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lge«et,r Zusamme» Gärlllnej.1 chemen HI Mtlheillli, lal Abeud« « Matz» Verbünde, en, werde,! inzufinde,. ^n«. 'prU olox^ )a»nar ü r^Ühr^I >. B. cipal« uÄi «ItL. «rrng! Beschlch ^ eister. hre«-e> I - Nabels« h lang«, te Fra», nie, rwandter ene«. lanz »H germutur ck «tdi> rlaff««. am A« I ro«. älter ail nprimirte Lckwefel« BehLller so «acht ung der de» Be- leicht« Erscheint täglich früh 6> 2 Uhr. Redaktion and Lepedtlioa JokianiiiSgasse 33. Vrramw. Redcict:ur /r. -üttarr. Lprechslunte t. Ncdaction Pormniag» von ll —lL Ubr Nachmittag» von 1—L Udr. Annahme der lür die nächst folgende Nummer bestimmten Inirrale in den Wochentagen bis 3 Ubr Nachmittags. TagMM c Mittag« Skenb« st--Tanz» m püncL en bittet «>. V. (eudnitz. IN. Anzeiger. Amtsblatt deß Kvmgl. Bc;irkSgcrichts und des Ruths der Stadt Lcipziz. Dienstag den 16. Januar. Auflage 9400. TUieinicmcntsprri» Bierteljäkirlick I Thlr. Nar., i»cl. Bringcrlobn I Tdlr. lONgr. Jede einzelne Numuier 2'/, Ngr. c^ebübre» für Enradcilagen ohne Poslvc'ördcruiig u (!vlr. mit Postbeferkerung l2 Tdlr. Ziiseratr die Cpaltzcile 1'/, Ngr. Reklamen unter d. Rcdactionskrich die Lpaltzeilc 2 Ngr. /Male: Otto Klemm. Universi»ätsstr. 22, Loral-t5omploir Hainsiraße 2t. 1872. Bekanntmachung. Die Abteilungen Nr 15, 23 der n«ae» Fletschhallr a« Ho-pitalplatze find mieth» ftti und sollen gegen dreimonatliche Kündigung Dten-taq de» 18. vsS. MtS. Vormittag- 11 Uhr ans dem Nachhause an die Meistbietenden v«rn»tethet werden. Die Versteigerung-, und BermiethungSbedingungen können schon vor dem Termine daselbst eiugesehen «erden. Leipzig, den 4. Januar 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. —^ ^ vr. Kock. Cerutti. Vermiethung. Die zeither au Herrn Hutfabrikant Karl August Schumann vermiethete Abtheilong Rr. 3 der BerkaofShalle an der TchtllerstraOe soll vom 1. April d. I. n« a»s drei Iah re anderweit an den Meistbietenden vermiethet werden. politische Monatschronik 1871. HI. Monat Deeember. Fortsetzung auS Str. 363 des vorigen Jahres.) 13. Ferman der türkischen Regierung gestattet, unter Wahrung deS Rechte-, diese Covcession jederzeit wieder zurücknrhmen zu können, allen Schiffen freie Passage der Dardanellen und de- Bosporus. I«. Die zweite badische Kammer genehmigte die Einführung des deutschen Strafgesetzbuches in Baden. — Wilhelm Häring (pseuoonym Willibald IlexiS), rühmlichst bekannt auf dem Gebiete der deutschen Belletristik, stirbt zu Arnstadt. 18. Zusammentritt der (neugewählten) Land- tage von Oberösterreich, Mähren, Kratn, Vorarl birg und der Bukowina, meist nur zur Vornahme der Wahlen für den demnächst zu eröffnenden ReichSrath (siehe den 25. November). — Lebhafte Debatte in der französischen Nationalversammlung über die Frage de» Eintritt- der Prinzen von Orleans in dieselbe Die Versammlung erklärt, daß sie keinen Thril an dem Uebereinkommen habe, welche- zwischen dem Präsidenten der Re publik und den Prinzen über deren eventuellen Eintritt getroffen worden. 18. Die Prinzen von Jo.inville und Aumale (Orleans) nahmen in Folge de- BotumS vom vorhergehenden Tage ihre Sitze in der französischen Nationalversammlung ein. — In Folge Anregung des König-, dir CorteS wieder einzuberufen, reich bas spanische Ministerium (Adm. MalcampiO seine Entlastung ein (s. den 5. October und l8. Nov.). — Die Mauren heben die Belagerung der spa nischen Festung Melilla an der afrikanischen Nordküste wieder auf (s. den 6. October.) 28. Bildung etneS reuen spanischen Ministe rium- (ebenfalls der progressistischen Partei ent nommen). Mitglieder desselben sind Sagasta (Prä sident und Innere-), Adm. Malcampo (Marine), de Bla- (AeußereS), Grizard (öffentliche Arbeiten), »dm. Topete (Colonirv), Anaulo (Finanzen-, LolmenariS (Justiz), Gen. Gamtndes (Krieg). — Schiffbruch de- englischen Dampfer- Delawara bei den Scillyinseln; 4V Menschen verlieren dabei ch: Leben. 11. D lTntw»,-, kglische Trupp, lo» und Bonrchier dringen in da- Gebiet der kooshat« (eine- VollstammeS im Norden In dien-) ein. 22. Graf Karolvi überreicht dem Kaiser Wil beim I. seine Creduive al« österreichischer Bot schafter am deutschen Hofe, und Generalmajor v. Scbweinttz dem Kaiser Franz Joseph I. seine Credkiv» al« deutscher Botschafter am österreichi schen Hofe. — Die II. bayerische Kammer ge- nehlnigt die Einführung de- deutsche» ReichS- strasgesetzbucheS in Bayern. — Schluß de- mecklen durgilchrn Landtag-. 23. Auch die Kammer der ReichSräthe gibt ihre Zustimmung zur Einführung de- deutschen XeichSstrafgesetzbucht- in Bayern. — Die Wiener >üung veröffentlicht die Ernennung de- Fürsten »m d'ArdenneS). — Gefechte zwischen den eng. Wn Truppen und den LooShaiS (s. den 2l. ^L.). — Desgleichen zwischen französischen «tippen und aufständischen Arabern bei Megul . Mrien). — Lord Ellenborough, bekannter eng» Wr Staatsmann (alter Sckule), stirbt zu London. Proklamation der Königin Victoria von ^«lwd dankt für die so lebhafte Theilnahme wnsLolkeS während der schweren Krankheit ihre- Sohn«, de- Prinzen von Wales. 18. Eröffnung de- österreichischen ReichSräthe«; v- Hopfen zum Präsidenten de- Abgeordneten haus gnvählt (stehe den 23.). — Beginn von §onker»jtn zwischen der ungarischen Regierung und der kroatischen Nationalpartei zu Wien (sollen zu,inem befriedigenden Resultate führen). 28. Dir französische Nationalversammlung zu Versailles nimmt da« neue vankgesey (AuSgabr don höchsten- 2800 Millionen Bcrnkscheinen) an. 3V. v. Oubril überreicht dem Kaiser Wilhelm 1. seine Creditive al- russischer Botschafter am deut schen Hofe. _ Singakademie. * Leipzig, 14. Januar. Am gestrigen Abend führte in der hiesigen ThomaSkircke die Singaka demie umer Directum de- Herrn ClauS Hä nvel'S Oratorium „Juda- MaccabäuS" auf. Die große gewaltige Schöpfung ist hier seit einer Reihe von Jahren nicht zu Gehör gebracht worden, und des halb ließ ihre diesmalige Aufführung ein grö ßere- Interesse bei dem musikfreundlichen Leipziger Publicum erwarten, al- sich die- in dem nur mäßig zahlreichen Besuche der Aufführung »u be stätigen schien. Für den humanen Zweck der selben hätten wir eine größere Einnahme, dem Chorinstitute und seinem Dirigenten, welche sich der Wiedergabe de« schwierigen Werke« unter zogen, für rhren guten Willen und die redliche Mühe eine mehr aufmuntrrnde Theilnahme ge wünscht. Auch v-rdünen die gebotenen Leistungen, soweit sie aus die specielle Rechnung der Sing akademie kommen, Anerkennung. Nur wenn — wir die- eine in diesem Blatte veröffentlichte und wahrscheinlich nur gutgemeinte Vorrede zu dem nun abgehaltenen Concerte gethan hat — für diese Aufführung zu hohe Ehre in Anspruch ge nommen und die Sachlage so dargestellt wurde, al- hinge von der am l3. Januar 1872 in der Thomaskirche zu Leipzig durch dir Singakademie zu veranstaltenden Wiedergabe de- Händel schen Juda- Maceabäus die Entscheidung in einer ziem lich wichtigen Kunststreitfrage ab, so sind diese Erwartungen nickt erfüllt worden und sie konnten eS nicht. Selbst wenn — waS nicht der Fall war — die Singakademie sich lediglich auf eine ganz genaue Reproduction der von der Deutschen HLndelgesellsckaft edirten Original-Partitur be schränkt hätte, würde man un« immer noch mit der leidigen Phrase von der „princiviellen Bedeu tung" «ne- solchen Darstellung--ModuS haben verschonen können.*) So einfach liegt der Inhalt jener Polemik, welche schon seit Jahren über die paffende Lus- führung-art älterer Tovwerke, namentlich derer Bach'S und Händel'-, geführt wird, mit Nichten vor Augen, daß dieselbe, wie man im vorliegenden Falle angenommen zu habe» scheint, durch eine Aufführung, welche mit animalischer Treu» nur den Aufzeichnungen »ine« guten Partitur-Manu- scripte« eine« jener Werke folgt, zum AuStrage aebracht, di» Nichtigkeit jeder andersartigen In- scenirung, da« verbrecherische der bisher versuchten Bearbeitungen von Händel'« und Bach'« großen Chor-Compositionen nachgewiesen werden könnte. Die außerordentlichen Verdirvste, welche sich die Hauptredactionen der HLndelgesellschaft sowohl wie die der Bachgeirllschaft um Händel und Bach und di» Herstellung ihrer Werke erworben haben, könmn nicht hoch genug in Anschlag gebracht werden, aber vikllricht würden doch in den un« vorliegenden Partituren manche wunderlichen Partien eine hellere Beleuchtung gefunden haben, wenn unsere musi kalische Textkitik nicht eine noch gar so junge Wisienschafl wäre. Darüber, daß auch mit den durch diese Parti turen gebotenen Vorlagen nicht an allen Stellen der Inhalt jener Kunstwerke völlig erschöpft sei, sind Freund und Feind einig. Auch unsere ent» haltsamsten musikalischen Archäologen und die Liebhaber eine« ganz dünnen Satze- konnten sicb gewisser Bedenken nicht erwehren, wenn plötzltck der Contrabaß sick zu einem magern Duett mit einer Sopran-, Biolin» oder Flötenstimme ge- nöthigt sah, oder gar der Conttnuo sich in einen durch Nick!- motivirten Monolog verlor. Selbst Chrysauder, der Hauplwortführer der Enthalt samen, wird durch dergleichen Tbalsacken zu einer verschämten Concrsston gedrängt und spricht von „lückenhaften Stellen." Nur über die Methode Wir beraumen bierzu BersteigerungStermin an RatbSstelle auf Donnerstag de« 23. ds-. MtS. Vormittag- 11 Uhr an und fordern Miethlustige auf, in demselben sich einzufinden und ihre Mrethgebote zu thun- Die Versteigerung-- und BermiethungSbedingungen können schon vor dem Termine an RathS- strlle eingefehen werden. Leipzig, den 13. Januar 1872. DeS Rath- der Stadt 8e vrig Finanz - Deputation. Ho(. .uctio:. Mittwoch de» 17. d. M. sollen Vormittag- von 8 Uhr an in Lonnewitzer Revier und zwar zuerst im sogen. Haken an der Linie unweit der weißen Brücke und darnach im Mühlholz« ca. 238 Langhaufen unter den im Termine an Ort 'nd Stelle angeschlagenen Be dingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, am 10. Januar 1872. DeS RathS Forst »Deputation. *) Leser, welche in Concenbenckte und dergl einen Blick zu werfen pflegen, um nackzusehen, ob Länger und andere Personen Lob oder dessen Äegrnibeil er- ahren haben, bitte ick. sick der Zeitersparnis halber von hier so'ort an den letzten Abschnitt zu wenden und da- Maaß, mit welchen man bei solchen „lückenhaften Stellen" nachhelfen und ergänzen solle, findet der Streit noch statt. Von den Ent» Hallsamen, — wir ich die Partei Chrysander'S und der Allgem. Mus. Zlg. der Kürze halber nennen will — haben sich die einen lange Zeit um diese „lückenhaften Stellen" gar keine Sorge gemacht, und in der Berliner Singakademie soll man nock heut zu Tage bei der Aufführung Bach'scter und zändel'scher Werke lediglich die ausgeschriebenen fnstrumemalstimmen berücksichtigen, ohne für eine Ergänzung de- chiffrirten Accompagnemenls etwas zu thun. Die Andern forderlen allerdings auch das historische Begleitung-material. Diese- bestand zu der Zeit Händel'- und Bach s in dem beim Accompagnement der Seceorecilative angewendeten, heute durck da- Clavier theilweise ersetzten Cembalo und in der Orgel. In jenen Tagen einfachster Jnstrumentik, be» der mangel haften Besetzung, welche dem Componisten zur Ausführung zu Gebote stand, mußte ein auS- füllender und verstärkender Tonkörper zu den obligaten Instrumenten nolhwendigerweise hinzu- trrlen, ja da- Accompagnement durck die Orgel wurde oft zur Hauptsache. Der Compontst und Meister, an dem tausendstimmigen Rieseninstru mente sitzend, besorgte die- in den meisten Fällen selbst und füllte, beherrschte und leitete von seiner Orgel auö bte ganze Musik. Den Sängern. Geigern und Bläsern mußten natürlich rhre Parte, schwarz auf weiß, eingehändigt werden, sich selbst aber für seine Orgelpartie mehr vorzuschreiben als einen beziffrrken Baß, hätten jene Männer für ein arges ArmuthSzeugniß gehalten. Die Schlagworte gleichsam wurden ausgezeichnet, die Ausführung in- Einzelne blieb der Begeisterung des Augenblick- überlasten. Diese bezifferten, oft auch ganz ohne allen Finger zeig gegebenen Bässe nun sind eS, welcke bei den heurigen Verlegenheiten um die Ausführung eine- alten TonwerkeS die Hauptrolle spielen. Ihre Ent- räthsrlung durch die bloße Angabe der in Ziffern auSgedrückten oder frei zu suchenden Accorde ge nügt nicht einmal unfern Vorstellungen von Wohl laut, weil die lang gehaltenen Orgeltöne wie bleiern auf die lebenSfrische Bewegung der aus geschriebenen Stngstimmen und Instrumente drücken, entspricht aber noch weniger den Begriffen, welche man in der Zeit Händel'- und Bach'S von einem guten Accompagnement harte Man würde diese steif» Art d«» GeneralbaßspteleS damal- geradezu für lächerlich und den Musiker, welcher sich seiner wichtigen Function in ihr entledigte, für unfähig gehalten haben. Mitzler sagt un-, daß Seb. Bach seiner Zeit gerade im Accompagnement an der Orgel Wunder der Erfindung und Ausführung geleistet habe, und wer einen Blick in den zweiten Thcil von Carl Philipp Emanuel Bach'S „Wahre Art, da- Clavier zu spielen", geworfen hat, wird über diesen Punct nicht mehr m Zweifel sein. .Der bezifferte oder nicht bezifferte Baß bildet lediglich eine andeutrnde Skizze zur vollständigen Ausführung der Orgelpartie, deren übrige Stimmen nach allen Künsten de« einfachen und doppelten ContrapuncteS, der Imitation, de« Canon« und der Fuge zu ergänzen den Alken ein Leichte- war. Eine so vollständig ausgeschriebene Orgelpartie, sonst nicht-, muß auch bei den heutigen Auffüh rungen Back'scher oder Händel'scher Werke der Originalpartitur hinzugefügt werden, wenn die Wiedergabe den Anspruch erheben will, eine den Intentionen de- Componisten annähernd getreue u sein. Nur ist eS durchaus nickt eine so leichte ufgabe, diese Orgelpartie im Sinne der Alten zu ergänzen. Da- Maß de- von Jenen in Dingen der contrapunctischen Trcknik Geleisteten übersteigt in zu hohem Grade da- heute Ublicke Niveau, und Auigabin, deren Lösung man von jedem gebildeten Musiker in jener Zeit selbstverständlich und al- mühelose erwartete, gehören bei un- bereit- zu den schwierigen Problemen. Für Linen, welcker eine solche skizzirte Orgelpartie in einem älteren Tonwerke auSsühren will, bedarf eS deshalb der größlmöglicken Gewandtheit in der Handhabung der conlrapunctiscken Technik, eine- ganzen Ver ständnisse- de- Styl- de- Meisters, inni'rr Hin neiguvg zu seiner Musik und hauptsäckltch einer bedeutenden productiven Kunftbegabung, Eigen- i." sckaften, welche beispielsweise dem Verfasser — ob Chrysander ? — de- ClavierauSzugeS, welcher der von der Deutschen Handel-Gesellschaft edirten Originalpartitur de- Juda- MaccabäuS beigefügt ist, abzugehen scheinen, da letzterer außer einem an vielen stellen ziemlick vorsUnbsluthlichrn Clavier- satze ungeschickte Stimmführungen und mangelhafte Harmonirbildungen aufweist, w:e sie selbst den jungen Quinten» und Octavenschülern nur in der ersten Anfängerzeit zu passiven pflegen. Meister wie Mozart, Mendelssohn haben sich der Neuscköpfung solcher Orgelpartien, namentlich für Händel'sche Werke, mit Vorliebe unterzogen. Weil ledock in den Concensälen ziemlich selten eine Orgel zur Verfügung steht, weil ferner diese- Instrument oft nicht rein zum Orckester stimmt und der Charakter seine- Tone- oft starr und unbiegsam den unmerklichen Anschluß an die Klang farben der andern Instrumente verweigert, gaben jene Künstler den gefundenen Tonsatz nicht dem von Händel bestimmten Klangkörper, der Orgel, zur Ausführung, sondern betrauten mit deffen Uebernahme einen neuen Bläserchor, welcker zu den in der Originalpartitur bereits vom Compo nisten vorgeschriebenen Orckesterinstrumenten hin zuzutreten halte. Diese, nur der mit reickeren Kräften auSgestatteten modernen Besetzung unserer Orckester, angepaßle Modisicalion der von den alten Tondicktern entworfenen Schöpfungen erregte den ganzen Zorn unserer „Enthaltsamen". Na mentlich über Robert Franz, der in neuerer Zeit dem Vorgang Mozart'- und Mendelssohn s m seinen Bearbeitungen Bach'scher Werke gefolgt war, wurde er sckalenwcise auSgegosscn. „Verballhornisi- rungen" und „Ueberptnselungen" waren die mildesten Vorwürfe, welche von Seiten der rigorosen Kunst- wächler einem Manne gemacht wurden, der, wenn ihm auch Jrrlhümer untergelaufen sind, die Verbreitung und Aufnahme der für da- jetzige Publicum völlig neuen Meisterwerke ungemein gefördert hat. Man begreift kaum, weshalb bei der Partei der ,,Allg. Mus.-Ztg." diese Bearbei tungen «inen solchen Feuerlärm erregen konnten. Daß die bezifferten Bässe auf einen fehlenden Ton satz hinwiesen, giebt auch sie zu; d!» Differenz be wegt sich also lediglich um da- Colorit der Com- posilionen, welcke- allerdings durch dir Verweisung der ergänzten Orgelpartie auf einen neuen Jn- strumentenchor eine von den alten Meistern nicht geahnte Natur gewonnen hat. Man sollte billtger- weise nicht in so anstrengender Fechlerattilüo« gegen das Princip der orchestralen Bearbeitungen älterer Tonwerke im Allgemeinen eifern, al- viel mehr die Entscheidung immer für den einzelnen Fall aufbewahren, nachdem man sich überzeugt hat, wie, abgesehen von der zuzugebenden Farben- änderung, tue Bearbeitung ausgefallen ist. Gegen Bearbeitungen allerdings, wie die, welcke bei der Aufführung der Singakademie theilwerse benutzt wurde, muß auf jeden Fall Front gemacht werden Ich kenne die Bearbeitungen dcö Juda- MaccabäuS nicht speciell, weiß deshalb auch nicht, wer al- Autor der in Rede stehenden zu nennen ist. Aber wenn eine Bearbeitung den Ansprücken de- bezifferten Basse- mit so primitiven und unlogisch geordnrlen Zmhaten zu genügen glaubt, so ge schieht dem einentlich musikalischen Inhalte der Meisterwerke Unrecht. Ich kann hier nickt alle DerailS ansühren. Zu den martervollsten Mo menten der gestrigen Aufführung gehörten aber einige Stellen in der Einleitungsfuge Man braucht vielleicht bei der Ausarbeitung de- be zifferten Basse- an homophon gehaltenen Partien mit dem Blechsckmucke nicht so vorsichtig zu sein. Wenn aber in den polyphonen Formen sonst ganz sckweigsame Trompeten sick geriren, als lauerten sic auf die unglücklicken Ouartseplharmenien, um. wenn sich eine zeigt, ihr in aller Eile einen Stoß zu versetzen, kann man gegen die Bearbeitungen mr Allgemeinen feindl ck gestimmt werden. Man gedenkt bei solchen Stellen unwilltürlick der be malten Vorsprünge, welcke an einzelnen golbiscken Saulenbauien zuweilen Vorkommen. Eine andere sehr unangenehme Stelle der benützten Bearbeitung fand sich in einem Duett de- elften Actes, wo da- Fagott eine der beiden Stimmen in der Oc:ave begleitete. Man sieht au- düsen Ausführungen, die, wie