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- Erscheinungsdatum
- 1878-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187808147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780814
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780814
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- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-08
- Tag 1878-08-14
-
Monat
1878-08
-
Jahr
1878
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4304 die Präsidenteywahl diesmal leiikl aus einige Hinderniffk styßvt Osfirielbe Ergebnisse dei ^en Stich wahlen: MünchLtz. Bei der engeren Wahl im 1. ober bayerischen Wahlkreise (München 1) wurden nach offirieüer Ermittelung 16,259 St. abgegeben, davon für KaSvar Ruppert (Centr.) 9734 und für Krhr. von Staufsenberg (nat.-lib.) 6525 St. Darmüadt. Bei der am 8. d. M. 4. hessischen Wahlkreise (Darmstadt-Groß- nn Gerau) stattgehcchtvr engeren Wahl wurden nach den amtlichen Feststellungen 15,738 Stimmen ab- eben. Davon erhielt Fabrikant Büchner (Fort, -ritt) 8598 'St., Provinzialdirector KÜchler at.«lib.) 7126 St. Iserlohn. Bei der engeren hl im hiesigen Wahlkreise erhielt nach offurcller Feststellung Schlieper (nat.-lib.) 10,191 St., Ooerweg (Fortschr.) 8675 Stimmen. Mainz. Bei der engeren Wahl im 9. hessischen Wahlkreise (Mainz-Oppenheim) wurde nach amtlicher Ermittelung vr. Moufang (Centr.) mit 11,290 von 20,223 abgegebenen Stimmen gewühlt. Reu- leux (nat.-lib.) erhielt 8909 Stimmen. Sol in. gen Bei der Stichwahl im 3. Düsseldorfer Wahlkreise (Solingen) wurden nacb amtlicher Feststellung 16,895 Stimmen abgegeben, davon für Landrath Melbeck 9665, für Schriftsteller Rittinghausen (Socialdem.) 7230 Stimmen. AuS Elberfeld wird vom 11. August der „W. Z." geschrieben: lieber die hiesigen Wahlen kann ich Ihnen noch folgende interessante Einzelheiten be richten: Am 30. Juli, also am Tage der ersten Wahl, haben in Düsseldorf mehrere Extrazüge bereit gestanden, um einige Schwadronen Husaren nach Elberfeld sowie nach Solingen zu expediren, falls Unruhen stattsinden sollten. Die Husaren hatten scharfe Patronen bekommen. Bei der Stichwahl in Elberfeld hatte man diese Vorsicht unterlaßen. Nach Bekanntwerden deS Resultats fanden dort lärmende Demonstrationen von Menschenmasien vor dem Elberfclder Gefängnisse statt, wo dem Gefangenen Hasselmann Hock» auSgebracht wurden. DaS Elberfelder Gefüngniß liegt hart an der Grenze von Elberfeld und Barmen. Die Barmer Polizei war zur Stelle, nahm aber, da sie zu schwach war, eine „beobachtende" Stellung ein, wührend die Elberfelder Polizei sich nicht sehen ließ. In Folge dieser Vorgänge hat die Düssel dorfer Regierung sofort in Elverfeld interpellirt und nach Berlin nochmals die dringende Vorstellung gesandt, nach Elberfeld wenigstens ein Commando zu legen. AlS Vorsichtsmaßregeln gegen etwaige social demokratische Ercesse, sowie zum Schutze der stark be setzten Strafanstalt hält man DieS für dringend noth- wendig. lieber die Wahl in Hagen meldet man vom 11. August Folgendes: „Der überaus heiße Wahlkampf »st zu Ende. Eugen Richter hat gesiegt, so viel b,S jetzt zu übersehen, mit einer Maioritüt von circa 1200 Stimmen. Wir haben nicht wie bei der Wahl im vorigen Jahre dies Resultat vorauSgesehen — wir sind jetzt davon im höchsten Grade überrascht. Mit Bestimmtheit schien man, nach Allem, waS vorhergegangen, darauf rechnen zu können, daß die Katholiken zum größten Theil für Bueck eintreten würden; Spaltungen in der Parte,, Versammlungen katholischer Wühler für Bueck ließen darauf schließen. ES ist auderS gekommen. Die für Bueck wirklich ein- etreten sind, bilden nur einen ganz kleinen uchtheil, das Resultat gerade m den Be zirken, welch« die meisten Katholiken aufzu weisen, zeigt deutlich, daß die Übergroße Mehrzahl wieder auf Richter gefallen ist. ES ist Die- sowohl auf die Coalitiou mehrerer Tabaksfabrikanten, vor wiegend katholisch, als auch auf die brieflichen Aeußerungen Windthorft'S zurückzuführen, die für die Wiederwahl Richter'» plaidirten und mit scharfer Ironie darin gipfelten, daß, wenn eS sich im Kreise Hagen nur um Wiedereinführung deS Schutzzölle- handle, man ja für Reichenöperger eintreten könne! Die Socialdemokraten Hab«, nun auch für Richter gestimmt. Da» „gleiche Recht für Alle" hat in diesem Wahlkampf treulich seine Dienste gethan! -Herr Richter selbst hat eS nie versäumt, m seinen zahlreichen Wahlreden auf diesen Punct besonderen Nachdruck zu legen und ist in der solchen Betonungen zu Grunde siegenden Voraussicht auch nicht getäuscht worden. Unter den Volk-Haufen, die gestern Abend die Stadt durchwogten, war eitel Freude ob deS errungenen Siege». Arbeiterfrauen hat man jubiliren gehört, daß nun der Kaffee nicht theurer werden würde und ihre Münner da» Pfeifchen weiter rauchen könnten'" Ueber Veränderungen in den ReichS behvrden wird der „Magdeb. Ztg." geschrieben Wie man un» miltheilt, wird die Constituirung deS Reichsschatz.Amte- unter Herrn Fabri- ciu» demnächst vor sich gehen. Diese neueReichS- behvrde, deren Direktor der Geh. Ober Regierung- rath vr. Michaelis bleibt, zieht au» dem Reichs kan zieramt au- und findet Unterkunst wahrscheinlich in dem vordem BiSmarck'schen Haute in der Wil- Helmstraße, da» durch die Verlegung deS Auswär tigen Amte» in da- PalaiS Radziwill disponibel rmrd In die von der Finanzverwaltung de» Reich- verlassenen Räume de- Rcnchskanzleramt- z,eht dann die Abtheilung deS preußischen Handelsministerium» für Handel und Ge werbe, die dem Ministerialdirektor vr. Iacobi unterstellt ist. Zufolge de- Au-zug- der Finanz abtheilung an- dem Reichskanzleramt und de-Ein zug« der vierten Abtheilung de- Maybach'schen Reffort- in die dem Staat-minister Hofmann zu. Eifenbahnminister und Minister der öffent lichen Bauten wird. In der Zuweisung der bisher preußischen Abtheilung für Handel undGcwerbe an da- ReichSkanzlerawt erblickt man eine Entlastung de- preußischen Handel-minister-, die den Interessen de- preußischen Handel» und Gewerbe- zu Statten kommen wird. Ein starker BruchtheU preußischer Beamte, tritt mit der Timu-lociruaa der genaus ten Adlheilung de- vr. Iacobi in die Kategorie der Reich-beamten ei» uud vom nächsten Jahre ab Kommt dann voraussichtlich die Abtheilung für Handel und Gewerbe au« dem preußischen Etat in den Reich-etat. Der Ministerialdirektor Iacobi war al» Vorsitzender de- Patentamte- schon längere Zeit zugleich ReichSbeamter, uud al- solcher hatte er zwer ChcsS, den preußischen Handel-minister und den Präsidenten de- Reichskanzleramts. Letz terer, bisher nur dem Titä nach preußischer StaatSmimster, wirv durch die bevorstehenden Ver änderungen iu seinem Ressort mit preußischen Interessen thatsächlich verknüpft. Eine Einbuße an Einfluß erleidet dadurch freilich der ReichSkanz- leramlSpräsident, daß neben dem Kanzleramt jetzt die Reichskanzlei fungirt und daß die Vertretung de- Kanzler- von ihm auf den Grafen Otto zu Stolberg übergegangen ist. Ueber den päpstlichen Unterhändler Ma- sella schreibt man der „N.-Z " au- Kissingen, 10. August: Nuntius Masella ist seit einigen Tagen trinkender uud promenirender Curgast ge worden und bewegt sich im Curgarten besonder» gern in der Nähe der Curcapelle, wo er stet- von einer jungen Engländerin sehr ehrerbietig begrüßt wird. Nachdem au- dem „Hotel Kaiser", wo Msgr. Masella wohnt, die Kunde von seiner Ab reise verbreitet war, ist von einem Verkehr mit »er „alten Saline" Nicht» mehr zu merken. Der Nuntiu- ist ein sehr stattlicher Mann, durch klug leuchtende Augen und einen sehr gutmüthigen Zug un, die Mundwinkel ausgezeichnet; öfter ist ein jüngerer Geistlicher, der ein Verwandter von ihm sein soll, in seiner Begleitung. Kissingen wird immer mehr zu einem diplomatischen Hauptquartier. Gestern tra' der seitherige deutsche Botschafter in Madrid, Gra Hatzfeldt, hier ein, nahm im Victoriahote Wohnung und begab sich dann nach der alten Saline zum Fürsten BiSmarck. Dieser war estern Nachmittag auf kurze Zeit, gegen 3'/, Uhr, rer und stattete der Prinzeß Luise von England, die mit ihrem Gemahl unter dem Namen „Lord und LadvSundwig" am 7. d. hier angekommen, einen Besuch ab. Als der Fürst mit seinem Sohne Graf erbcrt den Wagen, in welchem so lange sein und Wacht gehalten, wieder bestieg, brachte ihm das Publicum lebhafte Hoch» auS. Der Kanzler sieht sehr wohl au- und soll auch, wie wir von verschiedenen Seiten vernehmen, die Cur ihm sehr behagen. Fürst BiSmarck sollte, wie der „K. Ztg." au» Berlin gemeldet wird, am l5. d. M spätestens Kissingen verlassen, um sich zur Cur nach Gastein zu begeben. Man muß vorauSsetzen, daß bis dahin die Verhandlungen mit der römischen Curie wenigsten- zu einem vorläufigen Abschluß geführt haben würden. Inzwischen wird mit großer Betonung m RegierungS- kreisen nach wie vor verbreitet, jene Verhandlungen bewegten sich völlig außerhalb der bestehenden Ge setzgebung. Die größte Schwierigkeit scheint in der von Rom in irgend einer Form geforderten Re- habilitrruna der abgesetzten Bischöfe zu bestehen, davor dürfte man vorläufig Halt gemacht haben. Einen neuen Beweis für das täppische Ungeschick und die Tact losigkeit der Berliner Osficiösen liefert die „N. A. Z." durch Abdruck folgender Note, von der das Wort gut: „man merkt die Absicht und man wirv verstimmt." In der Beilage zu Nr. 94 deS „Pößnecker Wochenblattes" vom 10. d. M. begegnen wir folgender „Warnung": „Während ,m übrigen Deutschland die Zahl der auf Socialdemokratcn ge- fallenenStimmen von500,000 auf 800.000(? D. R.) gestiegen ist, ist dieselbe im 2. Meininger Wahlkreise von 4842 Stimmen auf 809 gefallen ! Die liberale Presse hat sich dieser auffallenden Thatsache sofort bemächtigt und mit Pauken und Trompeten verkündet: Großer Rückzrm der Socialdemokratie im Saalfeld- Sonneberger Kreise! Ungeheurer Sieg der liberalen Sache! — Wollte Gott, daß eS so wäre! Daß der unglückliche, durch socialistische Irrlehren ver blendete Arbeiter wieder zufrieden geworden, im Arbeitgeber statt deS gehaßten Feinde- den Freund und natürlichen Bundesgenosse« erkennen wollte! Kann denn aber irgend Jemand von einigermaßen reifem Urtheile sich diesen trügerischen Hoffnungen hingeben'? Sollte sich der berühmten centralisirten Organisation der socialen Partei entgegen unserem Krei e ganz allein ein ,eger solcher Umschr allem Anscheine von Batum ähn begegnen, wie die AuS Konstantinopel wird gemeldet, daß die Bevölkerung bewaffneten —r. ^ daß 20,000 Lazen an - tü"" türkisch verbliebenen Lazcn kommen. liegt di« Ge- ahr eine- neuen kriegerischen Cenflict« nahe. Ruß- and würde nur den Frieden-Vertrag au-führen; England hat sich aber für die türkische Grenze in Asien verbürgt, die bei militairischen Maßnahmen russischen Commando- kaum geachtet werden würde, unter Umständen auch nicht geachtet werden könnte. Man sieht, von dem politischen Winkel drohen dem Frieden möglicherweise noch ernste Swierigkeiten. Ueber den Kampf bei Zepce berichtet das Oberkommando deS 13. Armeecorps vom 10. d. Folgende-: Die nach der Niederlage >ei Zepce geflüchteten Insurgenten haben Vrauduk und Zenica verlassen und siav auf der Flucht nach Serajewo begriffen. Heute früh um 5 Uhr wurde Generalmajor Müller mit 6 Bataillonen und acht GebiraSgeschützen über Popradniza-Zelezno, Poljf'Goluvirge bi» westlich von Ristrice dirigirt, um zeitig die linke Flanke deS Feinde- zu um- ässen und dem Gegner womöglich den Rückzug abzuschneiden. Die Hauptcolonne rückte von Zepce um 8'/« Uhr früh ab. Säum gestern Nachmittag wurden bei Zepce 3 Bataillone uud eine GebirgS- »atterie aus da- rechte Ufer der BoSna Uber- eführt: dieselben sollten bis zu der Höhe von DroSnica Nemila marschiren, dort ein Lager be ziehen und am 11. d. M. früh Vepar Brreg er- teigen, von wo man nacb An Bevölkerung da- Schloß von >eschießen konnte. Doch fcbon amen der Abtheilung Christen gegen, welche meldeten, daß die )aS Döfilö nach Serajewo >eg abe der christlichen Zranduk vorzüglich auf halbem Wege au» Branduk ent- Insurgenten durch flüchteten Ebenso m )wun< m den Köpfen der Arbeiter vollzogen haben' Nimmermehr Oder sind vielleicht d«e 4000 social- demokratischen Stimmen der letzten Wahl ver zogen, auSgewandert, in- Ausland gegangen? Kann mau im Ernst an eine solche Völker wanderung binnen Jahresfrist glauben ? Sicher nicht! Aber wo steck« denn dann die 4000 chlenden Stimmen der Soccaldemokratie? Irgend wo müssen sie doch geblieben sein! Für jeden Ein sichtigen ist die Beantwortung dieser Frage un« nöthig; Denjenigen aber, welche gleich dem Vogel Strauß den Kops io den Sand stecken und ge dankenlos in den Jubel über den angeblichen Rück, gang der Socialdemokratie im hiesigen Wahlkreise eiustrmmen, wollen wir doch warnend zuruse«: Die 1000 social-demokratischen Stimmen vom Jahre 1877 stecken diesmal in den 9000 de» Herrn LaSker; vr. LaSker ist fast zur Hälfte von Social demokraten gewählt?" Die Russen werden nach bei der Besetzung lichen Schwierigkeiten Oesterrricher in Bosnien, rd aei Widerstand vorbereite. und der Grenze am Tscharuk stehen. Die türkische Armer ver kalte sich neutral. E- wird da offenbar wieder die gleiche Komödie aufaeführt, wie in den Norweft-Provinzen, nur entsteht dort eine interessante internatwnale Frage. Wenn die Russen Batum und seine Umgebung mit Gewalt nehmen und hierdurch in Verwickelung mit den Milttaircommendanl wurde gelövtet Die T bade» sich mit den Aufständischen vereiuigt m der Richtung von Gkoplje abgezogen, n vor mehrere Christen eiugekerkerr worden In der griechischen Angelegenheit yroff adle best» meldete sich ein türkischer Generalstabshauptmann, welcher angeblich gezwungen da- Commando Iber die Insurgenten bei Zepce führte. Der selbe gab die Stärke der Arsuraenten in dem Kampfe bei Zepce auf 6 —10,000 Mann an und bestätigte deren Flucht gegen Serajewo. Dagegen meinte er, daß ein anderer Zuzug au» Serajewo im Anmarsch sei, um un- bei Busovaca entgegen zu treten, waS jedoch bezweifelt wird. — Die 7. Truppendivision stieß am 8. d., eine Stunde nordwestlich von Iaice, auf den in besonders guter Position stehenden Femd. Nach säst neunstündigem !ampfe und wahrhaft tapferer Haltung der Truppen und der Führer wurde der Feind vom rechten Flügel auS aufgerollt und in die Flucht geschlagen. Der fast 5000 Mann starke Gegner leistete zähe Gegenwehr. Unsere Verluste an Tobten betragen: Lieutenant Swoboda vom 10. Iägerbataillon und mehrere Mann; an Verwundeten hatten wir Ofsiciere und ca. 140 Mann. Diele Gefangene wurden gemacht und 3 Geschütze, sowie 3 Fahnen erbeutet. Iaice ist vom 53. Infanterieregimente besetzt. Die Stimmung der Truppen ist trotz der ungeheuren Beschwerden und Entbehrungen eine vorzügliche. Der Feind bestand auS 3 Bataillonen regulärer Truppen und auS Insurgentenabthei lungen. Bon der 20. Truppendivision liegt keine Meldung vor. Da- Corpscommando geht morgen nach Zenica. Ein Telegramm de- Obercommandanten der 7. Division meldet: Im Laufe de- ll. vS. ist Travuik besetzt und ein Feldtelegraph errichtet worden; die Verbindung über Banialuka ist voll ständig hcrgestellt. In Varcar-Vakuf und Iaice liegen 7 Ofsiciere und 160 Mann Ver wundete, welche autz den Kämpfen am 5. und 7. d. bei diesen Orten herrühren. Au» Mostar, 9 August, wird der „N. F. P." gemeldet: Stolac wurde gestern durch einen Theil der Brigade Schluderer (3. Kaiseriäger-Bataillon, Major Theucrkauf, und ein Bataillon de- 32. In- fanlerie - Regiment-, Major Halecui) nach kurzem Gefechte ohne Verluste eingenommen. Die türkische regulairc Besatzung streckte die Waffen. Der srübere Militair-Commandant von Mostar, Ali lascha, flüchtete bekanntlich bei Au-bruch der Evolution mit 3000 treugebliebenen Nizams nach Metkovich, wo ihm die österreichische Regierung neben der Bewilligung, mit Waffen abzuziehen, die Transportflotte zur Verfügung stellte, um da» Gebiet der Herzegowina zu räumen. Ali Pascha zögerte unter dem Borwand, keine Instructionen an- Konstantinopel zu besitzen, bi» gestern mit dem Abzüge, wo endlich FML. Iovanovic ihm eine letzte Aufforderung, sich einzuschiffen, zugehen ließ und gleichzeitig der mit Sicherstellung der Communication im Narenta - Thale betrauten Brigade Schluderer den Auftrag ertheilte, die An ordnung de« Division»-Commando durch eine Demonstration gegen Ali Pascha zu unterstützen. Hierauf erklärte Ali Pascha sich bereit, abzurücken, verlangte jedoch, au» Gtolac sich mit Z verproviantiren zu dürfen. Diese-Ansinnen, bar ein Borwand zur Verzögerung de- Abzüge-, wurde unter Hinweisung darauf, daß die türkischer Truppen auf den Schiffen verpflegt würden, abge lehnt. Mit dem Abzug Ali Pascha'» erscheint da- Narenta-Thal vollkommen offen. Innerhalb de» von den Truppen occupirten Terrain- ist Alle ruhig. Auf mehrere Stunden Entfernung von den Vorposten hingegen befinden sich Insurgenten Banden, deren Benehmen jedoch weder besondere Entschlossenheit, noch große Begeisterung für ihre Sache an den Tag legt. Au- Konstantinopel bringt die „Pol. Corresp folgende Meldungen vom 10. d. M: Der russische Botschafter, Fürst Lobanoff, soll dem Vernehmen nach der Pforte eine Note überreicht haben, in welcher die gänzliche Zurückziehung der vor Kon- stantinopel bcfindlichen russischen Truppen erst nach der vollständigen Durchführung de» Berliner Vertrage» inclusive der die griechische Frage be treffenden Stipulationen in Aussicht gestellt werde. — Au- Bukarest. Der Tag der Uebergabc Bessa rabien« an Rußland und der Uebernahme der Dobrudscha ist noch nicht definitiv festgesetzt. Die Dobrudscha soll eine vollständig gesonderte Ver Wallung unter Ivan Ghika erhalten. — Au» Knin: Auch au- Livno wird die Erhebung mohame- danischer Fanatiker gemeldet; der dortige türkische die Pforte neuerdings eiue Haltung ein. DaS für da- Ausland bestimmt« wesene, auf Anrathen de- diplomatischen Corpt, einem Wortlaut modificirtc Rundschreiben ist nicht vollständig durchberathen", dürfte auch icherweise gar nicht einmal zur Abfendung g gen, wenn die Information de» Reuter'scken Brno ichtig ist. wonach der türkische Ministerrath griechischen Forderungen einfach als „ungern-^ ertigt" verwirft und sich höchstens ;u ConcessM an Kreta bereit erklärt. Den Commentar diesem Verhalten liefert die Nachricht der „ Corr.", daß mehrere Hundert Tscherkessen in vcsa auSgeschisft wurden, „um nach Ianina dmgni zu werden", wa« wohl mit ihrer LoSlassung die unglückliche thessalische Bevölkerung gleich! tend sein dürste. Der griechische MinisterpräfiLvI Herr KomunduroS hat in Folge besten sehr enerziils bei dem türschen Gesandten PhotiadeS Bey reclav Ueber die Wahlen in Ungarn wird! .H. Z." au« Pest, 9. August, gcschriebe«: ^ Wahlen sind im Großen vollzogen und cs nur noch 76 Bezirke zu wählen; von diesen im güustigstcn Kalle für die Opposition 30 8 zu Gunsten der liberalen Partei und 46 der op sitionellen Fraktion in Aussicht. Bis zum 14. sind die Wahlen beendet, uud von sämmtl 409 Wahlbezirken Ungarn« und Siebenbür werden 250 liberale und 149 verschiedene opp tionelle Abgeordnete in den Reichstag gel werden. Und so wird die liberale Partei auS den ungarischen und siebenbürger L bezirken eine Mehrheit von 100 Stiv zählen. Dazu kommen dann noch die 34 kvcl tischeu Abgeordneten, die auch mit der X-s gierung stimmen. Ellenör feiert diesen der Regierung mit folgenden Worten: „Der geordnete TiSza hat zwar einen Wahlbezirk oren, aber der Staatsmann TiSza hat ein s gewonnen." Man kann eS nicht leugnen, daß tu deS ungünstigen politischen ZeitpuncteS, in dem t Wahlen unter dem Drucke der Zusammenstöße v Bosnien erfolgten, die liberale Partei dennoch -s Boden gewonnen hat, und daß in den Städi« Debreczm und Szegedin der Sieg der äuß Linken hauptsächlich der Agitation, die mit Einmärsche in BoSnien, der in einem ruy reundlichen Lichte geschildert wurde, zu chreibcn ist. Da- absprechende Urtheil gedachten „kernmagyarischen" Städte ! einzig und allein die Orientpolitik der Regie und nur in so fern den Ministerpräsidenten Z al- er derselben zugestimmt hat. Die Oppofi wandte ihre ganze Krast auf die Agitation § die Vorgänge in Bo-nien. „Wir wisse» n ruft „Pcsti Naplv" au-, „wer unser Gegner wir fühlen blo« die Lasten eine- Kriege«, opfern Geld und Blut, ohne aus den N der au- dem Kriege erwächst, rechnen zu kV Bor einem solchen Kriege muß jeder SoLcl zurückbeben; mit wem und weShalb käup wir in BoSnieu- Unsere Soldaten wissen einmal, ob e- Türken, Serben oder negriner sind, die ihnen gegenüberftehen; FelS, jede» Gebüsch birgteinen Feind; dieTrv haben keine Leben-mittel, kein Wasser u. s. i Und wenn der Winter kommt und der Auss nicht bewältigt sein wird. waS dann?!" Iu > Tone werden die Wähler von Seiten der sition fortwährend bearbeitet und es ist kein Wu wenn endlich die intelligenteren VolkSclaffen scheu geworden sind. Ohne ein Pessimist zu kann man sich mit Recht die Frage stellen, ob ! liberale Partri mit ihrer ungeheuren Mehrheit D so leicht entschließen wird, die Orientpolitik Regierung gutzuheißen. Die Antwort dar hängt jedenfalls von der ferneren Entwicklung ürl Dinge in Bo-nien ab. Der Sieg der Liberalen in Belgien ei-! regt die ultramontane Propaganda toi Lande» noch immer auf da» Höchste. So dn:! auS Brüssel, ll. August, gemeldet: DaS klm»! „Bien Public" von Gent veröffentlicht zwei sbs titionen an den König, die eine von der consai» ! tiven Union in Gent, die andere von den Katt« > liken von Graunnont. Sie wollen, der Kn solle „dem gefährlichen Vorgehen de- lii Ministerium» Einhalt thun". In' der der Genter Union heißt eS: „da- Ministerium 22. Juni verleitet Ihre Regierung auf Weg, von welchem Großbritannie« zu s größten Bortheile schon seit 1832 zui Ückgeko««»! ist und aus welchem Deutschland, aufgeklärt dorm unheilvolle Attentate, die schlimmste« Gefahre: erkannt hat für sein nationale» Leben und sm seinen Herrscher". König Leovold wird sich woi! hüten, auf d,ese mindesten- seltsamen und g-ri unconstitutionellen Wünsche der klerikalen Pai emzugehen, dem sich selbst die Opposition i» > Kammer nicht verschließen kann, so lange parlamentarische» Regiment in Belgien bleibt. — Der Minister de« Innern beantra bei der Kammer einen besonderen Credit 40,000 Frc». zu Reisestipenvien für auSge Arbeiter zum Besuche der Pariser Weltausstellug Der König und die Königin vonDIlu«' mark reisen morgen Mt der Pnnzessin Thon über Lübeck nach «ngland ab. — Prinz Looit Napoleon ist in Kopenhagen eingetroffen Möbel-Magazin »on Varl »etch«Kratze *r. I. Große Au-wahl von Möbeln von den einfach bi- zu den elegantesten in Nußbaum, Mahagoni Eiche. Eomplett Zimmer-Einrichtungen ft«he« Ansicht, werden auch nach Angabe in kürzester angesertigt. Billige Presse. Garantie.
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