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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. JohamnSgast« LS. I tzs-üw Sicdacttur Fr. -Sttur. eprrchsiulldr d. Redacliou vorouu^z» ro» ll—1! Udr »,ch«Ul»^ »»» 4—L Uhk. mmhuu der für die nächst- iA-mde Rümmer bestimmten pömttr tu den Wochentagen »it 8 llhr «achmittags. M 134. ciMger Anzeiger. Amtsblatt des König!. BeMznichtS und des RathS bn Stabt Leipzig. Montag den 13. Mai. «nflage S8L0. X»»»»r»e»t»»rrt« viertcMhrltch 1 Thlr. 7>/» Ngr., incl. Sringerloha l Thlr. lv Ngr. grd« einzelne Rümmer io, Ng» Gebühr« für Errrabkilaaen ohne Postbesvrderrmg 9 Tdlr. «tt Postbefvrdermrg 12 Thlr. rcherot, «grspattme vonraytS-ellel '/.Agr. »rvßere Schriften laut unserem Prn-verzeichntß. Lerlame« »nter d. NedoitteooßrtO di« Spaltzeil« 2 Ngr. Fttt-tr vtto Klemm, UnioerfitLtdstr. 2», »oral - Lomvtolr Hatnstratz« r' 1872. l. >on t lZ tt. 12 bo. rbahn-Nctla wett« loa >nbst 77 «, ». «. re'/. ckt->og. r«, niedriger. - «t. - «st . pr. Ioa- hlr. Nstgr, erbst r» «st Mb« t-a 22 Hgr., pr. »lt - Mr. pe , pr.Hrrbst inLevzi matt i 17'/. » ilautet, dn n Rücktritt, ze genannt, pitulaltonni ein Kriezt- iser Capüll- tliche Doc«. itchnit. Da der dam- lrageS stau- ch rn dieser MarschiL aU Gesa,. Regen zog rke, von 17 n begleitete schanze, », n Beifall die on Bern die it annehnie. tuSgezeichnel. Sonntag die Post" glaubt .'aß Englaud ikaS, -re in- lrültzvzieheu, üvgsten Ver- n nicht ohne gisurn »aeb worden, das von Weiter« IgerichlS ab« Wegen Reinigung der Geschäftsräume wirb unsere Expedition heute Nachmittag S Uhr geschloffen Lxpoälllou ckss Lslpuisor VusodluNvu. ind aank a keilst, othr, Hotel st iX.stidt, and htou, Hotel l- >. Botzen, u» . de Kassie und Brüsseler H«!. >. und eißer Sch««, and agd'burg, Et. St. r«lo. kerlto, Stadt St. London, chach and Münchner Hos. St Braanschw i, St. Sottza . z. Palmb. >aaa a. Gere, -Herr u Sul». 1 Hauste r a. London, a. s. a. Drelde», St. Lrauusch«. iuMt a Wn». lud au» Dresde», «»»der, H»«U ederou.VriistH Bekanntmachung. Daß 13. Stück deS diesjährigen Reich--Gesetzblattes ist bet unS eiugeaangen und wird htS z»u» gst. dies. Mo», auf dem RathhauSsaale öffentlich auSHLngen. Dasselbe enthält: Nr. 816. Konsular-Konvention Zwischen Deutschland und den Bereinigten Staaten von Amerika, vom 11. Dezember 1871. - 817. Bekanntmachung, betreffend die portopflichtige Korrefpondenz zwischen Be hörden verschiedener Bundesstaaten. Vom 17. April 1872 - 818. Bekanntmachung, betreffend die Ernennung eine- Bevollmächtigten zum BundeSrathe. Vom 1. Mai 1872 - 819. Eruennungen im KonsularcorpS deS Deutschen Reichs. - 820. Di» NamenS deS Deutschen Reich- erfolgte Ertheilung deS Exequatur an einen Königl. fcbwedischrn und norwegischen Vizekonsul zu «krasund in Schleswig und einen französischen Konsü in Danzig. Leipzig, den 11. Mai 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. CrrMÜ. Bekanntmachung. Mittwoch den 15. Mai ds. I. Vormittag- 10 Uhr soll der in der Klostrrgass» befindlich« Brunnen, bestehend auS hölzernem Gehäuse, krefernem Röhrensatz mit kupfernem Cyliader, schmiede- nsrrrem Druckzeug u. f. w. meistbietend gegen sofort,ge Zahlung unter den im Termine bekanut za wachenden Bedingung«» öffentlich an Ort und Stell« auf den Abbruch verkauft werden. Leipzig, den lv. Mai 1872. D»S RathS Depulatio» -«« Brmaaeawesr». ver sünste Deutsche Handelstag. s In de» Mauern unserer Stadt tagt heut« «ine der bedeutendsten und angesehensten «ander- Versammlungen unsere- Vaterlandes, und eS ist unS eine angenehm« Pflicht, den Mitgliedern der selben ein herzliche- Willkommen entgegen zu rufe», begleitet von dem Wunsche, daß ihre be vorstehende THLtigkeit von dem gewünschte» Er folge gekrönt werden möge. Der Deutsche HandelStag, welcher hem« zum fünften Male zusammentritt, hat sich bekanntlich die schönt Aufgabe gestellt: die gemeinsamen In teressen de- deutkchen Handels- und Industrie- standeS zur Geltung zu bringen. Er hat sich ge staltet zum Organ de- gesammtea deutschen Handels- und Fabrikstande-, um in regelmäßig wieSerkehreuden Versammlungen von Abgeordne ten desselben über allgemein wichtig« Fragen de- AerkehrS dessen Grsammtanficht aa-zusprechea. Zur Mitgliedschaft sind berechtigt alle Handels kammern und Handelsorgane d«S Reich-, oder — wo officielle Organe deS HandelSstaudeS nicht vorhanden sind, auch kaufmännische Prtvatvrreine, svsrrn sie die Pflege der öffentlichen verkihrS- Iaterestea zum Zwrck ihrer Vereinigung haben und den betr. Platz zu vertreten geeignet find. Dir Organe de- HandelStageS find: 1) dir Plenarversammlung der Abgeordneten sämatlichcr Mitglieder ; 2) der bleibende Ausschuß; ») da- Präsidium de- bleibenden Au-schusseS. Dir Plenarversammlung (wie st« eben jetzt hier tagt) hat dt« besonder« Ausgabe, über ivichltge vrrkehrSsragen die Ansicht de» ge lammten vrrufSstandrS zu« Ausdruck zu bringen und die zu ihrer Geltendmachung geeigneten Maßnahme» zu beschließen. Dt« Plenarvrr- fammlung tritt zusammen, sobald 25 Mitglieder die Berufung beantrage»; außerdem auf Beschluß de- bleibenden Au-schuffeS. Dt« Abstimmung ge schieht im ZweistlSsalle nach Plätzen (Körper schaften); jeder Platz führt eine Stimme: mehrere Vertreter eine» Platze» haben, unbeschadet de- Reck,'S »»beschränkter Theiluahme au den Ver handlungen, über di« Stimmabgabe sich zu einige«. Der bleibende Ausschuß hat: 1) di« Beschlüsse der letzten Plenarversammlung zu vollziehe» und au-zuführe»; 2) die nächstfolgend« Plenarversammlung und deren Tagesordnung vorzuberetten; 3) in besonder» dringende» Fällen, unter Vor behalt drmuächstiger Genehmigung de« Ple num-, die Interessen der Gesammtheit zu wahre»; 4) di« »ns dt« nämlichen öffentlichen Verkehr-« Angelegenheiten gerichteten Bestrebungen ver schiedener Handel-Vorstände zu vereinigen und Vesten- zu fördern Er besteht au- 18 von der Plenarversammlung für die Zeit bi- zm» nächsten Zusammentritt persönlich mittel- geheimer Abstimmung tu einem Acre gewLhlteu Mitgliedern, welchen da- Recht znsteht, sich durch Cooptatto» für die Dauer der eigene» Amtszeit auf 21 Mitglieder zu verstärken. Da- Präsidium de- bleibenden Au-schuffe- befteht au- einem Verfitzenden und einem oder zwei Stellvertretern desselben, welche der Aus schuß an- seiner Mitte wählt. Aufgabe de- PräfldiumS ist: di« Beschlüsse der letzt«, Au» fcbutzfitzung zu vollziehen »nd an-zuführeu, die kommrnde» Versammlungen vorzuberetten, auch, Der jetzt von Bayern «nd Württemberg gestellte und auch von Baden und Hessen im Plenum lebhaft unterstützte Antrag, di« Verkeilung der Rest-Coutribution nur zu nach den antitai« rischen Leistungen, zu »/« aber nacd der Kopfzahl der Bevölkerung ver betreffende« Staaten vorzu- urhmen, will diesen voriährigen Beschluß wieder umstoßeu. Die prcußtschen Bevollmächtigten hielten an ihrem Slanvpunct selbst dann fest, al bt« süddeutschen Stimmen sich bereit erklärten, die Brrlheilung zu »/< nach Maßgabe der mtli- tairifchen Leistungen, zu nach Maßgabe der Bevölkerung stanfindeu zu lassen. In diesem Stadium ver Verhandlung stellte der hessische Bevollmächtigte einen sogenannten Bermittlung-« antrag, der den BundeSrathSbeschluß vom 23. Juni v 2. nicht nur in einem Puncle, sondern in allen wesentlichen Purclen abändern soll. Demnach würden aus der KtirgSeutschädigung vorab bestritten werden nicht nur die gesetzt,cd gemeiusameu Ausgaben und d,e sogenannten Präctpualletstungeu der einzelnen Staaten, welche von der preußcschen, bayerischen, württembergischen und badische» Regierung tu Verfolg der Fest« ielluvg vom 23 Juni v. I. ltqutbi« worden lud, sondern auch die gefammten KriegSkosten »er verbündeten Staaten, welche nach dem Be- chluff« vom 23. Juni 1871 a«S dem Antheile der «nzelnen Stnaten und durch dies« selbst gedeckt «erden sollten Der dann noch verbleibende Rest der Kriegsentschädigung solle alSdann nach Maß- während Plenum und Ausschuß nicht versammelt sind, vorbehältlich deren nachträglicher Grnrh miaung, di« Interessen de- HandelStageS zu wahren, sowie denselben nach Außen zu vertreten. Für die Corrrspondenz de- HandelStageS und seiner Organe, für die Sammlung de- literarischen und statistischen Material-, für Expedition und ^ Registratur, so wie für all« sonstigen HülsL- «ab« der"Bevölkerung zur vrrlheilung gelangen. grschäft« besteht unter der unmittelbaren Lrttnuw. K, Fy eine» Gevrral-Secretair» rin stäudigevs giHzes, Bureau Da- Präsidium und das Bureau de- bletbeudeu An-schuffe- haben ihren Sitz in Berti», und eS müssen daselbst mindesten- ein Vorsitzender und der Generral Secretair domicilirt setu. Die« in kurzen Umrissen die Organisation de- Deutschrn HandelStag-. ES hat nicht an Stimmen gefehlt, welche nach der Stiftung de- Nord deutschen Bunde- und de- ZollparlamentS, na mentlich aber seit der Gründung de- Reiche-, dir Nothwendtgkeit und Zweckmäßigkeit de» Fort bestände- de- HandelStag- in Zweifel ziehe» zu sollen glaubten; doch darf mit Fug und Recht behauptet werden, daß derselbe noch heut« mau- »ichfaltigen Nutzen zu stiften im Stande ist. ES ist gewiß von Wichtigkeit, daß am Sitze der Reichs regierung sich ein Organ befindet, welche- jeder zeit bereit und fähig ist, für di« Interessen de- HandelS und der Industrie rtuzutrelrn, und von welchem zugleich die Regierungen schnelle Aufschlüsse über allerhand Fragen erfordern und erhalten können; «nd anderfrit» ist e- sicherlich anch nicht ohne Werth, daß dt« Handelskammern über einzelne Fragen Au-kuuft und in schwebenden Angelegen heiten Bermittlung von Seiten der Organe de- HandelStagS allezeit zu erwarten haben. Ueber- haupt find durch die Bildung einer allgemeinen deutschen Volksvertretung berechtigte Sonder-Ver tretungen, wie z. B der HandelStag, durchan- uicht überflüssig geworden. Im Gmruthetl: die staat»rechtl,chen Formen de- neuen Reich- können erst daun ihren vollen Gegen entfalten, wenn eine wohlorgauistrte Interrffen-Bertretuug ihnen über all zur Sette steht. Für die beut« beginnende Plenarversammlung hat der bleibende Au-schuß zwei wichtige Gegen stände auf die TageSorduuug gestellt: di« Bank- frag« und die Etsenbahnfrage; außerdem hat die Handelskammer zu Düsseldorf beantragt, noch di« Revision der Wechselordnung zur Verhandlung zu briuaeu. Heber diese» sowie über etwaig« ander« Anträge dieser Art wird die Ver sammlung selbst endgültig entscheiden. Tazesgeschichtliche Ueberficht. Von den Entwürfen, mit deren Feststellung der Bnnvr-rath sich in seinen letzten Sitzungen be schäftigt hat, ist der wegen Bertheilung der KriegScovtributton (vrrgl. Gonnaveud-- Nummer) noch nicht an den Reich-tag gelangt, und wie man im Widerspruch mit den erste« Meldungen erfährt, hat dt« Wiederaufnahme de- vop de« Ausschüsse» »bgrlehnten bayertsch-wstrttem- bttgtschen Anträge- wegen anderwetter Aufstellung eine- vertheilung-waßstabe- im Plenum noch zu ernruien Anständen Veranlassung gegeben. Zur Würdigung derselben muß mau sich erinnern, daß der preußische, von den Ausschüssen gebilligt« Vorschlag, die Krteg-letstungrn al- Ber- theilungSmaßstab anzuuehmen, Nicht- ist al- dt« luSsührung eiue- unter dem 23. Juni v. 2. bereit- vom Bunde-rath, gefaßten Beschlüsse». dieses Anlra>«< wurde di« Benutz«», um den rinrelnen Regierungen Zeit z» über ihre Stellung z« versündigen, erllt«, 11. Mai, tzertchiet di« „Börsen- Aeit«lg": Gestern Abend fand ein« combintrt« versümrnlnng der Ort-vereine der Maurer nutz Ztmmerlente statt, um über die Propo- fitto«eu de» Bunde» der Maurer- «nd Zimmer» meist-» AMuß zu fassen. Da- ruhige und ord- uungSMätzige Vorgehen der Vereine bei dem aegeuwärtigeu Tonslict hat, wie schon mehrfach »«richtet ist» diesen letzteren den Haß der Social- demokrate» in schlimmster Weise zugezozen, und da sie dt» vemtchnuqrn zur Herstellung der Ein heit -wischen den Vorstandsmitgliedern und den Meistern nicht zu stören vermochten, so hatten die Socialdemokraten alle Anstrengungen gemacht, um wenigsten- «ine» Beschluß der Birsammlnng za vereiteln. Einzelne hatte» sich einzuschmuggeln gewußt und suchte» durch fortwährende Unier- vrechunaen zu stören, Ander« wurden vor der Tbür avgemesen, nachdem man ihnen unter der Kleidung verdwrürue Knüppel von beträchtlicher Größe, die dir Abficht nicht verkennen ließen, ab- genommen hatte. All« ihr« Bemühungen schei terte» und die Versammlung trat faß einstimmig de» durch den Vorstand vermttteltea Anerbie- tunge» der Meisterschaft bet, so daß vom Mon tag ab wieder gearbeitet »erden wird. Dir zwischen der Meisterschaft und den Ort»- vereinen (d h. dem vroviforischen EtnigungSamte) vereinbarte» Arbeitsbedingungen sind folgende: 1) Arbeitslohn bet zehnstündiger Arbett-zett täg lich 1 Thlr. 10 Sgr. bi- 1 Thlr. 15 Sgr; 2) die Kündigung soll in der Regel von den Meistern sowohl wie von den Geselle» Sonn abend» erfolgen, kann aber auch beiderseits täglich geschehe« ; 3) «S soll provisorisch ein Emtgung- awt, au- den Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu i« der Hälfte bestehend, eingerichtet und dahin gestrebt «erde», daß in Zukunft bei de« Eint- gung-amt« di, tu der Gewerbeordnung vorgesehene Mitwirkung der städtischen Behörde «tnirete; 4) die Bunde-metster verpflichten sich zunächst nur Mitglieder der Ort-vereine, dann aber auch solche Gesellen zu beschäftigen, die sich den vereinbarten Bedingungen ausdrücklich «nterwerfeu; 5) zur Legitimation wird solche» Gesellen eine Arbeits karte behändtgt, welch« entweder vom OrtSveretn oder eine« der verbündeten Meister unterschrieben ist. Für den Winter wurde die achtstündige Ar- beit-zeit festgesetzt und die Stunde de- früh,ren Feierabend- vor Sonn- und Festtagen bewilligt — LS wurde sodann noch mitgetheilt, »aß di« Meisterschaft in der Charlottenstraß, 42 et» Bureau errichtet hat, in welchem i«dem Gesellen (auch NichtorlSvereinS-Mitgliebern), der diese Be dtugungeu anerkennt, unentgeltlich sofort Arbeit »achgewiesen wird Anläßlich der am 12. Mai statlfindenden Volks abstimmung in der Schweiz fiid dem Bun- deßrathr zahlreiche Zustimmung-adresseu zu dem Berfaffnng-rntwurf kon den im AnSlaudr leben den Schweizern zugegaugen. So u. A. an» Leipzig, Chemnitz, Millweida, Krankinberg, Plauen, Bre men und Straßdurg. Ferner au- Bradford, Manchester, London und Pest. Die in Deutsch- and lebenden Schweizer haben ohne Zweifel den Werth einer einheitlichen VanveSorganisatton in nächster Nahe kennen gelernt. Wie dem „Genfer Journal" aaS Bern gemeldet wird, hat übrigeu- drr BundeSrath seinen Erlaß an die Regierung von Solothurn wegen der Stimmzettel zurückge- ogrn, da nach der Gesetzgebung von Solothurn, Genf und Neufchatel daselbst officielle Stimmzettel nicht zulässig sind. Der BundeSrath fordert dag'gen, daß jeder Bürger seinen Stimmzettel selbst abgebe. Pariser Telegramme melden die Demission deS ranzösischen KriegSminiilerS Generals Cissey. Wenngleich der Präsident der französischen Re publik die Demission noch nicht angenommen hat, so scheint, Pariser Blättern zufolge, dieselbe dennoch von Seiten deS Generals zu ernstlich gemeint und wcntgsterS in den von der Presse angrdeuteten Motiven zu tief begründet zu sein, um wieder rückgängig gemacht zu werden Ein erheblicher principieller Gegensatz bestand bereits n der Militairfraze zwischen dem Minister und der Commission der Nationalversammlung. SS trat dabet die merkwürdige und zur Geschichte der parlamentarischen Kämpfe der jüngsten zwanzig Jahre lehrreiche Erscheinung zu Tage, daß die Commisston der Nationaloersammtung erheblich mehr gewähren wollte, al- der Krieg«min.ster ver- angr» mochte, sie schien militatriscker, als der auf dem Schlachtfeld, erprobte Leiter deS Heerwesens. Dir Comnnssw» verlangte die radikalste Anwrn- )«»g der allgemeinen Wehrpsl cht durch Einftel- luva «ü«r Dienstfähigen, wenn auch ein Bruch- theil derselben nach einem Jahr« beurlaubt werden oll, «in Vorschlag, dem sich der KriegSmtnifier auS «tlttairrschen und finanziellen Gründen ent schieden «idersetzte. Die Commission ist dennoch auf ihrem Slanvpunct geblieben und hat di« be treffenden Paragraphen dem entsprechend formirt, ihre Ansicht auch in den Motiven ausführlich be gründet Zu diesem bisher ungelöst gebliebenen tdrrspruch hat sich nun »euerdtngs »i« Nffaire de» Marschalls Bazaine gesellt, für welch« Ge neral Ciffey der den Dingen in Me- ja nahe g'nug gestanden hrt, um ste voiurtkeilSfrei brur- thrrle» zu könn-n, l,n EinoerstLndniß mit Herrn LhierS eine größere Rücksichtnahme bezeigte, al ter Majorttät der Kammer zusagen mag Letztere scheint entschieden «ewillt zu sein, sowohl ihrem Hasse gegen den BonapartiSmuS al- auch der von der öffentlichen Mernung so sehr mißverstan denen „Ehre Frankreich»" «ü» Opfer zu bringen und zwar t» der Person de» einzigen Feldherr», der in der ersten Periode de- Kriege- de» Sieges lauf der deutschen Herr» wirklich nachhaltig ge hemmt hat. Die Untersuchungen im amerikanischen Senat wegrn de» Wassenschacher» mit Frankreich scheinen rrsultatlo- zu verlaufen. Ein Kabeltelegramm theilt mit, daß die Majorität de- dazu vom Senate eruauuten Au-schuffe- in ihrem Berichte alle bttheiligten Parteien rechtfertigen werde, von einem gegenthetligen Berichte der Minorität er wähnt da» Ttlrgramm Sticht». Aus Stadl und Land. * Leipzig, 12 Mai. In diesen Tagen ist eine Lücke in der diesjährigen Schulprogramm-Literatur würdig ausgefüllt worden. Der Bericht der hie- stgin Realschule 1. Ordnung, dessen Erscheinen durch Unwohlsein d«S D.rector», de» Herrn Pro fessor Wagner, verzögert worden war, ist nun auch auSgegrben und von der HinrichS'schen Buch handlung in Commission genommen worden. Man ersieht daraus, wie frisch und fröhlich sich die Schule rntwlckclt. Der DchülrrcvtuS erreichte im verflossenen Jahre in-gesammt di« enorme Zahl von 584 Köpfen, da- Lehrercollegium bcstand, den Director an-genommen, auS 15 Oberlehrer», 7 provisorischen Lehrern und 3 Leh rern für technische Fächer. Man kann sich Ange sicht» ditsiS schnellen Wachsen» der Anstalt d-ü Gedanken» nicht erwehren, daß bald «iae zweite Realschul, 1. Ordnung oder ein« Realschule,2. Ordnung »öthig werden dürft«. Da- Programm ist aber auch noch in andern Beziehung brach- ten-werth. An der Spitz« desselben b«find« sich eine Abhandlung von dem Oberlehrer vr. Franz Pfalz: Ein Wort über den Urkunden- schätz der Handwerk-lade». Herr vr. Pfalz hat bereit- im vorigen Winter im hiesigen Verein« für Geschichte Leipzig- Vorträge über diesen Gegenstand gehalten. In der vorltegen;