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«kjchkütt tlGNch MH 6"/. Uhr. »WH, »b «M-dw, ftos"»" »n «UbacM, »wüt-g- «o-t-Uhr. ldsonttag« 4—« Uhr. »er dt- Ich* Kvouver Lesttmmte, .W8k^.rsx »wMate» Dr Zos.^tmiahuu: »E»«. Uatversttärsstr. 44. MWcht.r»1Lanlle»str. l«.s Uhr. Anzeiger GrschästSvnkehr. A»f1»S* 1L.ÜOO. - d»ch dte «öft t,,M H Jede «tütclae Nnumur r»P> «Aeorremplar 1« «. »<bar,-r«u für «rtradttlageo ohar stostbefvrdcrung )» M «Nt vvstdefSrderuog 4» Mt »a»nau Lgch> Petita» « Df SrStzerr SchrilU» last «ft»» «rnSverzeicdwtz — r-dtLtNskd«- Satz »ach Höhe«» Lmgf »«1»k> Mtttr tzi»»«»«ü«Mrtch di« «pattzetle 4« Df- Inserat« stad sttts an » IxPidVl»» zu sende». — Rabatt »ntz «G gagebell. Zahlung pr»«»L»»»23a oder durch Hostvorschvtz. H 218. DteuStag den 6. August 1878. 72. ZahlM-. Bekanntmachung. An von Ada« MLIer (oder Möller), Bürger zu Leipzig, 1554 gestiftetes Stipendium von 40 ^4 4« ^ stchch ist an hiesige Etndtrende »nd zwar zunächst an Verwandte de- Stifters, in deren Ermangelung »Mrsrd«rser Stadtkinder und wenn deren keine die hiesige Universität besuchen, beliebig aus 2 Jahre M Michaelis d. I. an zu vergeben. Kn fordern diejenigen Herren Etudirenden, welche sich in einer der angegebenen Eigenschaften um dfit Stipendium bewerben wollen, hierdurch auf, ihre Ersuche mit den erforderlichen Bescheinigungen dt- M1». «ugust d. I. schriftlich bei un- einzureichen. Spätere Gesuche können Berücksichtigung nicht finden. Leipzig, den 23. Juli 1878. Der «ath »er Stadt Leidzia. vr. TrSndlin. Messerschmidt Bekanntmachung. Auf der Wintergarlenstrahr fol neue- Pflaster von bosstrten Steinen hergestellt und dies« Arbeit an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Di« Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unsere« vanamte. Bald Haus. Zinon« Nr. 1 au- und können daselbst eingesehen resp. entnommen werd«. Bezügliche Offerten find versiegelt und mtt der Aufschrift: „dkendflosterung der Aslntergarteustratze detr " versehen eben daselbst und zwar dt» za« 12 «»««ft diese« Jahres »achwltt«»» L «tzr einzureichen. Leipzig, am 2. «ugust 1878 Der «ath der Stadt »etp,»». vr. Seorgi. Dangemann Bekanntmachung. Das am Täubchenwege stehend« ehem. LaternenwilrterhauS soll nebst Zubehör DonuerStaa de« llv-vst ». «-früh Ist Uhr gegen Barzahlung unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden, och« schon im Bauamte einzusehenden Bedingungen an den Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, den 31. Juli 1878. Des «ath» Deputation zur «asaaftalt. Die Beitragspflichtige« unserer Gemeinde, welche mit ihrer diesjährigen Steuer noch im Rückstand« Mid, werden hierdurch an Entrichtung derselben eriuuert. Leipzig, am k. August 1878. 7 Der Vorstand »er t-raetttische» «eligtoa-gemetnde r« Leipzig. Vas u«s die Wahlen lehren. Der große WahUag ist vorüber, die Hauptschlacht ' hinter uns, und nur in einer Minderzahl Wahlkreisen ist die endgültige Entscheidung l »och auSzukämpfenden Nachgesechten, den Stich- chlen Vorbehalten. fragen wir nach dem Ergebniß deS Wahl- '! und nach dem Gewinn, den wir aus ihm etraaen, s» leuchtet uns zu allererst und . abgesehen von irgend welcher Parteistellung eine erfreuliche THatsache entgegen, daß der llche Sinn, die Theilnahme am politischen l in Deutschland überraschend gewachsen erstarkt ist. Die fieberhafte Spannung, der dem Ausfall der Wahlen entgegen gesehen X der wachsende Eifer, den man ihnen vorder am entscheidenden Tage selbst zuwendete, die stigkeit, mit der man jetzt die Ergebnisse saut und bis ins Kleinste hinein verfolgt —, beweisen die Wichtigkeit, die man allerorten, strennd wie Feind diesen Wahlen «ud dem t ihnen zu bildende:! Reichstage betlegt. Wäre f« rin vloße- „Puvpeuspiel", eine „Iasage- hiar", ein „Feigenblatt de- Absolutismus" — wie die liebenswürdigen Com plimente der u Socialisten sonst noch lauten mögen —, dann der Lärm? wozu die Versammlungen vii Flugschriften, die Reden und Aufrufe, wozu s di« Mühe und Oual der Wahlwühlerei, in der prade die Rotheu am eifrigsten sind? Nein, wissen trotz alles Geschreies über angeblichen otismuS und CäsariSmus recht gut. wie be im es für sie ist, Leute ihrer Farbe in den hstag hineinzuschieben. Und warum? Weil viel auf die Zusammensetzung',deS Parlaments mt, weil dieses auch bei uns ein gewichtiger de- öffentlichen Leben» geworden ist neben Regierung. Wo aber Das der Fall ist da et nicht schlecht um die Rechte und die Frei de» Volkes. Darum liegt schon in der all lebhaften Wahlbetheil,gung eine sehr be : Lehre für uns, und die Socialdcmvkraten ß die in dieser Beziehung vorangehen, stellen ^ dem von ihnen verspotteten Reichstage Willen ein unwiderlegliche« Zeugniß der lschätzong aus. Wat nun den Ausfall der Wahlen betrifft, so die Communisten, die bisher 13 Vertreter lu» Parlamente hatten, vorerst nur in 2 Wahl« I kreise» entscheidende Siege davongetragen: 6 Sitze Ihadm sie schon bei» ersten Wahlgange endgültig i verlorr», darunter solche, auf die sie feit Jahren W achaut; in den Wahlkreisen Chemnitz und »um», die als ihre Hochburgen galten, flattert tzt statt der blutrothen Fahne der Commune das Eche Lanner deS Reiche-; auch Leipzig-Land ei» streiS in der Reich-Hauptstadt, die sie alt ihre Domaine zu betrachten begannen, ihveu wieoer verloren gegangen. Gesetz > et gelänge ihnen bei den bevorstehenden Stichwahlen, d,e Zahl ihrer Vertreter auf 3 t z» bringen, f» würde ihre Niederlage doch kmmer eme vernichtende bleiben, zumal da sie im orhinein U Wahlkreise als „officielle", unter Umstände» zu behauptende oder zu erobernde lbnet hatte». Und wie ist DaS gekommen? ! Stärke und Thatkraft, die den Unseren wieder vekehrt ist, ist die Schwache der Gegner geworden » der Einigkeit und Energie, an der patriotischen rhebung und Opferfreud,gkeit der Reich» und mgsfreunde ist wie an einem felsenfesten der Sturmlauf der Feinde abgcprallt. Dies die andere Lehre, die wir aus den Wahlen Heu solle». Wo wir einig gewesen, da sind wir auch stark gewesen. ^nd diese Einigkeit und Stärke thut un« auch 'rhiu »och gar sehr noth Denn wenn die aldemokratie auch Niederlagen erlitten hat in aus die Zahl ihrer Reichstagssitze, so hat ^ wicherum keine erlitten in Bezug auf die h*er Anhänger. Mustern wir die riesigen der Mmoritäten. die sie fast allerrpärd acht hat, so nehmen wir mit Schrecken daß die Zahl der socialistischeu Wähler Er» «ud alledem nicht gesunken sondern auch diesmal um ein Bedeutende- ge kegen ist. Wir lernen daraus — und die- ist die »ritte Lehre, die un» die Wahlen erthcilen —, daß eS mit der Wahlarbeit, die hinter uns liegt, nicht gethan, daß dieser Giftbaum überhaupt nicht auf Einen Hieb zu fällen, daß vielmehr noch ein zroßes und gewaltige« Stück Arbeit zu bewältigen st, daß wir unermüdlich sein müssen iu der Be kämpfung der drohenden Revolution, und zwar nicht nur aus dem Felde der Wahlen und der Gesetzgebung, sondern auch auf dem der freien bürgerlichen Hülssthätigkeit. Vor Allem aber gilt eS, die Lehren de- beende ten Wahlkampfe- aus die noch auSstehenden Stich- wählen anzuwenden, und ohne Ermüdung, ohne Groll und Hader einig und geschloffen dem zu ver- weifelter Gegenwehr bereit stehenden Feinde die Stirn zu zeigen. Auf denn, ihr Freunde der Ord nung! Schaart Euch dicht zusammen, fragt nicht erst viel nach der Parteisarbe Dessen, der mit einem socialistischeu Gegner ringt! Den Feinden de- Vaterlandes gegenüber gilt nur Eine Losung^ sie heißt: „Dentfchkattd »der Alke, TagesgeschichMche Uebersichr. Leipzig, 5. August. DaS Befinden Sr. Majestät de« Kaisers Wilhelm, welcher am Sonnabend daS zweite Vollbad genommen hat, fährt fort, ein zufrieden stellende- zu sein, die Beweglichkeit und Elasticität deS rechten ArmeS ist im Zunehmen. Am Sonn abend Abend, nach der Verabschiedung von dem sächsischen Königspaare, unternahm der Kaiser noch eine Spazierfahrt nach Doppelburg und verweilte daselbst einige Zeit. — Die Großherzogin von Baden hat den Bürgermeister von Teplitz in längerer Audienz empfangen und demselben den Dank des Kaisers für den von Seiten der Ein wohner bereiteten herzlichen Empfang und für die Ehrenwache in der huldvollsten Weise ausgesprochen. Die Bundesraths-Arbeiten werden vor aussichtlich schon in acht bis zehn Tagen beginnen, und zwar sollen zunächst die Ausschüsse zusammen treten. Dieselben werden sich jedenfalls zuerst mit dem Entwurf zu dem Socialistengesetz zu be schäftigen haben; dasselbe ist vertraulich den Bundesregierungen zur Begutachtung zugegangen. Angeblich wären bereit« einige Rückäußerungen erfolgt, und man will wissen, daß eine Umarbeitung deS ursprünglichen Entwurfs wenigstens iu ein zelnen Puncten nicht zu den Unmöglichkeiten ge hört. Der Entwurf ist umfangreicher als sein Vorgänger, seine Motive sollen recht eingehend gehalten sein. Manche-, wa» hier und da von Einzelheiten gemeldet worden, gilt als ungenau, wenn nicht alS unrichtig In Regierungskreisen meint man, e« würde sich, sobald eine Ver ständigung Über die Grundlagen erzielt worden, eine Form finden lasten, welche auch den Gegnern eine- „Ausnahmegesetzes" die Annahme dieseS Entwurf« möglich machen dürfte. Man wünscht deshalb dringend die Verweisung der Vorlage an eine Commission, uud e- ist kaum zu bezweifeln, daß sich der Reichstag dazu entschließen wird. Nach einer anscheinend officiösen Aeußerung der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" sieht eS nicht so au-, als ob daS Publicum von den Ermittelungen deS Kriegsgericht«, da- auS Anlaß deS Unter gangs de- „Großen Kurfürsten" zusammen berufen werden soll, Aufklärung darüber zu er warten hat, ob etwa da- bisher oeobachtete Svüem oder nur ein unglückseliger Znfall an der Kata strophe Schuld ist. Die „Wesi-Ztg." hatte nämlich Bedenken dagegen ausgesprochen, daß Generale zum Kriegsgericht einberusen werden, da sie das tech nische Berständniß, welches zur Beurtheilung eine- so schwierigen SeeunfallS nothwendig ist, nicht besitzen. Hierauf antwortet die „Rordd. Allg. Ztg ", auf Beurtheilung einer technischen Krage komme es gar nicht an. sondern darauf, zu entscheiden, ob bei dem Unglück gegen vorhandene Vorschriften und Gesetze gehandelt ist, und wie weit eine etwaige Uebertretung derselben strafbar ist. Wollte man Festsetzungen habe«, ob eins oder daS andere Ma növer richtiger oder besser hätte ausgeführt werden können, dürften nur Techniker zur Entscheidung be- rufen werden, hier aber soll der Verstoß gegen Regle. mentS behandelt werden, und dazu bedarf eS einer unparteiischen Beurtheilung, die von Generälen gerade so aut auSgeübt werde« kann. —Da-„Berl. Lagebl." bemerkt dazu: Hieraus geht klar hervor, »aß die eigentlichen Ursachen de- Unglücks, falls sie nicht gerade in einem Verstoß «egen daS Regle ment bestanden haben sollten, was za kaum anzu nehmen ist, vom Kriegsgericht nicht werden auf geklärt werden. Die vorgebrachten Gründe, warum Die« nicht geschehen kann, wollen wir bereitwilligst anerkennen; wir fragen aber, ob nicht gerade durch den etwaigen Nachweis, daß ein Verstoß gegen das Reglement nicht vorgekommen, die Bermuthung erst recht'bestätigt werden würde, daß das Regle- ment selbst irgend welche Unvollkommenheiten ent hält. Dieser Punct ist doch aber nicht weniger wichtig, als die Gewißheit, daß gegen daS Regle ment nicht verstoßen worden. Bei dieser Sachlage scheint eS un« eme Forderung der Billigkeit und Nichtigkeit zu sein, daß, nachdem das KHogS gertchc seine« GPvuch aesäkt, eme Anft»ft>chi-ng». commission von technischen Sachverständigen ge bildet werde, um auch die Bestimmungen de« oder der Reglement-, die hier in Betracht kommen, einer gründlichen Prüfung zu unterziehen. In dem Augenblicke, wo zwischen Preußen und der Curie Verhandlungen gepflogen werden, dringt eine Verfügung einer Berliner Behörde ins ublicum, deren Behandlung in den verschiedenen itadien geeignet ist, mancherlei Gefühle zu er regen. Die Berliner städtische Schuldeputation hat an die Vorsteher und Vorsteherinnen dortigen Privatschulen eine Verfügung erlassen, durch welche dieselben ausgesordert werden, Lesebücher, deren religionSgeschichtlicher Inhalt Angehörige der einen oder anderen Confession verletzen könnte, schleunigst auS den Lehranstalten zu entfernen. Die Schul deputation hat unter Anderm gefunden, daß in dem von Sebald und Kletke herausgegebenen Lesebuche für höhere Töchterschulen sich folgende Stellen finden, welche katholische Schülerinnen verletzen können: 1) Engel'S „Traum de-Gallilei", insbesondere die Stelle: „Wie stürzt vor ihnen (den Verfolgern Gallilei'S) andächtig daS Volk hin, da« sie um die Frucht seiner Aecker betrügen und sich Freudenmale von dem Fett seiner Heerden und dem Most seiner Trauben bereiten". 2) Die Schiller'sche Darstellung von „Gustav Adols's Tode", welche nicht in einzelnen Ausdrücken, sondern durch ihre Tendenz katholische Gewissen verletzt. 3) Aehnlich verhält eS sich mit Göcking'S „Auf der Stelle, wo Gustav Adolf fiel" — S. 202 und 203 und 4) Schopenhauer'- „LucaS Kranach" S. 443 und 444. Einen Commentar zu dieser Angelegenheit kann sich Jeder wohl selbst machen Die 51. Versammlung deutscher Natur forscher und Aerzte, welch« statutengemäß vom 18. bi- 24. September d. I. tagen sollte, wird auf einstimmigen Beschluß der Geschäftsführer und des Central-ComitL acht Tage früher, vom 11. bi- 18 Sept., in Kassel abgehälten werden, ohne daß sonst an dem bereit- veröffentlichten Programme etwas andere-, als daS Datum deS betreffenden Wochentages geändert würde. Da nämlich die Anfang« auf den Zeitraum vom 8. bi- 14. Septem ber festgesetzten Kaisermanöver vor Kurzem definitiv gerade auf die Tage, in welchen die Naturforscher- Versammlung abgehalten werde« sollte, gelegt sind, so befand sich die Geschäftsführung vor der Alterna tive. entweder alle die Nachthnle und Schwierig keiten, welche die Verlegung der Versammlung mit sich bringt, auf sich zu nehmen, oder den Verlaus der Versammlung selbst zu gefährden, dadurch, daß sie sich bei dem zu der Größe der Stadt iu keinem Verhältnisse stehenden Andrang von Fremden, der bei diesem doppelten Anlaß voraussichtlich entstehen muß, der Mittel beraubte, die Naturforscher und Aerzte genügend unterzubringen uud zu versorgen. Infolge dieser Verlegung werden selbstverständlich auch noch diejenigen Vereine, welche Sitzungen so gleich vor oder nach der Naturforscher-Versamm lung abzuhalten Vorhalten, genüthigt sein, auch ihrerseits dieselben i« R»schlusse au jene zu ver legen Da- dem italienischen Parlamente voraelegte Grün buch umfaßt drer Perioden. Die erste — vom 8. März biS 25. April 1877 — beginnt mit >er Unterzeichnung de- Londoner Protokoll- durch >ie Großmächte und schließt mit der Kriegser klärung Rußland« an die Türkei. Aus den be treffenden Schriftstücken geht die wichtige Rolle der italienischen Diplomatie und die Unparteilichkeit ihrer versöhnlichen Actiov hervor. Die zweite Periode — vom 25. April 1877 bis zu» 24. März 1878 — umschließt die ganze Kriegs epoche und endigt mit dem Vertrage von San Stefano. Die bezüglichen Documente ergeben, daß >ie Beziehungen zwischen Rom und Bukarest stets berzliche waren, daß Italien^ nicht aushörte der serbischen Regierung Rathschläge zu ertheileu und daß eS auch dem griechischen Eabinet« jederzeit in freundschaftlicher, lovaler Sprache Klugheit an- empfahl Die Entschließung Griechenland-, seine Truppen wieder innerhalv der Lande-grenzen rurücUehren zu lassen, war der Initiative ver Vertreter Italiens, Frankreichs und Rußlands zu danken, welchen Staaten sich die übrigen Nichte anschlossen. Diese Regierungen gaben Griechen land die Versicherung, daß die hellenischen In teressen einen Gegenstand der Berathungen auf dem Congreffe bilden würden. DaS Verhalten des Grafen Maffei, deS Gesandten der italienischen Regierung am griechischen Hofe, erhielt die Billigung deS Ministeriums. Nach dem Ab schlusse de- Vertrages von San Stefano wandte der Ministerpräsident DepretiS neuer lich seine Sorgfalt den griechischen In teressen zu, ebenso befaßte sich derselbe mit den Rechten und Pflichten der Kriegführenden uud der Neutralen DaS Verhalten der italienischen Re nerung, welche- sich vor Beginn der Feindselig eiten auf die Verhinderung de- Kriege- gerichtet hatte, war späterhin aus die Vorbereitung und die Beschleunigung deS Friedensschlusses berechnet Die dritte Periode — vom 25. April bi- 3. Juni 1878 — umfaßt die dem Zusammentritt de- Con- gresseS vorausgegangenen Verhandlungen. Die Documente weisen «ach, daß Italien sich immer bereit erklärte, am Congreffe theilzunehmen, frei von jedem Engagement gegenüber Rußland, fre, von jedem Engagement gegenüber den andew Mächten Me Pariser Blätter beschäftigen sich wieder angelegentlich mit Deutschland. Die Reich«- tagSwahlen und die Kisfinger Verhand lungen mit Rom bieten willkommene Gelegen heit, um Bismarck'« Ungezwungenheit den Liberalen gegenüber darzulegeu uud anzudeuten, daß er, um das ultramontaue Eentrum zu gewinnen, einige Etappen auf dem Wege nach Canossa gehen uud dann Arm in Arm mit Windthorst und Genossen die liberalen Philister schlagen und Finanzgesetze ganz nach seinem Geschmacke durchsetzen werde Diese tiefsinnigen Betrachtungen haben für ernste Leser nur den Werth, daß sie lehren, wie sehr die Beobachter an der Seine sich freuen würden, wenn im deutschen Reiche Alle« aas den Fugen ginge Freilich fehlt es ihnen nicht an gleichfühlendev Seelen, selbst iu deutschen Residenzen, wie Dresden Der Temps, der die deutschen Zustände etwas besser kennt, findet ersten«, daß dte Auflösung de« Reichstags ein Kehler war. und daß, wenn Bi«, marck erreichen wolle, wa« er von den Neuwahlen erwartet haben mochte, er Die- jetzt werde so theuer bezahlen müssen, daß er selber vor dem Preise erschrecken müßte „Naiver«" nennt mit Behagen al- erste- Opfer der neuen Aera Kalk, der über Bord geworfen werden müsse. Die cle ricale „Dsfeuse" setzt u. A ihren Gläubige» auS einander, was der Reptilienfonds zu bedeuten habe. „Die Agenten desselben suchen die Presse dem Willen und den Launen Bismarck'- günstig zu stimme«, und es ist nur »u wahr, daß diese Agenten sich auch iu Frankreich Leser verschafft haben; fran zvsisch« Blätter lebeu von Deutschlands Geld«, das ,n traurig zu sagen, bitter, weil e« wahr ist Leider läßt sich unmöglich laut sagen, waS man weiß" x. Das Curwseste iu diesen angeblichen Enthüllungen der „Dsfense" ist. daß die Agenten de- Reptttieufonds ihre Leute iu der radikalen