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- Erscheinungsdatum
- 1878-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187809047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780904
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-09
- Tag 1878-09-04
-
Monat
1878-09
-
Jahr
1878
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4660 scheu Ministerium de- Inner» (uicht i» Reichs. I»stiza«t, wie irrthktmlich aeweldet werden) aus- gearbeitet und voraussichtlich noch im Lause dieser Woche au den Bundesrath gelaugeu und von diesem endgültig sormulirt werden, so daß schon am Eröffnungstage des Reichstage- demselben der Gesetzentwurf wird vorgelegt werden können. Nachdem durch den iu Berlin abgehaltenen Frie dens.Eongreß die Anstünde m Bezug aus die „Iudenfrage" in Rumänien beseittgt wor- deu find, dürste, nach osficiöseu Versicherungen, die -wischen Deutschland und Rumänien abgeschlossene Handels-Convention, diese für den Handels verkehr so wichtige Angelegenheit, einer gesetzlichen Regelung durch eme Vorlage an den Reichstag in seiner Session k. I. eutgegeugeführt werden rosten war, wurde meuchlings ermordet.! Die Widerspenstigkeit der Pforte hat sich >n Permanenz erklärt. Das gemessene Tempo, in welchem sich die zwischen Oesterreich-Ungarn und der Pforte schwebenden Verhandlungen be wegen, stellt die Geduld der Wiener und Pester Tkrkensreunve auf eine harte Probe. Wünsche für Thatsachen nehmend, setzten sie die Nachricht in die Welt, daß der Abschluß der die OccupationS- angelkgenheit regelnden Uebereinkunst erfolgt sei. Dem Wiener „Fremdenblatt" wird diese Kunde als durchaus unbegründet bezeichnet, vielmehr sei der Stand der Dinge ein derartiger, daß eine nahe Beendigung der Verhandlungen kaum er wartet werden könne. Wenn nebenbei die Frage aufgeworfen wird, wem die Schuld an dem schleppenden Gauge der Unter handlungen beizumessen sei, und wenn dabei die Insinuation unterläuft, al- sei da- Hinderniß in der Person des Grafen Andrassy zu suchen, so nennt daS „Frdbl." diese Art der Argumentation ein wahre« Salto mortals, der Wahrheit zugemu thet l Die eigenen Informationen des genannten Blatte- sitzen eS in den Stand, mitzutheilen. daß Gras Andrassy sofort in Berlin Unterhandlungen mit den türkischen Bevollmächtigten anknüpfte. um die Durchführung der von der Pforte zugestandenen Occupation zu regeln. „Die „loyale" Pforte — heißt es weiter — vertagte zevocb ihren Abschluß dis — zum Zeitpunkte der Ratification deS Vertrage-. AIS diese Frist auch ver strichen war, traten die Pfortenvertreter mit Vor schlägen auf, die wohl kernen andern Sinn haben konnten — will man sie nicht als blanken Unsinn hintzellen —, als das Zustandekommen einer jeden Convention zu vereiteln. Sie bewiesen in dieser Hinsicht einen Muth, zu dem ein europäischer Diplo mat sich kaum zu versteigern vermöchte. Zunächst verlangten sie eine Fixirung der OccupationSdauer aus sechs Monate (!), sodann auf ein Jahr! Die Pforte verlangte sohin die Beibehaltung aller türkischen Be- amten und die Fortdauer aller famosen türkischen Gesetze, drcen Beseitigung vom Eongreß sicherlich in erster Linie q.wünscht wurde. Sie halte ferner die Kühnheit, zu fordern, daß, wenn der Kaiser von Oesterreich-Nn- garn, dem die Mächte die Occupation und Verwal tung BoSnienS und der Herzegowina übertragen haben, neue Beamte ernennen sollte, solches im Namen des E iltanS zu geschehen hätte! Die Pforte stellte sich oen Beherrscher unseres Recke» — als einen mit besonderen Vollmachten bekleideten Statthalter deS Padiscbah vor! Wenn unser 'AewährSmann gut unterrichtet ,ft — und wir haben vollen Grund, seinen Angaben unbedingten Glauben zu schenken — wurde von der Türkei auch eine Cooccupation vor geschlagen. Gewisse Gebiete sollten von türkischen, andere von unseren Truppen besetzt werden. Man bedenke, welch hoben Grad von Sicherheit es zum Bespiel unseren Truppen in Serajewo gewähren würde, wenn in ihrem Rücken eine türkische Armee stände, welche wohl mehr im Lager Hadschi Loja's als in den ihr angewiesenen EantonnementS zu finden wäre. Da aber die Türken auch schlau und auf ihren Vortheil bedacht sind, so begehren sie, daß in der Convention von österreichischer Seite für alle Zukunft auf den Ersatz aller Kosten für die Ver waltung deS Lande-, die Ameliorationen und der gleichen verzichtet werde. Sie waren huldvoll genug, nicht zu verlangen, daß wir noch etwa einen Theil »hrer Schulden au» eigenem Sacke bestreiten. Diese Postulat« wären wohl geeignet gewesen, unsere Diplo matie in lebhafte Heiterkeit zu versetzen, wenn sie nicht bewiesen hätten, daß die Pforte jede- lieberem- kommen Hintertreiben, unsere auS dem Berliner Friedensvertrage stammenden Rechte vollständig elu- diren oder ihre Rcalisirung Hinausschleppen wollte, b,s der Winter einer jeden Action iense«tS der Save Stillstand geboten hätte. Bis dahin hätte — wenn gleich nicht die Souverainetät deS SultanS — so doch jene Hadschi Loja'S in den bartgeprüften Ländern geblüht." In Trebinze wird gekämpft. Die Insur genten forderten von Suleiman Pascha die Ueb ergäbe der Citadelle, wa- dieser verweigerte. Die Aufständischen haben in Folge dessen die in der Citadelle befindlichen regulären Truppen an- gegriffen. Diese au- Ragusa gemeldete Thatsache beweist wieder einmal, daß die regulären türkischen Truppen sich nur dann dem Aufstand anschlirßen, wenn sie dazu gezwungen werden und wenn keine Möglichkeit vorhanden ist, der übermächtigen In- surrection gegenüber Stand zu halten. In Tre- binje haben die türkischen Truppen diese Möglichkeit gehabt und sich daher in die Citadelle geworfen, wo sie sich wohl so lange zu halten versuchen »erden, biS die österreichischen Truppen vor Tre- binie erscheinen und die Cernirung der Citadelle au schoben. Nachrichten von hervorragendem Interesse liegen im Allgemeinen nicht vor. Die „Polit. Corresp." veröffentlicht folgende Mel düngen. AuS Konftantinopel, den 2 d.: Der Stand der griechischen Frage ist vorläufig un verändert, dock wird die Vermittelung der Mächte als nah« bem Gehend betrachtet. Trotz deS Ab maische» der russischen Gaiden stehen in der Um gebung von Konstantinopel nach wie vor russische Truppen, weSbalh auch die englische Flotte in den Dardanellen verbleibt. — Nach bei der Pforte eingetroffrnen Berichten Mehemet Ali Pascha'» batte derselbe in Prizrend eine kehr oppositionelle Stimmung gefunden. Der Telegraphenbeamte, »elcher mit Rehemel All Pascha zugleich dort eingetroff Mehemet Alt Pascha befindet sich augenblicklich in yakova. — Die Pforte hat am Sonnabend Derwisch Pascha aufs Neue die Ordre zugehen lassen, Batum zu räumen. — AuS Ragusa, den 2. d.: Die Mehrzahl der in Bosnien befindlichen regulären türkischen Truppen marschut in der Rich tung von Rovibazar. — In Ko laschin kam eS zu einem Eonflicte zwischen der mohamedanischen Be völkerung und zwei Bataillonen NizamS. Erster« besetzt« die dortigen Befestigungen, während die regu lären Truppen gegen Novibazar abmarschirten. Am Sonnabend sind drei Töchter de» Fürsten von Montenegro von Cettinje auS über Triest nach Petersburg abgereift. — Wie die „Polit. Corresp." bestätigt, ist der frühere Generalconsul in Belgrad, Kallay, zum österreichischen Commissair für Ostrumelten ernannt worden. Zu Delimitation-- Lommiflairen sind ernannt: Für Bulgaren Oberst- lieutenannt Ripp und Hauptmann Wurmbrank, für Serbien Major Billimrk, für Montenegro Generalconsul Lippich und Hauptmann Sauerwald. — Die Nachricht, der Commandant von Ban- jaluka habe die türkischen Häuser und Kaufläden der Plünderung preiSaegeben, wird von der „Polit. Corresp." auf Grund bester Informationen als gänz lich unbegründet bezeichnet. Dieselbe Lorrespondenz erfährt, daß die in der Geschäftsordnung de- Kriegs- miNlfteriumS für KriegSzeiten vorgesehene Control commission bereits zusammengetreten sei. Die Auf gabe derselben besteht in der Ueberwachung der Ver wendung deS zur Mobilisirung bewilligten CrediteS, sowie darin. Gutachten be, grüneren Beschaffungen ab zugeben. — Dem „Reuter'schen Bureau" wird auS Konftantinopel gemeldet, der Sultan habe am DienStag dem Kaiser Alexander telegraphisch Mittheilung von den Gewaltthaten gemacht, denen die muselmännische Bevölkerung von Seiten der Bul garen auSgesetzt sei und dringend um die Befehle des Kaiser- mr Abhülfe gebeten. Der Kaiser habe dar auf am Freitag geantwortet, er bedauere, wenn Ge waltthaten vorgekommen seien, halte aber die bezüg lichen Berichte für übe, trieben, da die russischen Ge nerale und Commissaire die strengsten Befehle hätten, alle aewaltthätigen Handlungen zu verhindern und bestr«' zu rasen. Ueber bevorstehende Veränderungen in der Organisation und dem Personal der höchsten RegierungSkreise Rußlands theilt der „He rold" folgende Gerüchte mit, die, wenn auch vor läufig blo- Gerüchte, doch von höchstem Interesse sind: „In der Residenz coursiren nachstehende Ge rüchte, welche wir unter aller Reserve wiedergeben Wie eS heißt, soll an die Spitze de- neu zu errich tenden Polizeiministerium», dem, wie Gerüchte mel den, die ganze Verwaltung de- Gendarmerie-ChesS und da» brSher dem Ministerium de- Innern untergeordnete gesammte Polizeiwesen unterstellt werden soll, der bisherige Botschafter am englischen Hofe, Generaladiutant Graf Schu- walow treten. An Stelle des Grafen Schn- walow am Londoner Hofe soll dann der Bot schafter iu Pari», Kürst Orlow, und an dessen Stelle der Botschafter in Wien, HerrNowikow, treten. Wie man ferner hört, soll Herr Nowikow durch den Botschafter in Berlin, Wirklichen Staats- rath Oubril ersetzt werden. Nach anderen Mel- Eiue Niederlage der rolhen Zateruatioaalru. Deutsche Zeitungen meldeten kürzlich!, daß eS einem Unternehmen in IemappeS (Belgien) gelungen sei, nicht weniger als 1500 der „Internationale" ange- hörige Arbeiter auS dieser Verbindung zu lösen und sie zu bestimmen, einen neuen, nur auf gegenseitige Unterstützung fußenden Verein, die „brüderliche Vor sicht" (sraterneüe pktvox,»«-«) zu stiften. Um über einen so bedeutsamen, auch für deutsche Industrielle lehrreichen Vorgang Nähere» zu erfahren, verschafften wrr unS mehrere darüber berichtende belgisch« Zei tungen, (»»rette äe Aon», Lctio äu p»rl»meul, cvr,eur. und entnahmen daraus die erfreuliche Ge wißheit, daß es sich hier nicht um ein leere» oder übertriebene» ZeitungSgerücht bandelt, sondern daß eine verbürgte Thatsache vorliegt. Den Anstoß hatten d«e beiden Berliner Mordanfälle gegeben. Nach zahlreichen mündlichen Unterhand lungen wandte sich am 3. Juni der aus Ll Mit gliedern bestehende VeiwaltungSauLschuß der „Loya lität" — so nannte sich der dortige Zweig r er Inter nationalen — «n ihren Arbeitgeber, den Brauerei- besitzer Julius Beumier in IemappeS. mit dem An träge, bas Ehrenpräsidium ihrer Vereinigung zu übernehmen. Herr Beumier erklärte sich bereit, stellte jedoch die Bedingung, daß erstens der alte Name, der in Europa gleichbedeutend mit Auf ruhr und Gewalttbäirgkeit geworden, verschwinde und ein neuer, welcher die auf gegenseitige HülfS- leistung gerichteten Bestrebungen kennzeichne, an seine Stelle trete, und daß zweiten- die rothe Fahne gegen di« dreifarbige vertauscht werde. Fünf Wochen später wurde denn auch wirklich in Gegenwart der Munin- palbehürde, bei den Klängen der Brabanter Hymne und unter großem Jubel eurer aus etwa 5000 Köpfen bestehenden Zuschauermenge die rothe Fahne ver brannt und die Tricolore eingeweiht. Ein gemein sames Banket folgte und die Feier schloß mit einem auS vielen Tausenden bestehenden Aufzuge durch die Hauptstraßen der Stadt. AuS der kleinen Minderheit, die an ihrer Internationale fefthielt, ließ sich bald darauf in dem „Volksschrei" lOri «tu people, or^sne »oci,Ii8t« reeolutiokmsire in Berviers) eine Stimme vernehmen. Bon den Thatsachen konnte nichts We sentliches geleugnet werden. Der neue Verein wird eine soeiels ä'»mo»emeot genannt; es wird beklagt, daß die Jemapper Sektion von einem scheinsreund- lichen Bourgeois sich habe bethüren lassen und nicht einmal den Zurückbleibenden die alte Fahne über liefert habe, endlich die Hoffnung ausgesprochen, daß früher oder später die Abtrünnigen ihren Jrrthum erkennen und zur Internationale zurückkehren wür den. DaS Ganze sei nur ein für die Octoberwahlen berechnetes Manöver einer Partei, welche schon zu verfallen anfange rc. Durch allen Hohn und Spott sieht man aber deutlich: die Rolhen fühlen, daß sie düngen wieder ist daS Gerücht über Errichtung eines Polizeiministeriums unbegründet und als Candidat für den Posten de» Gendarmerie - CbefS wird Generaladjutant Drenteln, Chef der Mili- tairvcrbindungen im Rücken der Armee, genannt. Ueber den Präsidenten der französischen Republik wird der „A. Z." au» Pari- vom 31. d. M. gemeldet Dem PontiuS PilatuS, welcher sich Marsch all Mac Mabon und Präsident der Republik nennt, geben wir den Rath: fern Septennat bis auf die letzte Stunde zu genießen, und alSdann, da ihm ber Zapfenstreich geschlagen wird, sich in den Ruhestand u versetzen, um an den Kaninchen seines Schlosses 2a For5t Revanche für Wörth und Sedan zu nehmen I So schreiben bonapartistische Blätter und so tief sind sie in der allgemeinen Meinung gesunken, daß sie sich derartige Stylübungen erlauben dürfen, ohne daß irgend Jemand ein Acrgerniß daran nimmt. Mit derselben unqualificirbaren Höflichkeit benehmen sich die Bonapartisten gegen die royalistischen und andere reac- tionaire Mitglieder der conservativen Coalition, mit welcher sie die Propaganda für die SenatSwahlen organi- siren sollen. Auch ist es buchstäblich wahr, daß von einer conservativen Wahlbewegung heute bereits kaum noch die Rede sein kann. Dagegen hat die Verfassungspartei ihre Propaganda in den 89 Deparlemcnts, welche Senatoren zu erwählen haben, zur Stunde schon or- ganistrt, in der Mehrzahl jener Departement» sogar schon ihre Candidaten mit der Gewißheit deS Erfolgs bezeichnet. — Die republikanische Presse fährt fast ausnahmslos fort, es unter ihrer Würde und unter der Opportunität zu befinden, über die Ge rüchte von der Demission oder von der Prolongation deS Marschall- auch nur ein Wort zu verlieren. Die Orleamsten äußern daS lebhafteste Interesse an dem Verbleiben deS Marschalls bis 1880, ohne auf weiter hinaus denken zu wollen. In ihren Preß- organen gestehen sie die Gewißheit republikanischer SenatSwahlen und der Bildung einer republikannchen Senat-Mehrheit zu, aber sie haben diese» Ereigniß für sich, für die conservativen Interessen und für den Marschall zu fürchten aufgehört. Denn sie bezweifeln es nicht länger, daß auch republikaniiche Mehrheiten der beiden Häuser der OpportunilätSpolitik huldigen werden, und daß die republikanische SenatSmehrheit immerhin genug konservativ und stark sein werde, um den Intransigenten und den Radicalen den Weg zu verstellen, den unwahrscheinlichen Fall vorausgesetzt. daß dieselben in der Kammer dem linken Centrum und der Gambetta'schen Linken über den Kopf wachsen könnten. Während deS ganzen DemissionSlärm» benahm sich und äußerte sich Samdetta mit vollendeter Correctheit und mit einer wahrhaft ftaatSmännischen, vornehmen und wohl wollenden Höflichkeit, welche man im Elyffe als ein ZukunttScapital auSlegen dürfte. — Mit rühmlichem Patriotismus haben die bedrängten Manufacturisten in den vier östlichen Departement» fast einstimmig be schlossen: au» Rücksicht auf ihre Arbeiter, welche ihre politischen Gesinnungsgenossen find, und im Ein vernehmen mit ihnen nicht den Lohn, sondern die Arbeitszeit zu vermindern, indem dt« Abendstunden - ltt - m Belgien eine schwere Schlappe erlitten haben und fürchten noch weitere Verluste. Die deutsche social- demokratische Presse, soweit wir sie verfolgt, beob achtet über den Vorgang ein beredtes Schweigen. Hier hätten wir also «in Beispiel, daß ein einziger thatkrästiger und umsichtiger Mann viele Hunderte von irregeleiteten Arbeitern der Socialdemagogie ab gewinnen und der Vernunft wiedergeben kann. Nehmen wir utis ein Beispiel daran! ^>ie Geschichte der industriellen Entwickelung deutet zwar darauf, daß eS gegenüber Arbeitern von fran zösischer oder gallifirter Zunge und DenkungSart dem Unternehmer verhältnißmäßig leicht wird, durch auf richtige Fürsorge, zweckmäßige WohlfahrtSeinrichtungen und herzliche Aniprache ein persönliches Vertrauens- verhältmß herzustellen, während der deutsche Arbeiter beharrlicher in seinem Trotz und Mißtrauen, nach haltiger in seinem Widerstande zu sein pflegt. Alles DaS erschüttert in unS aber nicht bie Ueberzeugung, daß auch viele deutsche Arbeitergruppen den social demokratischen Sturmcolonnen abspenstig zu machen sind, wenn Arbeitgeber, die Herz und Kopf aus der rechten Stelle haben, sich diesem wackeren Thun ernst haft widmen. Wieder und wieder sei darauf hinge wiesen, daß eS vor Allem der Gesellschaft obliegt, sich ihrer Haut zu wehren, und daß Gesetzgebung und Staatsgewalt nur den Boden abgeben können, auf welchem sich die sociale Selbfthülse vollziehen muß. (S.-S.) ,m höchsten Grade bedroht sei, und der Conflict, so der so oft schon angekündigt worden war, mäx länger vermieden werden könnte. Zum Glückt traten gerade in dem Momente, in welchem der AnSmarsch wirklich stattfinden sollte, zum Theiie nach Garitza und Zogai auch schon stattgefuudei: batte, und Hussein Pascha sich vorbereitete, nach Podgoritza abrngehen. um angeblich die Familien der dortigen Muselmänner hierher in Sicherhei: zu bringen, telegraphische Weisungen au- Konstan tinopel ein, welche die bevorstehende Ankunft Me- hemet Ali Pascha'« in der Eigenschaft eine- aaßer ordentlichen Psorten-Commisscur- ankündigten «nt ige E ' die sofortige Einstellung einer jeden kriegerische I Action nach welcher Seite immer anordneten. Die Aufregung hat sich in Folge dieser Pforten I befehle zwar noch nicht gelegt; immerhin ist adr^ zu hoffen, daß eS Mehemet Ali gelingen werde den KriegStaumel, der sich in Folge der Hetzereikni de- Comitä nicht minder als de- Gouverneure > der hiesigen Städter bemächtigt hat, zu beschwich tigen Wenn Ordnung und Besonnenheit wieder! die Oberhand gewinnen sollten, so wird vor Allein an die Auflösung de- rmmer kühner werdenden VolkSausschufleS in Scutari zu scyreiteu sein »nt Gleiches auch in Prizrend zu geschehen haben Auch wird Hussein Pascha hrer nicht als Cidel- und Militär-Gouverneur belassen werden können I da er sich zu weit vorgewagt und namentlich den Muselmännern viel zu weitgehende Zusagen ge macht, um mit Aussicht auf Erfolg in friedlicher Sinne weiter wirken zu können. Au unsere Mitarbeiter. Die Unterzeichnete Redaction erlaubt sich ihren geehrten Mitarbeitern die Mittheilung zu macher., daß sie ««r für die Rücksendung größerer Manuskripte, welche nicht zum Abdruck gelangen, einstchen kann. Kleinere Manuskripte, welche den Umfang von vier geschriebenen Folioseiten nicht erreichen und die zur Aufnahme ««ge eignet sind, werden vernichtet. ES empfiehlt sich daher, waS die letzteren anbetrifft, vor Einsendung an unS, Abschrift zu nehmen. Ueber die An nahme oder Ablehnung wird in der Regel in einer Frist von längsten- 48 Stunden entschieden Werver. Die Redaetto« deS Leipziger Tageblattes. «>« W'r»,»«-«, ReichSstr 5, Wein Handlung zur Einführung chemisch untersuchter, garantirt reiner sranz. Weine. Tägl. Irckle ä KL»e ä Couvert.4! 1.50 incl. Liter Wein. Heule «eov: Reissuppe mit Blumen kohl, Kalbsleber, Madeirasauce, grüne Bobnea, Hammelfleisch, koeuk Z l» moäe. Dessert. bei Beleuchtung abgeschafft werden. Die Lage in Albanien. ^Scutari, 20. August. Endlich haben einige der hiesigen fremden Consulate von ihren Regie rungen osficielle Nachrichten über da» siegreiche Vorrücken der österreichischen Truppen in BoSnien erhalten. Sie machen davon den auS« giebigsten Gebrauch, um den Erzlügner, Hussein Pascha, den hiesigen General-Gouverneur, ganz ausgiebig zu diScreditiren. Die Benachrichtigung der hiesigen Consuln von den österreichischen Er- folgen kam gerade ä propo«, da einige Tage früher Hussein Pascha die Unverschämtheit hatte, von ihn, seitens der Pforte zugekommenen Depeschen zu sprechen, welche eine gewaltige Niederlage der Österreicher mit einem Verluste von 7000 Mann und 30 Kanonen zu melden wußten. Alle Consuln erhielten die gleiche Mittheilung von Hussein Pascha, keinem derselben hat er jedoch das Original der betreffenden, angeblich officiellen Depesche seiner Regierung gezeigt. Auch nicht ein einziger unter den Consuln schenkte den Mitthei lungen Hussein Pascha'» Glauben, selbst der ita lienische Consul Berio verhielt sich denselben gegen über durchaus skeptisch, indem er da» ihm mit- getheilte Lügengewebe Hussein Pascha'S dem öster reichischen General-Consul Lippich mitgetheilt hat. Seitdem jedoch die fremden officiellen Nachrichten über den wahren Stand der Dinge in BoSnien bekannt sind, ist Hussein Pascha sehr stille geworden und scheint eS, alS ob er doch Scham über seine famosen officiellen Depeschen empfinden würde. Die Stimmung der muselmännischen Albanesen ist aber nach wie vor eine sehr ge reizte. wa- sich hier namentlich in der Vorwoche stark manifestirt hat. Zu dieser Gereiztheit trugen weniger die Nachrichten über die fortschreitende Occupation in Bosnien, als die an»Podgoritza bei dem hiesigen Comit» einlaufenden Alarmrufe, ferner die auffälligen Rüstungen Hussein Pascha'« gegen Montenegro und die Anstrengungen deS Comitä, die wassensähige Mannschaft Scutari und Auamalits zum AuSmarschezu bestimmen, bei. Es schien einten Augenblick, als ob Podgoritza vvrerreisMre?ortemovvLj-8 von Xntnrkulkleäer unä I-ockorßürtvI Mr vLwvo, elkesni, ä»uerk»st, empüeklt >eß»ni, ösuerkstt, ^mpüeklt VVsel>8lu<!t>- 6. k. Lnoctz, Wachstuchfabrik knsslvpplelie. fabrik Markt 3, Kochs Hot. Toeftv mick LiiotzsAios in großer Auswabl zu billigsten Preisen empfiehlt k. k. krnntzv, «trotze Fletschergaffe S4/25 von Vloosr SolmdvLLroll in elegantem und nur gediegenstem Wiener Fabrikat empfiehlt HstLr. rvtzsrs, Grtmma'sche Str. I», e»kö kesnyot» segenüdrr Elegnnte und dauerhasle Vivitvr SvdlldVLLrva empfiehlt II. Retchsftratze S. 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Postamt 6 (Weftstraße). 7. K. Postamt 8 (Eilenburaer Bahnhof). DaS K. Telegraphenamt I. ist ununterbrocht» geöffnet: d,e anderen (Zweig-) Anstalten habe« dieselben Dienststunden wie bei den Postschalter». Landwetzr-Vureau im Gebäude am Eingang« zu den Baracken bei GohliS. Früh 8 bis Nachm. '/.4 Uhr. Briefe rc. nur Leipzig, Postamt I. veffeutltche vttztt»ttzeken: Volksbibliothekl. (I V.Bürgerschule) 11-18 Mit. Stadtbibliothek 3-5 Uhr. — Effecten - Lombardgeschäft 1 Trepp« hoch. Filiale für Einlagen: Robert Schwender. Schützcnftraße 17/18; Drvguenaeschäft, Windmühlen- straße 30; Lmden-Apotheke. Weftstraße 17». :J«d -Nachm. 8 Uhr eben Woche» KtitztischeS Lettztzou»: ExpedrtwnSzeit:! tag von früh8 Uhr ununterbrochen bi» während der Auction nur 8 Uhr. Eingang: für Pfänderversatz und Herausnahme vom Waageplatz, für Einlösung und Prolongation von der Nordstraße. In dieser Woche verfallen die vom 8. Deetzr. «877 versetzten Pfänder, deren spätere Einlösung oder Prolongation nur unter Mttentrichtung der AuctionSgebübren stattfinden kann. Stadt-rteuer-Giuuutzme: ExpeditionSzeit: Bonn. 8-18 Uhr, Nachm. 2-5 Uhr. Hertzerge für rieuft««dche>, Kohlgartenstraß« I», SO ^ für Kost und Nachtquartier. futter und < «eldtüschch. Jnbalt von auS einer L dorwerkftraß 3) eine v in zwei Fü auS einer ll EteinwegS, 4) ein sc «it selbem enthaltend vlumenverk straße zur r 5) ein km rin ca. S > kl. Münze, I >b«m zwei «. 14. äpn aravirt. wa Löhnung i »« 27. vor «) ein Pc »it Absatz« Schaft. an -analftraß« 7) ein P tz«fe« au» Nr.89 der Zeit vom I ») ein P fast neu. m nung in 20. v. M. l 91 I mustert und I hauszimmer Im der Nack I 10) ein« I Secunda u 115.11» und ^Mefsingkettc
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