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- Erscheinungsdatum
- 1876-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187610100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18761010
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18761010
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1876
-
Monat
1876-10
- Tag 1876-10-10
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Monat
1876-10
-
Jahr
1876
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l»785 stallet, manche der ausgenommenen Lieder auS- ge'chieden, andere dafür eingestellt rc. Gegenwärtig ist über die AuSwahl und Re daction der in drei Bänden enthaltenen 608 Lieder bereit- Beschluß gefaßt und da- Lande-consistorium wird darauf Bedacht nehmen, da- Ganze nun mehr einem möglichst baldigen Abschlüsse entgegen zu führen. Die weitere Absicht geht dahin, den Entwurf al- solchen im Druck zu veröffentlichen und der öffentlichen Beurtheilung anheim zu geben, sodann nach Berlauf einer angemessenen Frist die Schluß- redaction, für welche die zu erwartenden Beur- theilungen oder etwa eingehendenEinzeler innerungen in Betracht zu ziehen und nach Befinden zu ver- werthen sein würden, zu bewirken, worauf mit Bezugnahme auf die von der Synode zu erwar tende Erklärung in der Sache wegen Einführung des neuen Gesangbuch- selbst Vortrag an die io LvLllgeliei, beauftragten Herren Staat-minister behufs definitiver Beschlußfassung zu erstatten fein wird. politische Monatschronik 1876. IX. Monat T«vte»»b«r. Fortsetzung aus Nr. 273. A. Kampf zwischen Staatsgewalt und Kirche: Erlaß einer Verordnung der preußischen Regierung, betreffend die Rechte des Staats gegen über der evangelischen Landeskirche. Agenten Margary vollständig entschädigt werden, GerichtSresorm zugesagt, diverse Beschränkungen de- Handelsverkehr- zwischen England und China aufgehoben und 3 weitere chinesische Häfen dem auswärtigen Handel erschlossen werden.— Hol land: Fortdauernde Unruhen in Amsterdam (siehe den 12. d. M). 14. Die Wirren im Orient: Gefechte bei Spuz (Albanien) zwischen den Türken und Monte negrinern, sowie bei Popovi (Bo-nien) zwischen Schutz und Genugthuuna zu verschaffen; die In-1 allseitigen Beifall, nicht minder daS große Pot- tegritat der Türkei selvst aber müsse bewahrt I pourri von Haußer: „Der Satan in Wien"; aber auch alle übrigen Stücke nahmen an der Gunst de- Publicum- Theil, da- sich Uber die neue Ein bleiben, sonst sei ein allgemeiner Krieg unver meidlich (siehe den 11. d. M ). «Fortsetzung folgt). Nachtrag. * Leipzig, S. Oktober. Dem Reich-tag-ab- geordneten Krause war in fortschrittlichen, so- den Türken und aufständischen BoSniern , ohne I cialistischen rc. Blättern der Borwurf gemacht großen Belang — Leichte Angriffe der Türken auf Alexinatz haben gleichfalls keinen Erfolg. — Der türkische Minister deS Aeußern Sasvet Pascha theilt den Botschaftern der Großmächte in Kon- ftantinopel die vom Ministerrathe aufgestellten worden, er habe bei den meisten Abstimmungen im Reichstag gefehlt Selten mag eine Mit theilung den wirklichen Thatsachen wohl so wenig I entsprochen haben, alS diese. A<S amtlichen Un terlagen ersehen wir, daß der Abg. Krause wäh- Türkei 1) persönliche- Erscheinen des Fürsten Milan in Konstantinopel, um daselbst nach ent sprechender Entschuldigung von Neueni mit der Fürstenwürde bekleidet zu werden. 2) Besetzung der 4 Hauptfestungen de- Lande- durch türkische Truppen. 3) Abschaffung der Miliz und Re duktion der Armee aus 10,000 Mann und 2 Batterien. 4) Berufung eines neuen Ministe rium-. 5) Schleifung aller übrigen Festungen und Ausweisung der aus den benachbarten Pro vinzen Eingewänderten. 6) Erhöhung de- Tri butS, im Fall die Kriegskosten nicht vollständig ersetzt werden können. 7) Bau einer von Nisch nach Belgrad führenden Eisenbahn unter türkischer 1«. Die Wirren im Orient: Erlaß eine-I Direktion; Montenegro gegenüber soll der Status feierlichen Hat des Sultans Abdul Hamid II. 'luo »vt« wiederhergestellt werden; die Mächte bestätigt alle Minister und Würdenträger in ihren werden eingeladen, die Bedingungen zu prüfen, Aemtern, verbeißt die Ausführung der zuqesagten "»t dem Versprechen, allen etwaigen Wünschen Reformen sobald als möglich, namentlich einer ' derselben in Berua aus diese Bedrnaunaen nach FriedenSbedingungcn mit; danach verlangt die I rend der ersten Session de- jetzigen Reichstage- gutcn Iustizpflege, verspricht Einsetzung eine- «AeneralrathcS und demselben verantwortlicher Beamter und erkennt alle mit den fremden Mächten geschloffenen Verträge an. — Italien: Graf Ponza di San Martinö, bekannter Staats mann und mehrmals Minister, an der Aufrichtung und Befestigung des italienischen Königreichs leb bast bethe'lligt, stirbt auf seinem Landsitz zu Dronero. RI. Die Wirren im Orient: Derwisch Pascha unternimmt einen neuen Versuch, von Albanien aus in Montenegro einzudringen. — Bortruppengesechte an der Morawa; Versuche der Türken, über den Fluß zu gehen, werden von den Serben zurückgewiesen. — Der englische Staats secretair deS Aeußern, Lord Derby, empfängt mehrere Deputationen, die ihm von verschiedenen Versammlungen gefaßte Resolutionen über die von den Türken in Bulgarien verübten Greuelthaten überbringen (siehe den 0 d. M); der Minister erklärt, daß England Alle- aufbieten würde, für die Folge derartige Sachen zu verhüten und aus möglichste Unabhängigkeit der christlichen Unter- thanen der Türkei zu dringen; anderseits ober müsse die Integrität der Türkei auch ausrecht er ballen bleiben, über welchen Punct Ueberein- slimmung unter den Mächten vorhanden sei; die Flotte werde vor der Hand in der Besikabay stationirt bleiben.— Kamps zwischen Staats gewalt und Kirche; Generalversammlung der katholischen Vereine Deutschland- zu München. — Holland: Ausbruch von Unruhen in Amsterdam in Folge der Aushebung eines Jahrmarktes. 12. Die Wirren im Orient: Vor den mit Uebermacht andringenden Montenegrinern zieht sich Derwisch Pascha mit seinem Corps wieder au- dem Gebiete Montenegro nach Spuz und Podgorizza (Albanien) zurück; ein AuS'all der Türken aus Medun bleibt ohne Erfolg (siehe den 11. d. M). — Fortdauernde Vorposten- gesecbte an der Morawa (siehe den ll. d. M); eine vom türkischen General en dwk Abdul Kerim Pascha vorgeschlagene 48stündige Waffenruhe wird vom General Tschernajeff zurückgewiesen. — Neuer Ministerrath in Konstantinopel über die auszu- stellenden Friedensbedingungen (siehe den 6. d. M.). — Kampf zwischen Staatsgewalt und Kirche: Spanische Blättrr veröffentlichen «ne Circular - Depesche des Minister- de- Aeußern an dessen Vertreter im Ausland, worin derselbe die spanische Regierung wegen der Unbilden und Schmierigkeiten, die sie den Protestanten in Spanien zu Theil habe werden lasten, zu vertheidigen sucht; er constatirt, daß der bekannte Tolerauzparagraph ll der spanischen Verfassung nach wie vor seine Gültigkeit haben werde. Duldung aller religiösen Bekenntnisse Zusage, öffentliche Kundgebungen der fremden Religionsgesellschaften außerhalb ihrer Gotteshäuser aber nicht gestatte. — Rußland: Kaiserlicher UkaS löst die polnische Kanzlei in Petersburg auf, sodaß nun Polen vollständig in Rußland einverleibt ist (siehe den 13. Juli). — Holland: Fortdauernde Unruhen in Amsterdam; Polizei und Militair müssen mehrfach mit den Dassen einschreiten (siehe den 11. d. M ). — Oesterreich: Graf Anton AuerSperg, bekannt unter dem Namen Anastasius Grün, berühmter und beliebter Dichter und Schriftsteller, stirbt zu Graz. I». Die Wirren im Orient: Gefecht bei Picla (Albanien); Montenegriner greise» mit Uebermacht eine Abtheilung türkischer Freiwilliger an, werden aber zurückgeschlagen. — Fort dauernde. allerdings unbedeutende Gefechte an der derselben in Bezug auf diese Bedingungen nach Möglichkeit gerecht zu werden. Zugleich ivird zwar kein Waffenstillstand, aber eine kurze Waffenruhe «gesagt (siehe den 5. d. Mts ). — Holland nde der Unruhen in Amsterdam (siehe den 13. d. Mts ). 13. Die Wirren im Orient: Abermalige Strcifzüge türkischer Truppen auf montenegri' nischeS Gebiet; Angriffe der Türken auf die Schanzen der Montenegriner bei Grahowo bleiben ohne Erfolg (siehe den 12. d. M.). — Gefecht bei Peulija (Bosnien); bosnische Aufständische unter Oberst DeSpotovits schlagen eine türkische Abtheilung; dagegen erleiden die Serben bei Tre- jani (an der Morawa) eine Schlappe, indem es den Türken daselbst gelingt, ine Brücke über den Fluß zu schlagen. — Irade des Sultans Abdul Hamid II. ordnet für die türkischen Befehlshaber eine lOtägige Waffenruhe bis zum 25. d. M. dauernd an (welche indeß von beiden Seiten streng nicht eingehalten wird; siehe auch den 1t. d. M ). — Circulardepesche de- türkischen Ministers deS Aeußern, Sasvet Pascha, an die Vertreter der Türkei bei den europäischen Mächten über die Friedensbedingungen (siehe den 14. d M). Eine weitere Circularnote theilt den Mächten mit, daß über die Greuel in Bulgarien eine neue Untersuchung eingeleitet und eine auS Türken und Christen gebildete Commission unter dem Vorsitz des früheren HaudclSuiinisters Sadullah-Bey des halb ernannt werden solle; strenge Bestrafung aller Schuldigen wird zugesagt. 18. Die Wirren im Orient: General Tschernajeff an der Spitze der im Felde stehenden Armee proclamirt Milan zum König der Serben. — Trotz der stipulirten nur bei zwei Abstimmungen, während der zweiten Session nur bei einer Abstimmung und während der dritten Session ebenfalls nur bei einer ein zigen Abstimmung gefehlt hat, während er bei allen übrigen zahlreichen Namensaufrufen und anderen Abstimmungen anwesend war. Hierbei ist »och zu berücksichtigen, daß Herr Krause eine "eit lang während der Reichstagssitzungen den erathungen der Steuerdeputation der Zweiten sächsischen Kammer, deren Mitglied er war, bei wohnen mußte. * Leipzia, 9. Oktober. Die „Leipziger Zeitung^ berichtet seit einiger Zeit mit be- merkenSwerther Schnelligkeit, Ausführlichkeit und „Objektivität" über die KgitationSversammlungen der Socialdemokratie. Es würde hiergegen Nichts einzuwenden sein, wenn daS Blatt, welche- da- königlich sächsische Wappen an der Stirn trägt, dieselbe Aufmerksamkeit und Sorgfalt auch dem Streben der nationalen Partei zuwendcn wollte, umsomehr alS diese nicht, wie die sociali stische, die bestehende Ordnung Umstürzen, sondern erhalten und auf gesetzlichem Wege sortgestalten will. Heute bringt die „Leipz. Ztg." einen Bericht über eine Volksversammlung, die am Sonnabend in Zwickau abgehaltcn wurde. Die Rede, die Herr Bebel dort gehalten, wird eine „sehr drastische Kritik der bestehenden socialen und politischen Verhält»iffe" genannt. Sie soll von Neuem Zeugniß abgelegt haben von „der bedeu tcnden oratorischen Begabung Bcbcl's"; die AuS druck-weise wird alS eine „gemäßigte" bezeichnet. Das Einzige, was der officleöse Referent an der Rede auszusetzen bat, ist der Umstand daß die selbe für ein Arbeiterpublicum viel zu hoch g« halten gewesen. Ueber den Inhalt wird nur ge sagt, daß Bebel ,die bekannten, in der social demokratischen Presse vielfach besprochenen An schauungen seiner Partei wiedergegeben" habe Irgend einen Fingerzeig zur Beurlheilurg dieser Anschauungen, irgend einen Hinweis aus daS Irrige, Trügerische. Verderbliche derselben suchen wir vergebens. Ein Blatt, dessen Einnahmen und Ausgaben in unserem Staatsbudget siquriren, kann nicht vorsichtig genug in der Wahi seiner Correspondenten sein. * Leipzig, 9. October. Dem Vernehmen nach beabsichtigt Generalpostmeister Stephan eine neue Einrichtung der Post für das Publicum ins Leben zu rufen. Er hat dem Berliner Magistrat die Mittheijung zugehen lassen, daß er die Vermittelung der Postanstalten bei Einzahlung und Auszahlung der in Sparkassen einzu- legendcn Gelder, sowie bei Uebergabe und Abnahme Waffenruhe (siche den 15. d. M ) doch Gefechte I der Sparcassenbücher gegen eine billige Vergütung bei Grahowo (Montenegro) und in der UmgegendI eintrcten lassen wolle. von Alexinatz; nach serbischen Berichten gehen die! * Leipzig, 9. Oktober. Wir verweisen von Feindseligkeiten von Seiten der Türken auS; an-! dieser Stelle aus auf den dem heutigen Blatte dererseus freilich auch besetzt Oberst HorvatovitS Supovatz (an der linken Flanke der an der Morawa stehenden türkischen Hauptarmes gelegen und damit deren eventuellen Rückzug aus Nisch gefährdend). — Holland: Schluß der Session der Generalstaaten. 17. Die Wirren im Orient: Fortdauernde Gefechte zwischen den beiderseitigen Vorposten an der Morawa, Vordringen der Türken auf Bob»- vichte und Jankoura Kliffura; die Serben ver Hallen sich nur vertheidigend (nach ihren Be richten). — Antitürkische Meeting- zu Neapel und Turin. — Deutschland: Eröffnung der Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Hamburgs 18. Die Wirren im Orient: Die über die Drina (Wcstgrenze Serbien-) gegangenen serbischen Truppen sind sämmtlich wieder auf serbisches Gebiet zurückgezogen (siehe den 9. d. M). — Note deS serbischen Minister-Präsidenten RisticS an die Vertreter der europäischen Mächte in Belgrad beschwert sich über Nichteinhalten der Waffenruhe seitens der Türken. — Rückkehr der deutschen Panzerschiffe Kaiser und Deutschland nach WrlhelmShaven (siehe den 23. August). — GroßcS Meeting in der City von London unter dem Vorsitz deS Lord-Mayor-, fast ebenfalls energische Resolutionen gegen die Türken und spricht dieselben in einer Ädreffe an die Königin auS (siehe den ». d. M ). — Kampf zwischen Staatsgewalt und Kirche: Consecration deS altkatholifchen Bischof- Herzog zu Rheinfclden in der Schweiz (siehe den 7. Juni). — VolkStznruhcn in Lüttich gegen die Klerikalen gerichtet. — Bayern: Publikation der Ernennung des Stift- Morawa; die Serben versuchen vergeblich bei! decan Enzler zum Bischof von Speyer und deS Krtna eine Brücke über den Fluß zu schlagen Me den 12. d M ). — Saitschar (Ostgrenze von Serbien) angeblich von den Türken unter OSman Pascba wieder geräumt (siehe den 7. August). — Deutschland: 30. Hauptversammlung de- HauptvereinS der Gustav Adolph-Stiftung zu Erfurt. — China: Unterzeichnung einer Con vention mit England (enqlischerseit- durch den Gesandten Wade, chinesifcherseitS durch den SlaatSrath Li hung-tschang) gleicht die zwischen beiden Staaten obwaltenden Differenzen auS, in dem die Hinterlasienen de- ermordeten englischen Pater AmbrosiuS zum Bischof von Würzburg. — Holland: Eröffnung der neuen Session der Generalstaaten 2tt. Die Wirren im Orient; Lord Bea- conSsielv (DiSraeli), der englische Ministerpräsi dent, spricht sich (bei Gelegenheit einer Privat- sestlichkcit) über seine Politfl in der orientalischen Frage dahin aus, daß sie allerdings zur'Zeit im Lande mannichsacb anqefeindet fei, Laß er aber im Einverständniß mit Rußland und den übrigen Großmächten eisrigst bemüht fei, den Frieden wieder herzustellen und den Christen im türkischen Reich als Extrabeilage beigefügten Fahrplan der „König!. Sächsischen SlaalShahnen", welcher mit dem 15. October in Kraft tritt. Dabei wollen wir namentlich daraus aufmerksam machen, Laß auf der Linie Leipzig-Reichenbach Eger der Mittag-zug, welcher gegenwärtig l2 Uhr 30 Minuten von hier abgeht, vom 15. October an 12 Uhr 28 Minuten abgehen wird. * Leipzig, 9. October. Der heutigen Nummer unseres Blattes liegt ein Extrablatt, enthaltend den Winterfahrplan der Muldenthal- bahn, bei. Dieser Plan tritt am 15 d. in Kraft. — In der Woche von« 24. bis 30. September starben in Leipzig 49 Personen, darunter waren 10 unter I Jahr alt. Todesfälle kamen vor an DiphlheritiS 2 und Typhus 3. * Leipzig, 9. Oktober. Wir vernehmen, daß vor «n,ger Zeit hier in mehreren Häusern deS Brühl zahlreiche typhöse Erkrankungen der daselbst wohnenden oder beschäftigten Per sonen vorgekommen sind und daß der Grund dieser beklagenswerthen Erscheinung auf die Be schaffenheit beS TrmkwafferS eine- öffentlichen Brunnens zurückgesührt wird, welcher an der ge dachten Stelle gelegen ist. Der Brunnen soll alSbaid nach dem Bekanntwerden des Vorganges geschloffen worden sein. * Leipzig, 9. October. Mit gestern hat sich die von Herrn Musikdirektor Walther neu- organisirte Streichcapelle, auS fünfzig und etlichen Mann bestehenv, zum ersten Male im großen Concertsaale de-Bvnorand'schen Etabliffe ment- «ngeführt und eine durchweg dankbare, freundliche Ancikennung und Aufnahme gesunden. ES ist Herrn Direktor Walther gelungen, da- Musikchor deS 1-7. Insanterie-RegimentS, nach dem Abgänge mehrerer Mitglieder, wiederum durch neue tüchtige Kräfte zu ergänz,n und vor Allem daS von Walther so gern gepflegte Gebiet ver Streichmusik in seltener Vollkomimnheit hier dem Publicum zu eröffnen. Bor Anem eignet sich der neue Concertfaal für Str» ichorchester, und alle Nummern beS gestrigen recht bübsch gewählten Programm- kamen aus das Vortheilhastestc zu Gehör. Die Suppö'scbe Ouvertüre zu „Ti-ieoeks et Öseolet", sowie daS Solo für zwei Violinen: „Großmütterchen" (letzteres von Direktor Waltber und Concertmeister Stolz vorgetragen), s«nden richtung in der anerkennendsten Weise auSsprach. Diese Concerte werden übrigen- von jetzt au regelmäßig jeden DienStag, Freitag und Sonvtag Abend- wiederholt werden. Am Sonnabend den 4 November wird in der Centralhalle der feit Jahren zu den willkommensten gesellschaftlichen Vergnügungen unserer gebildeten bürgerlichen Kreise gehönge MartinS-Schmau-stattfinden. Derselbe hat sich immer den Charakter eine- Familienverein» gewahrt, wo Fröhlichkeit und Gemüthlichkeit Hand in Hand gingen, und so wird e- ihm. in Anbe tracht der zu erwartenden genußreichen Stunden und der freundlichen Erinnerungen, gewiß auch Heuer nicht an zahlreicher Theilnahme fehlen. — Einem großenTheil unsere-Theaterpublicum- ift eS jedenfalls von Interesse, etwa- Authentische» über die Erfolge mehrerer früherer Mitglieder der hiesigen Oper, welche gegenwärtig am Ham burger Stadttheater engagirt sind, zu erfahren. Die Hamburger Blätter bezeichnen Fräulein Mahlknecht und die Herren Gura und Ehrke alS daS „Leipziger Künstler-Trifolium". In der Oper „Don Juan" hat dasselbe glänzend durch geschlagen. Das Hamburger Publicum ist be kanntlich sehr schwer zu besricdigen und eS bedarf der größten Anstrengung der dortigen Theatcr- direction, wenn sie in der Gunst desselben bleiben will. Der Theaterbesuch ist ein äußerst günstiger, das Interesse für da- Theater nimmt von Tag zu Tag zu und das Verhältniß zwischen Publicum und Künstler ist ein ungemein angenehmes. DaS «leipziger Künstler-Trifolium" soll sich daher äußerst wohl in Hamburg befinden. Man schätzt an demselben die echt künstlerischen Leistungen, welche e-, frei von .Brüllen und Couliffenrcißerel", dem dankbaren Publicum bietet. Der Baßbusso Ehrke hat sich eine glänzende Position errungen, und über Herrn Gura schreibt der ausgezeichnete Refe rent der .Hamburger Nachrichten" Worte der höchsten Anerkennung, ja wahrer Begeisterung. Sowie die von hier geschiedenen Künstler ihr Leipzig auch heute noch schätzen und lieben, so wird gewiß auch vielen ihrer hiesigen Verehrer die Kunde wohlthun, daß die wackeren Darsteller sich so schnell eine neue und angenehme Heimath zu begründen im Stande waren. * Leipzig, 9. October. Wie auS Wien gemel- det wird, ist daselbst in der vorgestern stattge habten SchwurgerichtSverhandlung der bekannte I)r. Springmühl, der wegen Beleidigung deS deutschen Kaiser- und des Fürsten v. Bismarck angeklagt war, von der Anklage wegen Belei digung des deutschen Kaisers sreigesprvchen, da gegen wegen Beleidigung des Fürsten v Bismarck zu einer dreimonatlichen Kerkerstrase verurtheilt worden. * Leipzig, 9. October. Nachdem Versuche ein zelner Estcnb'hnen betreff- der Zweckmäßigkeit der Gasbeleuchtung in den Perso n en wag e n der Eisenbahnen ein güust'ges Resultat er geben und namentlich eine Explosionsgefahr nicht hat bemerkt werden können, wird damit in größe rem Maßstal e praktisch vorgegangen Die Direc- tionen der Berlin Potsdam Magdeburger. Braun« schwezrer, Westfalischen und Bergisch Märkischen Balm ..''l.'eii beschlossen, die Gasbeleuchtung in den <'"«m Aachener Courier- und Schnellzügen demnächi« rinzi-kübren. * Leipzig, 9. October. Mit Bezug auf die in der letzten Nummer d«S Tageblattes erivähnte Dresdner Kellnergeschichte theilt unS ein hiesiger Bürger folgendes Leipziger Sciten- stückchen mit: „Warum in die Ferne schweifen, wenn daS Gute liegt so nah? Aus der ersten Seite der ersten Beilage heutigen Tageblattes lese ich von der Vorsorglichkcit eine- Dresdner Kellners. Auch unser liebes Leipzig bat ein derartige» vor sorglich«- Wesen, und zwar in der Person einer Verkäuferin in einem Kuchcnbäckerladcn aufzu- weis.'n. Ich beabsichtigte nämlich vor einiger Zeit daselbst und noch dazu Sonntags, in meinem besten Sonntagsstaate, für mich und die Meinen einige Stückchen Kaffeekuchen zu kaufen und zeigte der Verkäuferin, von welcher Sorte ich zu haben wünschte Bevor dieselbe jedoch abschnilt, warnte sie mich vor meinem Leichtsinn in der so schweren Zeit, mit jedenfalls ebenso bedeutungsvoller, wenn auch freundlicherer Miene wie jener Dre-dner Kellner, mit den Worten: „Der >8 aber deier!" Es kostete nämlich daS Stückchen 15 Pfennige deutscher ReichSwährung." )) Leipzig, 9. October. Gestern Nachmittag kam abermals hier am Grimma'schen Steinweg der Fall vor, daß ein kleiner Knabe durch den Biß eines Hundes inS Bein verletzt wurde. Der Hund trieb sich ohne Maulkorb umher. — In Auerbachs Keller suchte in vergangener Nacht ein Gast ohne Bezahlung seiner Zeche durchzubrennen. Er drückte sich heimlich da von, war aber kaum oben aus der Straße an gelangt, als er sich von dem aufmerksamen Kellner verfojgt sah Da ging eS an eine schnelle Flucht nach dem Markt durch die Meßbudeu, in deren Labyrinth der Flüchtling sicher zu entkommen glaubte. Aber er hatte die Rechnung ohne den Wirlh gemacht. DeS Nachts werben die Durch gänge durch die Bubenreihen durch vorgeleqte Bieter versperrt. Die- hatte der AuSrcißer nicht bedacht. Blindlings daraus losrennend, warf er verschiedene dieser Breter um, die mit Krack' und Gepolter ausS Pflaster niederschlugen. wodurch natürlich sosoit die Budenwächter herbeigelockt wurden Diesen siel der Flüchtling in die Hände. Zwei Budenwächter hielten ihn fest und brachten ihn nach dem Naschmarkt. — Abermals hat sich heute Morgen der traurige Fall einer Selbstentleibung hier ereignet. Än seiner Wohnung in der Georgenstraße erhing sich
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