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- Erscheinungsdatum
- 1879-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187903049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
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Jahr
1879
-
Monat
1879-03
- Tag 1879-03-04
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Monat
1879-03
-
Jahr
1879
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1218 Die Strafgevalt -es Deichsta-es üb« seine Mitglieder. Die erste Aufregung, welche der von dem Reichs- kanrler dem BundeSrath vorgelegte Entwurf eine» Gesetzes, betreffend die Strasgewalt de- Reich-taarS über seine Mitglieder, hervorgerufen, bat sich gelegt und einer ruhigeren Erwägung Platz gemactt. Zur Beruhigung der Gemüther hat wesentlich die Nachricht beigetragen, daß von dem Au-schuß de» BuudeSrathS für Iustizwes« bedeutende Abschwächungen des vorgenommen worden wohl nur die Frage, ob der Reichstag dat im Plenum de< Bunde-rath- zur Annahme ge laugte Gesetz in Berathung ziehen oder mit Besei- tigung desielbeu eine Verschärfung seiner Geschäfts ordnung beschließen wird. Denn daß da- Eine oder das Andere eine unumgängliche Nothwendig- keit geworden ist, darüber werden wohl die ge mäßigten Parteien de «Reichstages einig sein. Ihnen kommt e- zu, einen Fehler gut zu machen, der ihnen mit Recht in der jüngsten Zeit vielfach vorgeworfeu ist, den Kehler nämUch, daß sie nicht llürgst aus eigenem Antriebe eine derartige Ergänzung der Geschäftsordnung durchs setzt haben, welche den Reichstag vor manchem unwürdigen Auftritt be wahrt haben würde Mit staunendem Unwillen haben von jeher besonnene Männer so manche Verhandlung de» Reichstage- in den Zeitungen gelesen und sich gefragt, wie e- möglich sei, daß Reden, wie sie insbesondere von Mitgliedern der socialdemokratischen oder der ultramontanen Partei vielfach gehalten worden sind, geduldet werden konnten. Aber dieser Mangel an that- kräftiger Initiative scheint nun einmal allen Mittelparteien erblich anzuhängen. Wer gedächte nicht mit Schmerz daran, daß der Reichstag nach dem Hödesifcheri Attentat die erste Grfetzcsvorlage gegen die Socialdemokratie einfach verwarf und nicht einmal den Versuch machte, den Entwurf in seinem Sinne zu verbessern und der Reichs- reaierung die dringend verlangte Nothwaffe zu liefern? Möge der Fehler, ivelchen der Reichstag da mals begangen hat, zur Warnung dienen bei der jetzigen Vorlage! Die Neuwahlen nach der Auflösung de- vorigen Reichstage- i« Sommer 1878 haben hinlänglich bewie se«, wie sehr die natwnalliberale Partei durch ihre ablehnende Haltung an Boden verloren hat. Eine nochmalige Auflösung de- Reichstages würde mit größter Wahrscheinlichkeit zu den gehabten Verlusten neue hinzufügen. Denn darüber wird sich Niemand täuschen, daß durch unser ganzes Volk seit den schmachvollen Erlebnissen des letzten Sommer» eine starke konservative Strömung geht, daß man an juristischen Spitzfindigkeiten und Nörgeleien immer weniger Gefallen findet, daß man die Reichsregierung durchaus mit der nöthigen Macht ausgerüstet zu sehen wünscht, um den be gonnenen BernichtungSkampf gegen die social- demokratische Wühlerei mit allem Nachdruck fort« zufetzen. E- ist eine alte Schwäche der liberalen Mittel- Parteien, daß sie vorzugsweise die bedrohten Rechte und Freiheiten beton«, von den Pflichten aber, durch welche jene Rechte bedingt sind, fast gar nicht reden. So ist jetzt mit dem Schlachtrufe: „Die Redefreiheit, da- heiligste Palladium einer Volksvertretung, ist bedroht!" — ein ungeheurer Lärm verführt worden, und doch muß flch jeder Unbefangene sagen, daß die wahre Redefreiheit hierbei gar nicht im Spiel ist, daß eS sich nur darum handelt, eine unwürdige Zügellosigkeit zu unterdrücken, welche den Reichstag in den Augen der eigenen Nation wie der übrige« Völker geradez« schändet. Und soll etwa, nachdem durch da- Socialisten- aefetz der unheilvollen Wühlerei berufsmäßiger, bezahlter Agitatoren die Art an die Wurzel ge legt ist, den Führern dieser Partei unter dem Schilde der „Redcsrcrheit" noch länger das Vor recht gewährleistet bleiben, von der höchsten Tribüne der Nation alles Gift, welche» sie gesammelt und unter den jetzigen Verhältnissen so lange zurückhalten müssen, mit verdoppelter Wall, unter die bethörten Masten zu spritzen? Zudem stellt sich heraus, daß die für noth- wendig erkannten Ahndungen rednerischer Ungebühr in dem Musterlande de- echten Parlamentarismus, i» England, noch in viel schärferer Form zu Gebote stehen, daß dort ein Mitglied bi» zur demüthigen Abbitte vor versammeltem Parla ment ausgeschlosten werden kann, daß dort dem Präsidenten ei« bewaffneter Wächter, der Ser geant. at arms, zur Verfügung steht, welcher nöthigensalls jedes Mitglied sofort verhaften und in da- Parlamentsgesängniß adsühren kann. Ja, es stellt sich heraus, daß die Bestimmungen de» Vismarck'schen Entwurfes fast völlig Ubereinstim men mit H. 83 der sächsischen Verfassung vom 4. September 183«, welcher ebenfalls gegen red De» besten Beweis für die Nothweudi^keit der- I artßtzer Eiuschrchrkuna -üben die jüngst« Debatten es preußisch«« Abgeordnetenhauses Über den des Eultusmiatsters geliefert, bei welch« von d« Gegnern desselben in Schmähung dritter, außerhalb de- Haufe- stehender Person« da» Unglaublichstc geleistet Word« ist. Die Abge- ordnet« von Meyer-Arnswalhe und Franst« hätten dem Entwurf de- Reichskanzlers nicht bester Vorarbeiten können al- durch diese maßlos« Beleidigungen wehrloser Person«, »od der faule ursprünglich« Entwurfes I Punct der jetzt geltenden parlamentarischen GefcbästS- seion, und eS bleibt also I ordnung konnte nicht besser beleuchtet werden al-durch die Erklärung des Präsident« von B e n n i g s e n, daß er keine Befugniß habe. Personen, welche dem Hause nicht angehörm, gegen Beleidigung« in Schutz zu nehmen. So mußte denn der mit Ge walt in die Debatte gezogene Oberlehrer vr. Müller in Lippstadt, trotzdem er von dem CuUusmiaister selbst in Schutz genommen und für ein« sehr befähigt« Lehrer erklärt wurde, die ,,Frechheit", welche ihm vor ganz Deutsch land in- Gesicht geschlendert worben ist. und der Bonner Professor die „Frechheit". „Nieder- trächtigknt" und, Unverschämtheit", welche ihm der Abgeordnete Franst« angehäogt hat, ruhig auf sich sitzen last«. Zwar hat sich seine- Bonner Collegen der Abgeordnete Professor vr. Hasse sofort angenommen, indem er mit Anwmdung eine- Guizot'sch« Worte- dm Herr« d«S Cen- IrumS zurief: „Häufen Sie nur da- Maß Ihrer Injurien, Sie werden da» Maß unserer Derach tung nicht erreichen!" Aber ist e» nicht be trübend, wenn solche Reden vor dem ganzen Volke von seinen Vertretern gewechselt werden ? Und entspricht e- de« allgemein« Gefühl von Recht und Ehre, daß ein unbescholtener Mann, welcher daheim, in irgend einem ver borg«« Winkel Deutschlands, ruhig seine» Amtes wartet, unvermuthet wie cm abscheulicher Böse wicht vor allem Volke gleichsam auf die Tribüne gezerrt uud zum Gegenstand eine- öffentlichen Skandals gemacht wrrb'? Welcher ehrliebende Mann wird sich Da» ruhig gefallen lasten? Selbst der Ordnungsruf des Präsidenten, der obendrein jetzt nicht einmal möglich ist, wäre für solche in der denkbar größten Oeffentlichkeit zugefügtcn Be leidigung« keine genügende Sühne. Nimmt der Bcleitiaer auf erfolgte Aufforderung seitens des Beleidigten nicht durch eine förmliche Abbitte vor versammeltem Hause die Beler digung zurück, so muß es nach den allgemein« Rkchlsgrundf ätzen dem Beleidigt« unbedingt möglich frin, fein gute-Recht vor dem ordentlich« Richter zu suchen. Da- Privilegium eines oft sehr obscuren Abgeordneten, sich geg« dritte Personen jeder ihm beliebenden Verbalinjurie „straflos zu erfrech«" —, dieses Privilegium widerstreitet dem vielgepriesenen Grundsatz der Gleichheit Aller vor dem Gesetze schnurstracks «nd ist auch als notbwen- dige Ausnahme palamentarischer Freiheit in keiner Weise zu rechtfertig«. Sollte diesrs Privilegium noch fernerhin aufrecht erhalten bleiben, nun, dann tritt bei Beleidigungen, wie sie im preußischen Abgeordnetenhaufe vorgefallen sind, für jed« Mann von Ehre der Stand der Nothwehr ein, dann wird er seinen Beleidiger fordern und, fall- dieser Forderung nicht entsprochen würde, ihn nach Gebühr züchtigen müssen. Da- ist die un ausbleibliche Conscquenz — da- nackte Faust- recht—, zu welcher die bisherige schrankenlose Rede- freiheit führt. Und zur Verhütung solcher Seldst. hülfe ist diegerichtliche Verfolgung parlamentarischer Privatbeleidrgungm eine unbedingte Nothwen- digkeit geworden, damit die gut« Sitten ehrliebender Männer nicht in der immer wachsenden Rohheit eine» maßlos leidenschaft lich« Parteitreib«- untergehrn. (Wir haben dieser nationalliberalen Stimme, die sich also „Im Neuen Reich ' vernehmen läßt, auf Wunsch gern Gehör geschenkt, weil der Verfasser de- Artikel» einer unserer hervorragendst« Mitarbeiter in Sachsen ist. Wir können jedoch, wa- un» anbe trifft, die richterliche Entscheidung für die in Aussicht genommenen Fälle nicht acceptiren, ver harren vielmehr bei unserer öfter ausgesprochenen Ansicht, daß die Di-eiplinargrwalt de- Reichstage» straffer organisirt werde, um einem allerdings unhaltbar« Zustande da- wohlverdiente Ende zu machen. (D. Red. de- Leipz. Tageblattes). politische Iledrrsicht. Lettztts. 3. März. In der lctzten parlamentarischen Soiräe de- Reichskanzler» unterhielt sich derselbe —! wie un» unser Berliner,*, Correspondent schreibt — längere Zeit mit dem Abg. v. Putkammer (Fraustadt), bekanntlich AppellationSgerichtsrath in Colmar. Gutem Vernehmen nuch wurde die elsaß- lothringische Constituirung-srage, mit der sich der Reichskanzler augenblicklich lebhaft beschäftigt, ein gehend besprochen. Später converfirte der Kanzler Gis der «eaierana in Straßßura coustituirt werde. I Pest,. l. März. In dem BudaetauSschusse der !n'wm?-7°.»W-»Ä>°»."*>m«d. T-g----I-t« wnd. w„.., j die DrScusfion de» schon vorliegenden Antrags der I Landesverwaltung sich strenge innerhalb der Autonomisten eintret« wird. » Zur parlamentarischen Lage wird un- aus Berlin vom Montag geschrieben: „ES ist selbstverständlich, daß alle Welt für Dien-tag eine große parlamentarische Schlacht erwartet. Die Tagesordnung de- Reichstags trägt schon wieder an ihrem Fuße die ominöse Bekannt machung de- Präsidenten, daß die Einlaßkart« zur Abgeordnet«-Tribüne unter die einzeln« Fractio n« verloost sind. Da- bedeutet immer ein volle» HauS, daS sich de- massenhaft« Zudrang- deS Publicum- nicht erwehr« kann. Die Stellung der verschied«« Parteien zu der Vorlage, welckie der Reichtkanzler selbst zu vertheioigen gedenkt, läßt sich bereit- einigermaßen klar übersehen: Die Fortschritt-Partei und da- Centrum mit sei nen Verbündet« unbedingt ablehnend, die Na tionalliberalen ebenfalls ablehnend, aber mit der Erklärung, daß sie d« zur Ver hütung von Ausschreitung« etwa uothwmdig erscheinend« Aeuderungen der Geschäftsordnung nicht widerstreben werden, die beiden conser« Sremen der eigenen Lanoeseinnabmen bewegen müsse; mit Rückficht auf die Verhältnisse de- Lande- sneu nur allmälige definitiv« Administrations-Lin Achtungen möglich. Der Ausschuß beschloß, morgen in die Specialdebatte über die Ereditvorlagen ein«, treten. Auf eine Anfrage erklärte Graf Andrassy, daß eS sämmtlichen Regierungen freigestellt bleiben müsse, die Frage der Unabhängigkeit Rumäniens in Erwägung zu ziehen, fall- Rumänien die Vertragsbedin gungen nicht erfüllen sollt«: die rumänische Regierung bade übrigen- die bündigsten Versicherungen ertheili. Weiter bemerkte Graf «ndrassy, daß betreff- Sn bien- Oesterreich-Ungarn das Recht gewahrt sei. nach Maßgabe der Verhandlungen eine Zolleiniguag oder einen Handelsvertrag abzuschließen. Die vereinigten Ausschüsse der ungarischen Delegation beschlossen, die Berathung über die OccupationS Ereditvorlagen vor- zunehmen. Pest, L. Mürz. In der heutigen Sitzung deS BudgetauSschrzsseS der ReichSrathsbelega- tion gab der KriegSminister ein ausführliches Expos- über die Vorbereitung und die Durchsühiung der Occupation von Bosnien und der Herzegowina. Die Berathung der auf die Occupation bezüglichen Vorlagen wurde abgebrochen und der Bericht deS Referenten über den NachtragScredit zum Budget für daS Ministerium de-Auswärtigen nach längerer De batte genehmigt Der Minister der auSwärti- vativen Fcactionen endlich mit der Bereitwillig »bl-bnung de« Enlwurst wird die B°,fräße. °b I Zustandekommen« de, neuen Landei-d,!!,»^«! derselbe eurer Comnnffion z» überweisen sei. «t-1 feine Schuld: vor der Aufnahme der diesbezüglichen scheidend sein. Wird dieselbe verneint, «a- bei I Verhandlungen sei eine genaue Vereinbarung M, der vorstehend charakteriflrten Gruppirung der I scben dem österreichischen und dem ungarischen M». Parteien nicht ander- möglich ist, so wird daS I nisterium not-wendiq. Dre Verhandlungen zur Herbei- Gesetz bei der zweiten Berathung im Plenum j Ehrung dieser Vereinbarung seien geqenwäm^i» fallen." Der Chef der preußischen Landesauf nahme, Generallieutmant von Morozowicz, hat in diesen Tagen eine Arbeit erscheinen lass«, die Uber die historische Entwickelung de- staatlichen Vermissurig-wesen-, die Zusammensetzung dcS damit Gange: zu denselben werde auch bisweilen der Ver treter Serbiens zugezogen. * * * Die Verschiebung der öffentlichen Gewalten in Frankreich hat nun doch eine recht unsichere Lage geschaffen. Die neue Republik hat ihr Gleich gewicht noch nicht gesund« und die Ereignisse seit d« Senat-wahren vom 5. Januar bilden betraut« Instituts, dre reae Thätigkeit, die m ^ ^ """ allen Zweigen der Lande-ausnahme herrscht, ein I den L ersprechungn schätzeÄweNheS Material beibrürgt. Im Schluß- ^ünd.gelt dledarangc^il Worte erwähnt indeß der Verfasser, „daß allzu san-1 ermnere sich an den ersten guinische Hoffnungen ans da- schnelle Fortfchreiten I ?^r'ff auf da-Mrnlflerlum Du sau re, d« Sturz der Arbeit« rege werden, welche Täuschung« I leicht Hervorruf«, die um so bedauerlicher find, alS bei größerer Sachkmntniß die oft in ihn« liegende Härte sicherlich vermied« werden würde". Besonders häufig wird von Truppentheil« darüber geklagt, daß ihnen nur Kartenblätter früherer Aufnahme zur Verfügung gestellt werden. Dem gegenüber weist die Denkschrift mit Recht darauf hin, daß noch ganze Provinz« in Preußen da sind, in denen nach den letzt« Aufnahmen Dufaure'S. die Entfernung de-Handels- undMa- rineministerS aus dem Cabinet, den Sieg der radikalen Gruppen in der Amneftiefrage, in den letzten Tag« die Angriffe auf d« Minister de- Innern de Marcöre und die unglückliche Affaire mit den RentenconversiovS-Berhandlung«, welche Börsen. Manipulation« mit sich führten, wie das Lriser- reich ihnen kaum etwa- AehnlicheS an die Seite zu setz« hat. Nur wer Pari- kennt, vermag sich erst die Separation durcdgesührt ist. Dies« hat I «n-n Begriff zu mach«, waS daS Schwanken ^ meist eine sehr eingehende Veränderung de- ge-1 m wenig« Tagen um drer biS vier Franken sammten Wegenetze- zur Folge gehabt, wodurch I Gunter und herauf auf alle Schichten der Be- eigentlich eine völlig neue Aufnahme zur Noth-I Einfluß hat — Vom Sonnabend Wendigkeit geworden wäre. Aber die Zeit fürl^^ sich die „Post auS Pari- telegraphiren: diese Neu-Ausnahme ist noch nicht glommen; dcr I «Der Minister Marc ^re war bei seiner heutiaen Generalstab steht d« eingetreten« Aende-1 Mchtfertigung auf der Tribüne dermaßen be^ rungm machtlos gegenüber und kann sich nur > « wemte. Die Stimmung der Kammer vc, darauf beschränk«, die Haupt-Commuuicationm, Eisenbahn« und Chausseen zu berichtig«. » * « Die Feier der Hochzeit dcs Herzog« von Connaught und der Prinzessin Luise Mar garethe von Preußen in Windsor wird ans d« allerengsten Kreis beschränkt fein; sogar zur Trauung werden vom diplomatischen CorpS blo- die Botschafter Deutschlands und Oesterreich- mit ihr« Damen nebst dem belgisch« Gesandt« ge laden werden, von englisch« Dam« nur wenige, die nicht dem Hofstaat angehör«. Ein StaalS- banket findet nicht statt, sondern bloS ein De jeuner für die Mitglieder der königlich« Familie und die zur Trauung geladen« Gäste. Nach dem Dcjeuner tritt da« junge Ehepaar seine Reise an. Der deutsche Botschafter fammt Töchtern ist für den Hochzeit-tog und den Tag vorher nach Windsor geladen. den Erklärungen war eine für ihn nicht ungünstig«, doch sieht man in der Vertagung der Jnlnpellaticn auf den Antrag Elemenceaux', obgleich Mar tere die sofortige Debattirung wünschte, ein Ehmr- tom, daß seine Stellung noch immer gefährdet ln. Die Rechte ist entschlossen, am Montag in die T.- batte einzugreifen und zwar gegen den Minister, dessen Sturz somit vielfach für unvermeidlich gilt. Reanault weigert sich, den Posten deS Polizei präfecten von Paris anzunehmen, ebenso bad n auch Andere diesen Posten auSgeschlagen, den ihnen die Regierung angeboten. Sigot schlug die Er nennung zum EtaatSrath auS. verschiedene Lb- theiluugSchefS haben ihre Entlassung eingereicht, so daß sich die Polizeipräfectur in voller DeSorgam sation befindet. DaS Publicum ist von dielen Vor gängen noch auf da- Lebhafteste beunruhigt. Leon Say sist fortwährend der Gegenstand lebhafter An griffe wegen der EonversionS-Anaelegenheit. Dennoch erscheint sein Rücktritt unwahrscheinlich." Bezeichnend ist die Stellung, welche du Osficiöscn iuBerlin gegenüber dm sich abfpielendcu Zwischen- Der König von Bayern hat an sein« alt« I Men einuehmen. Regierung-fertig wird geschrieben uerische Excrffe Widerruf. zeitliche oder gänzliche lin derselben Angelegenheit auch mit dem Ausschließung au» der Kammer, endlich auch eventuelle Verfolgung vor dem ordentlichen Richter verschreibt, und ähnliche Bestimmung« warm auch in die württembevgische Verfassung ausgenomm«. Zwar sind dieselben im Jahre 1873 und jener tz. 83 der sächsisch« Verfassung 1873 ausgehoben worden, aber eS geschah Die« nur nach dem Muster der Redefreiheit deß Reichs tags. mau wollte sich in den altconstitutionell« Ländern Württemberg »nd Sachs« von dem Reichstage nicht an parlamentarisch« Rechten und Freiheiten übertreff« lass«. Und doch haben die wstrttemberaischen Kamme« fast sechzig und die sächsischen über vierzig Jahre unter vies« jetzt al» „freihcitsmörderisch" verschrieenen Be- stlmmuvgm gestand«, ohne daß man von einem SchneeganS und sprach die Hoffnung aus, daß sich der Lande-auSschuß in einer die Reichsinteress« wahrenden Weise schlüssig mach« werde. Er be tonte, daß er es für wünschen-werth halte, die Frage im Reichstage gründlich zu berathen und die Principirn klar zu leg«, damit sich später die Detatlfragen leichter erledig« last«. Vor läufig könne von der Form der künftigen Con- stiturrung noch abgesehen werden. Unter d« an- wesend« Abgeordneten, welche der Lösung dieser Frage ihre Sympathien zuweudeo, sagte «an m- dessen, daß gerade über die passendste Form der Covstitmruna sowohl höher« Orts, als in Straß- dura selbst keine Zweifel mehr Vorhand« find Deshalb wird nach den neuesten Privatbericht« au- Straßburg der jetzt versammelte Lande-aus- Lehrer, d« Stift-propst und Reich-rath Professor I)r. v. Döllinger, folgende- Handschreib« gerichtet: „Mein lieber ReichSrath Herr vr. v. Döllinger! Ich nehme an der Freude de- Tage», der als Ihr 80. Geburtstag gefeiert wirb, vou Herz« Autheil und sende Ihnen zum Beweise dafür, daß Ich Ihrer an diesem Tage besonder- gedenke, ge« Meine innigsten Glück- und Geaen-wÜnsche. Im Interesse der Wissenschaft, welcher Sie al- eifriger unermüdeter Forscher Ihre glänzend« Gab« gewidmet, wünsche Ich, daß Sie m der Ihn« eigen« Rüstigkeit des Geiste- »nd des Körper- dre äußerst« Grenz« de- menschlichen Dasein» erreichen mögen. Em pfang« Sie. mein lieber Reichsrath, die Ver sicherung, daß Ich Ihnen stet« die huldvollste Ge- sinnung und da- aufrichtige Wohlwollen bewahre, mit welchem Ich bin Ihr wohlgeneigter König Ludwig. München, 27. Febr. 1879." „Es darf nicht außer Acht aelassen werden, daß Frankreich sich in diesem Augenblicke ani-tickt, seine Deportirten von 1871 bis auf ein« Lnzabl der gefährlichsten Mordbrenner imückMufen. Die Parteigenossen derselben, wie schon fast au- der radikalen Presse Frankreichs zur Genua« hervor geht, sind keineswegs geneigt, sich die Warnung« der Geschichte zur Lehre dienen zu lassen. Es steht vorau-zusehen, daß Paris m nicht allzu langer Zeit der Herd der socialdemokrutischen Propaganda für Europa werden wirb und daß da- ptzrge Lab,net. welche- wohl den Sillen und die Energie besitzt, derartig« Strömungen hintanzuhalten, ganz oder theilweise einem Lndrängen von link- der erliegen wirb, welche- sich schon jetzt deutlich genug ankündigt. Frankreich wird dann genau an der Stelle angelangt sein, welch« Thier» so tressend mit den Worten bezeichnet hat: „Die Republik wird conservativ sein oder sie wird nicht sein!" * * Die russische Armee rüstet sich zur Heimkehr! In Madrid ist bald da- Gerücht von einer bevorstehend« MknisterkrifiS verbreitet. Al» . « - .Grund für letztere wird angegeben, daß der > au-der Türkei. .W. T -B. meldet an-Kon-1 Cuba, Gmeral Martinez stanltnopel. 1. März: Dre ,n Tschataldja I 200 Million« Peseta« für Cuba ver-! soll« demnächst auch die zu« Gendarmeriecorps gehörig« Mannschaft« in der Stärke vou 2300 Mann dirigirt werden, welche feit«» de» SeraS- kierates zu diesem Zwecke sormirt uud equipirt Word« find parteiischen Mißbrauch derselben oder auch nur I schuß eiusach fern« vorjährig« Beschluß erueuern, von einer vchrllckung der Redefreiheit gehört I welcher daraus hiaauSlitust, daß Elsaß-Lothringen! Hätte I al» selbstständiger deutscher Bundesstaat «it dem va» del Castillo erklärte, daß er eher seine Entlassung netz«« würde, als aus die Forderuni Martinez Campos' eingeh«, da bei der gegen wärtig« Finanzlage Spanien- die VerauSgabuvz einer solchen Summe unmöglich fei. Wie dem „Reuter'sch« Bureau" auS EalcutU vom Sonntag gemeldet wird, ist dort ein Schreib In dm österreichisch-ungarische« Delega-l 3ak»b Khan'» vom 20. Februar eingetrofsa. tionen wird lebhaft debattirt, di- Abwickelung ber s in welchem der Wunsch nach «Lederherstellung der Geschäfte erschernt aber alS eine sehr schwierige, t freundschaftlich« Beziehungen zu England E» lieg« aus Pest folgende Nachricht« vor: I gedrückt wird. Der e «b i« 1 Hu e« »studer. schütze «visier ter LH «mg gH pl» Kr i «derwä Kriegs«, aüerding «lerding »m »W überstellt d« dessen « auf die ' dera Co Kord-s Lawarü »er gesa die beit würden. Eowpet« »er best, lerielle» 8L Ae-ei eou», reust Dolman ,<tvarz. Mntel HM st«. 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