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- Erscheinungsdatum
- 1876-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187610100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18761010
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18761010
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1876
-
Monat
1876-10
- Tag 1876-10-10
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Monat
1876-10
-
Jahr
1876
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eri, eine in den en und — Die cgenten- G ckAnfte öcilagc zum Leipziger Tageblatt mid Anzeiger. renje > M 281. Dienstag den 10 Oetober 1876. Vählern mmlung handelte Königin »rsucben. England chte bei. Sprache geführt fstand-S, für un- ig Ser. ,esenheil orin die nglandS gemein- e Türkei Schutz HavaS" n Abend Monte- zen ihn, Türken > Todle -r und r Ent- es Ver- » Reiter Peko einen te von Zovellar behält nmando eu. io ü » n - »der m/ kl ^ V « V- f- 6 » !-s-1>.1 > --12 8 > !-l-l87 l. -t-I U.7 t.Z-l6.0 -j-13,0 — 1.2 1.-hl0,2 -j- 7,0 - 1.7 -1-l3.3 -1-11.7 -hl 5.6 --14 0 --I48 ! -H14.5 ') -1-16.1 > -1-12.4 -t-N.8 --13,5 ! -1-12.0 > ^-j-10.4 x Isiedt. y Lt„». ') I,.»u ») krok ctnder. 8 ist 0», i Xkenä -r« «t»i->c L^roi» <ie, nur e in , Vetter . Oeeter- , Vetter !toder. c 0»uert 0»x,x,L ist »in Aurlict- äeut.ed- m 6»i>»t II» ä», i»t »uk t»«KI»o<I Publi' htbäckerS nfenbacb. tzrrhanb- ication«- tn Nack,» Sieg- e verw. >r. Herm. »ertwig nitz. »n- lovnndrr, verband» »1 2) am Vecember, drcember, » 4) am Fiiiaittieller Wochenbericht. Die Pc-litik schwang in dieser Woche ihre Geißel über die Börse Die Course geriethen inS Weichen und zeigten, daß nur daS Deckungsbedürsniß sie zebalten batte. Wie sich von selbst versiebt, hat Ac.nand an der Börse Lust, politischen Wetter ininen Trotz zu bieten und sich der Einbildung Inzugcbcn, eS Kerrsche vollkommene Ruhe. Der sti stuß der Politik aus die Course der Effecten, we'cher Manchem so unverständlich ist, wird schon dal nich gegeben, daß die Chancen für Handel und Lc keär beeinträchtigt werden. Da die Börse aber ein Vertienstinstitut ist, so kann sie keine Chance vv'übergehen lasten, ohne daraus Capital zu sch! gen. Sie ist daraus angewiesen, den Moment zu benutzen, unbekümmert darum, wie sich in späterer Zc t die CourSziffern stellen möchten. Die Kräfte der speculation haben abgenommen, und damit ,'! folgerichtig die Tendenz, das Nächstliegende aick.ubcuten, gewachsen. Die Pbasen aber, welche die orientalischen Wirrniste durckzumacben haben, bick.n eine so weite Perspective, daß die Specu lation darin noch eine reiche Fundgrube für ihre Er elexperimentc finden möchte. Schon hatte „i.'.n von der großen Hauste gesprochen, welche ans allen Börsen ihre Fitligc entfalten würde, obcckd der Waffenstillstand geschlossen worden. Wir wissen nun nicht, was die Börse in ihrer Un hei cchenbarkeit versuchen m öchte, aber man hatGrund iv.'.i solche Vorausverkündigungen mißtrauisch zu sscin. Ein effektives Motiv dazu war nicht ge eben. Wir glauben auch nicht, daß die Herren lHursters die Motive zu ihrem Handeln gar tief ^e> nehmen. Einzelne Effecten mögen allerdings In» Eourse gedrückter erscheinen als sie es vcr ienen: das ist aber Specialsache und kann auf !dcS Allgemeine keine Geltung ausüben. um so ^weniger, da es Effectei: betrifft, welche keine hervor- h-üende Rolle spielen und von der Speculation inä't zu ihrer Doinainc gerechnet werden Auch rur bei solchen Pavieren kann dergleichen Vor kommen. während Effecten, die im täglichen leb- lusten Umsatz sich befinden, bald in ihren guten nd schlimmen Seiten gewürdigt werden. Die Contreminc bat in der letzten Zeit be trächtliches Lehrgeld bezahlen müssen. Sie hatte urck die Unfälle, welche ihre Reiben betroffen, n Credit bedeutend verloren. Sie war am lltiino gezwungen worden, sich großenthcils zu ecken, während die Käufer ihre Position auS- ulelen. Die erste Ocloberwocbe bot vielfach Solcgeiibcit zu billigeren Deckungen, die Haussiers cnidcn fick' geneigter zu Realisationen. Die Börse m Allgemeinen hält sich in Reserve. Sie traut oder den schlimmen noch den günstigen polili- l-.cn Nachrichten: einen kriegerischen Conflict fischen den Großmächten nimmt sie am wenigsten i, Aussicht, und von allem Andern erwartet sic wc>r eine Beunrubigung und Bcnachtheiligung e: Eourie, aber keinen so scharfen Fall, der eine u?'ccntung ohne große Gesahr böte. Im Wesentlichen war dies aber immer der ang der Börse angesichts großer politischer Ner- Inückclui wn. Der Glaube, daß AlleS friedlich bei- qebgt werden würde, behielt bis zum letzten Äi'.geicklick das Uebergewicbt, die riesigsten Cours- xrilnae sandcn von einem Tage zum andern w lbrc'.'.d der Zeit der Ungewißheit statt, bis endlich Enstcheidiing gefallen und der Speculation Geb'-cnl'eit gegeben war. den Weg wieder rück wärts zu machen. — Die neue Gestaltung der europäischen Machtverhältnisse hat viel verändert, stnißin ist kein kleiner Großstaat mebr: an seine Stelle ist Gesammtdeutschland gerückt, daS selbst- läi big ein schivereS Gewicht in die Waagschale u legen vermag, ein Umstand, der um so bc rühmender wirken mag, alS lein Bund zwischen km Weltmächten besteht. Die Wock'e verlief unter Schwankungen ab tvärts und auswärts Es handelte sich ja über baut bloS um kleme Operationen des Tages spieli. Wenn in einer politisch so bewegten Zeit österreichische Crcditacticn unerschütterlich wenige Preccnt unter Pari sich erhalten können, wäh rend andere österreichische Werthe schlimme Cours- derluste erleiden, so zeigt dies, daß die Contreminc ris ihrem Hauptgebiet sebr wenig zu Stande ge rächt bat, daß ibrc Strebungen vielleicht gerade »aSGegentbeil veranlaßt haben. DieCourse sind so »edrig, daß sie nicht mehr znrückgeben könnrn, ßiirt man vielfach äußern; da« würde aber rasch l- wenig begründet sich zeigen. wenn ernste po- itische Ereignisse die fern drohende Eventualität ur Thalsacbe werden ließen. Zn einer Wiener Correspondcnz laS man neu- ich, daß die österreichischen Werthe jetzt eigcnt- icb einen höheren Wcrtb hätten als früher, ttenten sowohl wie Eisenbahnen, letztere deswegen, veil t:e Regierung so verschiedene Versprechungen ünsicktlich ihrer gemacht habe. Eine naive Genügsamkeit. Bis jetzt liegt auch nickt daß Nerim.ste vor, das aus eine effektive Acnderung »er Situation der österreichischen Eisenbahnen mdcutete. Das Uebel liegt tief im Organismus »er Bahnen selbst, in ihrer zu großen Kostspielig eck gegenüber der Rentabilität, und die Regierung inuß eine sehr freigebige Hand zeigen, wenn sie ie durchgreifende Hülse schaffen will, d. h. eine äbrlich sich erneuernde Hülse, denn ein großer Feil der österreichischen Bahnen bildet eben inen Jnvalidencomplex. — Was die öfter- eiäüscken Slaatsrentcn betrifft, so möchten sie o wenig in die Kategorie der gebesserten Werthe angnen, daß sie vielmehr Hauptobjrct mit für die Baisse in den schwülen Tagen der letzten Woche waren. Die Aera der Dcsicits für den Kaiserstaal drobt durch die Orieutwirren wieder in volle Blütbc zu gelangen. — Die österreichische Valuta svielte in dieser Woche wieder eine Hauptrolle. Russische Effecten hatten freilich gleichfalls die politische Lage zu empfinden. Man erinnert sich, welche üble Wirkung dcrKrimkrieg aus die Finanzen des CzarcnstaatcS ausübte, der ja immer im Aus lande seine Geldbevürsnisse zu decken suchen muß. Für die Hausse in Galiziern wird in der „Ber liner Börsenzeitung" fortgesetzt zu wirken gesucht Wenn Wasfcnlarm ertönt und die Diplomatie geschäftig ist, irgend ein Mittel zu finden, um einen tiefen Riß zu Verbindern, verkriecht sieb die Börse und lauscht aus ein Zeichen, dao ibr wieder freie Balm zu verbeißen scheint. — Den Berichterstatter bleibt dafür einstweilen wenig Stoff. Wie der politische Referent keine festen Resultate zu verzeichnen hat, sondern nur ein Sammelsurium von Nachrichten, die deutlich zeigen, daß die Mächte nickt einig sind in dem, wcis sie wollen, so ist auch der Berichterstatter aus dem Mamnionstcmpcl nur im Stande, von einer planloo hin- und herbewegtcn Börse zu erzählen, die an Details nichts hesonders Interessantes bietet. Wer kann wissen, wie lange dieser Zu stand dauern wird? Die Berliner Börsenzeitung, tas Organ, welches naturgemäß in der Gründungsaera die Fabne niit vorantrug, kann es nickt müde werden, zu Gunsten der Nichtverfolgung der Gründer zu reden, und verdreht zu dem Bchuse sogar die Worte eines bekannten hervorragende» Parlamentariers. Möge immerbin daS Publicum den Schaden tragen, wenn nur die Partisane des Blattes, die Grün- dungßfirmcn ihren Raub behalten. Vielleicht kommt eine Zeit, wo wieder eine reiche Ernte für dasselbe abfättt, während bei der anständigen Gebahrung blutwenig für die Börse,lpublicistik bleibt — Das Gejammer in der Börsenzeitung macht aus Niemand Eindruck. Es verhallt wie so vieles andere Tbörickte. was in derselben der Oeffentlickkeit geboten wurde, in den Wind. Die Geschädigten recurriren an die Gerichte und diesen siebt der Entscheid zu Wie die Loose da fallen, so müssen sie genommen werden Das ist der natürliche Laus der Dinge, den zu unterbrechen die Bedrohten sich vergeblich bemühen Es zeigt nur, wie beunruhigt man in jenen Kreisen ist. daß man immer wieder einen Wehrus erbebt und daS ganze WirtbsckaslSwesen als gefährdet aus- giebt, weil nach dem Ursprung der Vermögen geforscht wird. Es ist eine vollständige Uebertreibung. dem Auf treten des bekannten Abgeordneten im preußischen Landtage wider das Gründungswescn bei einigen preußischen Eisenbahnen, genauer präcisirt, gegen die Generaleickreprise, eine allgemeine Bedeutung beizulegen, welche sie nickt hatte. Nur einige pecialsälle wurden davon essectiv berührt; die Gründungsmasckinene war längst ins Stocken gcratben, und auch obne parlamentarische Unter- sncknugßcommissiou, die ja außerdem in den Sand verlies, wäre u» Allgemeinen Alles so gekommen, wie es- jetzt lie't. — Wir sind nichts weniger als für den Fisealismus eingenommen, der gerade bei jenem Abgeordneten so sehr hcrvortritt und dem Staate möglichst Allmacht im Wirth- schaftslcben der Nation einräumen möchte Die stete Beschäftigung mit Politik bringt cß sreilick dabin. daß der Parlamentarier, welcher sonst mit ökonomischen Dingen Nickis zu thun bat, allmälig auf den Weg gcrälh, daß er alle Functionen auch hier dem Staate und damit zu gleich der Controle des Parlaments unterwerfen möchte. Dazu kommt denn das reinpolitische Partciwesen. Von einem Staatsbeamten, dessen Berns bloS die hohe Politik ist, von einem in den Staalßbureaux ergrauten Minister kann cs nickt auffallen, wenn jener Alles blos seinen Plänen dienstbar macken möchte, mag sonst daraus ent stehen, was wolle, oder wenn Letzterer dem Staat AlleS zuwenden möchte, was im Leben des Volks eine Rolle spielt. WaS man auch für Gesetze und Anordnungen schaffen möchte, man wird nur dahin gelangen, den Lohn blos nach Vcrhältniß der Leistung zu gestalten, und das allein würde einen Act der Gerechtigkeit vorstellen. In keinem Fache mensch licker Thätigkeit, menschlichen Schaffens über tag tägliche Arbeit hinaus ist dies bisher gelungen Jeder ist daraus angewiesen, sein Glück zu ver suchen und daö Loos zu empfangen, welches ibtt. das Leben zu Theil werden läßt, mag eS günstig oder ungünstig auSfallen. Aus dem Gebiete deS nackten Prosilmacdcns. wie es die Börse und das Finanzgeschäft bieten, steht natürlich die Chance bei der größeren Geldkrast; mag auch in manchem Gehirn der Gedanke sich ausgethan haben, die Geld macht möglichst lahm zu legen, ihr da und dort den Weg deS Verdienend zu verlegen. ES wird schwer sein, die Gewalt dieses mächtigen Factors in gesunde Grenzen einzudämmen. T»er Wiener Urthellsspruck in Sacken der Zahlungsweisc der Prioritäten-Couponö der öster reichischen Nvedbabn steht im vollsten Gegensätze zu dem des Frankfurter Gerichts, betreffend die Franz-Ivsrf-Babn. Daß die öst rrcickischen Ge richte keinen ande-en Wabrspruck fällen würden, war zu erwarten. Der Terl ist in der That so abgcsaßt. daß er eine consorme Auslegung zuläßt. Die Nordbahn ist bekanntlich die prosperircndstc österreichische Bahngesellschaft: kann man sich darüber verwundern, wenn die vielen ungünstiger situirten Unternehmungen sich weigern, anders zu bandeln? Die größeren Anforderungen an die Zettcl- banken sind eine alljährlich um diese Zeit wieder- kebrende Erscheinung. Wir müssen unseren Bericht diesmal hier schließen Vielleicht liefert die neue Woche dank bareren Stoff, waS wir indeß bezweifeln. Heißt es dock jetzt: cs wurde Tag. eS wurde Nackt — und nock steht AlleS beim Alten. Mmischc Briefe. IV >V-II. Prag, 8. October. Die Fusions-Unter handlungen der „Dux-Bodenbacber Baku" mit der „Aussig-Teplitzer" können heute schon als gescheitert (?» betrachtet werden. Das An gebot der Aussig-Teplitzer kann aber auch von Seilen des Verwaltuugsrathes der Dur-Boden- backer keine Annahme finden, weil es gar zu sehr die Ausnützung der Nothlage dieser Bahn zur Grundlage bat. Bekanntlich bietet Aussig- Teplitz rund 10,00<»,0tt0 Fl. an. (Wir glauben nickt, daß irgend Jemand ein größeres Angebot machen wird. T>. Red.) Hiervon wäre nun eine schwebende Schuld von 1,000,000 Fl. zu tilgen, so daß daun für daS Anlagekapital per 22>z Millionen — blvö 0,000,000 Fl. erübrigten. «Soll denn die Aussig-Teplitzer Babn die Sünden des Hauses Liebig mit bezahlen? D. R.i Das hieße denn doch einen Selbstmord an den Obligations-In habern und Actionairen der Dup-Bodenbacher begehen! Wie man mir von guter Seite mit theilt, ist man bei den Verhandlungen auch bei der in Frage gekommenen Lösung des Eon tractcS des Generaldirectors Peckar auf einigen Widerstand gestoßen. Herr Pechar verlangte eine Abfindungs summe von 150,000 Fl. und refusirte die ihm angebotenen 50,000 Fl. „P iIsen-Priesen" tritt in den nächsten Wochen in Unterhandlungen mit dem Staate wegen Verkauf des Uuleriicbmens an die öster reichische Staatsverwaltung. AlleS Nähere darüber entzieht sich vorläufig noch der Oefseutsichkeit. „Prag Dux" wird die Tbeilstrecke „Brür Ossegg" bestimmt mit Ende dieses Monats dem allgemeinen Verkehre übergeben. Der Frachtenverkehr hebt sich aus den Limen der Prag- Duxer Bahn, welche Braunkohlen nunmehr bis ins westliche Böhmen verfrachtet. Auch diese Bahn wird den Gegenstand eifriger Parlaments- debatten bilden. Bekanntlich kommt die Vorlage zur Beratbung, wonach der Gesellschaft aus Staatömittclu ein Darlehen von 1,000,000 Fl. gewährt werden soll. Mit dieser Million wäre die Hnpothelarschuld der Wiener Anglobanl zu tilgen, welche zum gegenwärtigen Bau der Strecke Brüx-Klostcrgrab die Mittel vorgestreckt hat Für den Fall, daß sich der ReickSratb gegen das Dar lehen entscheidet, bleibt die Anglebank mit ihrem Vorschuß erste Hvpothekargläubigerin der Gesell schaft und zwar mit Vorgangsrecht der Priori tälsschuld. Eine seltsame Art von Sparsnstem befolgt die „Böhmische West bahn", welche mit ihren hohen Tarifsätzen die „Apotheke der böhnF Bahnen" genannt wird. Im „hoben Rath" haben die Herren beschlossen, nickt weniger als 30 Wäckter-Häuscr auszulassen, womit >w,> anno an 7000 sl. erspart werden sollen. Wer den Schienenweg der Westbahn kennt, wird beur- theilen können, was cs heißt, 30 Wäckterbäuser aufzulasseu, und welche Gefahren damit für den Betrieb, so namentlich für das reisende Publicum entstehen können. Ein einziger Unfall, der bei schlechter respectivc ungenügender Ucberwachung des Bahnkörpers eintreten kann, macht das Er sparnis; der 7000 sl. für Iabre hinaus illusorisch! Bei den hohen Personen-Tarifen der Westbahn darf wobl das reisende Publicum verlangen, daß für seine Sicherheit Verbesserungen und nicht Ver schlechterungen eingesührt werden sollen. Im K öhlengcschäfte geht eS fortgesetzt lebhaft zu und die Werke gedenken nächstens einen Prei sausschlag durch zersetzen Von der königl. Regierung zu Magdeburg ist an die hiesige Stättbalterei die Verständigung herab gelangt, daß in Folge von nothwendigen Repara turen an den Untertboren der Cader Schleuste die Sperrung des Plauer Canals von Cabe biö Plaue in der Zeit vom 8. bis 21. d Mts erforderlich ist—Die „Oestcrreichiscbe Nord- wcstbahn" bat dieser Tage eine Lieferung aus 120.« »00 Ctr. Stahlschicucn vergeben: davon über nimmt die Teplitzer Bessemcrbütte ein Ouantuni von 50,000 Ctr abzuliesern. verschiedenes. §Aus der Fremde. Aus Paris wird be richtet: Dieso lebhasteSpeculation in 3proc. Rente hatte die natürliche Folge, daß letztere viel stärker von den politischen Nachrichten in der abgelaufcnen Woche assicirt wurde als die 5proc Die Liquidation von Ultimo ist ohne große Verlegenheiten trotz ungünstiger politischer Berichte zur Abwickelung gelangt. Frei lich mußte die Bank stark aushelsen. Starke feste 3proc. Rente wurde in London reportirt. Die Course der Crcditgcsellschaften theilten das Schick sal der Rente, sielen und stiegen mit ihr. Fran zösiscbe Eisenbahnacticn haben bloS einige Francs verloren: fremde Bahnen sind vernachlässigt. Der Geldbedarf zum llltimo war ein ganz ungewöhn sicher. Geld für DiScont stellte sich knapp und weder Bankowecbsel noch beste Kaufmannswechsel wurden unter 2 Proc. genommen. Die Tendenz besserte sich schließlich, da die Reporlirungen eine gewisse Grenze nickt überstiegen. Wccbselcourse sind niedriger, da große Neigung herrscht, die Geldreserve zu verstärken aus Besorgniß vor ferneren Complicationen im Orient. Das Interesse der Pariser Finanz an der Conversion der Egypter zeigt sich auch darin, daß das Comptoir d'Eöconipte an die Pariser Journale eine Note versandte, wonach Herr Göschen in der Versamm lung der Fondöinbaber in London gesagt haben solle, die Durchführung der Conversion sei noth wendig, und allseitig seien die Interessen durch die Maßnahmen des Comptoir d'EScompte ge wahrt, was allerdings eine höchst willkürliche Interpretation der Worte Göscben's ivar. — Der jetzt tagende Arbeitcrcvngreß in Paris besteht blos aus .360 französischen Delegirten. Ein bcmerkens- wertber Umstand dabei ist die Zurückweisung jener Classe von socialistischen Reformern aus höherm Stande, welche so oft ibr politisches Glück da durch machten, daß sie Unzufriedenheit unter die arbeitende» Elasten säeten. „Alle utopischen Ideen, lautete der bei Eröffnung des Congrestes verlesene Bericht, welche den arbeitenden Elasten vorgeworfen wurden, kamen von Bourgeois, welche ein Heilmittel für unser Uebel in Ideen über die ihrigen suchten, statt unsere Bedürfniste und unsere wahre Lage zu studiren Niemand anders als der Arbeiter bat daher ein Neckt, in unserm Eongreß nlitzusprechen; sonst würde sich die frühere Erfah rung wiederholen und die Discussion einen Charakter erkalten, welchen der Arbeiter, der nickt durch die Beraubung Anderer seine Lage zu ver bessern sucht, streng zurückwcisen muß." Der Eongreß wird 0 Tage dauern. Zu irgend einem praktischen Resultat wird er wahrscheinlich nickt führen, und er mag selbst die Unzufriedenheit unter den Arbeitern vermehren, wenn sie scheu, daß nach all' den Besprechungen ihre Lage dieselbe geblieben Iudeß hat das Beispiel immerhin ge zeigt, daß die Arbeiter ohne Gesahr für den Staat ihre Angelegenheiten discutiren können. Der englische „Economist" enthält einen Artikel über die wachsenden Schwierigkeiten der Orient frage. „Es zeigt sich, baß wir es mit einer per manenten, nickt vorübergehenden Frage zu thun haben; daß das Türkenreich zusaminenbricht; baß ein Nachfolger gesunden werden muß, und daß wir dazu ohnmächtig sind. Mag auch für den Augen blick ein Stillstand mit Schwierigkeit zu Stande gekrackt werden, bald wird doch der unausbleib liche Conflict beginnen, und England hat dafür Sorge zu tragen, daß kein eingebildetes Interesse und unbegründete Shmpathie es zur Tbeilnabme daran verleite." — Ein anderer Artikel des „Eco- nomjst" macht aus die Gefahren ans»ierksa»l, welche Ungarn bei Errichtung eines neuen SlawcnstaatS in der Türkei läuft. Fünf Millionen Slawen wohnen in Ungarn; Serbien, Bosnien und die Herzegowina haben zusammen über 3 Millionen Bewohner, und so würde ein mächtiger AnziehungS pnnct sür dieseStammcSgenosten entstehe», welchem die 6 Millionen Magvarcn nicht gewachsen wären. Der Artikel spricht fick auch sonst sehr ungünstig über Ungarn ans. (Wir kommen vielleicht darauf zurück.) Ungarns jährlicher Erport betrage ca. 25 Mill. Lstrl., und da es selbst kein industrielles Land sei. so müsse damit die ganze Nation für alle iüre Bedürfnisse auskommen. Die beste Lösung sür die Ungarn sei. gemeinschaftliche Sache mit den Deutschen zu machen, welche sie statt besten zurück- gestoßen haben, und Ungarn zu germanisiren. Nur so könnte sie hoffen, ihre gemeinschaftliche Autorität aufrecht zu erhalten. (Was sagen die Herren Magyaren dazu?) Die prekäre Lage Ungarns und fein Nationalitäts Terrorismus sei ein gefährliches Moment in den orientalischen Wirrnissen. — lieber Herrn Göschen's Rede in der Versammlung der egyptiscken Bondsinhaber laßt sich das Blatt dahin aus, daß, nachdem Herr Göschen die Entscheidung des internationalen Tribunals in Egypten bezüglich der Daira-Gläu- biger aufrecht erhalten wissen will, während diese Dairabonds in die Conversion selbst mit einbezogen waren, letztere selbst in Frage gestellt ist. Die ein- cassirtcn egyptischeu Revenüen während der beiden letzten Monate haben den Erwartungen nicht ent sprochen. Es sei die Eventualität gegeben, daß der Commission nicht die versprochenen Einkünfte ge liefert worden. Das ist der schwache Pnnct. Herr Göschen macht daraus aufmerksam, daß Egvpten möglicherweise die nöthigcn finanziellen Hülss- quellen fehlen und daß an dieser Klippe alle Ver handlungen scheitern könnten. G 'gen das projec- tirte Internationale Tribunal spricht sich das Blatt sehr mißtrauisch aus, weil es schlimme Complicationen nach sich ziehen könnte. Der Geldpreis in London erfuhr in der ab« gelaufenen Woche wenig Schwankungen. Der Discont für 3 Monat-Wechsel stellt sich niedriger, aus kaum ', Proc. Die Ouartal-Gcldbedürsniste machten nur einen vorübergehenden Effect und Geld ist reichlich vorhanden. Kurze Anleihen sind zu 1 Proc. erhältlich. Der Bankausweis zeigt einige große Positionsänderungen, aber nickt sc bedeutend wie sonst um diese Zeit. Ausländische FondS empfanden die Wirkung der politischer. Nachrichten, während englische ConsolS zwar gleichfalls sanken, aber später sich wieder hoben Wie immer, wenn Kriegsgefahr droht, wird vom Continent Geld nach England zur Anlage ge sandt. Russische und Ungarische Fond« erlitt n
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