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- Erscheinungsdatum
- 1872-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187205111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1872
-
Monat
1872-05
- Tag 1872-05-11
-
Monat
1872-05
-
Jahr
1872
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Erscheint tSgttch früh «'/, Uhr. Aetoett»» «s trprttlts, JohamriSgaffe 33. »uinvv. «edacteur Fr. HRMrrr. Sprechstunde d. Nebaction »»» n—ir ud» »»» »—» Uhr. louchmr der für die nächst- ,^mdr Nummer bestimmten Nieritt tn dm Wochentagen AI 8 llhr Nachmittags. M 132. Tagtblall Anzeiger. TiMlatt dkS Köniz!. BeMgerichtS und des AathS der Stadt Leipzig. Sonnabend den 11. Mai. Anflage 8850. Abi>r»>rnitiiti»ert» Llcr tljLhrU<1> I Thlr. 7>/, Ngr., rucl. Vkingerlohn l Thlr. io Ngr. rin»«tue Nummer /'/' Ngr Gebühren tür Exrrabetlaokn ohne Postbefvrderung 9 Tblr. mit Postdesvrderung 12 Tblr. Ivftrau »gespaltene BonrgoiSzeilet V,Ngr> Größere Schriften laut unserem PretSverzeichntß. Airlewr» »ater » »rt-lcttoortnch di« Spaltteile r Ngr. Ftltaie vtt» Klemm, tinivrriitärSstr. r r, Ooral-Tomvtotr Hainstrage ' 1872. Zur gtsMgtu Beachtung. -ME Unsere Expedition ist morgen Sonntag dm 12. Mai nur Vormittags bis ^9 Uhr geösfnet. ILxpS-NlIon «Ne» LelpLlirer V«ireblr»l1e8. Bekanntmachung. Herr Wilhelm» Ferdt«a«d Richter beabsichtigt in seinem «nter Nr. 9 an der Poststraße »er gelegenen, mit Nr. 1ll3 de- Grund- und Hypolhekenbuch- für dt« Stadt Leipzig bezeichnete», Hnnidüück eine Echlä'chterei zu errichten. Vir bringen du- mit der Aufforderung zur öffentlichen Kevutniß, etwaige nicht auf privat- «chllrchea TUeln beruhende Einwendungen gegen die« Unternehmen bei deren Verlust spätesten- a« SS. Mat 1872 lei «< auzubriigeu, wogegen Widersprüche, welche auf besonderen privatrechtlichen Titeln begründet find, znr richterlichen Entscheidung mit dem Bemerken verwiesen werden, daß von Erledigung der selbe» die Genehmigung brr obigen Anlage nicht abhängig gemacht wird. Leipzig, am 7. Mat 1872. Der Rath -er Stadt Leipzig. vr. E. Srephani. Jerusalem. Quittung und Dank. von einem hiesigen Bürger, der seinen Namen nicht genannt hat, ist ,bei Aufgabe seine- SeschLftS" der Wtttw»«- ««d Waise» - Pension-- Gaffe der Polizei»Bea«te» die Kimme von St» Hundert Thaler» -»gestellt worden, worüber hierdurch ergebenst dankend qüittirt wird. Leipzig, den 19. Mai 1872. Der Berwaltnngs - Ansschntz. vr. Rüder. Behr, Rechnung-f. ^us Sladl und Vaud. * Leipzig, 10. Mai. Durch »inen Erlaß de- pie»bischeu Handel-minister- au die Dlrectionev der EtaatSbahneu vom 11. März 1870 war oie «mlhülfSweise Verwendung von Frauen bet dem Lilletverkaufr unter gewissen voran-- letzunzen gestattet worden. Da diese Maßregel »ach den bisherigen Erfahrungen im Allgemeinen schuftige «esnitate ergeben hat, so ist jetzt in Er wägung genommen worden, o!> nicht derselben im Interesse dn weiblichen Hinter blieb enev ver« storbener Beamten eine erweiterte Anwendung zu geben -sei. Unter Hinweis auf die an verschiede nen st emdländischev und deutschen Eisenbahnverwal- mngen. namentlich bei den württembergtschen LtaalSbahnen bestehende Einrichtung, nach wel» «der Frauen ledigen Staude- und kinderlose Wftt- vrn unter bestimmten Borau-seHungen auch selbst ständig in einzelnen Zweigen de- EiseubahnvirnsteS verwendet werden, hat zetzt der Handel-minister die königlichen Direktionen zu gutachtlichen Aeuße- ru»gn» datübrr aufgefordrrt, ob nach den btS- hnigeo Erfahrungen die Zulaffung von Frauen zur Beschäftigung im Eifevbahndienst in erwei tertem Umfange und eventuell in selbstständiger Stellung al- dem Berwaltnvg-tnterrffr entsprechend avzusehen sein möchte. E- wird in dem Erlaß »tch auf da- tn Frankreich übliche und in Elsaß- Lothringen beibehaltene vahnverwaltungSsysiem aufmerksam gemacht, wonach die Bahn durch pa- nonillirevd« Wärter und nur dt« Barriören an den belebtesten Landstraßen und Nachbarwegen durch besondere Wärter bewacht, alle übrigen vantiien und Niveauübrrgänge aber von den Frauen der patrouillireuden Wärter bedient wer den, welch« dafür eine an die Frauen zur Aus zahlung gelangende Monat-vergürung von fünf Lhaleru beziehen. Wie wir nn- uenerdtng- an mehreren Eisenbahn-Billet-Schaltern zu über- puge» Gelegenheit hatten, werden auch bei dem Exprditiou-brtrieb« der sächsischen StaatS- ei senkah ne« Frauen mit verwendet. * Leipzig. 1V. Mai. Am gestrigen Himmel- sahrt-tage hatte Leipzig ein starke- Conlingent Touristen in da-Thal der Zwickauer Mulde gesandt. Auch von Chemnitz waren ganze Kara wanen Besucher erschienen. Alle schönen Puncte, Rochtburg. Söhren, Wechselkurs, der Rochlitzer Berg rc. waren äußerst belebt, und die öffentlichen Wirihschaften daselbst mußten alle Kräfte aus- bieken, um dem massenhaften Andrange zu ge nügen. Da- Publicum wurde indessen überall aus da- Schnellste und Beste b,dient. Der Wirlh auf dem Rochlitzer Berg hat im Laufe der letzten Wochen seine Einrichtungen bedeutend vergrößert, und e- ist ihm dadurch möglich geworden, dir weitgehendsten Anforderungen zu befriedigen Eine fer»ere praktische Einrichtung ist die, daß OmniduS- Verbivkung vom Berg nach dem Nar-dorfer Bahn- Hose hergestrllt worden ist. Daß übrigen- die Fußtour von Penig »ach Roch-burg, Lunzer au, Söhren, Wechselburg und dem Rochlitzer Berg d> einem Tage bequem zurvckgelegt werden kann, davon gaben gestern die jüngsten Clafftn der hiesigen Tboma-schnle den überzeugenden Brwei- Man gewahrt» an den kleinen Touristen nicht im Geringsten, daß sie sich vberaogestrengt halten Leiver wüste, wir einen Act von Rücksichtslosigkeit ronstatirr». ES war der Mühlendrsttzer Vogel tn Lnnzenau gebeten worden, dev nach seinem Srnndstück »o« rechte» Ufer der M»ld« an- und vsn da in die Stadt Lnnzenau hinein fübrruden Holzsteig den Touristen zur Benutzung offen zu halten. Der genannt« Herr hat sich jedoch be- müsstgt gefunden, darauf hin den St«ig gänzlich z« versperren und obendrein noch eine Warnungs tafel anzubringen. ES ist dadurch weiter Nicht- erreicht, als daß man nun auf dem rechten Ufer direct sich weiter nach Söhren pr>d Wechselburg wendet und dort, statt in Lnnzenau, sein Mittag-« bros «tnntmmt. s Dresden, 9. Mai. Da- hatten unser« Z«- suitenfrrunde denn doch nicht geahnt, daß ihre jüngste Adresse an den deutschen Retch-tag in Berlin wie ein Weckruf durch da- Laad gehin würde. Kaum war die Thaisache hier all dem ,,Katholischen Kirchenblatt zunächst für Sach sen" bekannt geworden, daß Herr Johanne- PetruS CajuS Graf zu Stolberg-Stolberg auf Brauns mit 89 Genossen in ihrer Adresse zu Gunsten der Jesuiten von den ungerechten Verfassungen gesprochen, die sie nicht duldeten, kaum hatten die Constilutionelle Zeitung", da- „Leipziger Tage blatt" rc. auf die Adresse selbst aufmerksam ge macht, da schaarten sich auch hier einige Männer zusammen und erließen folgenden Aufruf: Mitbürger! Die Einwohnrr Sachsens, sowohl Katholiken wie Protestanten » nd andere GlaubrnSgeuossen, müssen sich durch die Lhatsach« bedrängt fühlen, daß eine kleine, aber rührige Partei in unserer Mitte es gewagt hat, dem unter uns herrschenden Geiste religiösen FriedeuS dadurch tnS Gesicht zu schlagen, daß sie ur einer an dm Reichstag gerichteten Adresse tn der schärfsten Weise die Gegner der Jesuiten verurtheilr und für die Erhaltung derselben im Reich« bittet. Mitbürger! Der 8- bv uns,rer Landesverfassung, welcher von unseren Bätern in der weisen Absicht versaßt worden, «n» dm religiösen Frieden zu erhalten, verbietet auSdrücktich den nur ihrem OrdenSgereral, nicht den LandeSgesrtzen Gehorsam schuldenden Jesuiten den Aufmthait tu unser« „ Lande, und jene Partei erhebt also mit ihrer Adresse nicht nur Protest gegen die Austreibung der Jesuiten im Reiche, sondern auch gegen die Ausschließung derselben au« unserem Lande. Sollen wir dergleichen Umtriebe un- gestört dulden'? Gewiß nicht l Und so schlagen wir Euch denn vor, rasch io möglichst zahlreich an dm Reichstag zu richtenden Zuschriften dahin zu wirken, daß 8 5V unserer Landesverfassung zum ReichSgesrtze erhoben werde, womit zugleich uns der religiöse Friede verbrieft «rhal- ten, und besten Segen seine höchst wünschroSwerthe Aus dehnung auf dos ganz« Reich gewinnen würde Eine Versammlung Dresdener Bürger. Der Aufruf war ergangen, unseren Stadtver ordneten aber noch nicht zur Kenmuiß gebracht; um so rühmen-werther daher ihr au- eigener Anregung hervorgegan.zeneS entschlossene- Auf treten tn der Sache, weiche- noch gestern Abend zur einstimmigen Annahme einer bezeichnenden Kundgebung geführt deren Nachahmung im ganzen Lande nicht au-bleiben wird. — In der letzten am 8. Mai abgehaltenen Sitzung der Stadtverordneten in Dresden brachte der Schriftsührer Adoocat Siegel nebst Genossen den dringlichen Antrag ein: In Erwägung, daß eine kleine, aber rührig« Partei immer eifriger hier Propaganda macht für ultramontane Zwecke und na« ntltch bestrebt ist, eine der Grundlagen unserer Brrsassunz, wonach dm Jesuiten der Aufent halt in Sachsen verboten ist, umzustoßm, eine Adresse an dm Reichstag z« richten, worin gegen die vom 4. Mat auS Dresden dattrte Petition (für allgemein« Zulassung der Jesuiten) Namens der Stadt Dresden entschieden Verwahrung eingelegt »erde. Auf Antrag de- Stadtverordneten Ldvocat Krause wurde einstimmig beschlossen, sofort in die Beralhung selbst einzutreten und der Antrag von Schriftführer Advocat Siegel folgendermaßen begründet: Al- namentlich auf Veranlassung de- unvergeßlichen Ltndenau im Jahre 1831 tu dir sächsisch« Verfassung auch der Paffu- ausgenommen worden ist, drtz die Jesuiten im Lande nicht länger aufhältlich sein sollten, so batte man dazu gute Gründe nicht allein in Rücksicht auf frühere Vorgänge, sondern auch im Hinblick aus den Umstand, daß notorisch die Jesuiten nur ihren Oberen Gehorsam schuldig find, nicht aber den Staat-gesetzea, daß st» ohne diese einen Staat im Staate bilden und folglich alS gefährlich anzusrhen seien. Durch diese» PassuS ist ta- glückliche Resultat wahrnehmbar geworden, daß die damaligen Friedens störungen zwischen den verschtedenenConfesstonen auf- hörten und alle Orden tn Sachsen verschwanden. Ja neuerer Zeit ist da- leider ander- geworden! Nachdem au- dem AuSlande einige Geistliche nach DreSdeu rwporlirt worden sind, ist e- so weit grkommev, daß andere katholische Geistliche sogar über einen Gewissenszwang haben klagen müssen, der von dieser imporltrten Seite auSgeübt war- den sei. ES ist so weit g,kommen, daß wir alle Tage können aller Art Schulschwestern mit großen Zügen von Pfleglingen durch die Straßen und Promenaden gehrn sehen. Da- ist so lange be kannt, daß e- ihn allein nicht veranlaßt haben würde, diesen Antrag zu stellen. Die nächste Veranlassung hierzu war eine andere. Schon früher ist von Dresden an- eine Petition an den Reich-tag gerichtet worden für allgemeine Zulas sung der Jesuiten. Da- hat Gegen bestredunaru hervorgerufeu. Nun haben wir erleben müssen, daß von derselben Seile von Dre-den au- eine zweite Petition an den Reich-tag gerichtet worden ist, worin nicht nur die sächsische Verfassung ge- radezu geschmäht wird, sondern worin auch Die jenigen vollständig verurtheilt werden, welche ein ungünstige- Urtheii über die Jesuiten auSsprechen SS ist nach dem Ktrchenblatt, «aS der hiesig« Hofcaplan Stolle herau-girbt, eine Adresse «n den Reich-tag gelangt, worin ganz ausdrücklich in dieser Weis« vorgegangen wird, und ta da- schon die zweit« Adresse ist. welche den Namen „Dres den" trägt und von Dresden au-grht, so hat der Antragsteller geweint, daß da- Collegium kompe tent sei, im Namen Dresden- zu erklären, daß e- von solchen ultramontane» Wühlereien Nicht wissen wolle, (vielfache- Bravo!) Der Antrag wurde eiumüihig unterstützt und einstimmig be schlossen, den Vorsitzenden zu ermächtigen und zu beauftragen, sofort drei Mitglieder zu ernennen, welche im Laufe der Sitzung eine Adresse an den Reich-tag entwerfen und zur heutigen Verhandlung und Beschlußfassung vorlegen. Die Mitglieder dieser Deputation waren Schriftführer Lrvocat Siegel und die Stellvertreter Advocaten L. Leh mann und Jordan. Die in Folge Dessen entworftne Adresse lautet: „Wiederholt ist von Dreöden auS der Hohr Reichstag mit Eingaben behelligt worden, welcbe eine allgemeine Zulassung der Jesuiten im Reich« befürworten. Da- Unterzeichnete Collegium hält sich daher zur Vermeidung von Mißverständnissen und tm Hinblick aus di« iym obliegende Fürsorge für die hiesigen städtischen Schulen, wie im Inter esse der bt-her ungetrübten Harmonie der ver schiedenen Confrsstonen allhier verpflichtet, Namen- dcr Stadt DreSven zu erklären, daß jene Agi tationen zwar wesentlich von einigen hiesigen katholischen Geistlichen in Scene gesetzt werden, daß aber die DreScrver Bevölkerung selbst die selben entschieden mißbilligt. Da- Recht zu dieser Mißbilligung ist ein dop pelte-. Zunäckst ist wrhl Niemand lebhafter alS Sachsen- Bevölkerung mit der Politik einverstan den welche die ReichSrrgierung den ultramontane» Bestrebungen gegenüber eiuhält, und wir können daher zu einer Verdammung drrfelben, v!e sie in jene« Jrsuitenadrrffen sich kund giebt, nicht still- schweigen. Sodann erblickten wir aber auch tn den Anträgen auf allgemeine Zulassung der Je- suiien im Deutschen Reich», insofern dieselben von Sachsen oder doch von in Sachsen auftältlichen Personen auSgehen, eine Mißachtung unserer Ver fassung, welche in ihrem Paragraph 56 eine Zu lassung der Jesu-trn in Sachsen ausdrücklich ver bietet. Die Gründe, welche seiner Zeit dazu Veranlassung gaben, beruhten thrilS auf wohl berechtigten speciell sächsischen Wünschen, theil- warr» sie dmch di« Lllgrmetnen Erwägungen be gründet, welche auf der bei ur- alS notorisch geltenden Gefährlichkeit de-Jesuitenorden- beruhen Wir haben daher auch, da möglicherweise die Particularvnfassungen der Reich-Verfassung sich würden anbequemen müssen, ein natürliche- I»- lereffe varan, daß die als wohlihätig bewußte Be stimmung unserer Verfassung zum Gemrinpuie Deutschland- »erden möge, und haben mithin einstimmig beschloss n: nicht nur gegen die von DreSven auSgeherden DemorflraiivN'N für avge meine Zulassung der Jesu-ten N:menS der Sta 1 Dir-den entschieden Verwahrung eiuzulrgen, son dern auch den hohen Reich-tag zu ersuchen: dem Sckluß'ay d«S tz 56 der Sächsischen Verfassung baldigste Ausdehnung auf ganz Deutschland zu vnschafftn." Dies« mit lautem Beifall aufge- nommene Adresse wurde ihrem ganzen Inhalte nach urd mit dem Anträge auf schleunige Expl- dirunz derselben einstimmig angenomrnen. Pro-uc!e«bencht ^ Berlin. S. Mat. Ununterbrochen ist da« Weurr in dieser Woche sehr schön, recht warm und trocken gewesen bei Nord- und Nord-West Wind, nur am Dirnstaz war der Wind nach Süden gegangen. Die Vegetation hat in dieser Woche sehr große Fortschritte gemacht; sür leichten Boden ist Regen erwünscht. Diese fortdauernd überaus fruchtbare Witterung wäre wohl geeignet da« Angebot zu rrmuthige r und die Kauflust hingegen einzuschüchtrrn; doch verfehlten andererseits auch die günstigen Berichte von Westen (London, PattS, Lmsterdami nicht ihre Wirkung auf biestern Markt, der hierauf gestützt sich rdeusall« in der steigenden Richtung behaupirte. Die englischen Märkte waren im Allgemeinen ganz schwach mit englischem Wrrzeu besührr, aber auch fremder Weizen war nur in geringem Maßstad« etnge- trofsen; wie auch nur einige Ladungen mit Getreide an der Küste auS dem Süden augekommen waren. Diese Geringfügigkeit an disponibler Waare b«festigt« die Stimmung zwar, hielt aber daS Grschüfl selbst in srhr engen Grenzen und entfernt von jeder L.ddaftiglrit, doch waren anderseits die Käufer auch ir sofern srhr zurückhaltend, al« sie nur das Nothwendigur kauften, dafür aber volle Preise bewilligen mußten. Für Qstsit- Wetzen aus Abladung zeigte sich kein Begehr, wohl wegen der im Berhältniß nothwendig höheren Preis- forkeruugeu; einige an der Küste angelommene Wetzen- ladungen sind in London sür den Eonttnrnt gelaust worden. Amerika ist sür Werzrn sehr fest geblieben nid in New?)ork ist Mehl ther-rrer bezahlt worden. Parts war nicht allein fest gestimmt, sonder,» brachte av,t^ wählend der Woche steigende Mehl Not zrn. Es sch-ir... aiS gehen dir ta Frankreich hrrangebrachien Borräihr fremven Weizen« zu Ende, und man wird aus Ergän zung-derselben bald Bedacht nehmen müssen Belgien ist fest für Weizen, ohne aber besonderen Bedarf zu zeigen. Holland hatte einige Aukäufi von Weizen aus wärts, auch in England gemacht, blieb für Roggen aber schwankend; in Köln und am Rheine überhaupt hat sich für Lffeetiv - Getreide die Nachfrage wieder gebessert. Mit der Kündigung und Regulirung der auf ven gegenwärtigen Monat Mai coittrabirien Ge schäfte erfolgte während der verflossenen Woche rin neuer Druck aus sämmtlich« Termine, bei Weizen so- wohl als Roggen, und wenn auch eine Bessrru.-g tu Folge höherer Notirungen von ten englischen Märker» «Illtrat, so war dieselbe doch rasch vorübergehend unt «S behielt eine matt« Tendenz die Oberland Im Ganzen war der Berkehr minder ausgedehnt wie tu den Vorwochen. Begünstigt von einer überaus große,» Wärme hat sich die Vegetation in Ungarn in so über raschender Werse rmwickelt. daß der Roggen bereits in di« Aehrrn schießt Und ceunoch giebt man sich dort gerade keinen großen Illusionen in vemg ans die Ernte- auSfichten hin, man fürchtet bedeutenden Schaden von einem möglichen Umschlag der Witterung. Dre Vor räte dort sind sehr gering und teckur keineswegs den eigenen Bedarf. Ans unseren Ostseeplätzrn mangeli ebenfalls Waare, so daß daS Exportgeschäft sich nnr sehr gering anläßt, auch leitet e« srhr stark darunter, daß unsere Ostseeplätzr noch immer höher notiren al» England. D,e rege urd lebhafte Suinprung, «elchr sich io voriger Woche für Wetzen gezeigt hatte, konnte sich in dieser Woche nicht behaupten, wohl au» dem Grunde, weil die erneuerten Versuche, tu England Verkäufe auf Abladung zu machen, wegen der noth- wrndtg höher gestellten PreiSsorderungen den gewünschten Erfolg nicht hatten und daS fchö,« Wetter Käufer znr Vorsicht mahnte. Die i» voriger Woche hervorgetretrnr allgemeine Kauflust blieb vereinzelt und Preise mußten nachgrben, um einen auch nur schwerfälligen Absatz be wirken zu können. Weizen loeo wurde hier ziemlich rege gehandelt und konnte mit Leichtigkeit rin« fortge setzte Preissteigerung durchsetzen, und etce Nein« Er mattung wurde bais durch wieder erneute Nachfrage ausgeglichen Auch aus Termine war der Verkehr sehr rege und überhaupt war ^Letten tonangebend sür alle anderen Branchen. Die Stimmung siir Roggen war srhr fest und trotz aller Vorsicht im Kaufen haben sich die Preise nach und nach sebr gehoben. Der Verkehr ftr Waare war jevoch schwerfällig und die Eigenen konnten nur vereinzelt ihre Forderungen durchsetzen. Rüböl hat auf Mai merklichen Rückschritt erfahren und war auch im übrigen matt. Spiritus, meist in trägem Verkehr, blieb tn den PreiSnotirungen tm fast unveränderten Niveau. Verschiedenes« — Ein in seinrr Art gewiß seltenes. Jubiläum beging dieser Tage in DreSder Herr Paustka, Inhaber eine- literarischer Bureau (Bavergasse 29), nämlich da« Jubiläum stirnS tausendsten Gedicht-, da- er not dazu unler dem Drucke der WohnungSnoth voll-ndete, die feine Familie zu dreifacher Thn- lurg behufs ihrer Unlerbripung zwang. Der vorwiegende Theil der Gedicht, find Gelegen- heiiSgkdrckie; der Jubilar selbst schreibt darüber: ..Und unter diesen 1<»>9 Ged'chte», wie viele fröhliche Tafellieder st«-d darunter, die meine Th'änen beü Kummer« und der Sorge benetzten, wie viele heitere Trinklieder und Traft«, die dem»
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