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»richttut tittzlich früh 6'/. Uhr. »«»«1t», im» «e^»t1t»> IohamriSgafl« »8. Ayrrchstutni »« UetaU,»« Vormittags u»- ,2 Uhr. Nachmittags 4—» Uhr. . der für die «üchst- .. Nummer bestimmte, an vochnttasen dt» «achmttraas. an Sovw- > Kesttagen früh dlS V,S Uhr. » »m Ftltaik, fLr ,us. Luaahme: Ott» Llemm. Umverfitärsstr. 22, «oul» Lösche, «athanaenstr 18,». »iS ^.8 Uhr. UchMtr.Tageblatt Anzeiger. L>Mu fir Politik, Localgeschichte, Handels- und SeschSMnkehr. »«N«l»e 1S.LGE. Ld»«»e»e,t«nrt, vtertelj.^M, iuct. vrinaerloha 6 Mt. durch di« Post bezogen « Mk. Jede einzelne Nummer 2» Ps. Belegexemplar U) Pf. Gebühren für Extrabeilagen »hne PoNdejbrdcrimg 36 ML mit Postbefbrderuug 4L Mk »astrale Laesp Petitzeile 20 Pt Brüher« Schriften laut unserem PrriSverzrichmß —Tadellattschr, Satz »ach höherem Tarif. Uecta«, »Mer dn» Lr»arN««ißrlq die Spaltzeil« 4« Pf. Jnferate find stet« an d. «-»Mir»» zu senden. - Rabatt wird nicht gegeben Zahlung pr»ann»«»a<l>, k durch Po oder -ostvorschuh Z38. Mittwoch den 4. December 1878. 72. Jahrgang. La in neuerer Zeit der Handel »it »Heuterüilel- dar de« hiesige« städtische« »tzeater« in einer daß Publicum in hohem Grade belästigenden Weise zugenommen hat, Wied«rholen wir in Nachstehendem »ad G unsere Bekanntmachung vom 3 August 1875 und bemerken, daß die Executiv-Mannfchaften de- NatheS und de« PolizriamteS zu strengster Eontrole angewiesen sind und daß wir Zuwiderhandlungen gegen jene Bekanntmachung unnachfichtlich bestrafen werden. Leipzig, den 38. November 1878. G Le» Nutz »er «ladt Leipgl, vr. Georgi. Richter. Nachdem da» Königliche Ministerium de» Inner« die von un» unter de« »0. März diese» Jahn» ver> , v .... ' 2 - heaterbilletS und Theaterzetteln an öffentlichen Orten de- > Theaterze kannt hat, so wirb hierdurch auf Grund 8 » de» öffentlicht« Bekanntmachung, den Handel mit «.v— treffend, ihrem gelammten Inhalte nach al» ruläsfig anerkannt hat. Gesetz«», die Sonn-, F»st- und BußtagSfeier betreffend, vom 10. September 1870, sowie auf Grund 8 36«, 10 de» ReichSstrafgesetzbuche» vom 1». Mai 1871, in Verbindung mit 8- 4 der Verordnung, die Ausführung der Gewerbe Ordnung betreffend, vom 16. September 186» und 8- 8 der Verordnung, den Gewerbebetrieb nn Umherziehen betreffend, vom 18. December 186», wiederholt Folgende» verordnet: 1. Da» Feilbalten, da» Anbirten und der verkauf von Bittet» zu den Vorstellungen der Stadt« theater ist in den Borräumen, Zugängen und auf den Vorplätzen der städtischen Theater sowie auf dem Auguftusplatze, der Goethestrabe und den an da» neue Etadttheater anslohenden Pro« «enadenwegen, desgleichen auf dem Theaterplatze, der Lheatergaff« und den die Umgebung de alten Etadttheater» bildenden Promenadenwegen und »war Wochentag» während dn Zeit von 10 Uhr Bormittag» bi» 8 Uhr Nach« ittag», sowie von 5 Uhr Nai' Gönn« und Feiertagen aber überhaupt verboten. L E» bewendet ferner bei der bestehenden Anordnung, daß da» Feilbieten von Theaterzetteln, Operntexten und anderen dergleichen Preßerzeugniffen während der unter 1. bemerkten Zeit räume und an den daselbst bezeichneten öffentlichen Orten lediglich auf den, den betreffenden Verkäufern angewiesenen Ständen bi» auf Widerruf gestattet ist, e» haben jedoch die Inhaber solcher Stände den in dieser Beziehung ihnen gegebenen Anweisungen genau «nd pünktlich nachzukommen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bi» Sechzig Mark »der mit Hast bi» zu vierzehn Tagen Leipzig, a» 3. Lugust 1878. Le» »attz der Stadt steip^ Oeffcntliche Danksagung. schaft, welche alljährlich Weihnachten zur Be vr. Noch. Misch, Rek. ertheilung gebracht wird, sind un» Zur Tafle der Schutzmannschaft, beute durch Herrn Hofrath vr. Hoffman« Zweitausend Mark mit der Bestimmung »ugeftellt worden, daß diese Summe vorzugsweise dem Theil« der zukommen soll, welcher b.waffnet und in Uniform die Sttaßrn bet Tag« und bei Nacht zu durchgehen Leidig, am 3. December 1878. Da» Polizei-Aml de» Stadt Letpztg. vr. Rüder. ft Nachdem di« verloren gegangenen beiden Sparkassenbücher Nr. «8,369 und 86,53» in Folge der au Grund von -. 10 der Leipziger Sparcaffenordnung erlassenen Bekanntmachungen nicht eingeliefert worden find, so werden dieselben hiermit sür ungültig erklärt. y-iptta. den 8. December 1878. Die Verwaltung de» »eihhuuses «ud de» Sparraffe. -i. Vermiethung von Geschästslocalitäten. Grimma'sch« Straße Nr. W An dem der Stadtgemeinde gehörigen HauSgrundstück Sellier» Hof ReichSstvaße Nr. 56 ollen folgende, an da» fällst gewordene ConfeclionSgeschäft in Finna P. vuchold vermiethet gewesene Ge« chästsloeulttötru, nämlich: I. ein Gewölbe an der Stimma'schen Straße, . 3. drei mit diesem durch eine Treppe verbundene 8t««e» in der 1. Gtage G«k« do» Grnu- maischen und ReichSstraß« nebst Zubehör und 8. zwei 8i««er in der 1. Etage nach der Reich»straße heran» «st separatem Eingänge, da« 1. Januar 187- au bi» »1. Mar, 188S fest und »o« da ab Wetter gege« eiutzulbjötzrliche Kündigung an den Meistbietenden »ermteitzet und »war zuerst die oben unter 1. und 3. autgeführte» Localitäten zusammen, dann aber dieselben «ach einmal mit den unter 3. ausgeführten eiuzel«, jede Nummer für sich, ausgebote« werden, wozu wir einen Lerst«igerung»termin auf Montag de« ». Leeemder b. I, vormittag» 11 Ahr an RathSstelle anberaumen. Die vernnetbungS- und Versteigemn-Sdedingungen nebst Jnventarium liegen auf de« RathhauSsaale 1. Etage zur Einsichtnahme au». Leipzig, den 35. November 1878. Gr» »attz be» Stabt geipztg. vr. Georgi. Teruttt. Bekanntmachung. den 39. December d. A., al» dem LodeStag« der Fra« Sara Kränket Am 3 Lebeth, d. i. Sonntag die Hälfte der Zinsen der Sä . , . ^ Schuld bedürftig gewordene, in Leipzig wohnhafte ältere Person, mit Vorzug einer solchen weibltcheu Go« tag . . soll die Hälfte der Zinsen der Schatze «ab Sara Kränket-Stiftnug an «ine würdige, nicht durch eigen« _ p»',. ... schlecht-, ohne Unterschied der Lonfession, de» Beruf- u. s. w. vergeben werden. Wir fordern geeignete Bewerber hierdurch auf, ihr« Gesuche bt» z«m IS. Lecembe» tz. I. bei un» einzureichen. Leipzig, den 38. November 1878. Der Vath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Mefferschmidr. Bekanntmachung. Auf Grund von 8- »7, Alin. 7 der zum volkSschulgrsetz erlassenen Ausführung-Verordnung vom 38. August 1874 machen wir hierdurch wiederholt öffentlich bekannt, daß die Verwett»««» bo« Minder» »« öffentliche« ttzentralische» Vorstellungen oder Lo«eerte«. wenn nicht hierzu im einzelnen Falle die Ort-behörde nach vorgängigem Gutheißen de» Schulvorstande» besondere Erlaudniß ertheist hat, »erboten ist und daß »uc Zuwiderhandlungen gegen diese» verbot «it Geldstrafen bi» zu 50 ^l, eventuell Haft bestrafen werden. Leipzig, am »0. November 1878. Le» »«ttz be» Stabt Leipzig. vr. Georgi Lehnen. Das Deich zur See. Dg» deutsche Volk hat einen Trauertag mehr in seine Geschichte der letzten Jahrzehnte einzu- traaer». Ei« flinke» schöne» Schiff, dazu Über ein Halde- Hundert Menschenkinder, sinv — ein neue» Glied in der UnatückSkette deutscher Seeunsälle — jammervoll zu Grund« gegangen, um sich ein be« NagenSivertheS Bett neben dem Riesenwrack de» „Großen Kurfürst" zu graben. Man braucht kein Pessimist zu fein, um zu erkennen, daß so manche mit Freute genährte und vollanf berechtigte Hoff nung von dem vielverheißenden Ba»me de» juuge« deutschen Reiche» welk abfiel, bevor die Blüthe noch zur Entfaltung kam. E» liegt hier ein KrankheilSproceß vor, der, fall» nicht eine sichere u«d entschlossene Hand in den hastig geschaffenen Organi-mu» eingreift, eine bedenkliche jkrifi» herbeijühren könnte. Die Frage: wie konnte die „Pommer auia" in ein er der frequentesten Fahr straße de» Weltmeere» nach einer großen, glücklich über- stanbene» transatlantischen Reise sinken, fast am Zicke avgelangt, elendiglich sinken? hat eine poli tische Seite, die ohne Sentimentalität erwogen «erden muß. Die Ursachen fast aller neueren deutschen Schiff- unsälle sind, so viel formelle Freisprechungen a»ch erfolgt sind, Ueberhastung und Sorglosigkeit unserer Capitaine, die, um eine elende Kohlenprämie ein zuheimsen und eine concurrirende Dampferlinie um eiuige Stunden Fahrgeschwindigkeit bei der Reise zu schlage», da» Leben von Hunderten von Menschen und Millionen kostend«, dazu kostbar befrachtete Schiffe aus-Spiel setzen, vielfach auch die mangel hafte Erfahrung der Commaudauten »nd die ge ringe staatliche Einwirkung ans den Fahrdienst de» Osfinercorp» unsere» Seemaunschast. Die OrlogS-Marine kau» hier außer Betracht ge zogen »erden, e» soll heute r»«r darauf hingewiefen werden, daß die HandelS-Capitaine mehr als bisher für die Sicherheit der Schiff-paffagiere ver antwortlich z» machen fiud. Na» den zuerst erwogene« Punct anbetrifft, so hat Eapitain Schweuse» feine Pflicht auf da» Gr-Htichste verletzt, weil er in der Nacht bei schlech te» Letter in eine« dicht «it Schiffen beläeten Fahrwasser, da» frequenter al< eine Ebauffee ist, »it der enormen (vielleicht der höchsten) Geschwirr- digkrrt »o» 14 Knoten segelte. Die schnelle Be wegung — darin stimme» alle Berichte über- ei»— war denn anch der Grund, daß. nach dem die „Pommerania" durch da» die kollision hervorrufeude Segelschiff förmlich gerammt war, ne Leck sich so rapid vergrößerte, daß binnen wemgen Minuten die Katastrophe dolleudet war. Wer giebt dem Eapitain da« Recht, so diel Menschenleben kraft seiner Sou- derainetät aus da» Spiel z, setzen? Die Nation hat ein «echt daran, daß von Reich-wegen bmdeude Regulative geschaffen werden, nm uner hörte» Zuständen da» verdiente Ende zu bereiten. Marinesachlent, selbst rllnme» die in dieser Be ziehung herrschende Willkür der Capitaine ein. Eins seiner Seemannschaft, beredte» Zeugniß dafür ist eine Zuschrift de» Ea s cedte» Zeugniß dafür ist eine Zuschrift itain» Grass»» der an die „Natioualzcitung". - heißt darin: Die Ursache zu diesen sich jetzt so oft wieder holenden Eollifioven muß Einsender geißeln. Sie ist da» unsinnige Fahren von Dampfern bei nebeligem, regnerischem Wetter. Wie man am Lande einen Wagen führer oder besten Brodherru bestraft, der auf der Straße mit seinem Gefährt ein zu schnelle» Tempo hält und dadurch den Berlehr gefährdet, ebenso sollte, «nE da» namentlich in engen Fahr wassern, ein Gesetz nicht eingeführt werden, denn da» beflebt, sondern e» sollte nur zum Schutze der Menschen, ob Mann schaft oder Passagiere gleichviel, genügend gehandhabt «nd Uebertreter zur Bestrafung ge zogen werden. Jede» Krieg-schiff, jeder Zoll- kntter, jeder Lootse sollte mehr verpflichtet werden, Seepolizei zu üben, und jeden Dampfer, wo e» möglich ist, der eine schnellere Fahrt al» n» K Knoten in der Stunde bei dickem E falle eine hohe Strafe zahlen selbst da» letzte Wort, da» gewöhnlich der Eapitain beim Abschiede erhält: „Eapitain 'ne gaue Reis'" aus, der Ehrgeiz der Capitaine von Dampfern, ob mit oder ohne Passagiere, ob mit oder »hne Post, wird nicht mehr geweckt, der häufig auch au» der Gorge um die Existenz entsteht, den« lange Reisen können Rhedereien nicht vertragen. — Also bedächtigere» Fahren, wen« die Umstände es erheischen, Colli« fionen werden immer stattfinden, so lauge Schiffe da» Wasser pflügen, aber sie werden in Beschä digungen am tovten Schiffskörper und nicht in so großem Verluste von Menschenleben bestehen. Wir am Lande wollen ja Nachrichten au» der Ferne gern ein oder ein paar Tage später er halten, denn über Gute» knn» man sich noch stet» freuen «nd Tranriget erfahren wir noch früh genng. — Genehmigen Sie die Versiche rung meiner Hochachtung Eapitain a. D Graffunder. E» ist entsetzlich deutlich, wa» der alte Seemann sagt. Man darf sich daher mit Recht fragen: warum erhält ein unglücklicher Weichensteller, der durch einen einzigen Druck der müden Hand einem daher brausendeu Zug eine falsche Bahn anweifi, nm ihn dadurch zu Eollifioven «it einem anderen Zuge zu bringen, Jahre Zuchthaus al- Sühne mr seine Fahrlässigkeit zudicttrt? Wir meinen, im Berkehrswesen müsse erst recht der Grundsatz gelten: gleiche Strafefür Alle, welche da» Leben von Hunderten do? Menschen gefährden. Die ReichSbehörden haben sich bisher den Passagier Rhedereien gegenüber al» ohnmächtig erwiesen, von den Slomann'scheu Unfällen bi» zum Verluste der „Pommeraoia." Deutfchlaud darf aber deo Ruf concurrirende« Nationen gegenüber, nicht gefährden, will e< im Welthandel die ihm gebührende Stelle einnehmen. E» ist die höchste Zeit, diese Angelegenheit im Reichstage zur Sprache zu bringen und für die Organisation eine- wirkliche Machtbefugnisse ausübenden Seeamte- daS entscheidende Wort za sprechen. Eine wirksame See- gerichtSbarkeit mit st eng abgegrenzten Competenzen muß geschaffen werden, um den Schuldigen zu treffen, wie eS die öffentliche Morui erheischt. Bisher ist — eine recht traurige Erfahrung — bei allen Untersuchungen über Schiffsunfälle herz lich wenig herausgekommen, denn di« Seemann schaft faßt den Begriff de- Unglücks ander- auf al- der Binnenländer, der kein Berständniß für den „Ring" hat, welcher beim Schiff-jungen be ginnt und mit dem Com Mandanten endet. Bei dieser Gelegenheit mag de- Umstande- Er wähnung geschehen, daß e- Stil geworden ist. den persönlichen Helvenmuth der an SchiffSunfällcn betheiligten Capitaine überschwänglich hervorzu heben, um den Unwillen iw großen Publicum zu beschwichtigen. Der Muth verlangt auch da- Gegengewicht der Vorsicht, wenn man in so Verantwortlicher Stellung frei schalten und wal ten darf. DaS trifft den Soldaten wie den Seemann. Eine verlorene Schlacht, ein ver lor« ne- Schiff wird nicht wett gemacht durch den AuSspruch: „Ich habe Alle- verloren, nur mein Leben nicht." vom sittlichen Standpunkte cuS befanden sich Ritter Benedek und Cavitain Gchwensen in gleicher Lage: der Nebel von Ehlum war so dicht wie der Nebel von Folke- stone; so tapfer auch von Person, sind doch beide Eommaudanten sür die Wahrnehmung der ihnen anvertrauten Interessen verantwortlich zu machen. E- ist nicht genug, daS Verhängnis zu be Nagen, eS mutz auch gesühnt werden. Am Staate aber ist e-, sich jede- erdenklichen Mittel- zu bedienen, um die Wiederkehr so schwerer Unfälle nach Möglichkeit zu ver hüten; und dazu muß der Reichstag die Hand bieten, wenn sie Regierung selbst mit ihren Be fugnissen nicht auSzukommen vermag, um dem Reiche zur See daS nothweudige Ansehen zu sichern und seinen Schutzbefohlenen, so weit eS menschenmöglich ist, glückliche Fahrt »ährleisten. zu g- Prlltische Uedersicht. Letp-1«. 3. December. Zur Handhabnng der Verordnung, den „Belagerungszustand" in Berlin betreffend schreibt unser dortiger Correspondent vom Montag „Die Polizei vigUirte heute nach einem in Pla- catsorm von den auSgewiefenen Social- demvkraten an ihre GesinungSgenoffen gerich teten AbschiedSgruß. ES wurde eine Anzahl dieser Placate, die indessen nirgend« angeheftet worden. sind, confiScirt, doch dürften dieselben zu keinem ^ bereit- dem Ausweisungsbefehle nachgekommeu sind." Redigirt ist da- Flugblatt vom „Genoffen" Bau mann, gedruckt in der AssociationS-Buch- druckere», in der bisher die „Berl. Freie Presse" -ergestellt wurde. ES trägt den Titel „An »»- ere Freunde und Parteigenossen". DaS Flugblatt lautet in seinem Haupttheil: „Durch Verfügung der Polizei zu Personen gc> tempelt, von welchen ^eine Gefährdung der öffent- .chen Ordnung und Sicherheit zu besorgen ist", sind wir sämmtliche Unterzeichnete auS Berlin und dessen llmkre«» verwiesen. Bevor wir dieser Verfügung Nachkommen und bevor wir unsere Heimath uud unser, Familien verlassen und in die Verbannung gehen, hasten wir eS sür unsere Pflicht, an Euch, Genossen, noch ein paar Worte zu richten. Man wirft unS vor, daß wir die öffentliche Ordnung lefährden. Genossen und Freunde! Ihr wiß:, o lange wir unter Euch waren und durch Wort und Schrift zu Euch sprechen konnten, war eS unser erste- und letzte« Wort: Keine Gewaltthütif. keilen, achtet die Gesetze, vertbeitngt ab«r inner hall) de- Rahmen- derselben Eure Rechte. Diese Worte möchten wir Euch heut« zum Abschied noch einmal mehr al« je zu ^ dringen. »aS veracht nicht, der Presse «S fertig gebracht hat, unS in der öffentlichen Meinung alS Diejenigen hinzuftellen, welche zu jeder Schand- that fähig sind, deren Ziel nur Umsturz und Gewalt« that sein sollte. Jeder Fehltritt eine- Einzigen von unS würde für Alle du schlimmsten Folgen haben . - . . - - wir nicht, w»e west unS die BerfolgunaSwuih treiben wird, aber deß seid versichert, wo w»r auch weilen mögen, stet» werden wir treu bleiben der gemein samen Sache, stet» werden wir die Fahne de» Proletariat- hoch halten, von Euch aber verlangen wir: Seid ruhia! Laßt unsere Feinde toben und ver leumden, schenkt ihnen keine Beachtung. Weift die Versucher ab, die Euch zu geheimen Verbindungen oder Putschen rmzen wollen. Haltet fest Losung, die wir Euch so oft »ugerusen: An Ge an der . . oft »ugerusen: An unserer t müssen unser« Feind« zu Grunde gehen. .. ms _ Und nun noch ein Wort, Freunde und Genossen t Die Ausweisung hat bi« jetzt mit Ausnahme em«S Einzigen, nur Familienväter getroffen, Keiner von un» vermag seinen Angehörigen mehr al« den Unter halt der nächsten Tage zurück zu lassen. (ES folgt sodann die Bitte, Frauen und Kinder der Ausge- wiesknen zu unterstützen.) Parteigenossen! Bleibet ruhig! — ES l»be daS Proletariat! Es lebe die Cocmldemokratie! Mit socialdemokratischem Gruß Aug. vaumann. Ignaz Auer. Heinr. Rackow. F. W. Fritzsche. H. SckS. E. Finn. Florian Paul. Albert Paul. Ander», Fischer. Earl Greifenberg. R. Schnabel. Körner. Werth mann. Einer. JulmS Malkowitz. Jakob Winnen. Zabel. WernSdorf. Tdierstein. Stenzleit- K. Klein. Schiele. Kohlstädt." Unter den Unterschriften fehlt übrigen« die jenige Hasfelmaun'S. Die von diesem ge gründeten Zeitungen „Glück aus!" und „Berlin" sind am Sonntag — wie die Lrrbüne meldet — Proceffe Veranlassung geben, weil di« Verfasser s nicht umhergetrageu »orde», da die Zeitung--