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Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. Lkvactt»« und Srpktilio» JohanniSgasse 33. Lrrantwortlichrr Rrdactrur 3r. Hüttner in Reudnitz. Sprechstund, d. Redaction Bonntitag« von 11—l! Uhr SiachmiNLg« von «—b Uhr. 1 ' " nähme der für die nächst- 'rnde Nummer bestimmten !zi irrste an Wochentagen bis 3Uhr Nachmittags, an Sonn- unt Festtagen früh bis Uhr. In > »Filialen für Zns.Annahme: Lttc stlenim. UniversitLtsstr. 22, LyM Löfche. Hainstr. 21, part. nur bis VL Uhr. Anzeiger. L>MU für Politik, Lvlalzeschichte, Handel-- und GtschWverkeh«. Auflage 13,500. ^donntwcnlsprci, viertelj. 4^/,Mk., lncl. Brinqcrlohn 5 Ms, durch die Post bezogen 6 Mk. Jece eiuzelile Nummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefördcruug 30 Mk. mit Postbesörderung 45 Mk. Ziistrale igcsp. BourgeoiSz. 20Pf. Größere Schriften laut unserem Prelöverztichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Lkciaiiit» iniler -ein Lrdastioiirflrich die Lpaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Lrpcdillon zu fanden. — Rabatt wird nickt gegeben. Zahlung praoiniinoranela oder durch Postvorschuß. M 2S6. Sonnabend den 23. Oktober. 1875. z. mV». pt.,.x.' kr». » leo. > m.vx 4», ,. o g. Nt e l). e v - I 4'/. Zur geMigen Beachtmg. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 24. Oktober nur Vormittags bis 1,9 Uhr geöffnet. LxpesIßK«»» U VüUUeblntte«. Bekanntmachung. Der a« LS. Oktober d. I. fällige zweite Ler«t» der Gewerbe - ««d Perfomdl- ff euer ist nach der zum Gesetze vom 25. Juni vor. Jahre- erlassenen NuSsührnngSverordnnng vom 29. »efl. MtS. «ach eine« halbe» JahreSbetrage zu entrichten, »nd werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch anfgefordert, Ihre Steuer- betrage für dtefen Lerwt» »ebst de« städtische» Gefälle», welch« letztere 1) — 80 a»f je et«» »oll» Mark des sährltche» Ratafterfatze» det de» Bürger» »»d alle« f»«st «tt «Ludest«»» 8 volle» Mark jährlicher S1e«ee ««d darüber beigezogeue» Perfo«»«, sowie 2) — -L 40 ^ auf je et«< volle Mark de» jährliche» Katasterfatze» bet de» »utrr I) nicht «tt betroffen,»« Sch«tzverwa«dte» betrage», bi» späteste«» löl Tage «ach de« genauste» rennt« a« die Stadt- ste»er.Gt«»ah«e allhier — RitteMaße 15, Georgenhalle, 1 Treppe recht- — pünktlich ab- zusühren, da nach Ablaus dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintretrn müssen. Hierbei werden die hiesigen Principal«, Meister »nd sonstigen Arbeitgeber veranlaßt, bei Ver meidung einer Ordnungsstrafe von 3 bis 15 all« seit de« I. Tenui» d. I. vorge- ga»ge«e« Verso»alverä»der»«ae« vo« solche» «tt «i«deste»» 3 u»d darüber »erso«alste«erpstichttge», sowohl e«tlaffe«e» wie et«gestellt«n Gehülfe« re. bt»»en 8 Tage» bei vorgenannter Recepturstelle schriftlich und portofrei anznzeigen, woselbst auch For- mnlare dieser verändrrungsanzeigen auf verlangen zu verabreichen find. Gleichzeitig sind die von den Kirchenvorständen r« St. Thomä »nd St Nicolai bereits anSge- schriebenen Eteuerzuschlägc von den dieser Abgabe verfallenden Gewerbe - »nd Personalsteuerpflichtigen «ach Höhe vo« 7 auf je et«e volle Mark der jährliche« Staat»ste««r «tt z» entrichte», ferner Reclamationen binnen 3 Wochen und spätesten» bi» zu« 18 Gove«ber d. I. >ei Eingang- gedachter Stadt-Steuer-Einnahme schriftlich wie portofrei anzubringen. Leipzig, den 11. Oktober 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. -och. Taube. Bekanntmachung. Wir haben beschlossen, den Zuschlag der am 28. Lugu,. d. I. zur Bermiethung versteigerten EafL- »»d -lestauratto«»loealttät-« de» «eue» Stadttheater» adz«leh»e«, ent» laffe» deshalb fä««tltche Bieter in Gemäßheit der Bersteigerung-bedingungen hiermit ihrer Gebote und beraumen zugleich zu der vo« L. Septe«ber 187« ab auf S Jahr« an den Meistbietenden zu erfolgenden Ber«teth«ng der obengedachten Loealttäte« de- Safv mit Lo«dttor«i und der Gestauratio» in den beide« Pavtllou» de« «rue« Stadttheater» nnschließtich de- Büffet» und der Lerraffe nebst Hergolaplützen hinter dem Theater ander- veiten versteigeruugStermin a« Gath»stelle auf Do««er»tag de» 8. Go»««ber d. I. Bor«ittag» LL Uhr m, indem wir zur Uebernahme eine» derartigen Etablissement» aeetffuete Miethlustige, welche ich aus verlangen darüber sowie über ihre persönlichen Verhältnisse «nd Zahlungsfähigkeit genügend auszuweisen haben, hierdurch auffordern, fich im versteigerungstermine pünktlich znr angegebenen Stunde einrufinden «nd ihre Gebote rn thnn. Die Versteigerung wird geschlossen werden, sobald nach dreimaligem Au»rufe ein weitere- Nebot nicht mehr erfolgt. Die Bermiethung»- «nd versteigerungSbediugungen nebst MiethvertragSeutwnrf und Jnventarinm iegen »nr Einsichtnahme bei »»« au- und wird noch besonder- darauf hingewiesen, daß der große Saal m der 1. Etaae de- östlichen Pavillon- (jetzt Billardsaal) künftighin mit al- Theaterbüffet »erwendet «erden soll. Leipzig, den 15. Oktober 1875. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi Cerutti Bekanntmachung. «egen der vor dem Tauchaer Thore in Nendnitzer Flur stattfiadenden Regnlirung von Gchlenßen wird die fragliche «egestrecke vo« La»chaer Lhore ab gefperrt »nd der Fährverkehr nach Rmckwtz, Schvnefeld und Nenschvuefrld durch da- Ranstsche Psvrtchen verwies«. Leipzig. a« 21. Oktober 1875. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Reichel. I«r Lriserführt uach Italir«. Origiualbrief unsere- Special-Cvrrespondenten.) VI. Mailand, 20 Octvber Die große Revue auf der kiarr» ä'arwi gestern Mittag und die Galavorstellung im Scalatheater diese Nacht bilden den Anhalt «eine- heutigen Vriese«. Die Frend«, über dies« beiden ebenge- nannten Abschnitte der Kaiserseste in MaUand, die >anz glänzend in Scene gingen, berichten zu önnen, wird heute durch den Umstand erhöht, daß über Nacht ein Wetter eiugetreten ist. da« erstlich den italienischen Himmel ganz in Wolken nud Nebel verschwinden läßt, dann aber sich in einen sanften, aber entschiedenen Landregen ansgelöst hat und dabei verharrt, veide oben- genannten Festlichkeiten, z> denen al- nothwen- dige Staffage de- Bilde- eine frohe, festlich ge stimmte Menge gehört, hätten heute nun- und nimmermehr so ausfallen können, wie e- gestern Mittag und diese Nacht der Fall war. Die Revue de- Armeecorp- ging auf dem großen äxercirplatz ans der Nordwestsette der Stadt in Scene »ngeficht- einmal de- Castell-, wo einst ne vi-conti »nd die Sforza ihre Banner wehen ießen, sodann der Arena oder de- Amphitheater» lrin von Napoleon I. erbauter Eircu«) und de- triumphbogev- der Simplonstraße, de- äreo clell» kae« (ebensall- ein napoleonische- Bau denkmal antiken Stil-). Ein« ganz unabsehbare Menschenmenge bildete tdeil- auf Tribünen, theil- frei umherstehend, die Lendigeu Schranken de- riesigen Platze-, aus rr elchem da-viertelh»»dertta«sendSoldaten wo nicht verschwand, so doch mindeste«» abe, „Spielraum" genug zu Bewegungen aller Art hatte. Der Stadtrath hatte dt« Urmw für «in gewählte» Public»« geöffnet, du» «ge» Hart« Einlaß fand n«d onu di« »berste» Terrasse» dicht» großen, 80,000 Menschen fassenden Tebäude- süllte Bald nach 8 Uhr war kein Platz znm Sehen mehr da oben z» finden, hie Zuschauer standen oder saßen in mehrere« Reißen hinter einander. Sn der Mitte de- Ruudvaue- war eine breite Marmortreppe, die z» der höchsten Terrasse führt«, städtische Pompier- in ihrer hübschen Uniform mit blankem gelbem Hel« «nd Earadiuer bildete» Spalier die Treppe hinauf »nd waren die Ehrenwache der hohen Herrschaften vom Hofe, der Prinzessin Margarethe, ihrer Mutter, der Herzogin von Genua rc., für welch« dort, al- ans de« „Pulvinare", Plätze hergerichtet waren. Gegen 11 Uhr trafen Kaiser Wilhelm und König Victor Emanuel auf dem Platze ein, be gleitet von einer überau- zahlreichen Generalität und Snite. Beim Erscheinen der Herrscher und Graf Moltke'- ertönte ein tansendfacher Applan-, hanptsächlich in Händeklatschen, Tücher- schwenken und Evviva-, sowie dentschen Hnrrah- bestehend, und dieser Jubel pflanzte sich über den ganzen »ogebeueren Platz wie ein Lansfener fort, je nachdem die kaiserliche Eavalcade sich de« au- Menschen gebildeten Rahmen de- Platze näherte. Die Revue bestand darin, daß der König mit seinem hohen Gaste läng- der in vier großen Bekanntmachung. Da- 29. Stück de- diesjährigen ReichS-Gesetzblatte- ist bei un- eingegangen und wird dt» »«« 8. kü»fttLe» Mo«at» auf >dem RalhhauSsaalc öffentlich au-hängen. Dasselbe enthält: Nr. 1089. Bekanntmachung, betreffend die Außerkurssetzung der Dreipfen«i»fkü«ke deutschen Gepräge». Vom 17. October 1875. Leipzig, den 21. October 1875. Dre Math de» Stadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti. Bermiethung. Die mietdfrei gewordenen -lbtdetl»«Gen Ne 88 urd 81 der Fletfchhalle am Ho»- pttalplatze sollen fofort anderweit gegen dreimonatliche Kündtgnng an die Meistbie tenden vermtetdet werden, und fordern wir hierdurch Miethlustige auf. sÄ in dem hierzu auf Dte«»tag de« 8. Mopember d. I Bormtttag» II Vhr anberanmtea versteigerungstermine a» -lath-ffelle einzufinden und ihre Gebote zu thnn Die Bersteigernng» - und BermiethungSbevingungen liegen ebendaselbst schon vor dem Termine zur Einstchtuadme au». Leipzig, den IS. Oktober 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Eerulti Guts-Verpachtung. Die Oeko»omie de» der Stadtgemeinde Leipzig gehörigen Gtttergute» GraSdorf mit Eradefeld und Dortttz, zusammen mit ca. 444 Acker --- 245 Hectar 72 Sr Garten, Feld, Wiese, Hutung und Teich, soll auf die Zeit von Joha««t» L87S bi» I. März 1888 ander- weit an den Meistbietenden verpachtet werden »nd haben wir hierzu VerstcigerungStermin an «ath»stelle auf So»«ade»d de» 6. -tovemher d. I. Vormittag» 11 Uhr anberaumt. Die Versteigerung»- und BerpachtungSbedingungrn, sowie eine Flurkarte liegen in unserer Oeko«o«te-2»sp»ctio» im alte» Joha«nt»hoSpttale zur Einsichtnahme aus und wird daselbst auch sonst etwa noch gewünschte nähere Auskunft über da» zu verpachtende Gut ertheilt werden. Leipzig, den 12 October 187». De« Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti Bekanntmachung. Für die Zeichensäle der W. »nd IV. Bürgerschule find verschiedene Mobtliargegeuffa'ude erforderlich nnd soll die Lieferung derselben in Accord vergeben werden. Diejenigen, welche sich an der Concurrenz betheiligen wollen, werden hierdurch aufgefordert, die Zeichnungen und Bedingungen im RathS-Bauamte einzusehen und daselbst ihre Preisforderungen mit der Aufschrift: ,Fviebeo8»Is'' bi» Montag de» 1. Vovember Abe»d» S Uhr ver siegelt «nd unterschrieben einzureichen. Leipzig, den 18. October 1875. De» Math» der Stadt Leipzt« Schul-Deputation. Bekanntmachung. Nachdem der Rechenschaftsbericht der Armenanstalt auf die Zeit vom 1. Juli 1869 bi» 30. Juni 1874 im Druck erschienen ist, so bringen wir die» mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß. daß Exemplare desselben, so weit der Borrath reicht, auf unserm Bureau, Universitätsstraße Nr. 9, Gewandhaus 1 Treppe, entnommen werden können. Leipzig, den 18. October 1875. Da» Nrme»dlrretori««. Schleißner. Hentschel. Danksagung. Durch die Erben de- am 21. August d. I. hier verstorbenen Kaufmann-, Herrn Heinrich» Guffav Halderffadt, ist in Folge letztwilltger Bestimmung desselben dem hiesigen Orchester- He«ffo«»-Ao»d» ein vermächtniß von St« ra«se«d fü»f Hundert Mark an-gezahlt worden »nd sprechen wir dafür ««fern tiefgefühlten Dank hiermit öffentlich an«. Leipzig, den IS. Oktober 1875. Der Ber»alt««g»a«»sch»- de» Orchester Ve»ffo»»-Fo«d». Wegen Reinigung der Lokalitäten der sogen. Große« GathSstube auf dem Rathhause bleiben die darin befindlichen Expeditionen Moutag den 8S. d. M. geschloffen. Leipzig, den 21. October 1875. Der Math der Stadt Leipzig. Cerntti. vr. Georgi Abtbeilnnaen colonneuiörmig hinter einander auf gestellten Trnppen dahinritt »nd so den Platz zweimal in jeder Richtung pasfirte, dann nach der Seite der Arena hin Ausstellung nah« nnd nnn da- Armeecorp- vor sich »nd seiner glänzenden Umgebung vorüberdefiliren lieg. Die- letztere Schauspiel dauerte fast anderthalb Stunden. Kaiser Wilhelm saß während der ganzen Zeit hoch r» Roß. Dre ganze Revue endigte gegen 1 Uhr RachwittaaS. Die Infanterie bestand au- den zwei Divisionen Kerrero und Revel, jede au- zwei Brigaden und einer Artillerie- sowie an- etner Cavallerie-Diviston. Nach diesem Fußvolk der zwei Divisionen, da- an- acht comdinirten Regimentern bestand (zu sammen 24 Bataillone) folgten die dritte Brigade de- 8. Keldartillerie-Negiment- (drei Batterien) und eine Abtheilnng Eavalleri, vom 9. (Lancier--) Regiment, sodann die zweite Brigade de- schon ge nannten Feldartillerie - Regiment- von gleicher Batteriezahl »nd wieder eine Abtheilung vom 9. Lancier-Regiment. An diese- Hauptcorp- schloß fich eine Abtheilung ^Ergänznng-trnppen", bestehend au» Artillerie, Bersaglreri, Soldaten vom Geniecorp- »nd einem combinirten Bataillon Jnstruction-truppen (eine Compagnie von der Militairakademie, eine von der Krieg-schnle. eine von dem militairischen Colleg »ad endlich eine Compagnie Einjährig- Fre,williger). Den Beschluß bildete eine Division Reiterei: da- vierte (Dragoner-) Regiment, da- 20. (Ehe vauxleger--) Regiment, da- 10. (Lancier«-) »nd da- 17. (Ehevauxleger--) Regiment. Die dazu gehörigen Artillerie-Brigaden wurden vom nennten Keldartillerie-Regiment gebildet (6 Batterien i« Ganzen). Bei« Defiltrrn, da- recht gut von Statten ging (für Italiener), wnrdeu einzelne Truppen- gattungen vom Publicum durch besondern Beifall ausgezeichnet. Die- war, hauptsächlich bei den allerdings recht malerisch aufmarschirenden, in raschem Tempo wie krieg-lnstig vorübereilenden versaglieri'- der Fall. Nach Schluß der Revue wiederholte sich der Beifallssturm bei dem Borüberzichen der kaiser liche« Eavalcade. Da- Volk eilte, die Barriören durchbrechend, aus letztere zu »nd hätte dieselbe jauchzend beinahe «mziugelt, wenn die Ordnung haltenden Reiteretabtheilungen e- nicht daran verhindert hätten. Heute findet dem Kaiser zu Ehren eine Jagd zu Monza statt, an der auch Damen Theil nehmen sollten. Bei dem Regeuwetter wird Die« wohl unmöglich geworden sein. Schade »m die kostbaren au- Pari- bestellten Toiletten! Der Trnppenrevue vergleicht sich in einer Art der gestrige Gala-Opernabeod in der „Scala", zu dem e- »«endlich schwer hielt Zutritt zu er halten. Die auszesührte vervi'sche Oper, „ein Maskenball", schien »nd war Nebensache. E- war ein Fest ungewöhnlicher Art für da- Publi- cum, theil- eine patriotische Knndgebnng für den Gast de- Lande-Herrn, theil- eine Schaustellung der Schönheiten Mailand- au- ven reichsten «nd au- den feinsten Kreisen in Toiletten der aller- gewähltesten »nd kostbarsten Art. In dieser Hinsicht war der Anblick de- großen prachtvoll