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- Erscheinungsdatum
- 1879-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187904296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-04
- Tag 1879-04-29
-
Monat
1879-04
-
Jahr
1879
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2434 g«^ieb«» bei Ahrem Ertes, au I -über die llnterschnftsltften der ganzen Section. Ich ko«« jetzt wieder auf Punct 10 zurück. Eie bezrehen sich «»f Ihren «rief an I über die ans- ländischen Eectionen. Dort schreiben Ei«, daß die ausländischen Eectionen ftch aus rusfisch-b«brä ischen Emigranten zu bilden haben, die sich temporär un Auslände aufhalten, ss. 11). lieber die Mit- atteder unser,, Eectto» w,rd Ahnen unser rheurer «. I. Vieles erzählen Ich halte es aber auch meinerseits für nötlna, Ihnen dieselben vorzu «ir find unser » Personen. E., L, 8 kennen Sm, di« übrigen find: ich. «ronsohn und drei Damen aus Mohilew, sowie auch Makfim Komm. Somit wäre die Mehrzahl Mobilewer. so daß Eie Berlin und Sil na ungenau als den Focus der Ellipse be zeichnet habe«. >. und ich, wir waren zwei Jahre m Kiew, wo wir zu dem dortigen Kreise gehörten und uns an der russischen Bewegung actio be- tbeilim haben. Ich war ein Jahr in Wien, bin 1'/. Jahr hier und nehme lebhaften «ntbeil an der deutschen Bewegung, mit deren ich größtentheils persönlich bekannt und befreundet bin. Ich Hab« viel geschrieben für „volksftaat". „Gleichheit", „Neuer Social-Demokrat" und „Neue Welt". Der Mohilewer Aronsohn hat in Rußland aus jüdischem Boden agirt. .... Die drei Damen haben sich in der Hei« math gleichfalls an der Bewegung betheiligt.. Da« ist unsere Gesellschaft. — Wir Alle nehmen so viel wie möglich Theil an der hiesigen Bewegung. Wir versammeln un« allwöchentIich, in des anderen Fällen aber auch öfter. Ach bin Secretair und lese die eingehenden Korrespondenzen. Wir discu tire« jetzt die Frage über die hiesi ge Agitation, find aber noch zu keinem vofitioen Resultate gelangt. Wir haben hier eine Masse Bekannter und Freunde, die zur Eection heran,uziehen wir nicht für möglich hal ten; wir hoffen jedoch, die Mehrzahl derselben auf eine nützliche Thätigkeit hinzuleiten." — Dann heißt e« weiter: „Bitte, schreiben Eie uns nicht in den Briefen „Berliner Eection" rc. ES folgt dann die Besprechung deS Project« zur Herausgabe einer Alitations-Nummer, und eS beißt schließlich bei der DiScusfion über geschäftliche Angelegenheiten: „Wir unterwerfen un« dem Beschluß der Mehrheit der Section." Unterzeichnet ist der Brief: „I. A. Der Bevollmächtigte Gurewitz, Gelesen Makfim Romm," darunter die Bleistift-Notiz: „Alle haben eS gelesen. Liebermann erklärte bezüglich diese- Schreiben«: Er habe beabsichtigt, zum Zwecke der Bersendung ernes BlatteS Eectionen zu gründen, worunter eigent uch Agenturen zu »erstehen seien. Gurewitz leugnete anfang«, den Brief zu kennen, räumte )e- ooch später seine Autorschaft mit der Erklärung ein, daß der Ausdruck „Eection" nicht- Andere« bedeute, al« da« Zusammenhalten seiner Landsleute au« Mohilew, und daß ein Verein niemal« bestanden ixtb«. Aronsohn will ebenfalls von einer soliden Ver bindung Nicht« wissen. Der Anklage dagegen erscheint e« nicht »weiselhaft, daß die sogenannte hiesige Eection eine geheime Verbtnbung darstellt, und daß alle drei Ange klagten dieser Verbindung anaehört haben, und »war Liebermann al- Stifter und Letter. Di« die Tendenzen des sogenannten Nihilismus verfolgende russisch« focialistisch-revolutionaire Partei — so führt die An- klage Wetter au« — entfaltet eine überall« thätige und weit verzweigte Agitation, so namentlich von London. Pari» und Genf au«. Zu den hervorragendsten Führern gehören der ehemalige Oberst Lawrow. an geblich in Pari-, welcher früher da« ParteibUtt „Vor- wärt«" redigirte, und der ehemalige russische Profeffor Bragomanoff zu Genf. Zu den Hauptaufgaben dieser Propaganda gehören d,e Herausgabe und der Vertrieb revoluttonairer Schriftstück e und die Herstellung engster Verbindungen mit den socialiftisch-cevolutio- „euren Elementen anderer Länder, insbesondere mit der sogenannten .Internationalen" — t,lgu. inwr nrtioaole öeo 8»ei»ti«t«8 kteolatioaeir»» — deren "Mitgliedskarte bei dem Angeklagten Liebermann ge sunden worden. Zur Kennzeichnung der Endziele des Nihilismus hebt die Anklage au» einem m Königsberg im März 187« in Beschlag genommenen Programm in russischer Sprache Folgende» hervor: A 1«. „Man darf sich nur von demjenigen rela tiven Nutzen leiten lassen, den der Tod einer gewissen Persönlichkeit der RevolutienSsache bringt. So müssen in erster Linie diejenigen Personen stehen, „-eiche die allerschädlrchsten und gefährlichsten für die revolutionaire Organisation find, deren Tod — ein plötzlicher und gewaltsamer — die Regierung im l ohen Grade erschrecken und ihre Macht erschüttern muß, indem er sie ihrer intelligenten und energischen Factoren beraubt." — 8 LS- „Die einzige Revolution, loelche dem Volke heilbringend sein kann, ist die- welche lnnge, welche jede Idee de« Staate» mit der Wurzel Traditionen, Ordnungen, Claffen de» »äffischen Staate« drüber und drunter wirft." — Zieles 8 sä. „In Anbetracht diese» Ziele- hat die Gesell , Haft nicht die Absicht, dem Volke irgend wel-e von oben ausgehende Organisation aufzubürden. Unsere Sach«, Da« ist dt« schreckenerregend«, vollständige, mit leidlose und universell« Zerstörung." Zum Theil in Uebereinstimmung damit behandelt eine ebenfalls in Königsberg in Beschlag genommene russisch« Zeitschrift „Wperetz" vom 15. März 187« in eme« Lettarttkel die Aufgaben der Organisation der social-rev olutionairen Kräfte in Rußland und empfiehlt die Bildung von Vereinen zum Zwccke de» Niederreißens der alten gesellschaftlichen Ordnung namentlich unter der Jugend, ferner die Herstellung und Unterhaltung eine, lebhaften Verbindung mit den social - revolutionairen Bewegungen anderer Länder. Dieses Parteiblatt wurde auch von der hiesigen Eection gelesen. I-, eine« Briefe Aronsohn s wird auch Bezug genommen auf ein« »rochure „An die intelligent« Jugend Europas^ mit der Unterschrift „Die socialen Revolutionaire Europa»". Der Ausruf richtet sich in erster Reih« an das jüdisch« Proletariat. Diese Proclamatron ist auf Veranlassung des Lied er mann. welcher anscheinend auch der Versager ist, gedruckt worden, wie sich aus einem Briefe Aron- sohn's ergiedt. Der Brief g,ebt zugletch über den P an des Liebermann, in Rußland speciell unter den Juden ein« gehe,«« socialistisch-revelutionärr Propaganda zu organistren, näheren Aufschluß, gegen n-elchen Plan Aronsohn mehrere Bedenken erhebt. — Unter den bei Liebermann Vorgefundenen Briefen be- lagt ^ner noch Folgendes; ..... Erstlich bin ich aus der Tbat welch« wirklich loo.ooo Rubel besitzt. Mrs Geld wird zur Organt- s.ltion der Sach« ausgqahlt. Zweitens wird mir an- o-tragen, mit dem Fürsten die Redaction eines neuen Organ« der Part,Tdrr Thal zu organistren. Für da« Organ find 10,00V Franc« vorhanden. ES wird dünge» zu betzaN»»" , Die diesige sogena Nage offenbar ei« nötbtg sei», sich mit der Organisation der Vorhin» " rc. zc. nute Eectto» ist »ach der An der in de» Briefe erwähnten Verbindungen und wird Liebermann darin al« deren Stifter und Leiter berechnet. Die Anklage folgert Die« auch daraus, daß Liebermann, der behaupt^, nur zwei Mal auf der Durchreise Berlin flüchtig be rührt zu haben, in den Jahren 1875—77 wiederholt längere Zeit hier gewesen sei, so im Winter 1878/77 etwa S Monat« lang, wo er mit dem Ang> klagten Gurewitz in der Tieckftraße 17 bei dnn Drvfchken kutscher Wassermann unter dem falschen Namen Romanowsky wohnte. In der Wohnung des Aronsohn haben 187« förmlich« Zusammen künfte stattgesunde», ebenso in der Wohnung de» in zwischen fiüchtrg gewordenen russischen Studenten Sack. Liebermann war eingestandener Maßen Mitarbeiter der hiesigen socialistischen Revue „Die Zukunft", der „Neuen Welt" und anderer socraUftischer Blätter. Ein bet Aronsohn Vorgefundener Koffer war fast ganz angefüllt mit Schriften nihilistischen und social- revolutionairen Inhalt«. — Gurewitz, welcher sich ebenso wie Aronsohn seit 1874 hier aushält, bat eben falls für die social istische Presse geschrieben und mit den Führern der hiesigen Socialdemokratie in Verbindung gestanden. Im Juni 187« verschwand er plötzlich von hier, und am 4. November v. I wurde er hier in der Wohnung deS russischen Stu denten Lion, der mit Hasselmann. Florian Paul. Dakig, Baumann rc. lebhaften Verkehr unterhielt, verhaftet. E« wird nunmehr zu dem Jnquifitorium geschritten — Liebermann: Wo ich geboren bin, weiß ich nicht. Russischer llnterthan bin ich nicht mehr, denn ich habe schon längst den Staub Rußland« von meinen Füßen geschüttelt. Meine Jugend habe ich in Rußland verlebt, bin aber 1875 ausgewandert, weil ich durch meinen Verkehr mit einem Eocialisten, der in Untersuchung gerieth, in Mtßcrrdit kam. Zu nächst wandte ich mich über Berlin nach Wien, um dort eine Zeitschrift unter dem hebräischen Namen „Haemed" (Die Wahrheit) herauSzugeben. Nach dem drei Nummern davon erschienen waren, wurde ich verhaftet. Ich bestreite, daß ich im Jahre 1673 einer geheimen reoolutionarren Verbindung unter den Candidaten des Rabbinerseminars in Wilna ange hört habe. Die diesbezügliche Auskunft der öfter reichischen Botschaft in Petersburg beruht auf einem Jrrlhum. Den al« gefälscht bezeichnten Paß habe rch auf dem Generalconsulat der Bereinigten Staaten von Columbia gegen schwere« Geld erhalten. (Nach Auskunft de« Generalconsul« ist di« Unterschrift deö bereit« verstorbenen Generalconsul« Manued Juare» Tortul echt, der Paß aber wahrscheinlich 1870, als Alle« darunter und darüber ging, ausgestellt worden.) Auf die Frage, welcher Religron er sei, antwortete der Angeklagte: „Ich bin JSraelit, von eigentlichem Glauben kann aber bet mir nicht die Rede sein." Angekl. Gurewitz: Ich bin am SO. Mai 1853 in iohtlew geboren und mosaischer Religion. Seit dem Jahre 1874 halte ich mich »um Zwecke deS Studiums im AuSlande auf. Ich gebe zu, geschriftftellert zu haben, weil ich Die« so zu sagen von meiner Jugend an gethan habe. Für socialiftische Blätter lieferte ich hauptsächlich, weil dies« meine oft unorthoaraphisch eschriebenen Artikel am ehesten ausnahmen. Ich selbst >in Sociolift, schwöre aber auf kein Organ dieser Partei. Ich war auf dem Socialistencongreß in Gotha, aber nur auf zwei Stunden und au« privaten Gründen. In Berlin habe ich allerdings socialistischen Versammlungen beraewohnt. Während meine« hiesi gen Aufenthalt«« habe ich mehrfach Reisen nach Nußland gemacht. Angekl. Aronsohn: Ich bin am 5. August 1654 in Mohilew geboren und im Jahre 1874 au« Ruß- and weggeganqen, um im Ausland« zu ftudiren. ES ist richtig, daß »ch hier socialdemokratische Ber- ämmlungen besucht habe und daß bei mir noch eine >r»ß« Anzahl socialisttscher Broschüren mit Beschlag relegt worden ist. daraus sollenden Zeugenvernehmungen ergeben wenia« interessante Momente. Die Zeugen find aus- chließlich die Wirlhinnen de» Gurewitz resp. Aron- ohn, welche auSsaaen, daß in den Zimmern derselben ehr zahlreicher Verkehr russischer Studenten und «nderer Personen stattgefunden habe. Die Ange- sagten behaupten, daß diese Zusammenkünfte ledig lich wissenschaftliche Zwecke verfolgt haben, und die eine Wirthin muß »ugeben, daß Sektionen an Hun den, Katzen, Kaninchen rc. vorgenommen seien. Hierauf findet die Verlesung der bei den drei An geklagter mit Beschlag belegten Scripturen statt, dar unter die mehrfach erwähnte Proclamation der socia- liftischen Revolutionsparier Europa-, welche von )em Uebersetzer dahin übersetzt ist: „Proclamation an )ie europäische Jugend". Auf die Reclamation der Angeklagten giebt der TranSlateur da» Borliegen eine- Jrrlhum» zu, denn in der Thal sei die Prokla mation überichrieben „An die jüdische intelligente Jugend." Uebrrhaupt bemühen sich die Angeklagten, ,S so darzustellen, al» habe e» sich bei ihnen um die Schaffung eine» tüdrschen BlatteS und einer jüdischen Agitation gehandelt: ja. der Angeklagte giebt an, sie zätten sich zur Verstärkung dieser Agitation auch an )ie deutsche Socialdemokratie gewendet, weil letztere a hauptsächlich von israelitischen Männern, wie krffall«, Mar^ und Jacobi, repräsentirt werde. Lieber- mann bestreitet, der Verfasser der Proclamation zu ein, er habe sich dieselbe nur verschafft, weil sie einen Gedanken entspreche. Nach halbstündiger Pause erhält StaatSanwalt tessendors da» Wort: Bei Erhebung der Anklage Mt e» sich nicht umgehen lassen, die Frag« zu behan deln: WaS sind denn eigentlich Nihilisten und welche fiele verfolgen dieselben? Seit neuester Zeit erst wriß man etwa» davon, und zwar seit der Zeit, w» di« Nihilisten in Rußland anfangen zu schießen, ebenso wie e» die Eocialisten in Deutschland thun. Da hat man gesehen, daß man Leute vor sich Mt, die den Meuchel- und KömgSmord, wie bet uns )i» Umstürzler, ganz geschäftsmäßig betteiben. Ob Nihilist, Socialist, Eommu»ist oder Anarchist — schliestlich ist All,» Daffelhe, denn die Tendenzen gehen überall auf Umsturz alle» Bestehenden hinaus Schon der Name Nchilrft weise darauf hur, daß e» den Anhängern darauf ankommt. Alle» umiustürzen, um dann künftigen Geschlechtern den Ausbau zu über lassen. Dre russischen Nihilisten sind Nicht- Wetter, al» international« Revolutionaire, welche mit den kiesigen Socialdemokraten Fühlung baden. Die Nihilisten haben in London. Pari» und Genf Ugtta- tionSstätten, wo di« Revolutionaire bei ihrer Durch reis» Quartier erhalten, mit Püffen versehen wer den r^ Unser Ort sollt« al» Zwischentzation zur Verbindung mit der russischen Eenlralstelle dienen >« der revolutionairen Schrift, Die hiesige gehe»« verbin und di« Eol lport leichtern Helsen. rn er- düng. welcher di« drei Angeklagte« auarhsrttn. ist dürft die »erlesen« vriche außer Zwetttl «Hcklt. Da «ns den letzteren hervorgeht, daß anch drei Damen «r Section gehömn, so fei Da» kein Beweis für die Harmlosigkeit der Verbindung, denn auch die Frau« sangen bekanntlich in Rußland schon an »rschließen. Wenn die Angeklagten den Inhalt der Briefe so au-legen. > ga «klagten haben einen der regen hiesigen Social- "" die Solle- beiden studentischen »ngekla, Verkehr mit den Führern demokraten unterhalten gien zu besuchen, haben sie die Vorlesungen deS Herrn Most ausgesucht und die weisen Lehren diese» Herrn eingesogen, und anstatt wissenschaftlich« Büche, zu ftudiren, Häven sie sich lauter revolutionaire Schriften angeschafft. Di« Anw.-ndung de» 8 128 de» Straf «setzbucheS erscheint mir zweifellos, denn^S handelt eben um einen Verein, der vor der Polizei ge heim gehalten werden sollte. Der StaatSanwalt be antragt gegen Liebermann zehn, gegen Gurewitz neun und gegen Aronsohn vier Monate Sefäng in Anrechnung von zwei resp. drei Monaten auf die erlittene Untersuchungshaft. Juftizrath vr. Horwiß: Schon d« umfangreiche Anklage und die lange Dauer der Voruntersuchung zeige, baß die Sache nicht so einfach liege, wie e- dem StaatSanwalt scheine. ES sei ledenfallS bedenklich, von hier au» zu entscheiden, was der NihiliSmu» sei. Wir verstehen bei den ganz eigenartigen wirihschaft- schaftlichen und socialen Verhältnissen deS großen NachbarreicheS beute noch nicht viel mehr von dem Wesen deS NihiliSmu- als früher. ES bandle sich lediglich darum, ob der 8 128 deS Strafgesetzbuch» hier Anwendung finden kann oder nicht. W.lcher Art war nun die gegenwärtige Verbindung? ES soll eine social-revoluttonaire gewesen sein. Einen halb- weyen Anhalt dafür könne man nur in dem thörichten Bnefe de- Gurewitz an Liebermann finden, von dem da- Thörichfte DaS »ft, daß er nicht zerrissen wurde. Daraus ergebe sich aber auch weiter Nichts, als daß einige unbedeutende Personen über die Gründung und Verbreitung eine» PreßorganS socialen Inhalt- confenrt haben. Die einzelnen Requisite deS Para graphen seien nichts weniger al- erfüllt, eS sei gar nicht erfindlich, welchem geheimen Oberen die An geklagten gefolgt oder welche Nichtbefolaung geplant gewesen wäre. Er beantrage daher die Freisprechung seiner Clienten, event. Anrechnung der ganzen er littenen Untersuchungshaft, da man die Angeklagten nicht darunter leiden lassen könne, daß die russische Regierung vier Monate lang auf die an sie ergangene Requisition noch nicht einmal aeantwortet habe. ES verdiene Die- öffentlich und um so entschiedener ge rügt zu werden, al» die ganze Sach« sicherlich die russische Regierung mehr angebt, als die unsrige. — Recht-anwalt Munckel (für Aronsohn) schließt sich »m Großen und Ganzen den Ausführungen seine- Vorredner- an. Nach einigen Schlußworten de- An geklagten Liebermann selbst, in welchen er nochmals erklärte, daß eS sich nur um eine Agitation im ttereffe der Aufklärung der russsichen Juden ge- ndelt, zog sich der Gerichtshof zur Berathung zurück und publicrrt« um '/.4 Uhr da» Unheil. Dasselbe hält e» für erwiesen, daß e- sich die Anarktagten zur Aufgabe gestellt, sich im AuSlande zur Agitation der revolutionair-socialen Bewegung, und zwar in Sectionen, zusammenzuthun. In dem Briese deS Gurewitz sei von Tagesordnung und Beschlüssen die Rede, deshalb könne e» sich nicht blo» um eine Zeitung, sondern müsse sich vielmehr um eine Ver bindung handeln, welche vor der Polizei arheim ge halten werden sollte. Deshalb habe der Gericht-Hof nach Maßgabe der Anklage da» Schuldig aus gesprochen und Liebermann und Gurewitz zu je 8 Monaten, den Aronsohn zu 4 Monaten Se- ängniß verurtheilt, dem Elfteren jedoch 3, den beiden Letzteren je 3 Monate auf die Untersuchungshaft an gerechnet. (Tr.) 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S. «. »a» >o? lostamt » iostamt 8 >osta«t s >»sta»t » >osta«t 7 »ostanlt 8 Ranftädter Gtetnwea). Eilenbnrger Bahnhof). «and»«ß»-B»*va» im Gebäude am Eingang« zu den Baracken bet Gohlis, vmeaustundeu: Wochentags von 8 Uhr Vormittags bis V,4 Uhr Nachmittags. Gönn- und Feiertag» von 3 bis 18 Uhr Vormittags, Vriese ze» nur Leipzig, Postamt l. Vellentltche Mblipttek-n: Universttätsbibltothek VolksbtbIiothekIll.saL.R . Uhr. he kW. (att.Nicolaischulgeb.) 7» U.». «olksbibliothek IV. («losterg. 8.H.) 7-8U. «b Ttädrtsche «parcofie: ErpeorttonSzett: Jeden Wochen tag Etnnchlunaen, Ru izadlungen und Kündigung « von früh 8 Uhr ununterbrochen bis Nach«. 8 Ühr Lombardgeschäft 1 Trepp« hoch. — r Einlagen: Robert Schwenr^l. Windmühten- « »ratzt - «tener. «i»n«ltz»». Expedittowch-a: Vorm 8—18 Uhr, Nachm. 8—4 Uhr. »titzttschesseitzbau«: Expedittons^t: Jeden »och«» von früh 8 Uhr ununterbrochen bis Rach«. 8 Uhr >rend derAuction nurbis3Uhr. Eingang: ftt» ndervcrsatz und Herausnahme vom Waaqeplag, Einlösung und Prolongation von der Nordstrom, ichs. »tantzesamr Leipzig, Kömgspla» Rr. t* Uhr ll. Tächf. «tantzesamr Leimig, Köntgspla» ExpätttonBett: 8 bttl I Ubr und 8 brs s ßerberae für »tenSttnadche», Kohlgartenstrat« I» 80 -ch für Kost und Nachtquartier, tzertzerae «nr tzeimattz. Nürnberger Str. 58, Nacht» quam« 80—50 >4. MittagSttsch 40 Daheim für «rbeirerinnen. Braustr. 7, w-chentttch Heivlna. Licht und ffAßßück 1 für «atzt»«» tt» alte» ^ tagen von früh 8 bis Abends Feiertags von früh 8 bis »»es ch-entr. nl,tn de» , Uhr und Sonn- und l " von «tädtis ltzr. Zu melden beim Lheater-Jnspector. «nsen». geöffnet von 10-4 Uhr «ae» eld von 50 's Knnst Rnsüelln», Markt Nr. 1«. enll- S-s Uhr. seipPae, «echrmitlel-RnünU »ad ^ r»lltt»t. PermimeMe tzQßegua« »atentschriften liegen aus »«markt 18, Iv-I. 8 Lmppen hoch, stnfen» »ad st «ll-Gemerb«. Thomasktrch! Momeq. Mittwoch und unentgettl. gosffn. — I von Anfträgeu sur runstqEvervi. Wochentagen Mittags ui—l M
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