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Erscheint täglich früh 6' 2 Uhr. »tlorü», »ad «rprdttt»» JohanniSgasie 33. I Seren«? Rcdatteur Fr. Hüttner. Sprechstunde d. Redaktion I°r>,»lag« ,cn lt—lt Uhr Nach»»lag« v»a 4—L Udk. Louchmr der für die nächft- ^ pzendk Nummer bestimmten Mratr in den Wochentagen bis 3 llhr Nachmittags. TagMM Anzeiger. -»Matt drS Kioigl. vqirkSgnichtS und des RathS der StM Leipzig. Auslage Udoanrmknleprrl» vierteljährlich I Thlr. 7'/, Ngr., inrl Bringcrlohii l Thlr. lllNgr. Icke einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren für tLxlradeilaaen ohne Postbesvrdrrung 9 Lhlr. mit Pofibeförderung 12 Thlr. Znferate 4gespalteneVourgoiSzeilc I '/»Ngr Größere Schriften laut unserem Preisverzeichnis Lrclamc« »ater d. Nrdactionrflrlch die Spaltzeile 2 Stgr. Filiale: Otto Ulemm, llniverfitätsstr. 22, Local-Comptoir Hainstrabe 2l. M 178. MostGg den 24. Juni. 1872. ^ „ Bekanntmachung. »il der vir -Nr. 1 da» Grundstück de» Hrn. Kanfmanu Adolph List Nr. l7»s »bth. 8. dt« Br.-E. Glaser Kritzschmanu » - Hutmachrrmstr. Kämpf« der Frau Johanne Friederike ver». Hochhet» 17748 1774 1773 da» Grundstück de» Hrn. Tischlermeister« Förster die Baustelle 70 0. da» Grundstück de» Hrn. Destillateur Grimmer - «S - Adolph Earl Lehmann - »8V - Baugewerkmstr «ietzschmaun- L8 6 - Z mmermeiftrr Xvseuihal - »86 - Friedrich August Veifserth - »8 ^ - Maurermeister Herold die Baustelle s » di» Grundstück« der Herren Stellmacher Loh. Earl Lubtsch und Vchmirdemeister Conrad Friedrich Seeger» »ie Baustelle Läpri«, 87 da» Grundstück der Ara» Pouliue ver». Arick» - »L . 38 » - de» Hrn. Robert Lahn A ^ die Grundstücke - - Kaufmann Luge» RßAer 42) - » - - Fr. Loui» Hoffmauu «3 s 44 da» Grundstück - - Earl Xrinh. Hoffmauu 4L - - - » Adv. vr. Earl Günther - SS » 4L die Baustelle 47 da» Grundstück de» Herrn Kaufmann Hiersch« - S2 - 48 di« Baustelle 49 . - 50 » » 51 » » 52 - - 53 - . die Grundstück, de« Hrn. Rob. Sulm» Herfnnh ^ ' 56 da» Grundstück - » Eomerzienraih vlüthuer » 1770 » am 12. Sunt 1872. Der Math der Stadt vr. Koch. «ALL alem. Bekanntmachung. Da» von Marcu» Scultett an« Großglogau, Profeffor der Theologie zu Leipzig und Dom- hm,u Meißen, im Lahr« 1498 gestiftete Stipeadta« von iLhrltch 17 Thlr. 29 Ngr. 6 Pf. ist «s t Lahre von Ostern d. I ab au St»dtr««de der philosophische« F«c«ltLt, vorzugs- mtse a»t vre»la«, Grohglog««, Lübbe« und Leipzig, wobei ans Bl«tsver»«»bte b» Stifter» besondere Rücksicht zu nehmen ist, zu vergeben vir fordern diejenigen Herren Studirendeu, welch« Anspruch auf diese» vtipeudch« mache» v»1t», hierdurch auf, ihr« dte-sallfige» Gesuch« hi» z«« S. J»U d. I. schriftlich und unter veisliguna der erforderlichen vescheiutguugeu bet un» riuzureicheu. Leipzig, am 20. Luui 1872. Der Nath der Stadt Leipzig. G. Mechler. vr. Koch. Von unsrem Friedhöfe. rivgtbink der Mahnung de» alten Weisen: .dtvcise auch an den Todteu dein« WohlthaN" kirach 7, 37) wollen wir einige Bemerkungen Üer «lsern („neuen") Friedhof hteruiederschreiben, wiche sich «n» nach öfteren Besuchen deffelbeu asgedrärat haben. Wir halten un» dabei au ni,Ihalsüchliche», wollen Niemandem Unrecht thu«, »in arich di« Wahrheit rückhaltlo» aussprecheu 1. SA zuuächstgdi» Wege de» Friedhof» betrifft, > s« iß w, de« Hauptgange, welcher de» letzteru vn Nord »ach Süd durchschuridrt, im Allgemeinen z» sagen, daß derselbe in gutem Staude erhalte» Wird; »ameutltch hat derselbe durch die »euer- pngl in den drei ersten Abtheilungeu vorge- innuene Anlegung von gepflasterten Tage»riunen ad A^befferuaa der zu betoru Setteu btulau- fade» Fußweg, sehr gewonnen. (Warum di« drei l «Seren Abtheilungeu di- jetzt unberückfichtigt Ipiliednt finv, ist un» unbekannt.) Weniger Igdsiig läßt fich von den übrigen, den Stilen- Ins Mittelglvgen reden. Da sind wir zum Ilheil genölhigt. über lange Strecken zu wandern, I» »t> dem gröbsten Kie» bedeckt sind und deren ^»eg de» Wagen und Fußgängern Vorbehaltes »io» scheint. Da treffen wir ferner aus Stellen. welch« viel eher an dt« Mätze erinnern, wo da lieb« Lieh ans „grüner Weide" geht, al» au den Ort, wo dt» „Saat von Sott gesäet" geborgen ist Hat man iu letzterer Zeit auch augefaage», diese Wege von Gras uud Unkraut zu reinigen, so dürfte doch der Sommer dahtnaehe», ehe dies« Arbeit in den umsäuglicheu Räume» zu Ende gebracht ist. ALei» der Sommer ist ja eben die- iruig« Zeit, tu welcher der Besuch de» Gottes acker» am zahlreichste» ist, uud «» dürft« fich daher empfehleu, dies» Renovatiou früher i« Lahre rtatreteu zu lasse». 2. Wie di« Lieb« nimmer aufhört zu sorgen und zu schaff«», da» sehen wir recht deutlich auch bei «iuem aufmerksamen Gauge durch die viele», vielen Reihen der Gräber. Dt« Hügel find sorgfältig gepflegt, mit Blättern und Blumen geschmückt, Chpreffeu umstehen sie, uud geschmackvolle Grad- steine uenueu dt« Namen Derer, di« darunter schlafen. Sprechen wir da aber vo» allen Gräbern, di« wir hier sehen? — Nein, da» können wir nicht. Leider werden wir bei unserer Wanderung auch auf den Gegensatz jener lieb lichen, »ohlthnendeu Erscheinung hingewiisen. Treffen wir dcch auch auf so manche Grabstätte, die von wilde« Gestrüpp« überwachsen und tief in sich zusammen^sankrn ist, von d-r man Bekanntmachung, die Hundemaulkörbe betreffend. Die »ach dem zeitherigen vorschriftsmäßigen Modell« gefertigten Hundemaulkörbe erfüllen ihren Zweck nur dauu vollständig, wenn sie genau paffen. Sind sie dagegeu zu groß oder überhaupt der Kopfform der Hund« nicht entsprechend, so verhindern sie nicht immer da» Beißen. Fälle dieser Art find neuerlich vargekommeu, und wir haben daher auf Grund bezirkSt htrrärzl liehen Gutachten» ein abgeäaderle» Modell fertigen lassen, welche» sich von dem zeitherigen dadurch unterscheidet, daß 1) die beiden a» Unterkiefer liegenden Drähte nach rückwärts sich einander nähern, 2) dies» Drähte durch einen gebogenen Ouerdraht mir einander verbunden sind. Hierdurch wird auch dauu, wenn der Maulkorb nicht ganz genau pasftn sollte, der Hund ver hindert, den Unterkiefer herauSzubrinaeu und zu beißen, während ihn der Maulkorb nicht hindert, da» Maul zu öffnen, zu saufen und Futter aufzunehmn. Wir verfügen demgemäß hiermit, daß »»» L. Oktober dieses Jahre» ab alle frei umherlaufeude oder an Wagen gespannte Huvdr um Maulkörben nach dem neuen Modelle, welche» in drei Größen in der RathSwache zur Ansicht bereit liegt, versehen sein müsst», widrigenfalls dieselben vom Cavrller eingefangrn und gelödiet, ihre Besitzer aber, beziehentlich die Führer de» Fuhrwerke» mit Geldstrafe br» zu 5 Thlr. oder entsprechend«): Haft werden belegt werden. Hierbei ist zu bemerken, daß fich die zeither üblichen Maulkörbe in der Regel leicht nach dem neuen Modelle abändern taffen werden. Nach dem vorstehenden versteht e» sich von selbst, daß di« Maulkörbe durch Beißriemen nicht ersetzt werben körnen. Wir verweisen übrigen» darauf, daß die Besitzer von Hunden dadurch, daß fl« letzteren vor schriftsmäßige Maulkörbe anlegea, nicht ohne Wettere» der nach tz 366,5. des Deutschen Straf gesetzbuches ihnen auferlegte» Verantwortlichkeit dafür, daß die Hund« nicht Schaven avrichteu, überhoben sind. Ja neuerer Zeit sind wir häufig genölhigt gewesen, wegen Nichtbrfolguug der bezüglich der Hunde bestehenden Borschrifteu zu strafen. W r nehmen daher hiervon Veranlassung, die Btfitzer von Hunten zu grrauer Befolgung dieser im öfftulttcheu Lntereffe gebotrneu VorschÄfteu hierdurch aufzufortern Jasbesouder« machen wir darauf aufmerksam, daß diese Vorschriften aus da» ganz« Stadtgebiet sich «strecken, daher auch außerhalb der Stadt Hunde ohne corschrif »mäßige Maulkörbe nicht »mherlaufeu dürfen. Auch erinnern wir au unser« Bekanntmachung vom 25. Luli 1868, wonach in öffentlichen Locale», uamentltch in Restaurationen, Hund« ohne vo schrift-mäßige Maulkörbe nicht zugrlasie«, bei Zuwiderhandlungen aber dt« Besitzer der Hund« mit Feeuf Thaler Strafe belegt werde» solle». Leipzig, am 18 S»»t 1872. Der Math der Stabt Leipzig. vr. Koch. vchmiedt. Bekanntmachung. Di« Lieferung de» auf der Centralstraße neu herzustellenven Pflaster» ist a» den Mtndestfor- derudea vergeben worderr uud «erden daher dir übrigen Herren Submittenten hierdurch ihrer Gebote entlasse». Leipzig, den 19. Laut 1872. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Koch. Jerusalem. Bekanntmachung, den Schankcanon betreffend. Am 1. nächsten Monat» wird der Schankcanon auf da- Jahr 1871 zahlbar. Di« Herren Gast- und Schar kvirthe, die mit Schankconcession versehenen Herrn Kaufleute und Weivhändlir, trgleiche» dir Herren Conditoren werden hierauf hivgewiescu uno aufgefordert, den gedachten Canon in der Zeit vom ». dis IS. Juli dieses Jahres an die Rath» Tinnahmestub« abzusührrn. Leipzig, den 22 Juni 1872. DeS Rath» Finanz Deputatia«. Bekanntmachung. Für den verkauf von Matrrial au» den städtischen Sandgruben gelten vom 1. Luli d. L. an folgend« Bestimmungen: Die Ladung «tue» zweispännigea Fuder» wird auf 1.» Eubikmeter — 8'/. Cubikellen (früher 6 Eudikelle»), «iue» einspännigen auf V.75 Eubikmeter ---- 4'/, Cubikellen (früher 3 Cubikellen) festgesetzt. Zufolg« dieser Verstärkung der Wagenladung und der erhöhten FördrrungSkostcn sind vom ge dachten Tage an auch erhöhte Preise zu zahlen und zwar für da» zwerspLnntge Fuder durchgeworfenen Saud . — Thlr. 12 Ngr. — Pf. Gartensaud . . . — „ 20 „ — Tvnchsand . . — „ 25 „ — Lehm — 15 — Lättig 1 „ 7 „ 5 .. Für da» einspännig« Fuder ist die Hälfte dieser Sätze zu entrichten und hierbei der Bruch. Pfennig voll zu rechnen. Leipzig, am 17. Lunt 1872. De» Rath» OekoNoeate-Depeetatlo«. ,, S, annehmen kann, daß fich seit vielen Jahren keine Seele um sie gekümmert und der Armen gedacht hat, dt« hier begraben liegen. ES mag wohl sein, daß diese uud jene Farmlre anSgestorben ist und kein Glred derselben mehr di« Fürsorge für di« voraugegangeneu Angehörigen übernehmen kann ; allein tu den mehrsteu Fällen dürste da» wohl kaum angenommen »erden können, sondern eine schwer zu begreifend« Nachlässigkeit die Schutt) tragen. Sahen wir doch Grabstätten, und unter diesen sogar „Erbbegräbnisse", deren Namen Familien ueuueu, die ketaesweg» zu deu nicht mehr existtrevden gebörru, un» vielmehr al» in wohl stlutrte» vrrhältntffeu bestehend bekannt find, ebenfalls iu der augedeuteten Verwahrlosung — Aber Mancher bringt e» nicht über sich, oft hinan» zu deu Todteu zu gehen, di« ja doch auch nicht wissen, ob st» unter Rosen oder Disteln ruhen! wendet man vielleicht ein. Wir müssen Dem ent gegnen: Wer sich scheut, von Zeit zu Zeit — osk braucht e» ja nicht zu geschehen — unter die Gräber zu treten und dafür zu sorgen, daß die Stelle ,m rechten Stande verbleibt, wo sein, abgeschiedenen Lieben iu den Ervenschooß gebettet st d, und »0 er vielleicht selbst einmal seine Ruhestatt finden wird, der lasse breß durch Andere ihun und scheue wenigst.n» dl» dafür aufzuwen- bereden, d'ck nur unbeträchtlichen Kosten n'ckn! ES ist da» eine Pflicht der Pietät, welcher sich Niemand entziehen kann und sollte, welchem «S darum zu thua ist, nach allen Setten hin seinen guten Ruf zu wahren. 3. Der Vesuch de» GorteSacker» ist gewiß Bielen ein« HerzenSpslicht, welcher sie auch Nach kommen, wenn e» da» L'ben mit seinen vielfachen Ansprüche» irgend gestattet. Doch mögen wohl auch Manche ihren Weg dahin nehmen, um «ine gewisse Neuzierde zu befriedigen, oder um einmal etwa» Absonderliche» zu haben, von dem sie ge legentlich auch reden können. Ist bei diesen schon der Beweggrund zu der betrrfftnden Einkehr kein lauterer, so ist auch die Art und Weise, «ie sie fich dort verhalten, wo der vollste Ernst allein am Platze seln sollte, eine oft nur zu mißbrlltgeode od«r geradezu empörende. Da sehen wir Männer und halbwüchsige Burschen — welche letztere fick, ja auch anderwärts mit der zwiifrlbaften Kunst, rauchen zu können, gern breit wachen — mu dampfender Cigarre gaffend umherschlendern. Da begegnen unseren Blicken Gruppen von klatschen den Frauen, die, weno wir recht höre», von allem Andern reden, nur nicht von Tos und Grab oder waS außerdem an dieseio Orte am nächsten lieat. Da ziehen — und die» besonder« an Sonn- uns Festtagen — Gesellschaften <i«m.icht»n Al er» uno