüht sein. Wa« die musikalischen Arrangement« anlangt, so wollen wir nach der Reihenfolge der Festordnung gehen. Ter Kinderseslzug am Sonntag wird von der Capelle de» 139 Reg. in zwei Chöre», von der Capelle der Weißenselser Unteres sicierschule und von den Capellen Beyer und Richter begleitet werden. Zu Direktion der vo» den Kindern zu singenden Lieder hak sich, da Herr Prof. Müller behindert ist, Herr Ferdinand Sieqert bereit erklärt; die Ansprache hat bekanntlich Herr Schuldirektor Thomas übernommen. Da» Sonntag Nackm. 3»/,—K>/, Uhr sür den Garten deSKrysiall-PalasteS angesetzte Concert wird die Capell Iabrow (l34er) gemeinsam mit dem Sängerbünde Teuionia unter Leitung de» Herrn Mnsikdirector Otto Kirmse, der sich auch diesmal zur Unterstützung der Arbeiten deS Ausschusses hat bereit finden lassen, zur AnSsiibrung bringen. Herr Lebrer Hua o Weber hat eS aütigst zugesaqt, eine Ansprache an daS Concertpublicuni r» halten, e« wird also der Bedeutung des Tage» eine erhöhte Weihe »ichl fehle». Am Sonntag Abend finden Comm erse im großen Saale bcr Centralballe und im Schloßkeller statt: Den In habern dieser Etablissements. Herren CariuS und Kießig, dars sür deren unentgeltliche Ueberlaffuirg ganz besonders gedankt werden, da die Ausgabe der an diesen Orten üblichen Tanz musiken ein finanzielles Opfer sür sie zur Folge haben wird. In der Cenlralhalle werden bei den, CommerS die 139 er, Herr Musikdirektor Herrma»». im Sckttvßkeller die Weißen- jelser Sladlcapelle, Herr Musikdirektor Buchheist r. musicirrn Daß Herr Direktor Dr. Willslock die festliche An sprache bei dem Coninicr« in der Centralhalle halte» wird, hatten Wir bereits berichtet, sür de» Schloßkeller ist eine solche mit dankenswerlher Freundlichkeit »nv Bereit Willigkeit vou Herrn RcchlSanwolt vr. HanS Blum zu gesagt worden. W>e in bcn letzten Jahren, so finden auch diesmal am Vorabend, 1. September, Concerle im Etablissement Bono- ra»v >m Noscnlhal und im Garten der Cenlralhalle stall. Bei Bonorand wird der Leipziger Lehrergesang, verein, unter Leitung de» ebenfalls snr den Ausschuß ge wonnenen Herrn Capellnicisler HanS Silk, Composilione» von Rietz, Grieg. Ebw. Schultz, Rlch. Müller. Nob. Schu mann und Bach, die Iabrow'sche Capelle die orchestralen Theile rer ausgestellten Coiiccrtordnnng zu Gehör bringen. Die festliche Ansprache hal Herr Echulkireclor l-r. Emil Sachse zu allseiliger Freute srenndlichst zngesagt. Bei dem Concert in der Centralballe dürste eS clwaS eng werde». Der Leipziger Sängerbund und der Zöllnerbund. deren Dirrciion, wie immer gern snr die Allgemeinheit bereit. Herr Musikdirektor Leopold Grei ss aus Wunsch übernommen hat. werten gemeinsam einige vater ländische und volk.'Ihümliche Mäniierchöre vo» Gelbke, Mendels sohn. Dürrner. Iseirman», Marschner und Carl Zöllner vor tragen; für die Znstrumeiilalmusik hal die Milttair-Capelli MerlenS besonder» geeignete Sätze gewäblt: den gewohnten geistigen Miltclpunct der Feier wird auct> bier eine An sprache bilden, welche in liebenswürdiger Weise Herr Ghm »asirioberlehrer Or. Nnd. Beer übernommen hal. Am jiühei, M orgen deS zweiten September werden die Mttrlaircapellcn Iabrow, Herrmann und Merten-, sowie scrner die Cap-llen Sterzel und Ködderitzsch in den ihnen zuznweisenden Tdrile» der Slakt den gewohnten musi kalischen Weckruf auSsubren, rer gegen 8 llbr am Sieges d-nkinal mit dem von allen 3 Mi!i>aircapellen ausznsuhrenbcn Choral: „Ein' feste Burg" seinen Abschluß sinken soll. Bei der Feier an der Fr>ede»»e>che singt auch die-mal unser clloelredler T b o IN an e rch o r. Das >,8 Nhr bei Bonorand abznhaltcnde Morgen- concert ist mit außerordentlich tankenS- und anerkennenS- werlder Ansdielung regsten Fleißes seilen» de» hierjür ge woittienen Dirigenten Herrn Lebrer Beruh Iabn sowohl als anch seilen- der zahlreich-» Sänger und Sängerinnen oordereitel; es wird vorau-sichltich, im» ferne Vorgänger, jedem Besucher Freude und Erbauung bereiten. Die Hartruann'sche Eapeü« »st iu berkömmln»-« Weile bewäbrt« orchestrale «arluerl» de» Säugerschaft, welch« letzter« sich au» de» Ver einen Indaut«, Harmoaie, Liederkrer«, Orpheu«, Phönix, Ouartettvereiu Cantate, Sywphonia, Thalia. Lypographia. und au« Mitglieder« de« Verein« Touica sowie de« St. Marcu«-K>rchenchore« zusammeusetzt. Die üblichen yestmusiken, vormittag« lv»/,—12 Uhr Mittag», sind für den Rathhautbaleoa der Capelle Nattyie«, für den Theaterbalron drr Militair- eapelle Merten« übertragen worden. Für deu Hauptsestzug haben 1« Capelle» die Marsch musik übernommen; so weit dem Ausschuß die Sammelplätze der größeren Corporation«» zur Keontuiß kommen, wird er letztere auch die«mal durch Musikkapellen nach dem AugustnS- platzr «inhole» lassen. Die Concerte im Neuru Schützenhause endlich sind den Capellen Kleitz, Malthie«, Merten», Richter und Sterzel, sowie den angemeldeten Männerchöreu über, tragen. Auf dem rrnchteten großen Sängerpodium werden sich zu Wahrung de« alten gutea Ruse» der Leipziger Männerchvr« die betheiligten SLuger- vereioigungen Hella», Liedertafel, Leipziger Lebrergesangverein, Mängergesangverein Merkur. Sängerkrei» Reudnitz, Leipziger Sängerbund, Sängerbund Teutonia und Zöllnerbund hoffent lich recht zahlreich einfinden. Die Drrection der auS- gewäbllen Gesänge haben die Herren Musikdirektoren Greifs und Kirmse übernommen. Di« aus der Festwiese allgemein vom Festpublicum zu singenden Lieder: „Tag deS Siege» ohne Gleichen" von Ernst Scherenberg (Mei.: Deulschland über Alle«) und „Die Wachl am Rhein" wird die Kleitz'schc Capelle vom Dache der Schießhalle au» begleiten. Mag un< der Himmel ein gnädige- Gesicht zeigen, damit da» mit so viel Mühen verknüpsle Fest an seinem Ende wiederum al« ein allenthalben wohlgelungenrS und in keiner Weise gestörte- bezeichnet werben kann. Musik. Neue- Theater. Leipzig, 29. August. Die gestrige Aufführung der Bizel'schen Oper „Carmen" giebt zu neuen Bemerkungen wenig Anlaß, da die Besetzung der meisten Partien die alle, und da- will hier soviel heißen als „vorzüglich" war. Neu war nur Herr Thate al- Don Iosä, der, wie wir hörten, die Nelle überhaupl zum ersten Male sang. Der Künstler bat sich hier sehr gut eingesührt und genießt mit Recht die Achtung de- musikalischen PublicumS, das ihn auch gestern mehrfach durch Beifall auSzeichnete. WaS an der Leistung dcsviidcrS angenehm aussiel, war da» säst überall a»gemcsse>ie Spiel. daS sich wvhl noch in demselben Maße freier gestalten wird, al» der Sänger unabhäniger von dem Dirigenlenuade wird, nach den oft zu schauen ihn wohl gestern die Nolh- wenvigkeit zwang. ES soll damit nicht gesagt sein, daß Herr Tbalc auffallende llnsicherhett gezeigt hätte, eS soll damit vielmehr nur ausgesprochen werden, daß wir in spätere» Wiederholungen der stet» gern gesehenen Oper von den, Sänger noch Bessere» zu ermatten haben al» er gestern bot. Gesanglich war Herr Thate seinem Vorgänger (Herrn Hedmondl) nicht ganz ebenbürtig, namentlich was ttraslenijallung anbelrisst, die sür die Wirksamkeit, besonder- der letzten Scene, schwer in» Gewicht fällt. Findel Herr Thate wenigsten- »och überzeugendere Töne sür die in höchstem Maße ange spannte Lerdenschasllichkeit, so dürste man seinen Don Iosü immerhin eine sehr achlnngSwerthe und beachkcnswerlhc Leistung nennen. Frau Moran-Olden al» Carmen hat stet- Veranlassung zu uneingeschränkter Bewunderung gegeben »nv feierte auch gestern wieder in bcr Rolle große Triumphe, sowohl durch die Sieghastigkeit ihrer herrliche,, Stimme, al» auch durch ihr bis in- Kleinste durchdachic- Spiel. Gleiche» ist von Frau Baumann alS Micavla zu sagen, die so recht geelgiitt erscheint. den Gegensatz zu der in Feuer bcr Zügellosigkeit ausgehenden Zigeunerin zu bilde» Frau Baumann ebenso wie Frau Moran-Olden wurden durch Beifall ans offener Scene ausgezeichiitt. Siegesbewußt trat als Eöcamillo Herr Schclper aus, stolz und verwegen ebenso in seiner Erscheinung, wie überwältigend durch die Macht seine» Organ». Die übrige» Rollen be fanden sich edcnsallS in sehr gute» Händen. Frau Duncan- EhamberS als Mercedes, Frl. Ar tuer als FraSqnita, Herr Köhler alS Znniga, die Herren Wack und Marion als Schmuggler thalen ihr Beste-, den Erfolg der Oper zu sichern. DaS Enieinble ließ nur an ganz vereinzelten Stelle» zu wünschen übrig. Capellmeister Paur lcilele die Aus führung in ausgezeichneter Welse und hatte den Orchester pari in feinster Weise herauSgearbeitel. Ganz besonders wirkungsvoll waren die Vorspiele, in denen sich unsere Bläser wieder glänzend hervorthale». Die Ausnahme der Bvrstcllnug seile,,- de- Publicum» war eine sehr warme, »ach den Acl- schlüssen sich bi» zum mehrmaligen Hervorrus steigernde. G Schlemüller. Leipzig, 29. August. Zu den Musik-Capellen, welche aus Reisen gehen, hat sich auch da» MusikcorpS der Stadl Mailand („Land» municipalo di ölilano") gesellt, und man dar, sagen, daß gerade diese Gesellschaft bei un», wie überall i» Deutschland, sehr sympalh'sch ausgenommen wurde. Mag ein Tbeil de» Interesse» der Erwägung enlspringe», daß wir », der Capelle Angehörige eine» eng befreundete» und ver bündeten BolksstammeS hegrüßen, so hat die Capelle koch gestern Abend den vollgiltige» Beweis geliescrt, wie sehr sie sich der Thcilnabmc auch durch ibre künstlerischen Leistungen werth macht. Die Capelle besteht auch au» Bläsern, die Wirkung der Borträge war allerdings nur aus den Garten berechnet. Da der Himmel aber kein inusikjrcundtichcS Ge sicht machte, mußten die Vorträge in Bvnorand'S Saal staltsinden, und baß die Wirkung im Saal oft ein« zu ge waltige war, ließ sich voraussehen. Trotzdem batte man eine» eigenartige» Genuß. Die Virtuosität der Auösührnnq war eine ganz außerordentliche. Die schwierigsten sür Slreich instriliiieiite berechneten Passagen kamen mit einer Reinheit zu Gttiör. die in Erstaune» setzte, die Intonation war tadellos, ganz dewiiiidernSwertb aber der Klang der einzelnen In strumente an jene» Stellen, wo sie sich vom Ganzen loS- zulöse» und ihren «igenlhümlichen Cbarakler zur Gellung zu dringen habe». Man empfing den Eindruck, daß die Solo- insirumente von Künstler» erstru Range» vertreten sei» muß:«», und selten hört man einen so herrlichen Klang der Trompeter und so vollenkelc Beherrschung diese» schwierigen BlasinstrumnteS. auch die Posaunen müssen durch ausgezeichnete Künstler besetzk sein, nameiiNich in den GeiangSstcllc» entwickelten dieselben eine seltene Weichheit und Fülle de« Klange». Ein rxcellenter Musik r ist der Dirigent Maestro Guarneri. Obne störenden Aufwand an Bew gnngen, jenen Fehler der so häufig selbst ansgezeichneten Dirigenten anbastct, tnelt er die Capelle > nss Trefflichste zusammen und erzielte einen Schwung de» Bor- rr.'gc», der siel- die zündende Wi'knng zur Folge hatte. Ans rem Programme wurde» einige unS unbekannte Namen ansgesübrt wie Foroni, Espinosa. Ponchielli; die übrigen, Rossini. Mendelssohn, Saint-Sae,!», Waaner u. s. w waren vom besten Klange. Auffallend g schick! ist das Potpourri au» dem „Troubadour" gearbeitet, und Herr Pouchielli, der betreffende Bearbeiter, kann den melstc» deutschen gleichartigen Componisten al- ein Muster gulen Geschmackes vorgestellt werbe». Er bat die Muük Verdi'« nicht, wie eS gewöhnlich geschickt, verbösert, sondern wirklich verb ficrt Da» auffallendste Beispiel war die seine E»>- suhruug de» >» der Oper so trivial klingenden Motiv- der Arie „rin wunderbare» Sehnen". Pouchielle iuulirt da» Haupt- lbema aus intereffanle Weise, steigert vesdalb in überraschender Art durch kübne Modulationen und verlieh so der im wahren Sinne de» Worte» abgeleierten Melodie neue Reize. Wie sein sind auch die Uebrrgäng« uad Verbindungen zwilchen den «iaiel»«, Tbrutrn l Pouchielli holt de» Stoff «l diese» Episode» «u» der Musik Verdi'«, «ud di, Art, w»e er dieselbe verweudet. überrascht oft genug durch ihre Gewandtheit. Bon merkwürdigem Reize war von den übrigen Stücken namentlich da» Stück „Zamacucca" von Ritter, da» nach gewöhnlichem Anfänge durch coutrapunctische Ver wendung breiter Melodien, die sich unter dem Hauptlhema wie Blumenguirlanden hiudurchwindru, sehr anziehend gemacht wird. Die Tell-Ouverture wurde sehr schön gespielt, stilvoll auch Mendelssohn'» werlhvolle Ouvertüre zu „Ruy Blas" und Danza Macabra von Sainl-Saön». Zu Zugaben ließ sich tue Musikerschaar nur einmal verleiten, spielte aber am Schluß die Sachsenhymne al» Danke-gruß, die sie auch am Ansang de» ConcerteS hören ließ. M. Krause. Lroekman's Circus und Affentheater. Leipzig, 29. August. Wer die Gelehrten au» dem Thier- reich bewundern will, der hat zur Zeit iu der Albertholle de» Krystall-Palaste» reichlich Gelegenheit dazu. In H. Broek- moo'S „Miniaturcircu S" und dem gut besetzte» „Affen theater" werden un» di« viersühigen Prosefforea de- Thiervolke« iu ihren Glanzleistungen vor Augen geführt. „Nicht an wenig stolze Namen" ist da» Programm derselben gebannt, net», e» entfallet eine Vielieliigkett nnd Steigerung der küustleriswea Genüsse, welche den Besuch de» Liren» auch zu wiederholieu Malen angenehm uad lohnend macht Der „Affe", der Han-wurst de» Menschen, ist in seinen würdigsten Exeinplare» vertreten und heimst nament lich von der Jugend den größten Theil de» Applaus«» eia. Bcoekmari'« lustige „V>erbSnder" verstehen aber auch mehr, als possierlich vom Apfel zu fressen, wie e- in der allen Remsidel heißt. Mit wahrer spauischer Grandezza ver stehen sie zu marlchirea und mit ihrer eleganten Uniform Ehre einzulegea. Eine köstliche Komik entsalten sie bei einem opulenten „Afiensonper", nnd alS „SeillSuzer" uad „Schulreiter" thua sie'« den zweisilbigen Künstlern uud englischen Jockey» gleich. ES unler- liegt keinem Zweisel, daß die Broekman'jchea Affen unter ihre» Gleichen „Magister und Doctor gar" heißen könnten. Wie prächtig arbeiten aber auch die dreisirten Pudel uud drr Schulhuad „Auertno'l DaS geht Alle» so eract uud graziös» maa möchte säst sagen, ohne „Pudel" ob. Es muß eine „Hundearbeit" gewesen sein, den vi rbeinigen Künstlern alle diese Kuirslstückchea bei- zobriagen, durch welche si« jetzt zu brilllreu und ihrem Lehrmeister rauschenden Beifall einzubringeii verstehen. Die Ziege „Dinorah", die sich aus schwankender Flajwenpyramlde mir Eleganz uad Sicher heit bewegt, bringt den Beweis, daß auch unter dem gehörulen Völkchen Talente geboren werden. Emen großen Theil de» Pro gramm« nehmen natürlich an jedem Abend d e Production«» der aus- gezeickinel dressirte» „2chulpserde"in Anipruch. Die kleinen, wohlgepfleg- lca Rüßlei» tummeln sich so flott und unermüdlich in ihrer kleinen Mailäge, baß es eine wahre Last ist, ihrer edle» Hnltung uud den ge wandten Billigungen zuzuichnueu. Sie geben ihren College» in den großen Lircus-Manägen au Gclehffariikeii sicherlich nicht« nach, und wenn auch eins einmal „der Haler sticht', ein Wink seine» Herrn üdrt e« sofort zu seiner Pflicht zuiuck. Ein besonderes Interesse -eansprucht daS Apporlirpserd „Ncgro", da» «m Lersteckcuspiel immer eine „Findigkeit" beweist. In allen Vorstellungen zeigt sich, daß Herr Broekman eiu Meist» aus dem Gebiete der Dressur ist, und wir können Alt und Jung den Besuch seiner Vorstellungen nur warm empfehlen. Sommerscst des volkskindergarlens in der Lraustraße. Z Leipzig, 29. August. Die Fröbcl'sche Schöpfung der Kindergärlea hat schon Tausenden von Kindern Sonnenschein in ihr zarkes Leben gebracht, und nameiillich ist Fröbel's Idee in den «ollski» vergärten rin S.gen für die Menschheit geworden. Daran dachten wir heute so rech», al« wir bem vom herrlichsten Weller wie von einer Gnade des H mniel« begünstigte» Sommer- feste de« Verein» sür Volk-kinvergärtea be,wohnten, an dem eine große Anzahl von Eltern und Kindersreunden Theil nahmen. Anch der Vorstand war vertreten durch die Herren: Pros. vr. Schuster (Boisitzender), Baumeister Uhlmaua, Lehrer Bölitz »c. Al« sich die kleine Welt (gegen 100 an der Zahl) im BereinShaus« aas der Braustraße verinmmeli hatte, wuiden die Festgeuossea in herzliche» Watten von Herrn Pros. l)r. Schuster begrüßt, woraus der Zug der festlich geschmückten Kinvcr sich in Be wegung setzte und seinen Weg »ach dem Garten des „Tivoli" »ahm. Hier angckonimcn, vergnügten sich die Kleinen an Gelang und an Bewegungsspielen („Wollt itir wissen, wie der Baue»" — „Wer hat die Blumen nur erdacht" rc.), bi« von den Kinbergärtiierinnca Frl. Hufnagel und Frl. Weiße in jreund- icher Weise geleitet wurden. Zu dielen Sviel-n, die ei» lieb liches Bild darbole» »nd an teie» Leiiung sich auch Schülerinnen bcr Kindergärinerei al« Gehilfinnen delvc>l'glen, kamen später noch Topischlagen »nd Kranzsteche» ,c. hinzu, wobtt die «leinen sich aller liebste SaMelchen al« Gewinne erobern kannten. Auch sur vie kleinen Magen war gesorgt. Zuerst erhielten die K nvcr LhocoUe« und Kuchen. daS ihnen trefflich mundele, und am Schlüsse S'Nimrl und Much. Jeder Kindersreund mußte sich an dem Aiivl ck der lieben Kleinen, d e harmlos, friedlich und artig bei ihre» Bcignugungen waren, ergötze» uud konnte nur wünschen, daß auch die iu Volkskindergurlen, s»r dessen Gedeihe» der Verein be geistert ist, auch scrucrhi» l-bhaste Theilnahme finden möge. Mlitair-Verein Caralmuers. * Zu den denkwürdigsten Tagen in der RuhmrSgeschichle de» lächsi chen Heere« zählt u»slreilig der 27. August de« Jahre« 1870, denn an diesem Tage war es, wo die 2. Lavalleriedrigad« de» XII. (sächsischen) Corps bei dem Dorfe Buzancy in einem heißen blultge» Gcjcchl dem Vordringen Mac Mahon'S, der zum Ent sätze Bazaine'S mit seiner Armee »ach Metz eilte, ein Ziel letzte und sür »Niitir de» Paß verrannte. Am 27. August stieß die Bor- vui der Maasarmee beim eisrigen Ausiuchen des Feindes aus die Boriiupp n des Corps von de Failly unv Douay, und obgleich man wußte, wie mächlig die Stärke des Gegners war, warf sich doch die 1. und ä. Escudcou des 3. sächsischen ReiierregimeniS mit Mulh und Entschlosseiidtti auf da« im Walve von Buzancy vorzüglich ge- deckle 12. srnnzösische Regiment der küdncn und verwegenen Chasseur- d'Asiiqae. Der Führer der sächsische» Lavalleriebrigade war der General-Major von Sensit, ihr Lonimandeur Oberst von Standfest. Den ersten Angriff unternahm die ä. Escadron unter Bedeckung der Batterie Zenker. Unter furcht barem Kugelregen ftürmlen die Braven den» Walde zu. Eine neue Salve. Ihr tapferer Führer, Rittmeister von Harlinq, sank vom Roß: a» seine Stelle trat der Oberst! cuienant Freiherr von Wangenheim, und al« maa sich losort zur zweite» Attaque iammelle. eilten Rittmeister von Poleuz und vo» Wolsser«- dori mit der 2. Escadron zur Hilie herbei. Ein mörderischer Einzelkamps begann, in dem sich unur so vielen Brave» nanienllich der au» Neud» tz stammende Reiter Mucke durch seine Verwegen- beit und Kühncrit auszeichnere und mit vielen schweren Wunde» bedeckt aus bem siegreichen Gesicht geiraqen werden mußte. Nach heißem schweren Ringen wurde das franzüsiichc Reiterregiment in die Flucht geschlagen und nach Buzancy zuruckgedrängr. Der hiesige Milltair - Verein Larabiatert (ehemalige» 3. sächsische» Reiterregiment) h>t seit seinem Bestehen den Tag von Bnzancy al» seinen Ehrentag stet» seitlich begangen. Auch die em 27.August imKaisersaale der Leutralhalle veranstalteteGedcnk- jeicr, zu der die Kameraden andtter Miliiairvereiiie und die geladenen Ebrengäste recht zahlreich erschienen war n, gestaltele sich zu einer äißrrst würdige». Der Vorstand de« Verein», Herr Wilbelm Hunt, durch dessen unermüdliche Treue »nv Umsicht der Verein EarabiliierS in den wenigen Jahre» seines Bestehens z» einem d>r aiigesedensten unter unseren Militairoereineg ausgeblühl ist, kenn- zeichntte in würdiger Ansprache die Bedeutung de« Tages von Buzancy sür die weitere Entwicklung des Kampsis vo» 1870 und seine Bebeuiung für jeden sächsischen R iter. Er schloß seine von warmem patriotischen Geiste getrogenen Aussührungeii und Mahnungen »nt einem Hoch aus Knis.r Wilhelm und König Albert, in das die An wesenden begeistert emstiuimlen. Großen Jubel ei regle» nnmenrlich zwei von den IM Lause des ArendS eingegnnqenen Glüclwuuich clegrommen von Setten der ehemaligen Führer der Truppe >m Kampfe bei Buzancy. Leine Excestenz der General der Cavallcrie «ensst von Pilsach lat deni sinnigen folgenden Ausdruck verliehen: „Mögen sich die Säbel dir Curibinier« immer io denrähren wie heule vor neunzehn Jahren. Herzlichen Dank, daß der B-rein meiner gedacht." Oberst- lieutenant Freiherr von Wan gen Helm: „Den lieben Kameraden, welche die schönste» Erinnerungen meines Lebens mit mir Iheilen» herzlichsten Dank iür da« sreundliche Bedenken an nnsirem gemein- schasilichen Ehrenfeste. »s,t leq'ne unsere Treue!" Den sogenannten „gemülblxbea Theil" des Festabends würzten vrrschsidrn« humoristische Gaben an» de» Poesien Rudolf Banar- dach'«. dl» Here »lbi, Mittelbnch mit gewohnter Meister, schaff neitirt« «G di« ckn» wahre, VeisalUjttee» im Vatliea»
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