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- Erscheinungsdatum
- 1875-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187511093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-11
- Tag 1875-11-09
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Monat
1875-11
-
Jahr
1875
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»DrrSdvr Hrrr »d». KL«h«r ig. Krau »ltruburg. H«rr E. a Drr«d«. tz. Arial. j t» krgau. «g»-r/,o. «ds, a»ch ^8- »»DE«, ». Erfolge. ansprucht, ausgestellt r dev bi« enen kost» erthttrmen e au« den liegenden tervrochen gultrende» s. Haupt- r Z«t die «presse, dev wird, »Lßig an, Anzeiger" i hat be- da« Hau- ackel" und ntersageu. rrv dieser sehe« von Zirth« — Etadt in i mvßten. ine ebenso n e« aber te" dargc- tzastwirthe en hörten, oartev, ob »tete, al« will; mit j nur Lob cer Wendt inal für Male auf mgebracht. r Signal- stthuevden aen Säule Dach de« »en, Züg en Draht- Druck an st die Lust >en Sperr- kchläge in ^ug oder »ffe«, »elcbe eine Blech kapsrl ner einige n Flamme, t schwung- l ist de« eicherdt, die fünf- Ichem seine ar auf der r dev Ge- lge erhielt, er Carlo« de« Krov- l Jubilar« omponisten »a? Hört hatte eine ! trotz alle- chen. Sie r Berdacbt »seS. Ob. ie Unschuld Kleidunp«- v den. Da v Chigrwu r that die« r berge auf Pier — es tmarckvote. so könne» U» Rhein Koschaqrcu e» Masse« r ist eine HÜrinai- »» 2. No- eruvg der- >e »»«- iß ev. «iv ovember tber «er nt «ber or. e Lieferung enotniß z» auf de» Vinte Seilage M Lchzigrr Tageblatt und Anzeiger. Briefkasten. Berstend des Vereins gegen Impfzwang. hier GS ist nicht «de» sehr »vsttudig, daß mau ua« »utraut, «tr hätten Bircho« «me and«« «rußeruug in d«n Oiuud gelegt, al« er wirNich vnSffeatlicbt hat Sr er NLtt ausdrücklich »ud »örtlich iu der Bvsstscheu Zntuug, di« »gitation geaeu di«Schutzimpfung mtt- tilSLymph« vdvLuhpockru sei riuesiuulose. Schlage »a« doch dir bete. Nummer de« grnauuteu «laKS uach uud überzeug« man sich, eh« mau sich rutschließt uiedrigr VrrdSchnguugeu gegen uuS au« ivsprecken. 5 Elaste 88. König!. Sächs La»de«-Lotlerie. Gezogen iu Leipzig den 8. November 1875. 87988 39000 bei Hru. Moritz Schubert in Dresden. 56359 1500« - » A. Grneis in Dresden. 63916 5000 » - Heinrich Seysterl in Leipzig. «8K85 5000 - - I. «. Thierfelder » Söhne in Neutircbeu. 7785! 3000 » - Wild. Koch jao. in Jena. 35331 3000 . - Hugo sttitzsch« iu Döbeln. 41834 3000 - - A. Geneis iu Dresden. 93818 :u-t>0 . . F. L. Schröder in Plauen. 78238 3VVV - . Beruh. Morell in Lhrmuitz. 9845 399V » » Franz Kiud in Weimar. 59819 3000 » - I. A. Thierfrldrr L Söhne in Neukirchen. Rr. 47651 88516 89688 92986 95447 54582 75364 98620 4V857 49675 7646 62252 17888 67463 4222! 75732 39233 24837 81854 16306 6V541 25278 48624 64648 81647 85781 «Oll. 3VVV 3000 30VV 300« 30SV 3000 3000 3000 3000 3000 3000 3000 300'» 3000 8000 8000 3000 3000 3000 3000 3000 3000 3000 3000 3000 3000 Gewinne ü Hau»I,<l»llrtltciikN. bei Hrn. Ernst Hmckelmann in Glauchau. » » Arthur Gretfchel in Zwickau. - - Eduard Nlyicht iu Schneeberg - - I. Ehr. Schubert in Leipzig. - - L. Boysen in Ehemuch. - - Franz Kind tu Leipzig. - - L. E. Trvegrl in Schleiz. - - L. S. Trvegel in Schleiz. - - Gustav Schilling in Dresden. - - L. G. Brückner in Noßwein. - - OSwald HLdrr in Meerane. - » Albert Kuntze in Dresden. . - E A Trtznrr L Sohu tu Burgstädt. - - Ehr. Lonr. Krapp« in Leipzig. - - Hugo Nitzfche in Döbeln. » » G. E. Hrhdemann iu Bautzen. - - Ferd. Lommatzsch in Altenburg. - - ». Boysen in Ehemiiitz. - » Adolph Simon in Eoburg. » - Larl Böttcher in Leipzig. » - Albert Kuntze in Dresden. » - I. A. Thierfrlder L Söhne in Neukirchen. » - T. F. Schulze jun. in Leipzig. - - E. E. F. Meyer ,n Geitham. » - Herrin. Kreßner in Altenburg. » - H.MannSfeld in Schwarzenberg. 1000 «ark auf Nr. 1394 2219 4213 7010 7683 8139 11200 11604 13875 15223 17687 18054 18311 21567 22516 25371 29353 43607 44761 48275 48679 49496 56935 60487 61127 68471 67967 73290 76024 76441 78943 79885 82559 83127 84572 86377 87178 87871 90277 90507 90898 91939 92776 93854 95862 96491 98942. Gewtnne a 500 Mart aus 4tr. 706 2195 4513 7816 9878 12239 12310 15838 17212 17432 20840 25412 31401 33291 36714 38827 42033 43073 44977 48484 48520 52042 56II5 56449 61989 64393 6507» 66788 67990 71497 71565 72470 74942 79602 80503 82910 85160 86462 88379 91004 93K38 94035 94O84 95853 97416 97873 97973 98669. Gewinne « 800 Mark auf Nr. 1133 1322 1366 1692 5133 5175 5232 6014 6613 6759 7526 7730 8246 9299 9409 11191 11788 12509 ,2749 13680 14378 15231 15919 15952 17347 17790 18044 18203 18325 18643 21617 21627 21644 22821 23423 23695 25610 25617 26379 26796 28644 29134 30384 30420 31301 31496 3192« 34607 34661 35418 35604 35705 35900 37286 37393 38015 38347 42084 42436 45326 45576 45588 45911 45961 46624 48984 48998 48549 49251 49511 50559 51633 51694 52652 54673 54948 55225 55762 56243 56497 57610 58760 6,881 62217 63583 63742 64330 64773 65153 68121 67365 67753 67921 69229 69476 70387 70689 7090271127 71275 71362 72047 72048 72312 72489 72560 75118 76505 76763 76886 77842 78785 78798 79467 80571 80577 81247 81380 83038 84573 85580 87020 87065 88631 89659 SI466 91775 92662 93451 93752 95457 96853 97970 99106. Telegraphische Depeschen. Madrid, 7. November Die avf heute ein- berufene Versammlung der Constitutiouellen unter der FUHrvng Sagasta'S war sehr zahlreich besucht Sagasta erklärte, daß seine Partei das Kömg- thum Don Alfonso's acceptire und die Constitution vom Jahre 1869 begehre, die im Geiste der September-Revolntion verbessert und »«gestaltet werden müsse. Die Versammlung beschloß, an den Wahlen nicht theilzunehmen, wenn diese mcht vollständig fre' sind. Konstantinopel, 7. November. Der seit herige türkische Botschafter in Wien, Rasttud Pascha, ist zum Minister der auswärtigen An- gelegenheiten ernannt worden. Petersburg, 7. November. Die meisten russischen Blätter reproduciren die Journalartikel der auswärtigen Presse, zu denen die im ruf st chen „RegierunaSanzeiaer" veröffentlichte Er klärung über die Ereignisse auf der Balkanhalb insel Anlaß gegeben hat, und besprechen dieselben in günstiger, beifälliger Weise. VolksunrUchastliches. Finauzirller Wochenbericht. Die letzte Woche verlief zwar im Ganzen ruhiger als die »orangegauoene, aber irgend ein Stimmungswechsel hat sich nicht vollzogen. Deckungen der Contermine bildeten den eigent lichen Moment, der den Eoursen zeitweilig zu gut kam. Live spontane Kauflust trat nirgend« deutlich und im größere» Grave hervor. Die erste Hälfte der Woche (ea« Sonntagsgeschäft brachte eminente Rückgänge) zeigte auch nicht die geringste Anregung. Der Ablanf der Liquidation iu Part« ohne offenbare Katastrophen veranlaßt« die Contremine zu einigen Deckungen, welche da« Steigen der Course der SpeculutionSpapiere zur Folge hatten. Auch wurden einige Ankäufe von Eisen- bahoacrien vollzogen. Jndeß die Anstrengungen, welche in Part« gemacht worden waren, um keine weiteren Unfälle auskommen zu lasten, waren be kannt. Die erlittenen Verluste, wahrhafte und bleibende EapitalSschwächungen, find zwar nicht weg- zuschasten, aber für die Börsenzwecke genügt, daß die Verblutungen im Stillen stattfinden. Wie e« in Wahrheit in Pari« stand, zeigt da« Weichen der Course nach der Liquidation, al« man den Schein nicht mehr nölhig zu haben glaubte. An den deutschen Börsen oder, bestimmter gesagt, an der maßgebenden Berliner Börse, begann der Her- »ntergang der Course aus allen Gebieten von Neuem und ein einziger Tag löschte alle CourS» besterungen der Woche au« ES muß aber von höchst abschreckender Wirkung sein, daß auch der Ankauf zu niedrigst scheinenden Coursen noch Schaden bringt. Wo soll da da« Publicum den Muth herbe kommen sich ferner mit Lctienkous zu befassen? Die Börse ist vollständig ohne Ausnahmskraft. Die Geldmächte legen die Hände in den Schoß ; gezwungen oder freiwillig, kommt aus Dasselbe hmauS. Wenn Da« so sortgeht, stehen sehr schlechte Abschlüsse der Ereditbanken zum Jahre«» schluß in Aussicht, und dieser Nmstavd wird wtcherum in den Eoursen eScomptirt. Der Eour« der Berliner Di-conto-Gesellschaft, so tief er bereit« stand, sank noch weiter Alle Widerstandskraft, welche sonst diesem Papier zur Seit« staud, scheint verschwunden, und man wird an die Zeiten erinnert, wo der Cour« unter Pari netirte. Un« liegt jede Meinungsäußerung fern. Wir haben nicht in die Bücher geblickt und besitzen also keine Kenntuiß der wahren Lage de« JuMtut«. Da« kindische Vergnügen, welche« sich die Gpe c»lauten mit der Wiederauserweckung der Tren- uuntzS-GerÜchte der Lombarden machte, dauerte nicht lauge. L« ist eine kleine unschnldige Spielerei. Ein Berliner Berichterstatter meint zwar, daß gegenwärtig kein Geldbedarf herrsche und die stattfindenden Verkäufe bloße Angstverkäufe feien. E« ist aber unmöglich, nach allgemeinen Annah men hin ein positive« Unheil zu fällen. Wer kennt die sveciellen Verhältnisse? Dabei ist zu bedenken, daß e« nur de« Angebote« kleiner Sum men bedarf, um die E»»rse ansehnlich zu drücken. Au den kleinen Börsen tritt freilich diese Wir kung um so drastischer hervor Der Leipziger CourSzettel zeigt folgende Wochen rrsultate ewiger Hauptaetieusorten: Nltenburg-Zeitz Ausstg-Teplitz Böhm Nordbahn Buschtiehrader A - v CvttbuS-Großevh Ln^jg. Dresden Leipz. Liwdit ISO Leijq. Bank Nv Leipz. Lassender«!, unverändert. Lnpz DiSc-Gesellsch 71.75 Leipz. Vereinsbank 7» Leipz. «echSlevbank 68 Sächsische Bank n» 30. Octsbrr « Novbr. 1«2,«0 104 P. SS S2 S. 44 43 P. 5V 51 G. 24.50 24 V au unverändert. 140,50 144,75 bez NS bez IVS.LV b«, « 7V bez G. 7K 66.40 bez. G 117.25 S. Die Prioritäten zeigen mehrfach kleine Rück gänge. Dux-Bodendacher, namentlich 2. Emission, sind gestiegen, ebenso Rudolsbabnpriorikäten. Wie sich von selbst versteht, handelt e« sich bei diesen Notirungen um höchst geringfügige Umsätze. Ueber die allgemeinen Verhältnisse haben wir un« bereit« genügend ausgelaflen. Abgesehen von den unklaren politische» Verhältnissen i» Orient, setzten die »rierfrenlichen Nachrichten, welche in der Woche vorher einen so schlimmen Eindruck gemacht hatten, ihre Wirkung fort, indem mehr Detail« bekannt wnrden, welche deren Umfäng- lichkeit in deutliche« Licht setzten. Die hieran« geschöpfte Erfahrung, daß jeder verstoß gegen die Grundsätze der Solidität, mag er auch von augen blicklichem Gewinn begleitet sein, späterhin sich rächt, daß trotz aller angewandten Künste die Wahrheit sich endlich Bahn bricht, verfehlte bei den jetzigen Verhältnissen ihre deprimirrnde Wir kung mcht. Die »„gemessene Creditwirthschast hatte lange so Manche« gehalten, wa«, auf morschem Grunde ruhend, dem Untergänge ge weiht war. Ein GtrouSberg hatte noch Credit gefunden zu Preisen, die offenbar den Bankerott anzeiglen, weil man auf seinen Glücksstern baute. Der Nimbu« aber, jener Glaube vom Hörensagen, spielt in der Geldwelt, wie überall, eine große Rolle, verursacht viele Täuschungen und den davon Betroffenen schwere Verluste. Die Differenz zahlungsstockung, welche bei dem Träger de« Namens einer der schlechtest berüchtigten Grün- dungSfirmeu zum Ultimo in Berlin eintrat, gehört gleichfalls dahin. ES war nicht möglich die un erbittlich« Logik zu verkennen, welche, Über daS Zufallsspiel der Börse hinwegschrettend, mit eherner Schrift im Schicksalsbuche sich eingrub. Die auswärtige Umschau finden die Leser an anderer Stelle. Wir wissen wohl, daß unsere Berichte Diesem und Jenem längst ein Dorn im Auge sind. Ihre Berrechuuugeu stellen sie nicht auf eigene Schuld, sondern möchten gern Andere dafür an- klagen. Sie bilden sich ein, daß ein Journal- artikrl im Stande wäre. Etwa« gegen den Lauf der Dinge zu vermögen. Einst, al« da« Publ» cum. verblendet von Gewinnsucht, allen Bethö rungen, mochten sie noch so albern sein, willig da« Ohr lieh, da war die Presse mächtig, weil sie dem Wahnsinn Vorschub leistet«. Alle, welche ihre Stimme dagegen erhoben, sprachen in den Wind. Jetzt erleben wir die Umkehr. Alle Versuche, gegen die Reaction sick zu stemmen, durch Beruhigungsartikel, durch die Locktöne befreundeter Journalistik da« Publicum an die Börse zu ziehen, versagen ihre Wirkung, weil Die. welche Effecten verkaufen müssen, um sich Gelb zu machen, sich mit Hoffnungen nicht abspeisen lasten können; weil da« Public»« an seinen Einnahmen so enorm eingebützt hat, das e« kein Geld für die Börse übrig besitzt, »ud die jenigen, welche Mittel haben. Anlagen in Actien scheuen ; vor Allem aber ist e« dl« vollständige AnsnahmSimpoteuz der Börse selbst, welche die selbe derovtirt. Ohne alle persönliche Lheilnahme an den Bör senschicksalen, ja innerlich ihnen aanz fremd, waren wir eben deswegen und mit Hülse langjähriger Erfahrung in der Lage, un« von Anfang in Opposition gegen den Börsen- und Gründnngt- schwiudel zu setzen, welche so »ugemeffeue« Un glück gebracht hat. Wie richtig wir den Pul« b«r Zeit gefühlt, wie wir »n« durch all« künstlich herbeigesührten Episoden nicht irre machen ließen zeigen die CourSzettel der letzten Jahre. So Manche« wnrde «nu im Lause der Zeit a, plant, »m eine Einwirkung ans unsere Berich ». s. w. z» erlangen Man mochte gern daß da« Publicum Nicht« von der allgemeinen »ud speciellen Lage vernehme, al« wa« die abhängige Presse täglich vorbrachte, »av da« Geheul »m Staatshülfe, nach Aushebung der Baukacte wurde aucki iu d. B. angestimmt Man mochte gern, daß wir den wenigen Raum welcher nn« zu Gebote steht, mit Berechnungen über den Geschäftsverkehr der Localzetteldanken (bekanntlich hört in wenigen Wochen da« Noten- geschäft ans), mit Wahrscheinlichkeitsberechnungen von Eisenbahndividenden in Concurrenz mit einem Berliner Blatte, welche diese« unfruchtbare und erfolglose Geschäft zu osficiellem Zwecke der Eouponablösung versuchen muß, und dergleichen unschuldigen, überflüssigen Dingen mehr au«- üllten, wodurch unsere Artikel, al« allen Inter esse« entbehrend, bald zu einer gleichgültigen, nicht weiter beachteten Lrctüre zusammengeschrumpft wären. In Wahrheit würde un« Niemand Glauben chenken, wenn wir die Situation ander« schil- drrten al« sie ist; wenn wir Papiere empföhlen, die e« nicht verdienen; wir Uesen Gefahr al« Be- lochene angesehen zu werden, ohne den Spe kulanten irgend einen Nutzen gebracht zu haben. Den Verhältnissen gegenüber, welche sich au« großen Motiven entwickelt haben, ist der Einzelne ;anz ohnmächtig. Seine Stimme ist Null Die Course werden aber in Berlin gemacht. Da« Publicum, von dem unzählige Zuschriften bezeugen, daß wir e« auf unserer Seite haben, mag darau« erkennen, daß e« auch für den voll ständig unabhängigen, durch Nicht« bestechlichen Berichterstatter nicht so leicht sei, ihm die Wahr heit über die Dinge an der Börse zu sagen. Diese Wahrheit ist aber für un« eine Pflichter füllung, welche un« allein einigermaßen über da« Herbe der Aufgabe, abgesehen von der humori stischen Seite, die sie bietet, trösten kann. Bald plant man Die», bald Jene«. Wir werden keinerlei Notiz von dergleichen nehmen, überhaupt darauf nie wieder zurückkommen. E« ist eben nur wieder ein Zeichen de-Antagoni-m»S der exclusiven Speculan- tev kreise gegen die neuen Verhältnisse, wie 'e« überall zu Tage tritt. I« der Entgegnung der Provinzial- correspondenz aus die Anforderungen nach Staat«- hvlse liegt auch unsere Antwort mit eingeschloffen. Al« der bekannte ReichStagSabgeordnete seine so genannten Enthüllungen über Eisenbahn-Grün dungen unternahm, di« eigentlich aber keine waren, beschuldigte ihn die dienstbare Börsenpresie, er sei schuld daran, daß keine neue Eisenbahngesell- schast sich bilde, weil er den Schwindel ausgedeckt habe. Die Erbitterung getäuschter Gewinnsucht, blind gemacht, sichte nach einem Vorwände, um daran Ihre Wuth au-zulassen In Wahrheit hatte sich die Maschinerie vorher schon ausgeleiert E« zeigte der Vorgang aber wiederum, wie zwischen gewissen Kreisen und der unbestechlichen Presse jede Brücke abgebrochen war. Da« Zu spitzen der Verhältnisse hat diese Kluft noch er weitert. AuSznfülleu ist sie nicht. Zum Schluß wollen wir der Börse sagen, wie sie da« Publicum wieder gewinnen kann. Sie schaffe sich einen recht großen Sack mit Geld an kaufe willig, wa« ihr von Effecten angeboten wird, obue irgend wie r» feilschen, «nd behalte e« vorerst; sie gehe selbst also de» Publicum mi gutem Beispiele voran. Da« Uebrrge wird stö später finden. Verschiede«-« § Au« der Fremde. Au« Pari« schreib «au: Bereit« sangen die Wehen der nmern Politi wieder auf die Eonrse z« wirken an. Die letzten Atstimmnngeu der Kammer lassen eine schwierige Session vora»«sehen. Dabei sind die äußere» politischen Angelegenheiten dnrchau« nicht in der Beschaffenheit alle Beunruhigung z» beseitigen Die nene Stellung Rußland« zur Türkei macht einen lebhaften Eindruck, »nd erregt die Besorg uiß von zukünftiger Complication, von einen Cre- scend» der Verwickelungen, welche sich vor der Hand nicht absehen läßt. Die Gpecnlation an der Börse ist daher, wie leicht erklärlich, verstimmt, die Geschäfte sind eng begrenzt »nd die Reserve ist allgemein Jndeß hält sich die Rente immer hin gut Die Liquidation der französischen Werthe wurde durch die vorhandene Geldfükle unterstützt D«S Hauptinleresie lag freilich in den Türken und Peruanern. Enorme Verluste wurden dabei erlitten, aber die Verpflichtungen wurden alle geleistet. Nach der Liquidation ging der Cour« der Türken bi« aus ca. 24 zurück Die Inhaber von türkischen Fond« erfahren eine neue Täuschung, indem durch da« eben erlassene Gesetz da- anfäng liche Verspechen derart »mgewandelt wird, daß die für die nicht bezahlte ZinsenhLlste auSgegebenen Obligationen erst innerhalb 40 Jahren getilgt werden sollen, nicht wie e« erst hieß: in 5 Jahren. Der Bericht der Peruaner gründet sich daraus, daß die Eontrahenten de« Guanogeschäft« (die Gruppe der Loeibtb gäubrale) keine Theilneymcr inden. — Hinsichtlich de« SecundairnetzeS sind einige intcresiante Thatsachen zu melden. Nach dem der provisorische Coutract zwischen der Nord- >abn und der Lille-Valencienne«.Bahn abge- chlosien worden (infolge deffcn di« Bond« der etztern Linie stark gestiegen sind), berichtet man von der Bereitwilligkeit der Regierung, dcrCharcn te- Gesellschaft Beistand zu leisten, indem man sie mit Hülse der Garantie dem großen Netze ein verleibt. Bleibt die Frage, waS die Kammer da- » sagen wird. Auch'der Contract zwischen der Rordbahn, der Lille-Valencicnne« und der Nord ost muß vor die Kammer kommen. Die Actionarre der letzteren Bahnen haben nur eine sehr de- 'cheidene Reute »nd erst nach langer Zeit zu erwarten. In London machte die Einstellung der be deutendsten Eisenwerke de» Norden«, der von öolekow. wegen Mangels an Aufträgen, Aus- ehen. Das giebt einen Beleg von der Stagnation n dieser Branche. Die deutsche RcichSregierung zat in der abgelausencn Woche die bedeuten ve Summe von 784,000 Pfund Gold von der Bank ogen. Da« Stocken der Kohlen- und Eise-- industrie hat die Folge, daß da« Angebot von Wechseln nicht de« Angebot de- fälligen Capital« entspricht. Russische Fond« sind mehrere Procent gefalle». Türken, TsyPter und Peruaner wurden mltgezoaen. Der Markt für au-wärtigc Fond« ist so schwach, daß ein geringes Angebot hinreicht, die Course beträchtlich zu werfen. Englische Eisenbahnen waren weichend; man realifirte den Gewinn au« dem letztwöchentlichen Steigen; auch war man wegen der politischen Nachrichten ver stimmt. Nu« Amsterdam weiß ein Correspoudent viel von der Vorliebe der dortigen Capitalisten für deutsche ReichSbankantheile zu erzählen. Sie sehen die Actien der Niederländischen Bank mit 240 Procent notirt, und meinen, daß auch die Antheile der Reichsbank auf 200 kommen möchten, wenn man sich nur Zeit nimmt, daraus zu warten. Außerdem richtet sich die Aufmerksamkeit auf die rheinisch.westfälischen Eisevbahnactien, da in holländischen Vahnactten eine lohnende Anlage nicht mehr existirt. Seitdem die Regierung den Vau aller nöthigen neuen Linien für eigene Rechnung beschlossen hat, ist noch dazu au neue Emissionen nicht zu denken. Die Schweizer Börsen wurden von be deutenden Rückgängen der Course heimgesucht. Mehrere Fallimente erregten da« Mißtrauen der industriellen »nd kommerziellen Kreise. Die ver schiedenen Creditbankactien wurden mehr oder »euiger stark mitgenommen Ebenso erging e« den Eisenbahnaetien. Biel Capital geht auch in der Schweiz an übelberechneten Gründungen ver loren, die man durch Liquidation zu beseitigen sucht Dagegen scheint die internationale Ge sellschaft für Bergbahnen noch einige Zeit >hr klägliche« Dasein fristen zu wollen. Wenigsten« hat die Generalversammlung den Auflösung«- antrag seiten« einiger Actionaire abgelehnt, welche nun die Gerüchte anzurusen aedeuken, indem der Verlust von mehr al« der Hülste de« Actiencapital« notorisch sei. Mußte doch der Präsident der Gesellschaft selbst gestehen, daß bci einem Covcurse über die Schulden hmau« schwer- . lich etwa« erhältlich sei. I In Oesterreich sind e« gleichfalls die Bank ier tien, welche einer eminenten Entwerthung
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