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- Erscheinungsdatum
- 1875-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187510154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-10
- Tag 1875-10-15
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Monat
1875-10
-
Jahr
1875
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L mit hru in verw. e Otto xrnh« ik Id« 1 »,,* Künste Seilage rum Leipziger Tageblatt und Anzeigcr.1 W 288. Areitag den 15. October. 187S. »Partei zuiück, »ffralh lbstim« iberale »Ton« 4e letz- Sttr-.er Besten trifft, t Prä- Gacde sweuen Im * n»r l. daß nt sehr tag in ?werbe- lerzte : Muße ?wäblke deshalb )emand kn aus- >ch aus e aber machen. ,rößlen- , derer hr oder n ange- ung er- : Bauu- ie und Freiheit i Impf« nit all ,t: Die »urig«, eilen fich »ule und' rreft bi« hloffeuer häufiger, grobem r Gchut- efängniß er Bor gest von Für die r könnte n vorge- labendrn der« kurz >en ihrer and dar- .Sechser- Zeit in oachsenen erfichern, ie letzten nament- eu merk- oar giebt baupturg Pflanzen - etzt wedcr »och dem en nütze. daß die »ach zur dieselben eideß de- ewöhnlich glich der m wäre. Kartoffel- im besser -eit- '» aSstellunq >e» halb- »aoe mau mte durch »haltende» »Agesaleu. ld starken ahr» uad rdseuchtig- — Lm 9 d, Vormittag« war da« erst in diesem I Frühjahr vollendete Fort Kronprinz von Sachsen s bei Straßburg durch eine Explosion einer großen Gefahr auSgesetzt. Gegen 11 Uhr hörten die Bewohner der »inliegenden Dörfer einen schweren dumpfen Knall und sahen eine dunkle Ranchwolke in unmittelbarer Nähe de« nach dem Stationsgebäude von Holzheim zu gelegenen Pulver magazin« emporsteigen. Kanoniere de« 11. Ar« trllerie-Regiment« waren im Laboratorium de« Fort« mit dem Füllen von Granaten beschäftigt gewesen, und einer derselben hatte ein soeben ge ladene« Geschoß fallen lassen, woraus diese« crepirte und da« in der Nähe liegende zum Füllen bestimmte Pulver entzündete. Die Explosion schlug eine Wand des Laboratorium« durch, neben dem mehrere (circa 10) Cenlner Putver lagerten, obre glücklicher Weise auch diese« zu entzünden. Wäre die« geschehen, so würde ohne Zweifel auch dg« unmittelbar an da« Laboratorium stoßende Pulvermagazin aufgeflogen und ein großer Theil de« Fort« zerstört worden sein Von den Kano nieren wurden zwei sofort getödtet; ein dritter starb auf dem Transport nach dem Hospital, und sechs weitere sind so schwer verwundet, daß sie kaum mit dem Leben davon kommen werden, nur zwei haben leichtere Verletzungen davongetragen. — Die „Allg. Ztg" erthi lt au« Bern eine Zuschrift von dem dortigen Universität-Professor vr B. Hidber. E« heißt darin: „Gewiß wird e« Sie und die ganze wissenschaftliche Welt Deutschland« interessiren, welchen Fund ich diesen Sommer Anfang- Juni gemacht habe Wegen I der Erwerbung konnte ich ihn a» er bi- jetzt nicht j veröffentlichen. Ich fand nämlich im Schlöffe zu Spie» am Thuner See, wo ich schon vor langer Zeit auch eine Handschrift vom Fabel dichter Boner, von den Chroniken Iustinger'S, Diebold Schilling'« u. A. m. entdeckte, unter einem Haufen Schriften versteckt, eine vollständige Handschrift de« Gregoriu« von Hart mann von der Aue. Bekanntlich sind sämmt- liche bi« jetzt bekannte acht Handschriften lücken haft; diese füllt nun, wie ich durch Vergleichung mit Hermann Paul'« Ausgabe gefunden habe, alle Lücken der bisherigen Handschriften vollständig au«. Die Handschrift ist schön geschrieben und vortrefflich erhalten. ES versteht sich wohl von selbst, daß, darauf gestützt, eine neue Ausgabe de« Gregoriu« zu erfolgen hat, wa« wohl hier geschehen wird. Auf meinen Betrieb bat sie Großratb F. Birki erworben, und wird sie nebst andern Handschriften der husigen Stadtbibliothek schenken." Telegraphische Depeschen. München. 14. October. (Abgeordneten- Kammer.) Der Präsident zeigt den Tod de« Abgeordneten Schäker (liberal) an. Hierauf wird die Adreßdebatte fortgesetzt. Rußwurm spricht für die Adresse, vertheidigt die Hirtenbriefe der Bischöfe und schließt seine Rede: Hinau« mit den recht-verdrehenden WahlkreiSgeometern. Schel« wirst der liberalen Partei vor. daß sie dem Ein heitsstaat zustrebe. Stauffenberg: „Dieser Satz enthält den Vorwurf de« LandeSverrathe«." Die liberale Partei verläßt oen Sitzungs saal Der Präsident erklärt aus die Anfrage von Schel«, er habe Nicht- gehört, waö den Ordnungsruf verdiente. Der Ministerpräsident erklärt, da« Ministerium könne leider nicht den Saal verlassen; nach seinem Gefühle würde e« Die« thun. Schel« habe durch Verlesung von Echmähartikeln fremder Blätter die Scham- röthe der tiefsten Entrüstung hervoraebracht. München, 14 October. (Abgeordneten kammer.) Der erste Theil der Adresse (Beileids bezeugung) wird einstimmig, der zweite Theil Mit 79 geaen 76 und die ganze Adresse mit 79 gegen 76 Stimmen angenommen. Wcilburg, 13. October. Bei der Ersatzwahl eine« Reichstagsabgeordneten für den vierten Wiesbadener Wahlkreis an Stelle de« verstorbe nen Abg. Knapp wurde Justizrath Hilf au« Lim- bürg (ForlsünitlSpartei) gegen den Oeconom Tripp (ultramontan) mit großer Majorität ge wählt. Wien, 13 October. Gutem Vernehmen nach hat Se Majestät der Kaiser Wilhelm den Aller- höchsttemselben zugevachten osficiellen Empfang anläßlich seiner Reise durch Tirol dankend abge lehnt. Jedoch erging an alle Civil- und Mili- tairbrhörden de« Lande« die Weisung, Sr. Maj. bei der Durchreise die Aufwartung zu machen Der Statthalter von Tirol, Graf Taaffe, wird den Kaiser wahrscheinlich an der Lande-grrnz* ehrfurchtsvoll begrüßen. Paris, 13. October Der Prinz von Wale« hat heute Abend seine Reise nach Brindisi fort gesetzt. — Der Componist Gounod hat bei eine« Falle einen Bruck de« linken Schulterblatte« erlitten. London, 13. October. Nach einer hier ein gegangenen Privatdepesche au« Shanghai vom heutigen Tage, die wahrscheinlich am 5. d. von Peking dorthin gesandt war. nehmen die Ver handlungen de« britischen Gesandten Wade mit der chinesischen Regierung einen befriedigenden Fortgang. New-?)ork, 13. October. Die Wahl de« neuen, der republikanischen Partei angehörigen Gouverneurs von Ohio, Haye«, erfolgte nach Angabe der Demokraten mit einer Majorität von 6000 Stimmen, nach Angabe der Republi kaner mit einer Majorität von 10,000. Ab gegeben wurden 500,000 Stimmen. Die hiesigen Journale heben die Wichtigkeit der Wahl hervor und sind der Ansicht, daß dieselbe die Wieder herstellung der Einheit der republikanischen Partei zur Folge haben werde. Außerdem werde die Wahl die Niederlage der Demokraten in Pennsyl- vanien und die Verminderung der demokratischen Majorität im Staate New-Aork nach sich ziehen. Bei der bereit« gemeldeten zu Gunsten der republikanischen Partei ausgefallenen Wahl in Iowa wurde Kerkwooo zum Gouverneur erwählt. ' * Prag, 14. October. (Original-Telegramm de« „Leipziger Tageblatt«.") Die Bauunter nehmer „Muzika - Compagnie" haben gegen die Prag-Duxer Eisenbahn eine Klage ange strengt wegen einer streitigen Forderung von 1,400.000 Fl. Der erste Termin hat bereit« vorgestern stattgefunden. Verschiedenes. * Leipzig, 14. October Wir haben früher schon mitgetheilt, daß in Folge der Neuorga nisation de« Post- und Telegraphen, wesen« an Stelle der bisherigen zwei Abthei lungen eine Central - Instanz der Reich-post und Telegraphie tritt, welche durch den General-Post meister selbstständig verwaltet wird Diesem werden zunächst zwei Direktoren, je einer für da« Generalpostamt und da« Generaltclegraphenamt untergeordnet- An Stelle der biShcrigen Ein- theüungen (Oberpostdirectionen und Telegraphen- directionen) treten die neu zu errichtenden Ober- postdirectivnen, etwa 40 an der Zahl, welchen sämmtlicke Post- und Telegraphen-Anstalten in ihren Bezirken untergeordnet sind. Die Vor steher der Postanstalten heißen künftig, je nach der Größe de- Verkehr« bei denselben, Postdirector, Postmeister, Postverwalter, die Vorsteber der Tele- graphenämter, in gleicher Berücksichtigung de« Verkehr«, Telegraphendirector, Telegraphenvor- strher, Telegraphenverwalter. Die Postagenturen behalten ihre bisherige Bezeichnung. lH Dresden, 12. October Actiengesell- schaft „Lauchhammer", vereinigte vor mals Gräflich Einsiedelsche Werke. Der Geschäftsgang de« Eisenwerks Lauchbam- mer wurde, wie der soeben erschienene Bericht über da« letzte Betriebsjahr mittheilt, durch die mißlichen Zeitverhältniffe in hohem Grade beein flußt Da« Werk konnte nur m seiner Bronce- gießerei, welche für Jahre mit Aufträgen ausge rüstet ist, dem steten Rückgang der Preise für seine Fabrikate entgehen. Der Absatz stockte von Monat zu Monat mehr und namentlich in den Monaten März bi« Mai beschränkte sich der Versandt aus ein Minimum Die Arbeitszeit wurde um ein Viertel reducirt, eine kleine Zahl der Arbeiter sogar entlasten. Die Förderung von Eisenstein wurde nur einige Morste schwach betrieben und dann ganz eingestellt, weil der Hochofenbetrieb mit den theuren Holzkohlen gegenüber dem Betrieb der Cupolösen nicht mehr rentirt. ES wird daher nöthig werden, den Hock- osen sobald die vorhandenen Bestände von Eisen erzen ausgearbeitet sind, bi« aus bessere Con mcturverhältniffe, kalt zu legen In volksmrthschastliches. weichenden Preisen die Lorräthe nicht zu hoch anwachsen zu lasten. Die Mahlmühle Unter- Hammer arbeitete «ährend de- ganzen Jahre« lohuend mit ihrer Dampskrast und hatte be friedigenden Absatz. In den Forsten wurden 10*/, Hectaren schlagbare Bestände abgeholzt und 9 Hectaren Moorboden mit Bruchholzbestand ab geräumt. E« wurden daraus 1701,5 Cub.-Mtr. Nutzhölzer und 7505 Raummeter Brennhölzer gewonnen. Auf den abgeräumten 9 Hectaren soll die Torfgewinnung begonnen werden. An den Torfstichen entnahm man 18 985,000 Tors ziegeln, wovon 5,219,000 zum Verkauf kamen, während der Rest dem eigenen Bedarf biente. Außerdem ergab der Forstbetrieb an sonstigen Nutzungen 13.736 ^Einnahme. DieMa sch inen- fabrik Oberhammer bei Lauchhammer war vollauf beschäftigt und erreichte auch eine erheb liche Mehr Production in der Verarbeitung an Gewicht. Dennoch ist der Umsatz im Gelvwerlh gegen da« Vorjahr etwas zurückgeblieben, weil daS Werk zu sehr gedrückten Preisen arbeiten mußte, um Aufträge zu erhalten. In Gröditz hat die Production an Gußwaaren zwar nicht die Höhe deS Vorjahres erreicht, doch fehlte eS nicht an ausreichender Beschäftigung für alle WeiküStlen. Die Lieferung deS MunitionSbedarsS an Geschossen für das königl. sächsische Armee korps zählte in erster Reihe zu den Momenten einer außergewöhnlichen Thäligkeit aus diesem Werke. In Burghammer war der Absatz quantitativ etwas günstiger al« vorige« Jahr, dagegen fand in den Preisen der Maaren ein nicht unbeträchtlicher Rückgang statt. Der Haupt absatz deS Werke» besteht in Regulir- und Rund ösen, Dachfenstern, kleinen Maschinentheilen und geschlissenen Gußartikeln. Aus dem Eisenwerk bei Riesa lastete die Ungunst der Zeitverhält- niste am schwersten, wie ja überhaupt der Druck der Conjunctur die Stadeisen- und B'-echwalZ' werkein der gesammten Eisenindustrie am Härtesten heimgesucht hat Der Ziegeleibetrieb lieferte 501,640 Mauersteine. Die Arbeiterverhält nisse anlangend, so waren auf dem gesammten Be sitzstand der Gesellschaft am 30. Juni 1875 beschäftigt 2007 ständige und 204 nichtständige Arbeiter, im Ganzen 2211 Personen. DaS Vermögen der Pension-- und KnappschaftScassen be trug am JahreSschluste 214,758 Der Ge- sammt-Umsatzker Lauchhammerwerke bezifferte sich auf 5.6.0,457 Bei der Ausstellung de« Äbschluste« und bei den Abschreibungen sind dieselben Normen wie früher sestgehalten worden Die Liste der Debitoren und de- WeckLelbestande« enthält keine zweifelhaften Forderungen. Der j Reservesond ist m sicheren hypothekarischen Dar- Die Credite, welche die Gefell zu legen <rn der roncegießerei mußte die Tätigkeit der j lehen angelegt Arbeitskräfte aus da« Höchste gesteigert werden, ' schast zum Ausbau und Betriebe ihrer Werke in um den an diesen Betriebszweig gestellten An-! Anspruch genommen hat, sind unter coulanten sorderurgen zu genügen. E« wurden vollendet! Bedingungen von vier Bankfirmen ersten Ranges sorderurgen zu genü, und abgelresert: der Sarkophag des verewigten König« Johann von Sachsen, da« Denkmal für bre Gefallenen von Mecklenburg-Schwerin, die Aeiterstatue Karl August'« für Weimar, die düsten de« Könrg« und der Königin von Sachsen Die Broncegießerei bleibt durch die Arbeiten an: der Reitrrstatue Friedrich Wilhelm III. für Köln, dem Postament für die Reiterftatue desselben in Berlin, dem Rietfchel-Denkmal für Dresden, der Büste de« Herzog» von Bedsorv für London Weiler und für etwa 3 Jahre be lästigt; das Werk mußte daher die Nebernahmc mancher neuen Aufträge wesen kurzer Liest r- terluine ablchnen, dagegen sind mehrere Aufträge mit längerer Lieferfrist in Aussicht und dem Ab schluß «ahe. Die Schneidemühle war b'S Ansang Mai in angestrengtester Thäligkeit. Von da ab mußle indessen die Nachtarbeit eingestellt werden, um bei dem stockenden Absatz und den gewährt worden, so daß die Position der Gesell schaft auch nach dieser Seite al« eine durchaus gesicherte betrachtet werden darf. Die Debitoren reichen allein zur Deckung der Credite au-, während die übrigen BetriebS-Conten einen er heblichen Ueberschuß über die gesammten Passiven der Gesellschaft ergeben. Zur Sicherung der Hypothekenschuld würde der Grundbesitz de« Eisenwerkes Lauchhammer nach der vorliegenden diesjährigen Taxe schon allein mehr als aus reichend sein. — Di« Bilanz beziffert sich zu beiden Seiten auf l 0.972,063 Der erzielte Bruttogewinn beträgt 885,767 wovon nach Abzug der Handlungsunkosten und Abschreibungen ein Reingewinn von 8107 verbleibt Der diesjährige Reingewinn läßt die Verkeilung einer Dividende nickt zu. Den in der Bilanz ver- zeichneten Debitoren an 1,672,528 stehen Creditoren in Höhe von 912,996 gegenüber Da« Bankier-Tratten-Conto beläuft sich auf 1,492,903 lH Zitt»«, 12. October. In der heute abge- haltenen Generalversammlung der Zittauer Maschinenfabrik und Eisengießerei, früher Albert Kießler L Co., waren 9l0 Aktien vertreten, welche 89 Stimmen repräsen- tirtrn. Bon der Verlesung de« bereit« seit meh reren Tagen au«gegebenen Geschäftsbericht- wurde abgesehen, die Decharge de« Vorstände« ausge sprochen und die vorgeschlagene Dividende von 6l/z Proc., welche bereit« vom 13. e ab, an den betreffenden Stellen erhoben werden kann, ein stimmig genehmigt Die darauf vorgenommene Wahl von zwei Ausstcht-rath-mitglievern ergab die Bestätigung der bereit« cooptirten Herren Prokurist Curt Meister und Bankdirector Hegel in Zittau. — Am II d MiS. sind aus dem Steinkohlen- bauverein OelSnitzer „Frisch-Glück' die ersten Koblenspuren erteust worden. Nach den Ablage, rang» n ver Nachbarwerke ist daher der Ausschluß, da da« Teufen bei „Frisch-Glück" rüstig sortschrei- tet (pro Tag ca. 1 Meter) binnen wenigen Monaten sicher zu erwarten. — Consulate. Der Kaiser hat im Namen de« deutschen Reiches den Leonhard Klustinger m Bologna zum Consul deS deutschen Reiches ernannt Demselben sind al- Amtsbezirk die seinen Amtssitz umgebenden GebietStheile, bis einschließlich Modena, Parma, Ferrara und Ravenna, zugewiesen worden. — Desgleichen ist der Kaufmann Heinrich Breithaupt Meyer in Ningpo (China) zum Vice-Consul deS deutschen Reiche« ernannt worden. — Zum Markenschutz-Gesetz veröffentlicht eine westdeutsche Zeitung folgende« Eingesandt: Da« Haodrlügrricht zu E. hat im vorigen Monat die Anmeldung mehrerer Fabrikmarken angenommen, welche ausschließlich aus Buchstaben oder Worten bestehen und tenen daher, unserer Meinung nach, auf Grund de- 8 3 »t. 2 deS Gesetze» vom 30. November 1874 dir Eintragung nicht gewährt werden konnte. S» scheint zwar, daß die genannte Behörde die betreffenden Zeichen als solche angesehen hat, „welche bi» zum Beginn des Jahres 1875 im Perkehr allgemein als Kennzeichen der Maaren eines bestimmten Gewerbetreibenden gegolten haben" und denen daher nach dem ersten Alinea de» angezogenrn Paragraphen die Ein Tagung nicht versagt werden durfte. Die Berechtigung dieser Annahme er scheint tndeß für alle jene Falle mindestens zweifelhaft, für diejenigen aber, wo eine anscheinend fingirt« eng lisch« Firma al» Schutzmarke eingegrbrn ist. geradezu ausgeschlossen. Denn wie wäre e» möglich, daß solche Zeichen al« Kennzeichen der Waare>- eines deutschen Gewerbetreibenden gegolten hätten ? Es >st gewiß ties zu beklagen, daß lS noch deutsche Fabrikanten und Kauf lente giebt, welche sich de» alten Jammer» der Snweu düng fremder Wörter und Namen auf ihren Erzeugnissen uud Handel-artikeln nicht entledigen können, jetzt nachdem der deutsche Name auf dem ganzen Erdenrund einen so achtuvggrbielenden Klang gew-nnen und die deutsche Industrie so gewaltige Fortschritte gemacht hat. Und walnlich gehört rin großer Mangel an Selbstvertrauen und PatriotitmuS dazu, wenn man deukschlS Fabrikat nicht mit offenem Angesicht, sondern nur unter aus ländischer MaSke an Len Weltmarkt bringen zu können glaubt. Die hiergegen oft gemachten Einwendungen als ..die Kundschaft will e» so", oder gar „die Weit will betrogen sein", bedürfen keiner ernstlichen Widerlegung; hält man aber dir deutsche Sprache an sich für nicht verständlich genug, nun so bezeichne man seine Maaren mit figürlichen Marken, aus die ja »as neue Gesetz vor zugsweise berechnet ist. Jedensall» sollten Versuche, Zeichen der o'ren erwähnten Art unter v«n Schutz diese» Gesetzes zu brmgen, nicht gemacht wrrden unv eS will un» scheinen, daß da» Lent.al-Hand«l»register sich ein besonderes Berdünst um die deutsche Industrie erwerben würde, wenn e» in solchen Fällen von dem ihm nach tz. 5 Nr 4 zustehenden Rechte der Löschung von Lmt»- wegen Gebrauch mochte. Wir stimmen mil dem patriotischen Wunsche deS Einsender« ganz überein, bemerken aber, daß da- Central Handelsregister nur ein Publikation- organ ist, welche« Löschungen emgetragever Zeichen von Amt-wegen nicht veranlassen kann. — Nach der Bestimmung im Art. 6 de« Münzgesetze« sind bi« z» dem Zeitpunkte de« Antritt« der Reichswährung an Lande«- scheidemünzen einzuziehen: 1) die auf andere al« Thalerwährnng lautenden, mit Ausschluß der bayerischen Heller und der mecklenburgischen nach dem Marksystem auSgeprLgten Fünf-, Zwei- und Einpfennig stücke; 2) die auf der Zwölstheilung de« Groschen« beruhenden Scheidemünzen zu 2 und 4 Pfen nigen; 3) die Scheidemünzen der Thalerwähruna, welche aus einer anderen Eintheilung de« Dhaler«, als der in 30 Groschen beraheu, mit Aus nahme der Stücke im Werthe von >/,2 Thaler. Die unter Nr. 2 und 3 genannten, sowie die unter Nr I fallenden Münzen, welche nicht zu den Scheidemünzen der süvveulscben Währung gehören, sind durch die Bekanntmachungen de« Reichskanzlers vom 19 December 1874 und 2t. September 1875 mit dem 1. Januar, be ziehungsweise I. October d. I. bereit« außer Cour« gefitzt worden. Die Einziehung der SechSkreuzerstücke süd deutscher Währung ist im Februar v. I. an- gcordnet. In Beziehung aus die übrigen Scheide münzen süddeutscher Währung, mit Ausschluß der bayerischen Heller, ist e.ne gleiche Anordnung er- zangcn, und zwar für diejenigen Staaten der üvdeutschen Währung, in welchen die ReichSmark- rechnung am 1. Januar d. I. eingrsührt wurde, im Herbst vorigen Jahre«, für Württemberg im Mär» und Juni d. I, für Bayern rücksichtlich der Dreikreuzerstückc im April V. I. und rück sichtlich der Scheidemünzen von weniger al« 3 Kreuzer Werth, mit Ausschluß der bayerischen Heller, im September d I. In Folge dieser Anordnungen find an süd- deutscher Scheivemünze bis zum letzten September eingezogen worben: in Silberscheidemünze: an 6 Kreuzerstücken . . 17.551,786.61 3 1 an 2,427,143,06 - . . 114,732,88 zusammen 20,093,662,55 in Kupserscheidemünze: Kreuzerstücken . . 203,233,76 44,598,85 5.356,61 zusammen 253,189,22 im Ganzen 20,346,851 also in runder Summe etwa« über 2 auf den Kops der Bevölkerung de« Guldengebiete« — Directe Expeditionen im Persone n- »nd Güterverkehr. Zur Behebung ausge- tretenrr Zweifel und um einer Schädigung der allgemeinen BerkehrS-Intereffen thunlichst vorzu beugen, hat da« Rcichselsenbahn Amt die stimmt- lichen Eisenbahn Verwaltungen excl. Bayerns I. daraus aufmerksam gemacht, daß der Art. 44 der ReichSversaffunq die Eisenbahn-Verwaltungen verpflichtet, direkte Expeditionen im Personen- uud Güterverkehr, unter Gestattung de« lieber- gang» der Transportmittel von einer Bahn aus vie andere, gegen die übliche Vergütung eiuzu richten, und daß demzufolge die m Genügung eine« allgemeinen VerkehrSbedürsmsse» hergcstellten directen Expeditionen, al- unter dem Schutze der ReichSversaffung stehend, anzusehcn sind; — II. in Ergänzung bezw. Abänderung de» Er lasse« vom 29 Decemder pr angeordnet: 1 Von jeder dortseit« veranlaßten Aushebung oder Ein schränkung einer bestehenden directen Expedition ist dem Reich« Eisenbahn-Amte unter specieller Darlegung der Gründe und Erörterung de-
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