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- Erscheinungsdatum
- 1879-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187902096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seiten doppelt vorhanden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-02
- Tag 1879-02-09
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Monat
1879-02
-
Jahr
1879
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754 der Tagesordnung steht zunächst der vom Abge ordnetenhaus, »urückgrkommene Gesetzentwurf, brtr. die Befähigung »um höheren Ver waltungsdienst. Der Hauptdisserenzpunct »wischen den Beschlüssen beider Häuser liegt in den 88- 10 und 11, den sogen. LandrathSparagraphen. Die Com mission schlägt die Streichung der Beschlüsse deS Ab geordnetenhauses vor und die Aufnahme eine» Para graphen, wonach für diese Stellen ein besonderes Gesetz ergehen soll. Ueber diesen Vorschlag erhebt sich eine längere DiScussion, die mit der Annahme deS EommissionSvorschlageS endet, so daß der Gesetz- Entwurf noch einmal an das Abgeordnetenhaus zurückgehen muß. — DaS AuSführungSgesetz zur deutschen Livilproceßordnung wird mit unwesentlichen Aenderungen angenommen, der Vertrag mit Lippe wegen Begründung einer GerichtSgemeinschaft genehmigt und die Petition einer Stadtgemeinde um Gewährung cineS AmtS Gericht- durch Tagesordnung erledigt. Nächste Sitzung Sonnabend 1 Uhr. (Kleinere Gesetze.) mögen, «inen gewissen Schutz erhalten müssen. Dabin rechne ich m erster Reihe Kohlen und Eisen. (Lebhafter, besonders durch daS kaufmännische Publi cum intonirter Beifall.) Die Kornzölle dagegen bringen unS kein Brod, sie vertheuern unS daS Brod. Und wir wollen in die Lage kommen, unS wieder unser Brod auf dem Wege sorgsamer, ehrlicher Arbeit zu erwerben. (Rufe: Jawohl, wie Herr Ludwig Löwe!) Wir müssen nüchternen, ernsten SinneS an schwere Arbeit gehen (Rufe: Jawohl, wie Löwe an der Milliardenmilitairarbeit profitiren und dann den großen Mund haben!) und in ernster redlicher Arbeit müssen wir unS Alle ver einigen, gemeinsam müssen wir allen Hindernissen entgegengehen, allerdings ohne darin durch Fuß angeln und Fallen gefährdet zu werden, wie z. B. eine solche daS Maulkorbgesetz ist. Wollte ich noch dem Maulkorbgesetz so austreten, wie «S mir mein Gewissen einglebt, so wäre ich ein politisch todter Mann. (Rufe: Das sind Sie schon — daS wäre kein Schade!) Bereinigen müssen wir unS solchen Gefahren legenüber, und DaS rufe ich ii Da ähnliche versuche, die radikalen Elemente zu sammeln und einen rnoäas vlvenäi zwischen den ver schiedenen Parteischaltirungen der „Opposition" der Provinz" gemacht tlics " ' ' herbei zu führen, auch „m worden sind, so dürfte dre öffentliche Aufmerksam keit ans diese- neue „Zeichen der Zeit" hinzulenken sein. Politische Lage in Rußland. Haus der Abgeordneten. »6. Sitzung vom 7. Februar. Präsident v. Bennigsen eröffnet die Sitzung um 11'/. Uhr. Am Ministertische: vr. Leonhardt und mehrere Commissare. — Der Gesetzentwurf, betr. die Mehrkosten de» Baue» der Bahnen Sierk-Coblenz und Godelheim-Northeim und die SchiedSmannS- Ordnung werden in dritter Lesung angenommen und darauf die Berathung deS Justizetats fortgesetzt. In dem Nachtragsetat sind die Gehälter der Richter für die Neuorganisation der Gerichte geregelt. Die Budget-Commission hat bekanntlich diese Ge hälter entsprechend erhöht. Der Reg. Commissar Geh. Rath Scholz stimmt Namens der StaatSregierung den Anträgen der Commission zu, dieselben werden genehmigt. Im weiteren verlaufe der Berathung schildert Abg. vr. Horwitz in drastischer Weise die fast unerträglichen lokalen Zustände des Berliner Stadtgerichts. — Der Etat wird demnächst im Ordinarium und Extraordinarium genehmigt, ebenso der Etat der Verwaltung der directsn Steuern, nachdem der Reg - Commissar auf Anfrage deS Abgeordneten Richter (Hage erklärt, daß die Gebäudestruerrevision noch nicht abgeschlossen ser, daß dreselbe aber etwa ein PluS von k'/, Millionen Mark bringen werde. — Die Einnahmen der directen Steuern sind auf 166,356,000 veranschlagt. — Bei den in directen Steuern nimmt Abg. vr. Serlo Veranlassung, sich gegen die neulichen Auslassungen deS Abgeordne- ten Richter (Hagen) zu verwahren, der ihn (Redner) als den Vorsitzenden der Eisen-Enquete-Com mission angegriffen. Die Commission sei in ihren Erhebungen durchaus objectiv verfahren und müsse er den Vorwurf, daß die Aussagen der Sachverständigen in dem stenographischen Berichte corrigirt seien, entschieden zurückweisen. — Abg. Richter (Hagen) erwidert, daß seine Vorwürfe nicht gegen den Vorredner, sondern gegen die Regierung gerichtet gewesen seien, die den Vorredner, der für Eisenzölle sei, zum Vorsitzenden der Commission ge macht und dre Commission fast nur aus Schutzzöll- nernzusammengesetzt habe. — Nachdem Abg. vr. Dohre die Anführungen des Vorredners bestätigt und be hauptet. die Sachverständigen seien gut „eingepaukt" gewesen, werden die indirecten Steuern bewilligt und darauf die Sitzung auf Sonnabend 11 Uhr vertagt. (Fortsetzung der EtatSberathung. Generalbericht ) qec Socialdcmokraten insbesondere auch den -u ^ (Rufe: Die kriechen nicht auf Ihren Leim!). Mit Ihren Utopien werden Sie sich nur Lagen bereiten, wie diejenige, unter der Sie etzt .... lem seufzen (Rufe: Fauler Kopp — Sie sind jaselbst erst mit den Socialdemokraten gegangen!), ie msüssen mit unS kämpfen (Rufe: Nie mals!). Kämp f e n S i e g e g en u n s , s o kämpfen Sie gegen Sich, so kämpfen Sie gegen Männer, welche die Freiheiten des Volkes Hochhalten (Schwacher Beifall und heftiger Wider spruch seitens der Socialdemokraten). Der Vor sitzende deS Bezirksvereins „Alt-Berlin", Stadt verordneter vr. Kürten, macht hierauf darauf auf merksam, daß eS gestattet sei, an den Vortragen den Fragen zu richten. — Socialdemokrat Gollop fragt nach längerer, durch den Vorsitzenden abge schnittener Einleitung: Ist eS erlaubt, an den Vor tragenden eine Interpellation zu stellen? — Vor sitzender: Nein, nur Fragen. (Lärm, Rufe: „Ist das Freiheit?") Herr Gollop frägt dann: Ist daS der selbe Herr Löwe, welcher jetzt seinen Mund so voll nimmt von Freiheit des Volkes und vom Schutz der Arbeiter, der in einem Wahlflugblatt (im 6. Reichstag-wahlkreiS, wo Löwe im Sommer 1877 gegen Hasenclever auftrat) erklären ließ: Werft doch dre vaterlandslosen Zugvögel (die Social demokraten) hinaus! Herr Löwe: Ich habe den Herrn Gollop nicht richtig verstanden (Rufe: Dann haben Sie wohl Watte in den Ohren), aber soweit ich ihn verstanden, will ich erklären, daß DaS, waS von mir behauptet wird, eine Lüge ist. (Furchtbarer Lärm. Rufe: Nein, Nein, Feigheit!) (Vorsitzen der zu den Socialdemokraten: Sie sind Gäste in unserem Verein, und wenn Sie daS Gastrecht nicht . Jh demokraten, Gelegenheit zu geben, rn un seren Versammlungen, da sie eS anderweit nicht können, zu discutiren. (Rufe: Nennen Sie das DiScussion?) Die Versammlungen bei Borstg, in den „ÄeichShallen" und heute sind »u diesem Zwecke anberaumt gewesen. Sie sind ledoch Schuld daran, daß wir unfern Versuch aufgeben. Sie, die Sie mit Ihrem Benehmen Eich und unsere Versammlung diS- creditiren (Lärm, Rufe: Die sind schon gar nicht mehr zu diScreditiren!) Der Vorsitzende, Stadtverordneter vr. Kürten „erklärt hierauf die Versammlung für geschlossen. Nur langsam und widerwillig und unter heftigen Protesten entfernten sich hierauf die Ver sammelten. Fortschritt und Socialdemokratie. Herr Ludwig Löwe in Berlin, eines der bedeutenderen Mitglieder der parlamentarischen Fortschrittspartei, hat am Mittwoch in dem „Saale der Gesellschaft der Freunde" eine zahlreich besuchte Volksversammlung abgehalten, in der er sich ver leiten ließ, den anwesenden Socialdemokraten oaS Zugesiändniß zu machen, die Herren für eine politisch berechtigte Partei zu erklären, der „die Fortschrittspartei in ihren Versammlungen Ge legenheit geben wolle (mit Umgehung des Socia- listengesetzeS!), öffentlich zu diScutiren, waS sie anderweit nicht könnten". Der Dank seitens der Socialdemokratie für diese Connivenz waren Toben, persönliche Beleidigungen und andere beliebte social demokratische Kampfmittel. Wir geben nachstehend ein Referat, welches die „Post" bringt: Die Berliner Fortschrittler, welche sich, wie ihnen der Socialdemokrat Liefländer neulich, ohne sonderlichen Widerspruch zu finden, inS Gesicht sagte, „früher rn ein Mauseloch verkrochen", hatten neuer dings den Versuch unternommen, sich mit ihrem lecken Schifflein in die Wogen der öffentlichen Ver sammlungen hinauszuwagen. Bereits haben sie die Fahrt aufgeben müssen. Im Saal- der Gesell- schaft der Freunde (Neue FriedrichSstraße Nr.3b) spielte sich gestern Abend der letzte interessante Schluß dieses neuen Experimentes, die krampf hafte FortschrittSexiftenz zu fristen, ab. Das vom Bezirksverein Alt-Berlin angesagte Auftreten deS Herrn Ludwig Löwe und die Ankündigung, daß „Gäste ohne Au-nahme" willkommen seien, hatte ein ungefähr tausend Personen zählende- Publicum nach diesen sonst so stillen Räumen ge zogen. Ein Drittel der Versammlung setzte sich auS Socialdemokraten zusammen, zwei Drittel unverkenn bar auS dem HandelSftande und den Börsenkrcisen angehörigen Elementen. Herr Ludwig Löwe operirte sehr berechnend. Die politische Lage behan delnd, kam er auf die directen und indirecten Steuern, TabakSmonopole und Getreidezölle zu sprechen. Die Regierung »st, so rief er auS, nur deshalb den directen Steuern abhold, weil diese Steuern den armen Mann den richtigen Blick in seinen Beutel thun, ihn erkennen lassen, waS er auSzugeben hat für die „höchsten Zweckes für den Mrlitairetat. (LauteS Brevo.) Die indirecten Steuern, insbesondere daS TabakSmonopol gewähren der Regierung Mittel, deren Höhe und Verwendung sich nicht controliren läßt, wegen deren sie also schwer zur Rechenschaft aezogen werden kann. Deshalb sind diese indirecten Steuern, da- TabakSmonopol die Lieblinge deS Fürsten BiSmarck. (Allgemeiner stürmischer Bei fall). Gewähren Sie daS TabakSmonopol, dann müssen Sie daS Pfund Tabak, daS Sie jetzt mit 4 Sgr. bekommen, mit 18 Sgr. bezahlen, und wer raucht diesen billigen Tabak? (Ruf: „Der arme Mann!?") — Herr Löbe kam demnächst aus die Handels politik zu sprechen. „Die Fortschrittspartei wird sich der Nothwendigkeit nicht verschließen, daß vaterländische Industrien, welch« sich dem fremden be günstigten Import gegenüber nicht zu wehren ver- Diese Versuche, der andrängenden Fluth der Socialdemokratie die Schleusten zu öffnen, scher nen selbst einem Theile der Berliner Fort schritt-presse über die Grenze der politischen Klugheit hinaus zu gehen. So äußert sich daS Berliner Tgbl": Heute sind wir in dem Fall, unS dem Abgeordneten Lowe gegenüber, welcher daS Bekenntniß machte, man habe auf seinen Rath den Socialdemo kraten Zutritt zu den fortschrittlichen versamm lungen gestattet, um ihnen jene Gelegenheit zur DiScussion zu geben, die ihnen durch daS Socia- liftengesek verschlossen ist, widersetzen zu müssen Wir stehen nicht an, diese Erklärung und die Beweggründe, welche sie enthüllt, offen uud energisch zu tadeln. Wären die Socialdemokraten durch fortschritt liche Beredsamkeit zu den ftaatSerhaltenden Ideen zu bekehren, so hätten sie schon lange aufgehört, Feinde unseres StaatSwesenS zu sein. ES ist ein verhängnißvoller Jrrthum der Führer unserer Fortschritts-Partei, den Socialisten — uneingedenk des alten RechtSgrundsatzeS: Wohlthaten wersden nicht aufgedrungen— ihre lieber- zeugungen aufdrängen zu wollen. Sehr treffend bemerkt die „Nationalzei tung", an daS Verhalten der Fortschritts partei in BreSlau anknüpfend: Die Herren von der Fortschritt-Partei jeden fall-, die geglaubt haben, durch den Zauber ihrer Worte daS socialdemokratische Ungeheuer zu be künftigen, oder gar an den fortschrittlichen Triumph wagen spannen zu können, sollten nach den letzten Vorkommnissen in den Versammlungen der Herren Richter, Äirchow und Löwe in Berlin über diese Täuschung sich klar geworden sein. Wenn Herr Löwe di« Socialdemokraten aufforderte, ihre alle Fahne zu verlassen und die Fortschritts partei in ihrem Kampf für Freiheit und Recht zu unterstützen, so verfaß er dabei die unüberfchreitbare Kluft, welche die bürgerlich« Gesellschaft von ihren er klärten Gegnern trennt: die Socialdemokraten haben sie ihm mit Hohn in daS Gedächtniß gerufen. Mit der Freiheit, wie er sie sich denkt, beabsichtigt der Fortschrittler und der Liberale überhaupt den bestehenden Staat zur höheren Vollkommenheit zu bringen: der Socialdemokrat verwirft den bestehenden Staat wie die bestehende Gesell schüft: jede Freiheit hat nur Werth für ihn al- Kampf- und Zerstörungsmittel. Die „fort schrittliche Bourgeois-Freiheit" erscheint ihm un ermeßlich schal gegenüber den Versprechungen materiellen Wohlsein-, womit ihn seine Propheten überhäuft haben. Spricht Herr Löwe von sitt licher Wcltordnung. so antwortet der Socialdemokrat mit Hohn: „Sittliche Weltordnung wie heißt? — wo der Erne hungert, der Andere speist!" Ten Ernst deS Kampfe-, den die Socialdemokratie führt, rufen solche Vorgänge Denjenigen zurück, die daS Unangenehme gern so schnell wie möglich vergessen. Mögen diese Warnungen nicht vergeblich er gangen sein! «pr erst m St. Petersburg, 1. Febr. Die Verzögerung, welche die Unterzeichnung deS definitiven Frie- denS-BertrageS mit der Türkei erfährt, hat einen einzigen wahren, authentischen, ofsiciellen und einfachen Grund. (Nach den letzten Depeschen würde Abdul Hamid die Ratificatwn deS in der That bewerkstelligten definitiven Friedens „binnen Kurzem" vollziehen. D. R.) Es ist die Krankheit des Sultan-(?), welcher durch die seit einiger Zeit, wie es scheint, nicht ohne Absicht, in Umlauf gesetzten Complot-Gerüchte eingeschüchtert und in Folge Dessen so unpäßlich geworden ist, daß selbst die Minister nicht zu ihm gelangen können. Karatheodory Pascha hat demnach den Fürsten Lob an off er- acht, wegen der Unterzeichnung deS Vertrages ch gedulden zu wollen, bis daS ,,Unwohlsein" deS Sultan- wieder behoben ist. Einstweilen ist ein Theil der von Rußland für die Unterzeichnung deS Vertrages gestellten wesentlichsten Bedingungen von der Pforte bereits erfüllt und dürften die anderen Bedingungen gleichfalls demnächst erfüllt werden. Heute verlautet, daß Spuz und Zabljak von den Türken bereits geräumt seien und daß die Uebergabe von Podgoritza an die Montenegriner durch OSman Pascha zwischen heute und morgen erfolgen werde. (Der Herr Correspondent, wiewohl zu den diploma tischen Kreisen von St. Petersburg ln engster Füh lung stehend, zeigt sich in dieser Angelegenheit eben so wie die dortige officiöse „Agence Russe", weniger correct unterrichtet als sonst. Während man am 31. Januar in St. Petersburg die türkisch-monte- negrmische Territorial-Frage alS geregelt betrachtete, Mittheilungen auS Scutari, deren authen tischer Charakter über jeden Zweifel erhaben ist, anders gelautet. Wir wissen nicht, ob sich in den letzten Tagen die diesbezügliche Situation geändert abe; immerhin können wir mit Bestimmtheit be- auplen, daß am 8. Februar die Uebergabe von svuz und Podgoritza an die Montenegriner noch nicht erfolgt war. Die Red.) Die Verlängerung der Vollmachten der ostrume- lischenCommissionwird keine Verir ickelung herbei- sühren. Die Verlängerung braucht keme dreimonat liche zu sein, da die Commission, wenn sie will, ihre Arbeiten viel früher beendigen kann. Aeußersten Falles würde ihre Thätigkeit doch nicht den Monat ril überdauern. Ta aber die russischen Truppen im Monat Mai abziehen sollen, so wird immer zwischen ihrem Abmarsche und dem Ende der Thätigkeit der Commission ein Monat verfließen. Wie bekannt, ist dem Emir von Kabul für den Fall, daß derselbe russisches Gebiet zu seinem Auf enthalte zu wählen wünschte, die Stadt Taschkent, wo General Kauffmann residirt, als Aufenthaltsort angeboren worden. ES ist fast sicher, daß der stolze Afiate von dieser Maßnahme nicht sehr erbaut sein wird. Dem russischen Gouvernement war eS aber nicht leicht möglich, eine andere Verfügung zu treffen, wenn es nicht nach verschiedenen Richtungen in Verlegenheit gerathen sollte. Einerseits wäre Scbir Ali, wenn man ihm St. Petersburg zum Aufenhalt offerirt hätte, hier der Gegenstand von Ovationen seitens unserer Intransigenten geworden, welche die Gelegenheit nicht verabsäumt hatten, argen England zu demonstriren. Andererseits wäre die Regie rung selbst in Verlegenheit gerathen, wie sie den Emir aufzunehmen habe. Ein herzlicher Empfang hätte die englische Regierung irritirt, eine gleichgültige Aufnahme hingegen würde die öffentliche Meinung in Rußland mißgestimmt haben. Alle diese Momente haben daS russische Gouvernement veranlaßt, den von ihr eingeschlagenen Weg in dieser Frage zu betreten. Rußland ist endgültig in eine FnedenS-Aera einge treten und will keine Schwierigkeiten im äußersten ' en schaffen. ES ist im Gegentheil bemüht, mit allen seinen Nachbarn im besten Einvernehmen zu leben, unter der Voraussetzung, daß daS Princip des uti po8»i<letis unberührt bleibe. Bon letzterem Gesichtspunkte auS hat daS Ein treffen der chinesischen Mission hier eine gewisse Bedeutung. Diese Mission hat hauptsächlich dre Regelung der Tultscha-Fraae zum Gegenstände. Wie bekannt, gab eS in dieser an Rußland gren zenden chinesischen Provinz fortwährend Unruhen, welche daS chinesische Gouvernement zu unter drücken ohnmächtig war. Um diesem Zustande der Dinge ein Ende zu machen, verständigte sich daS chinesische Gouvernement mit der russischen Gr-nz- bchörde, welche es übernahm, durch eine miltairische Besetzung der chinesischen Provinz die Ordnung dort herzustcllen. Die russische Occupation sollte so lange dauern, bi- daS chinesische Gouvernement neuerlich Truppen zur Verfügung habe, um seine Autorität dort wieder zur Geltung zu bringen. Da die chinesische Regierung den Augenblick für gekommen hält, um Letztere- zu effectuiren, fordert sie von Ru' land die Wiederübergabe ihrer Provinz. Letzterer steht Nichts im Wege, als die noch zu regelnde Frage der Refundirung der Kosten für den Unterhalt der russi scheu Truppen und andere hiermit im Zusammen hange stehende Detailfragen. ES ist auch wahrschein lich, daß China sich um die Intervention Rußland- zu seinen Gunsten in der Kaschgar-Frag« bewirbt. Man ist hier aber wenig geneigt, " ' einzumengen und auS der ftricter zutreten. Die Beziehungen Rußlands zu China werden auf dem Fuße guter Nachbarschaft erhalten werden, waS seit den ältesten Zeiten «ne der Haupt grundlagen der asiatischen Politik Rußlands bildet bat. Parts, Sonntags. Durch mein: Schwester diel Baronin hörte ich von Ihren weltberühmten Brutzl karamelS — Maria Benno von Donat, in dem Aua«.I blicke. alS die Aerzte meiner Adele al» letzte- Mittel > gegen ihren fürchterlichen Husten den Aufenthalt i»I Italien verordnet hatten. WaS thut man nicht für daS Leben eine- KindeS? Die Koffer waren zu»! Theil schon gepackt, da gab ich den stürmischen Bitten meiner Schwester nach und Adele versuchte! Ihre BrustkaramelS. I Und welche- Wunder geschah' nun — denn ich kann eS nur ein Wunder nennen — l Adele fühlte sich schon nach dem Gebrauch« von wenigen Carlo« wie neu geboren — und empfand nicht nur eine auffallende Linderung, sondern auch Lösung und Stärkung. Die Reise nach Italien wurde zunächst auf 8 Tage verschoben, und später — Gott sei e»i-1 Dank — ganz aufgehoben. Senden Sie bitte umgehend noch 6 Originalrar-1 tonS zu 50 Im Interesse der leitenden Menschheit beschwöre ich Sie, vorstehende Zeilen zu veröffentlichen. «ltsadkit, «rstfiu » e. Die Brust-EaramelS Maria Benno von Donat werden gebraucht bei allen ErkältungSfällm — Husten — Heiserkeit — Affectionen der Lungen - Brustrei, — Grippe — Bronchitis — Lungenschwindsucht — Stiche und Kitzel im Halse — einfache Appetitlosta keit — Schlaflosigkeit — Magenschwäche — Nerven schwäche — Allgemeine Entkräftung und Ustmatische Leiden. Der reißende Absatz, den dieses beliebte Heilmittel bei allen Nationen und Völkern der Erde gefunden, hat vielfach Fälschungen und Imitationen hervorae rufen. Eine Garantie für die Echtheit kann nur vn denjenigen CartonS oder Flacon- übernommen wer den, auf deren Vorderseite sich nichts Andere» ge- druckt findet, alS die 4 Worte: Nur-la vonix» r„ Vorrat. Ein echter Carton kostet in Deutschland 50 und 1 Flacon 1 ^ Vöpvt in Leipzig, bei Herrn b. I,z88orr, Lteckuer-Passage (PeterSstratze Ar 1). ge- Wien P«pptvI»-ii.I vsrnLkrrU versuch 3.'» K«lcd88tra88« 1. Ltagv, kvtor klvdter's stak. MkS IM 1. Ale Dopplest«, VLukor, kalt- uuä Lottrorlagsa, UökvltttvSk«, Vl8eliäovlivn, ttarälnvn, 0oeo8- älat1«ll, rzelllak- unä iroluväoelcsii leiÄWM kl» und grösste Auswahl in Rüschen feinsten Genre» nnd dasselbe in »ragen und Manschetten krwllne Krllnvr. RcichSstr. N. 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Bürgerschule Uhr vormittag-. volkSbibliothekUI (alt.Nicolaischul »nstantin ath in seiner Sesammtheit den end- der „Polit. d. bestätigt. ., 7. Februar. Ein Telegramm Corresp. auS Konstantinopel vom 5 daß der Ministerratt gültig vereinbarten türkisch-russischen Friedens- Vertrag genehmigt und beschlossen hat, dem Sultan die Ratification deS vertrage- nach erfolgter Unter zeichnung zu empfehlen. Im Hinblick auf die bevor- sichende Räumung Adrianopel- seiten- der Russen hat die Pforte eine Commission eingesetzt, welche die Wiedereinsetzung der türkischen Eivilverwaltung in Ru melten vorbereiten soll. lolkSbibliotheklV.(Klosterg.«,U.)l 11-18Mitt. 11-l8Mitt. eb.)11 I8M. orm.1l 18N. Vol( . St-bttfch-S Mllseu« geössn. v. '/.11—3 Uhr unentgeltl. «et »recht,« »»«st AuSstel»^ Markt Nr. 10. Kaufhalle, 10—3 Uhr. stetöchtger LehrMMel-Rnstalt nnd «tkr»sr^»tsche« Instttnt. Permanent« LuSstelluna Schulstrabi «. ««st^»e»erbe<1»se»» und Vsrbilders,««lu», k», »mi«.»e«erbe. ThomaSkirchhof stO, Sonntag IO—1. Montag, Mittwoch und Freitag 11—1 Uhr Mittag- unentgeltl. geössn. — Unentgeltl. AuSkurü: und Entgegennahme von Aufträgen «uff Zeich nungen und Modelle für kunstgewerbl. Lrbette« an allen Wochentagen Mittag- '/.Ist—'/.I Uhr. V»re«, der ^ustge«rrbe.»»»fte>««, Goethe- straß« Nr. 7, st Treppen hoch. 18 Oper Eelin Tonst vlon! Belm Pedri deS OSrni har Maat Eine Ein < Ei, 2», w 8. ä ,, vre v Am n- Vv, ö, k 8 >c»>i .Xd« X «> 2 - 3 o gen lun -er
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