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- Erscheinungsdatum
- 1872-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187207028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Ausgabe beschädigt; S. 3106-3107 fehlen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1872
-
Monat
1872-07
- Tag 1872-07-02
-
Monat
1872-07
-
Jahr
1872
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-s 4- / l/rqUch >b 6 ft, Uhr «t tzwuSNt», n«s«* .».«cteut Gkti:» r d. «rd./'cüru >«»>, »«« k„ N-17 i. «' 4—^ L»i. M, 'N für Me nachz^ 4« i.numrr Rstimmtn.' ^ « ", de» Voebcnrageu p 8 Ntz,Nachmtnagv. Taacblatl Anzeiger. HmMatt dck König!. BczirkSgcricht» md des RalhS dn Stadt Lcivjig. Aboaacmrntepl » vicNeliLhrlich l Thlr. 7'/, Ngr., incl. Bnngrrlohn 1 Thlr. io Ngr. Jede einzelne Nummer 2V, Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Poslbrfvrderung 8 Thlr. mit Postbesvrderung 12 Thlr. Inserate IgrfpalteneBourgoiszeile >'/»Ngr. Größere Schriften laut unserem Preisverzeichmtz. Rrctamra anlcr d. ttrdacttonaßrlch die Spaltzrile 2 Ngr Filiale: Otto Klemm, UiliversULtSstr. 22, Local-Comptoir Hainstraßr 21. M 184. Dientzlag dcn 2. Juli. 187L. Bekanntmachung. r di« höhne Mävcheuschnlr werden zu Astern 1878 mehrere Llaffruzimmer gebraucht, welch« rch rmtrthnug geeigneter in d«r Näh« des bckuIzedändeS befindlicher Räumlichkeit«» beschafft idrn jo? « Vir f xru bahn hierdurch auf, Rn erbietnuzeu solcher Miethräum« «utn Rugab« des Fltcheu- salteS «n des lährlichc» MirthpreisrS baldigst an >u» g^rgr» zu lassen. Leipzig den 27. Juni 1872. Den der Gteedt SetpztA. ^ ^ ' Wiitjch, ?)r. Koch. Res. Leipziger Lidel-Gesellschast. Leipzig, 1 Juli. Heftern Lbend fand das ißerordenlilch zahlreich besucht« Bibelfest der eipziger Vibel-Gesellschrst in der Th o- asktrche statt. Nach de« Gesäuge des LiedeS Lach auf, du Geist dir nstrn Zeugen" hielt rrr Domhrrr vr. -ahuis dt, Festpredigt, Ich« sich au di« TexteSworte i« 2. Brief« Paul, TiwolheuS 3. Eapitel 15. Bns anlehnte und welcher der Redner vo» dem Gedanken aus- sing: Die heilig« Schrift ist das heilige, das thrr Volksbuch, weil i> es das wahre Lehr- mch, 2) da- wahre LebenSbuch und S) das wahre deil»duch ist. In gewohnter trefflich« Weis« he» leuchtete der geschätzte Redner die Urgeschichte der "»eiligen Schrift. WaS tu Israel Recht und 'Ute. da- war ausgezeichnet tu d«m Gesetz, und tr war w«if«, der dt« Schrift auslege» konnte. ^»1 ein ISraelit in feinem Herze» empfand, .»Tstand tu den Psalmen; kurz die Schrift war Zehrbuch des Volkes. Und was Paulus dem ittheuS sagt, das gilt auch von nuferem Volke. Rutsche Volk war uugebildet, als das Christen» lth,u ihm kam; das Ehristenthum wurde von Ämeru verhöhnt, »nd doch hat es unsere« Ldie Grundlage aller Bildung gegeben Und solch einem Iahrtausmd die Reformatio» di« j,«the der Römer zerschlug, da ist s vo, der Schrift ausgegaug«». Und was Paulus 'unter uns-unsikis vokü« Kraft beruhtkei!?. wegs i» set»«r groß,n Weltbilduug; die Staats, wer«heit, der sittliche Ernst, die tiefe Kraft ist aus dem Worte Gottes, der Bibel, d«m wahren Volks- b»ch entsprungen. Ihr Inhalt ist nicht der todtr Buchstabe, so» der» Geist u»d L«ben, und darum ist sie das wahre LebenSbuch. Di« lutherischen Kirche» stud de- Volke- schönste Zier, und was stud sie anders als rin Widerhall der Psalm«»! St« zeuge» vo, dem gewaltigen Einfluß drr htiligeu Schrift. Die Literatur, so hoch man sie achten »nß, läßt doch Vi«l« Das nicht finde», was sie suchen, st« ist nicht für alle Stände, »icht für jedes Alter geschaffen, während die heilig, Schrift da- Buch ist für all« Ständ». sie ist das Wasser, i» dem der Elephant badrt und das Lamm nicht ertrinkt. Di» Grund« l-hrru sind eiugeprägt im Spruch u»d sie ver liere» sich »ie»nals wietnr U»ter de« Weihuackts- baum freut sich das ftrbtv jährige Kind wie der fiebenztgiährig« Greis. Die heilig« Schrift ist der Stern am Htwmel, der Jede« leucht,t, und sie hat die Prob« auf di« Dauer bestand«»; st« ist das Buch aller L«be»slage» und darum das »ahr, Lebensbuch. Nud »etl sie das »ahr« Lebeusbuch ist, so ist st« auch das wahr« HFlßbuch. Di« jüngste Ge- f«dicht« Frankreichs hat Mts gezeigt, daß äußerer Glanz, Bildung und Rcichlhuu: 6» Volk nicht erhöh«», aber sie hat uns gezeigt, daß Gerechtigkeit uud Gottesfurcht die »ahr» Bildung ausmach«». Di« Leipziger Bibel-Gesellschaft weiß und vom folgt de» Zweck, daß dt« vtbel V»lksb,ch werde, m»d st« ist di« Vermittlerin, die Bibel tu dt« Haud zu lege», damit st« de» Weg zu» Hcrm» find«. Nach wiederholte« Gefaug erstattete Herr Sub- diakouus bl. Suppe de» »tgeutlichn, Rechen« fchaflsbericht, de» ueunundft'.vfzigstlu f«u de» Bestehe» der Gesellschaft. Di« Leipziger Bibel- Gestllschaft ist vo» der. fünfundzwanzig i» Deutschland bestehende» Bibelgesellschaft«, zwar dt« kleinste, sie hat aber bereit« eu» reiches Feld ihrer smev «reiche» Thätigkeit hinter sich. Unter den Bibelgesellschaften der Welt aimmt die vor- aehmst« Sltll« die 'attische Gesellschaft ein. Drr 7. December 1802 gilt als der GevurtStag der britische» und überhaupt aller Bibelgesellschaften Seitdem stad »ich ungefährer Schätzung mehr alt hundert Milionen Bibeln t» etwa zwrihu». dert Sprachen über die ganze Welt verbreitet worden. Ein beachteusweriheS Sreigniß ist die am «. März o. I. begonnen» Thängkeit einer Bibelgesellschaft in Rom. Die Leipziger Bibelgesellschaft verausgabt« im letzten Jahr, 978 ganz« vtbrln (627 von der giößer», 35 t von der kleinern Sorte) und 28 Neue Test«, mente mit de» Psalmen Die Einnahme belief sich auf 854 Thlr. 9 Ngr S Pf. bstehend ans S Thlr. Geschenke», 90 Thlr. Iah esbn» trägen, 124 Thlr Colleete in der Siadt, 66 Thlr. auf den Ortschaften der Umgegend, 367 Thlr Erlös für Btbel», 54 Thlr Eapitolzinftu und 14l Tbk. Lastenbestand. Dieser Somme stand ein« AnSgab« vo» 812 Thlr. gegenüber, f» daß ein Cafsenbestand von «t'.wa 40 Thal er» ver blieben ist. Die Feier schloß mit Collect«, Se^me »nd de» Ge» sang des Liedes „Laß mich dem sem »nd bleiben." Die Frstcollecte, »elch« vor de» Kirchthüren eiugefammell wurde, betrug 57 Thlr. 15 Ngr k Ps. Ja wenigen Wochen wird die Gesellschaft etueu gedruckten Bericht herausaebeu, tu welchem auch di« Predigt des 0r. Kapnis stehen wird, was gewiß vleleu recht willkommen sei« dürfte. Möchten übrigen- alle Diejenige», welchen gestern das Hnz für dt« Bibelsache erwärmt worden ist, auch alS Mitglieder der Leipziger Bibelgesellschaft beirrrktn (Zeichuuvgeu nimmt au Buchhändler E Bredt, KömjZstraße), damit das Werk gedeihe, »nd dann namentlich auch deu Lonfirmaudeu der Leipziger vrztrksfchul»» zu Gm« komme, welche bei den jetzige» Mitteln der Gesellschaft die Bibeln leider nicht umsonst erhalte» köauru. Lur StaLI mir Lauö. * Lrtv)ifl, 1. Juli. Die »eueste» „Dresdner Nachrichten" bringeu folgend« Mtuhnlung, für der«» vollftäudiae Richtigkeit das Blatt die Bürg- schaft zu m>erueh»ku hat: .,A»ch der' sLchsische» Regteruug ist es, wie wir höre», Seitens des Reichskauzleramtes auhetmaeg^r» Word«», dt« Ennferenze» zu »efcht«u, welch« Prrußm und Oesterreich i« Lauft dieses Jahres tu Berlin ahzuhaHe» gedenke» uud di« sich mit der Er- »rterung der fociale» Frotz», refp. der Nah- rung der Recht« der Gesellschaft gineuützer de, zerstörende» Tendenz«» der Socialdemokrateu veschäfligru wird ES ist »atürUch, daß Sachse» Mit febmUhochrntwickrUe» IosvOrie, welches dt« Soeialdemokraten für ihre Theorien zu «iuem Vkrfwchsfelde ersten RemGrs awsgefucht haben, an einer Krag« das rößsto Interesse nimmt, welch« für di« ganz« Zukunft Sachsens ver. HLugntßvoll «erden kan». Fasten die Regte- tuugo» die Krage nicht vom einseitigen Polizei, staadtznnct auf, jo wird es sich nicht blos »« VerwaltuugSmoßrcgtl» gegen die Internationale handeln dürfen, sonder» um Revision unserer ganze, sociale» Gesetzgebung, »amnitlich dt« Krag« der Gewndeschranteutvfi-keit, der Freizügigkeit, der Strikt-, der Börsenansbeutung u s. w. Da di« Enl^ckluna der Industrie, der Gewerb«, des Handels, der Laudwurhschas: ». f. w. t» Sachse» vorgefchrilteun ist als i» ave» (?) «»der» deut- scheu Ländern (abgesehen oon »«utge» Lnsmchme», wie ste fich tu den Centre, der Indastri» in Großstädten r nd am Rhein findet), so werde» di« Erfahrung«», welche dt« sächsische Regier»»» a»s ihre» Land« dieser Lonferrnz über die Wmung der moderne» sociale» Gesetzgebung »nd die LHLligkrit, die auf der» Ge»»d die Social. Demokratie «ufalte» konnte, mittheil» k»»n, der Consneuz vo» ganz besondere» Werth« fei». Die Wahl der sächsische» Eommisstou dürft, demgemäß wohl ans «ine» höhere» Beamt» des Ministeriums des I»»n» fallen. Evemuell würde ib« »vhl ein höherer Iustizbeamter beizugeben sei», da hierbei a»ch die staaishürgerltchen Rechte deulscher Retchsbürger tu Krage tsmme» können." * Lrtpftg, 1. I»li. Unter den ,e»«fte» Ber. »rd»»»geu des 3»sttr»i»ift,rtums betrifft ei»e dt« Verfolgung von nach de» Voret» ntgte» Staate» vo» Lrnerika geflüchtet» Verbrecher». Es heißt darft', daß die in der General-Verordn»»« vom 16. iult 1868 bekaunt gegebene» Vorschrift» einer Mitttzeilnug des Reichskanzleramtes nicht gehörig befolgt worden sei», so daß vnt« Anempfehlung der strengen Bcobrchtuug jener Vorschriften zngleich auch etntg» in der Mtttheiluvg des ReschSkemzleramtes besonders detonte Pnncte hervorgepo-eu »erden. Darnach werden im Allgemeinen Anträge auf Verfolgung nur dauu gestellt «erden dürfen, wenn einiger Verdacht dafür vorhanden ist, daß der Verfolgte fich wirklich nach Amntka gewendet hat. Anträge, welche, ohne daß eia solcher Äu- halt vorliegt, dahin gerichtet find, in Amerika auf den etwaigen Ankömmling zu vigrlireu, sind unzweckmäßig, weil eine ausreichende Ueberwachuug der dortigen Häfeü rucht ausführbar ist Größe-en Erfolg verspricht in solchem Falle eine eufmerk- lame Beobachtung der Etvschiffangß Häfen, ins besondere drr englischen, durch welche nicht sel en etne weiter verfvlgbare Spur entdecke wird So fern rS die Umstände gestatten, ist die Vnrrit- teluug d,4 MtuisteriumS der aukwärtigra äuge- legevheiten in Anspruch zu nehmen. Dafern jedoch tu besonders dnugttchea Fällen geboten erschein» sollte, die bezüglichen Anträge auf tele« araphischem Wege direct au dt« Gesandtschaft de- Deutsch» Reiches tu Washinato» oder an den kaiserl. deutsch» Seueralcousul zu N»«-4)ork zu richte», darf nicht verabsäumt «erd», in dem Ttlegramm 1) vor-wie Zunamen des Flüchtig», 2) Stand und 3) Personbeschretbung bestell»», 4) das Verbreche», best» er beschuldigt ist, 5) Vor- und Zunameu des Beschädigte» (wenn der Be schädigte eine Firma ist, Namen der Inhaber derselb»; bei öfftntlich» Caffen der» genaue Bezeichnung ec.), 6) Ort uud Zeit der verübten That auzugeb». Daneben ist in das Telegramm eine Andeutung über die bisher verfolgt« Spur aufzuurhm», sofrr» sich daraus Muthmaßungen über di« vo» dem Flüchtigen zur lieber fahrt nach Amerika beuntzle Gelegenheit ergeben können. Auch empfirhU ^ fich mitzutheilen, ob auf Aus lieferung des Flüchtigen tu all» Fällen bestanden werde, oder ob der Zweck erreicht sei, wenn dem selben nur dt» etwa veruntreuten Gelder rc. ab- genomm» werden. Letztereufalls ist die Summe, um welche eS sich handelt, nicht in der Haupt- depesche, sondern besonders auzugeb»; ferner ist nicht zu unterlass», sofort nach Abfindung des TelegrammS. weil dasselbe oftmals verstümmelt aukommt, besten Inhalt, beziehentlich unter Bei fügung etwaiger Erläuteruuaen, schriftlich zu be stätigen, a»ch »rau di« zur Begründung des AuS- lieseruugsautrags erforderliche» Documrnte nicht sofort in der gehörig» Form mit etngesendet werden können. Erledigt sich die Sache hier in der einen oder ander» Weise, oder wird die Ver folgung aufgeged», so ist hiervon zu Ersparung »tlterrr Kosten stets telegraphisch Nachricht zu gebe». Was di« zur vegrüuduag des AuSlte. seruugsautrag« erforderlichen Llrkmed» betriff , so muß, »»rauf wiederholt aufmerksam gemacht wird, l) ei» Haftbefehl auf Grund eidlicher Zeugen aussagen vorltejgev, «ogegeu dir Bezugnahme auf «in» geleistet» Diensteid nicht genügt; es wüsten 2) dieser Haftbefehl sowie dt« ührtg» llrkluoeu von einem diplomatischen oder eonsulanscheu Aa». l» der Vereinigten Staat» «it «iur» Beglau- btgunzSvermnke des Inhalts, wie in der der General Verordnung des Justizministerium» vom 16. Juni 1870 beigefvgt» Zusammenstellung au- gegeben ist (vgl. Justizurinisteral-Vlatt vom Jahre 1870, S. 49) versehen set-r. Däfern, wie schon vorgekowm» ist, »in amerikanischer Cousul fich weigern sollte, dem Vrgtaub>gnv>ß, eruier kr die verlangt« Fastung zu geben, so «twst« derselbe darauf zu verweise» sein, daß diese Fastung ans «tun Congreßrete vom 22. Juni 1860 beruht und als wesentliche- Ersordrrutß bezeichnet worden ist. * Leipzig, 1. Juli. Die hiesig« Burschen, schaft Germania, welche seither die Farben Schwarz-roth-gold trua, hat dieselben seit gestern durch die Fardru beS Deutscheu Reiches, Schwarz- »etß.rolh, rlsetzl. H Leipzig, 80 Juni. Dir in Del Vecchio'S Kuuftausst ellung neu avgekomwen» Gemälde find i» »ehr als einer Hinsicht einer aufmerk samen vetrachtuug werth Theils ist der Stoff derselben au und für sich etu höchst fesselnder, theils «eist die Ausführung recht lobeuswertbe Vorzüge nach. Wir machen die Besucher zuerst «ef »t« Knustwerk« auftnerksa», welch« Scene» aus de« Familienleben recht leben-treu veran schauliche». Der .Besuch de« Arztes" vvu E. Gei- bel (Preis Sbd Thlr.) zeigt uns eine» Doctor, »»lcher einer jungcn Dame aa den Puls fühlt, und ist recht auziedeud g'halten und mit Sorg falt ausßchkhrt. Dir .After,norgea" von Lcin- weher in Düsseldorf (Preis 500 Thlr.) führt unS deu ergötzlichen Augenblick vor, in welchem die Kinder freudig überrascht in einem Korb« die vom Osterhasen gelegten Eier rntdeckeu und den zuschauenden Elteru cm heitere- und beglückendes V.ld g, währen. Dft Figuren find als gelungen zu bezr hnru, namentlich prägt fich auf den Km« dergesi?. ^cu die Freud« recht treu aus. Der ..Besuch drS Großvater-" (»tue feme und in- terestante Aquarell« von Croyvanger in Amster dam) läßt uns einen Biick tu ein trauliches Familienzimmrr werfen, m welchem alle Augen fich nach dem eintreienden willkommene» Gast rrchtcn, dem selbst der Enkel über den Tisch «nt» gegrustrampel» will. Ferner find auch d»e fol genden Bilder einer aufmerksamen Beachtung werth: „Kreidezeichnung, zwei Keuder darstellend, nach Photographien" vo» R. Schul« (sehr sauber und weich gehalten und dir grkß « Achnltchkrtt mit dem Original offenbarend) — „Nach dem Regen" von Krabbe» ru Leipzig («in vortrrfflrchtS Bild nach Stimmung, Coiorü und Eor'eclheit ,m Einzelnen, welch-.- Überhaupt durch seine Naturwahrheit» fesselt und ergötzt) — „Der Dog'Npalaft in Venedig" von Schwan in Berti» da- G-rrätde ist hilstcktlich der L- chrteklonik, der Pnsprct ve und ter Zeichnung überhaupt so trrff- lich grlunaeu, daß mau bei längerem Betrachte« vor der Wirklichkeit zu stehen glaubt uud die Kenn rrveuedigs ein« große Freude bei dem Au- dltck empfinden werde») — „Metz" von Aßmus in Stuttgart (besonders ivterestaut für Alle, welche dtrse alte deutsche Festung besucht haben). Noch müssen wir eine» „KäychrvS" von Bletrr iu Weimar gedenke», welch-s so allerliebst gttrofft» ist, daß auch Katzeufetade gern et»«n Blick auf dasselbe ' werfen «erden. Lehrer und Erzieher, sowie über haupt Freunde unserer Leipziger Heimalh machen wir zum Schluß aufmerksam auf den grpgeu Wandplan von Leipzig, welcher vom Lehrer Rommel mit viel Fl»'ß, Umficht und möglichster Genauigkeit auSgrfllhrt ist. * Leipzig, 1. Juli. Der frühere Vevollmäch- ligte der Gesellschaft Teutonia, Herr Bernhard Theodor Buchbinder, nahm am vorigen Frei tag Abend aus ein« gewüihlick, solenne Weise von seinem sehr zahlreich versammelten Persoral und verschiedenen Freunden Abschted, indem er alS Direclor der vaterländischen LebenS-Verstcherungs- Gesellschaft nach Elberfeld geht. ES wurveu ihm verschiedene sehr wohl verdiente Huldigungen dargebracht und durch Red« und Gegenrede eine sehr animirt« Stimmuvg hervorgebracht. Wieder- holt wurde ihm eine glückliche Reise gewünscht, und daß eS ihm in Elberfeld so gut gefallen wöge, wie es ihm, »ach seiner eigenen Verficht- rung. in den vielen Jahren, die er hier war, in Leipzig gefallen hat. — «>. Leipzig, 1. Juli. Die 62. Aufführung de- Dilettanten-Orchester-Vereins, welche gestern tm Saal« de» Echützenhauses statlfand, erfreute fich der lebhaftesten TheUvahme uud er warb fich reichen Beifall unter den versammelten Zuhörern. Di« Einleitung bildete die Ouver türe zur Heimkehr vo» Mendelssohn, an welche sich das Capriccio (8 moll) für Piano- forte von Mendelssohn, vorgelragen von Fräulein Friedrich, reihte. Die jung« Künstlerin über- «and die Schwierigkeiten deS Werke« recht glück lich und theilweis« mit wahrem Siege-gefühl; ihre Technik war zu loben und die einzrlneu Passagen und Figuren »rklarge» so abgerundet, und offen- barten eine so bedeutende Fertigkeit, daß der ge spendete Beifall «in wohlverdienter war. Die „Serenade" (op. 8) für Violine, Viola und Violoncelli von Beethoven ist einem Gedichte gleich, in welchem de- HerzrnS innerste Regungen, Mil lustigem Humor verbunden, eine Sprach« erhalten; ist so reich an lieblichen Melodien, daß ste selbst bet nicht ganz vollkommener Ausführung doch ergötzt. Die Herren, welche dtrsrS Stück gestern boten, bestrebten sich sichtlich, nament lich den rechten Ausdruck zu finden für dies« Toublldcr, waS ihnen auch zum Thrrl recht gut gelang und di« Höcer zu größtem Beifall er munterte. AlS Sängerin trat Fräulein Schleifser auf, die mit schmelzvollrr Stimme und mit guter Auffassung und dem rechten G'sühl dir Arie der Gabriele auS dem „Nachtlager" von Kreutzer mit großer Anerkennung sang. Die Clavtervertuostn gab noch drei Stücke: „Spaziergang eines Ein samen" (op. 57) von Heller, Erude von Cbopiu und Phaniastestück vo» R. Schumann zum Besten und zrtgtr sich badet nicht nur alS gut geschulte P auistln, sondern auch als Künstlerin mrl Ge schmack und mir Einblick in den inner« Geist der vorgelraaeuen Tvugebilde. Sie wurde wiederholt mit Beifall belohnt. Deu Schluß beS Eovcertes bildet« die Symphonie (Ockur Ätr. 1) von Beet hoven. dir in all ihren Sätzen so mächtig zu Herzen dringt. Eie wurde mit der reckten Ver tiefung und, wie man werkte, mit wirklicher Be geisterung aufgrführt und legt» abermals (auf Einzelne-, waS vielleicht noch zu wünschen übrig ließ, 8«h«n wir nicht ein) beredtes Zeugntß von dem löblichen Streben deS Verein- ab, dem gewiß alle Hörer für dir genußreichen Augenblicke dankten. --- r. Leipzig, 1 Juli. Wie w.r kürzlich im Tageblartr gelesen haben, ist auf dem Kirchhofe zu Ringethal bei Mittweida eine alte Linde verbrannt, von welcher die Sag« grug, daß Luther unter ihr dem zusammengeströwteu Volke, da- in drr Kirche keinen Platz finden konnte, eine Predigt gehalten l-abe. Die- ist irdoch ntchl histo risch erwiesen. In einem 1769 von dem Archi- diakonuS Magister Ltrcke in Torgau hcrauSgrgi- benen, mit großer Gewifsenhasti.zkett und genau prüfender Kritik geschriebenen, letzt sehr selten ^e- Ivordeneu Luche „vr. Martin LutheiS merkwür dig« Reisegeschtchte zu Ergänzung seiner LederS- umständ» und Erläuterung ver R folwatiorS- grschicht», auS bewährten Schriften und zum Theil ungedrucklrn Nachrichten beschrieben", beißt eS über desftn Anwesenheit in Rmgelhal: „Zu Ende d:S 1529 und Anfang d«S 1530. Jahre- beschäf tigte sich Luther mit Ki'chenvistlaiion'v.rrtchtunaen zu Prrtiin. Bald darauf v-rvalteie er daS Amt «,reS KirchenvorsteherS zu B^l tg, denn an die sem Orte ist eine Visitaiinnkoronung vorhanden, deren Anfang btsagt. laß Luther n-.dfl vr. Jena.
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