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Grschektt tittzltch früh 6'/, Uhr. Skbaclloo »ö EepeMio» Ioh«mtS-aff« ZS. «ebaaenr F, HSttn». Sprechstmrd« b. «rdactio» »„ n-tt Utz» «-chmM^e „ t—» Uhr. Tageblaü ««nähme der für die nächst folgende Nummer bestimmten Inserate in dm Wochentage» bis 8 Uhr Nachmittag«. Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und de- Raths der Stadt Leipzig. Auslage 10100. Td»„r»lrvl»»ret» vierteljährlich I Thlr. 7'/, Nar., tncl. Briogerlohn l Thlr. lONgr. Jede einzelne Nummer 2'/, Rgr. Gebühren für Extrabeilagen ohne PostbefVrderung S Thlr. mit PostbesVrderuag 12 Thlr. Zasrritt «gespalteneBourgoiSzeile l'/,Ngr. Größere Schriften laut unserem Preisverzeichniß. Recta«ra »»Irr ». »rdarttoxstrüh die Spaltzrile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm, UnivrrsitätSstr. 22, Loral-Comptoir Hainstraß« 21. ^ 232. Montag den 19. August. 1872. Bekanntmachung. In u»u»v»r Zeit find häufig Verletzungen von Menschen durch Handoht- hier vorgekoumr». vom Anfänge Mat d. I. an dt« jttzt find nicht »oentger als drei,«hu solcher Fülle bet uv« zur Ao-etg« gebracht »ordea, in deue» alle» glvcklicherw^s, die thierärztlich, Uutnsuchuug der Hunde ergeben hat, daß dieselben gesund uud insbesondere nicht wuthverdächttg waren. Wir nehmen hiervon verarlafiung, all» Hundebesttzer unter Berwetsung aus di, Bestimmungen in tz 8SS und 3K7 de« Deutschen etrafgesetzbnche« zu firaugster Ueberwachuag ihrer Hund» hiermit aufzusorder«, und »erden uunachflchtlich gegen diejenigen ein chrettea, welch» bissige Hund« halten und dieselben auf dm Straße« oder auch innerhalb der Häuser urd Gehöfte in unverschlossenen Räumen umhrrlaufen lasim. Die Besitzer von Hunde» find dafür verartwortlich, daß di« den litzteru angelegten Maulkörbe gehörig paffen, so daß dadurch da« Beißen völlig verhindert wird. Leipzig, am lb. August 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Koch Vierte Bürgerschule. Der V»terricht nimmt Dienstag, de« KV. Nugeest wieder seinen Avsrug und zwar für di« AALdchenklafsen I 0 und fLmmtlIche <kle»e»tarklaffea (Kl. 7 «. 0) tn der am Rosenthaithör, gelegenen -tzathsfretfchul-, dagegen für di» Kaabe»klaffen 1 0 tn dem «llo» Artemlatf«N«lg»d«h»d« am Ntcolatkirchhose. Es haben sich am genaarlm Tag« zu versammeln: Mädcheeeklaffe I, », ff ,»d S «« 8 Ubr, Mädetzenklaffe 8 »nd 0 «« 0 Uhr t« der Turnhalle der RathSfretsehnle, Klaffe 7« und 8« «« 7 Uhr, Klaff« 8» «nd 81» un» 0 Uhr, Klaff« 7 m »«- 7K an» 11» Uhr t» der vierten Bürgerschule, um von hier au« in dt« Rathsfreischul« geführt zu werde».** Knnhenklaffe K, S, ff» «nd Sk «ne 7 Uhr, K»ahe«klaffe ffk, S» «nd « «», 10 Uhr tn» Gaal de» alte» -Nrolatsch»le. ** Di» Ktnder der 7. und 8. Klaffen (Llemrutarklaffen) ««rden nach zwetftüudigem Unterricht wieder entlassen »erden Leipzig, den 17. August 1872. Der Nath der Stadt Leipzig. Dr. Koch. Bekanntmachung. Für den städtischen Feurrwehrdienst sollen in Folge Vermehrung der Mannschaften weiter« 7 FruermLvner, mehrere besoldete Spritz«««Lauer, sowie auch einig« SpritzrnmLnuer sowohl für den Dienst hei Tag« als auch bei Nacht, angrstellt werden. Dieselben müssen kräftig, gesund, gut velevmundrt sein, dürfen auch nicht da« 3b. Lebmsjahr überschritten h den. Der jährliche Gehalt der erster«» Mannschaften beträgt 300 Thlr., beziehentlich 240 Thlr., wozu noch ein entsprechendes BekleiduvgSgeld von 24 Thlr. resp. 18 Thlr. kommt. Anmeldungen haben vormittag- von 10 —12 Uhr und NechmittagS von 3 — 5 Uhr auf dem vureru der Feuerwehr, RathhauS, 2 Treppen, Zimmer Nr. 5, woselbst die weiteren Austellnugs- bcdtngungen au-lieqen, zu erfolgen. Leipzig, den 15. August 1872. Da« <ko»«a«do der Aeaertpehr. Dost. Schindler. Versammlung deutscher Naturforscher un- Aerzte. LH. * Leipzig, 18. August. Dt« ausg,zeichnet, Versammlung deutscher Männer, welch« tu der letzten Woche tn unserer Stadt getagt hat. fand mit der gestrigen Festfahrt nach Grimma ei..«n würdigen Abschluß. Es vereinigten sich all« Bedingungen, um dra Ausflug in jeder Weis« aßliuarn »u lassen. Nachmittag« 1 Uhr 30 Minuten und 2 Uhr 10 Mu ulcu fuhren di« Festtheiluehm«, zu deneu da« schöne Geschlecht «in sehr starke« Eonttngent gestellt batte, in zwei Extrazvgen vom Dresdner vuhnhosL hier ab. Zu zedem Zug waren etwa 700 Karten ansgegedev worden. Bet der Ankunft tn Grimma drängt, sich alsbald dt» freudig« Be obachtung auf, daß dt« Festversammlung daselbst auf bi« herzlichste und ehrenvollste Aufnahme zu rechnen hatte. Nicht nur der Bahnhof war aus da« Beste geschmückt, sondern «S erstreckte sich von da ab dis nah» an di« Stadt heran ein förm licher Mastenwald und tn der Stadt selbst wehten von den Thürme» und fast allen Häusern Fahnen und Flazgev. viele Bewohner hatten sich damit noch nicht begnügt und tyr« Freud« Uber de» Festdesuch auch noch durch über dt« Straß« ge- zogene Guirlandrn, Ehrenpforten, Kränze uud ankeren derartigen grünen Schmuck zum Ausdruck gebracht Nachdem dir gesammteu Festtheilnehmer zum geschloffenen Zug angetreten waren, marschirten sie unter Führung der Vertreter der Stadt Grimma und unter den rauschenden Klängen der Mtlitairmusik zur Gattersburg, wo Kaffee und Kuchen bereit standen. Stach kurzer Rast erfolgt» di« Besichtigung der schönen Umgebung von Grimma. U wurde am Fuße der Gattersburg dt« Mulde aus der Poutoubrück, überschritten, zu nächst der prächtige, gewtflermaßen an dt« Bastei erinnernd» Ausstchtspuuct „Radenstetn" besucht und daraus der an Naturschönheitea reich« Weg am rechte» Muld«»»fer bis an di« nach Dvbeu führend« Brück« entlang ring,schlagen. Als di« Schaaren der Festihrtluebmer a«s dem Mald« herauslrate» und sich arschicktev, über dt« Mulde zur Stadt zurttckzukehreu, ertönten von jenseits zur Bewillkommnung vvllnschvffe, deren Echo sich lautdrötzneud au den Bergen brach. Das so reizeud uud idyllisch gelegene Schießhaus nahm nun di« ganz« Festgesrllschafl in seinen gastlichen Räumen auf. As war hier «in» Feststätte bereitet, wie sie einladender und praktischer wohl nicht gedacht »erden kann. In mitten des »rite» grünen, von schattipen Bäumen besäten Schtrßplans waren lang, Rethen von Tafeln und Bänken aufgrschlagen, sämmtlich mit schneeweißem Linnen dedeckt, und dazwischen hatten die verschiedenen Büffet- ihren Platz erhalten. Bald entwickelte sich »tn so fröhliches und har- owmsches Gelage, daß wohl Jeder, der daran Theil genommen, «in« dankbar« Erinnerung sich davon bewahren wird Und wer hätte auch nicht von wahrer Festesfreude «nd rechter innerer Hrrzensbesriedigung nsüllt sein sollen? Da- Wetter mtld uud prächtig, di« Landschaft in ihrer Vounenbelrnchlung, welche dt« grünen Berg« zur rechten Seit« des Fluffes förmlich vergoldet«, zum Entzücken schön, das Spiel der Heiken Mustk- eapellev, der Lavrstoff in Quantität und Quält- tät ausgezeichnet, alles Das bracht» di« Lebens- getster der Festgesellschaft in feurige Wallung. Nachdem das Oberhaupt der Stadt Grimma, Herr Bürgermeister Heunig, dir Versammlung mit kurze» herzlichen Lorten willkommen g«. Heiße» hatte, floß der Redestrom munter weiter, fremder Herr, deffin Nam, uns i« Geräusch entgangen, ließ di« Siavl Leipzig, dt« Geschäfts- führer der Versammlung, den Deputaten sür dir Festfabrt, Herr» vr. Schildbich, und die Stadt Gnuima leben. Dieses Hoch in setuer spectellen Hervorhebung der Stadt Grimma wurde nochmal« von Herrn vr. Schtldbach wiederholt. Ganz besonders schmeichelhaft für die Stadt Leipzig war di« mit trefflichem Humor gewürzt« Ansprache de- Herrn Prof. Avelmann auSDoipat. Der selbe glaubt« zunächst entschuldigen zu müssen, daß tu der letzten allgemeinen Versammlung nicht, wie es früher geschehen, nach der Adschtedsredr der Geschäftsführer di» Versammlung durch «inen Sprecher aus ihrer Mitte rhren Dank der gast freundlichen Stadt Leipzig dargebracht habe Jedenfalls sei hierzu Zweierlei die Brraalaflnng gewesen. Einmal Hab« man, da ja die Avitq. bestanden, noch 24 oder 48 Stunden tu Leipzig zu verweile», noch nicht Abschied nehmen können, und zweiten« sei man im Theater gewesen, wo ja dt, G> fühle auswendig gelernt »erden müßten. Der Dank, den di« Versammlung der Stadt Leipzig abzustatten habe, komme aber auS dem Herzen. Der Redner berührt« nun die glücklich« Vrreirigung der zum Gedeihen und Wohlbefinden der Menschheit nöihigeu Faktoren, die sich in Leipzig vorsände und bracht« der freien Bürger schaft, die dieses „Paradies" bewohne, sein Hoch. Großen Jubel erregt« di» mit vieler Gefühls- wärme gesprochene Rede eines Amerika»««, des Dr. Seil auS New-Vork. Dnselb» brachte im Namen der anwesende» Ausländer der Versamm lung seinen Dank dafür dar, daß sie in ihren Sitzungen dt« Ausländer herzlich ausgenommen uud häufig in der ehrenvollsten Weis« ausgezeich net Hab«. Und so wurde noch manche zündend, Wort gesprochen. Auf der Krststätt« «acht, sich dt« Feststtmwung mittlerweile in immer höher gehen»«« Wogen bemerkbar. Ueberall wurden improvisier» Tanz- plätze aufgeschlagen und di« Paare wirbelten trotz dem Mangel an Parqnet oder nur irgend einer Dielung munter und bunt durch «tuauder. Als Abends nach 8 Uhr das Signal zum Aufbruch nach dem Bahnhof« gegeben wurde, da kam ,« sür die Meisten wohl zu früh. Bet dem fest liche» Zug» durch die Stadt »etteif.rten dt« Be- wohuer vo» Grimma noch einmal, ihr« Gäste mit Beweist» herzlicher Zuneigung zu überschütt«». Einen gleichen Charakier trug der Abschied am Bahnhofe. Abends zwtschru 10 uud ii llyr trafen dt« Festtheilnehmer in der gehobensten Stimmung wieder tu Leipzig rin. Die Preisverlheiluug bei der t» <kon«e»ttz stattaehabte« Bl««e«. »wd ipffa»re»'A««st»ll«»g. Sie erfolgte an folgend» Aussteller, die wir, um einem Jeden gerecht zu werden, hier nament lich avsübre«. Herr Ltlh. Wagner, in Frau Mölly's Gärtnerei, erhielt sür di« Teppichgrupp« «inen ersten Preis, für Ztmmrrcullurpflanzrn einen Privaipreis; Herr Louis Koch tn Herrn Dürr'« Gärtnerei für große Decorationspflrnzen einen dritten, skr ein Sortiment Warmhaus- pflanzen einen Privatpreis und für rin« ^.urnlia 8id. vol. raricg einen ExlrapretS; Herr Fischer in Connewitz sür ein« Palmevgrupp« e.nen zwei ten Preis, sür rin« Rosengruppe uud für ein« Marktpflanjeigrvppr je «tuen Privaipreis, sür einen Brautkranz einen ersten, für Eamelleas einen zweiten, für Semmergewächse eimn vinte», für Heiiotropium, für abgrschuttte«« Rosen und für «tue» Kopfputz von Granaten je «inen vierten Preis. Aus Herrn Wagner tu Gohlis fiel sür hoitstäwmige Lorbeeren rin erster, auf Herrn Arnold ebendaher sür Azaleen ebenfalls »in erster und für Glvrlnteu rin dritter Preis. Herr Frtedr. Richter bekam für ein« Warmhaus- pflauzengruppr »inen PrivatprriS, für vermal» cbio. toi. pl. einen vierten, für Camellirn einen dritten uns für Begonien uud Zimmerpflanzen je einen Extrapreis. Herr Hup» erhielt für ^liial-ttuun mycroplüllum und für veredelte Pe- largorien je einen Privaipreis, für eine Prlar- gonteugrupp« und für Azaleen i» «tuen dritten und »ine» vierten Preis für Abmtlon, für «inen Kianz, für eine Reseda mit Stammform und für Myrthru je »inen Extrapreis; Herr August Wagner in Herrn Rhd. Küstner's Gärtneret für «in« Grupp« Warmhauspflanzen und sür Cyklamen je einen Extraprris; Herr Wilh. Müller einen Privaipreis sür eine Gruppe Warmhauspflanzen; Herr H. Müller für die viumeufoatatue «inen Epirapreis, für vr,e»«w Ouilfovi einen PrtvatpreiS. für Dracaena inckiel«», für Gratia Lidolcii und für Oicatbea (Eulturpfl) je einen SxlreprrtS; Herr Nienhagen einen zweiten Preis für Azaleen, einen solchen nech für einen Kopfputz und einen vierten sür Calceo- larien; Herr Schumann »ineu Exttaprets sür LamrlliaS und einen dritten Preis für Cv.lamen; Herrn Sodann in Herr« Wilh. KÜstnn's Gärtnerei wurde zuerkannt sür Gemüse ein Privat- prets und «in Sxiraprets für villegioa Lalioo Herrn Lägel »in Privatprets für hvchstämwig« Fuchfia», Herrn Erfurlh, HcmdelSgärtner aus Herrn Kaiser's Gut ein dritter Preis für Polloup, rin Extrapreis für Coniferen und noch ein solcher für Kam I,ct/.ia vodilix, Herrn Müller bei Herrn Lrsurth rin erster PrrtS für ein Basenbouquet, Herrn Roscher tn Leipzig rin erster PretS sür rin Ballbouqurt, Herrn Mtcha«leia zweiter Preis für Gurken und Melonen, Herrn Fischer t» Leipzig ein zweiter PretS für ein Vallbouqnet, Herrn Gottfr. Richter ein vierter Prets kür verbenen, Herrn Schmidt ein vierter Preis für abgeschnittene Gladiolen, Herrn Araber st» Letprig sür Warmhauspflanzen und EschevereB je ein Extropreis, Herrn Mönch ssn. für eim Succulentengrupp». Herrn Iaaek für drei StäE Ananas, Herrn Hanke für »in, Pelargonten- rupp«, Herrn Kampf für «in« ölusedi» Velloatool, errn Nadel seu für «tn« Dracaena »natrnst», «rrn Her«. Müller für WarmhanS pflanze», errn Zieger auf Achtmenen je «in Eptrapreis, errn Kr,wer eia dritter Preis ans Orangen uud Herrn Mönch jun. rin vierter Prets ans »ine gärtnerische Leistung. Für das geschickt und sinnreich ausgeführte Arrangeweut, welches trotz des karg zugemeffeneu Raum,- ein«» stattlichen uud überraschenden Anblick darbot, wurde dem Kunstgärtner Herrn Wilh. Wagner (Möly'sche Gärtneret) eine besonder» allseitig wohlverdient« Anerkennung zu Theil. Tagesgeschichlliche Ueberftcht. Der „Deutsch, R«i< Sanzriger" erklärt: vor Kurzem ging durch mehrere Blätter di» Nachricht, es sei Allerhöchsten Orte« di« Absicht vorhanden, bei der Jubiläumsfeier tn Westpreußen einen all- g«mrtn«n deutschen Orden zu stiften, uud daran knüpften sich sogar weitere Mitthrilungea über dt« angrbiiwe Organisaliou dieses Oiders, welcher als eine Wtekerbeleku >g des a.trn deut schen Ritterorder.ö darg»stellk wurde. Boa an« derer Seite wurde dt« NaLricht sofort zum Ge- genfiar.de «eitgeh-nver Folgerungen gemacht Dt» erwähnten Milchet!«» gen »ulbehreu jeder thatfachlicheu Grundlage. In der Wochenübersicht d«S „Leutschlu Hrn deltblatt,«" leien wtr folg nte Sielle: „Au« »ollem Halst kräht der goll schr Hrha sein all s Lied, urd wir können es ikm warrhas ig richl so übel vehmer, ja «tr können auch dem „Journal de« Debals" den Hohn nicht verargen, mit wel chem es uns Deutschen zuruft: „Wer zwingt uvs, die Mtlltarden-Auleih« zum Zwecke der Abzahlung der Kliegscontribulioa zu verweudeu? Wir könne» das Geld gebrauchen, wie und wozu wir wollen, selbst zu Kriegszwecken!" Daß Letz" terrS nicht geschehen wird, dafür ist nun freilich ausreichend gesorgt; wtr bezwetfeln nicht im Min desten, daß Euroval uud Deutschland- Milliar den in unser« Taschen fli ßru werden ; aber dt« Röthe der Scham muß unS in dt« Wangen tre ten , weuu wir mit diesen zauberhaften Erfolgen den Mißerfolg der Norddeutschen BuadeSanleurr vom Jahre l870 vergleichen. Hier frommt kein vertuschen, hier heißt «S den Fisger kühn in die Wunden legen, «elche di» »uri bncr» tumes dem deutschen Patriotismus geschlagen hat. Wenn die Würfel des großen KrtegeS anders gefallen wären, wenn Deutschland au Frankreich di« Milliarden zu zahlen hält« und »un mit einem ähnlich-n Appell an seinen Credit ror Emopa hinträte: würden in Frankreich wohl so viel M>ll,onen ge zeichnet sein, wie jetzt tn Deutschland Milliarden geettwnet sind? Doch taS ist Conjecluralpoltttk. Wir haben eS Gott sei Dank nicht nölhig gehabt, den französischen Patriotismus auf die Prob« zu stellen." Der Zwiespalt im klerikalen Lager ist argenwärttg wieder im Zunrhmen begriff ». Die könnet«« Element« desselben fühlen von Zeit zu Zeit da- Bedürfniß nach einer Auseinandersetzung mit den gröber gearteten Genossen, haben aber zu einem entschiedenen Bruche dann nicht den mora lischer. Muth. Augenblicklich ist wieder in Bayern zwischen dem Paffauer Bischof v. Hosstetter und den „Extremen" «in« Fehde loSgebrocheu. Der Bischof, «in etwas leidenschaftlicher Herr, war bis zur Unfehlbarkeit örrklärung ein entschiedener Gegner der in derselben ausgedrvcklen kirchlich«u Richtung gewesen, hatte sich aber nach einmal geschehener Dogrraüstrung der Verbreitung d^ uene» Lehrsatzes sehr eifrig angenommen und >. L. die Lectür« der liberalen „Paffauer Ztg." von der Kanzel herab v-rbt«trn lassen. Neuer dings ist ihm nun wieder der Terrorismus der „Extremen" zu arg geworden, uud er hat u. N. «ine» Pfarrer seiner Diöees, auf acht Tag» sus- ymdtrt, «eil derselbe den famosen Laudtags- »baeordnetrn Pfarrer «ahr in seiner Kirche auf- tretsn ließ, ferner di, Sammlung von Adreffeu Gunsten der Jesuiten gerügt und den Geist liche» de» Beitritt »« den ueug,gründeten Hetz- easstetzs untersagt. In Folg» davon großer Zorn in der „extremen" Peeff» über den Bischof H,in- rich. »er dieser Parttt übrigen- durch seine unter allen kirchlichen Wandlungen beibehalteue deutschnattonal« Gesinnung besonders fatal ist. Gleichzeitig wird auch in Württemberg eifrig geschürt. Der durch di» Mild, und versöhnlich- kert des Rottenburger Bischof« v. Hesel« unter de» Katholiken trS Landes erhalten» Friede ist einer gewissen Priesterpartei rin Dorn im Auge, das in Ellwaugen erscheinende „Katholische Wochen- blatt" hetzt gegen das bischöfl ch« „Deutsche Volk-- dlatt", das auch ia der deutschen Polt ik wenig- stens nicht rhetnbüadlerisch ist, uuv gleichzeuig wird der Bischof v Hesel« vo» Ell-angen auS im „Bayerischen Vaterland", dem Organ der Münchener Nuntiatur, bet dieser angeklagt. End lich ist auch in Baden der innei» Gegensatz zwischen den verschiedenen Elemente« der Kleri kalen zum AuStrag gekrmmeo. Der Fürst von Fülflenberg hat sich aus Enlrüiiu^g über das lerrortst sche und denurciatorisoe Wesen der ba dische» Klerikalen von de. selben ioSgrsaze und thnrn kamit ein« sehr bedeutend' malert,lle Glvtze enizo,',,». Der „Badische Voischast r" rst Uber dielen .Abfall" sehr betrübt l öste' sich aber mit j bem G fiL dach, dem Herrn Fürsten ni, recht