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Anzeiger. Amtsblatt dcs König!. BczirlSgmchtS und des MH« der SM Leipzig. M 241. Donnerstag dm 29. August. 1861. Bekanntmachung. Die diesjährige Feier des ConftitutionSfesteS ist aus Sonntag den 1. September d. I. verlegt worden und wird in folgender Weise begangen werden: Dem in den Stadtkirchen in üblicher Weise stattfindenden Gottesdienste wird um halb 7 Uhr ein dreimaliges Abblasen der Melodie „Nun danket alle Gott" von den beiden Hauptthürmen und von 7 Uhr an das Lauten mit allen Glocken vorangehen. Auch wird von der Communalgarde früh um 6 Uhr Reveille stattfinden. Leipzig am 27. August 186k. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Schleißner. Bekanntmachung. DaS der hiesigen Stadtcommun zugehörige, vormals Schletter'sche HauS, PeterSstraße Nr. 14, Nr. 728, Abthl. des BrandcatasterS, soll an den Meistbietenden versteigert werden und ist dazu Donnerstag der LA. September dieses JahreS von uns anberaumt worden. Kauflustige werden veranlaßt, sich am gedachten Tage Vormittags LL Uhr an Rathsstelle einzufinden, ihre Ge bote zu thun und darauf weiterer Entschließung des Raths, welchem die Auswahl unter den Licitanten, so wie jede sonstige Beschlußfassung Vorbehalten bleibt, sich zu gewärtigen. Die LicitationS- und Verkaufsbedingungen können schon jetzt an Rathsstelle eingesehen werden. Leipzig den 24. Juli 1861. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Cr Cerutti. Bekanntmachung. Zur Herstellung der neuen Schleußenanlage des unteren TheileS der Sophienstraste werden circa 23V Scheffel Altenburger Graukalk und - 460 Cubikellen reiner scharfer Ziegelmauersand gebraucht. — Wir fordern Diejenigen, welche diese Lieferung zu übernehmen gesonnen sind, hierdurch auf, die Bedingungen auf dem RathSbauamte einzusehen und ihre Gebote bis zum SO. August ». v. daselbst versiegelt abzugeben. Leipzig, den 25. August 1861. Des Raths Baudeputation. Bekanntmachung. Die an der zur Ausführung kommenden Schleußenanlage des unteren TheileS der Sophienstraste erforderlichen Maurer- und Steinmetzarbeiten sollen auf dem Wege der Submission vergeben werden. Die betreffenden Herren wollen die Zeichnungen und Anschläge auf dem RathSbauamte einsehen und ihre Forderungen bis zum SO. August v. daselbst versiegelt abgeben. Leipzig, den 25. August 1861. DeS Raths Baudeputation. Leipzig, 28. August. Nach dem Berichte im heutigen Tage blatte über die Verhandlungen der Herren Stadtverordneten vom 21. d. M. hat Herr Stadtverordneter Dieweg gesagt, man sei sogar so weit gegangen, einem Privatmann, welcher die Aufbe- Wahrung der Buden contractlich übernommen, auf Kosten der Stadt und au- städtischen Baumaterialien Schuppen zu bauen. Vom Näheren über diese Angelegenheit sind die Herren Stadt verordneten vollständig unterrichtet, und es haben dieselben in der Plenarsitzung vom 1. November 1858 auf Anrathen de- Aus schusses, zu welchem Herr Stadtverordneter View eg gehört, ein stimmig ihre Zustimmung zu dem ertheilt, wa- ausgeführt wor den ist, wie Nr. 359 de- Leipziger Tageblatte- vom Jahre 1858 ergiebt. L. Stadttheater. Ein neue- Werk der fleißigen und geschickten Charlotte Birch Pfeiffer nimmt stttS bei seinem Erscheinen die allge meine Aufmerksamkeit in Anspruch, und da- gewiß nicht mit Un recht.' E- ist hinreichend bekannt, daß vom höheren ästhetischen Standpunct au- sich wohl Mancherlei gegen die Stücke dieser Schriftstellerin sagen läßt (auch ist da- bereit- von kompetenten und noch öfter von inkompetenten Kunstrichtern genugsam geschehen, oft ohne genügende Berücksichtigung de- Verdienstlichen der be- betreffenden Werke); dessen kann man aber bei den Schauspielen der Birch-Pfeiffer im Vota»- versichert sein, daß man gute Unterhaltung, große Spannung, nicht wenig Rührung finden und durch starke wohl angebrachte Effecte überrascht — mit einem Worte auf kelnm Fall gelangweilt werden wird. — Das Alle rechnen wir der Schriftstellerin hoch an. Es muß auch Drama tiker geben, die für eine gesunde künstlerische Hausmannskost sorgen; da-hat seit mehr als dreißig Jahren die Birch-Pfeiffer redlich gethan, und wenn ihre Stücke auch stet- nur auf Unter haltung und Effect berechnet sind, so muß man e- ihr doch zum Ruhme nachsagen, daß sie sich zur Erreichung diese- Zwecks nie unlauterer Mittel bedient, daß sie Frivolität und dergleichen stet- fern gehalten, nie ihre Stoffe au- unsauberer Sphäre ent nommen hat, vielmehr alle ihre Stücke eine sittliche Grundlage haben. Ihr neueste-Werk, „Der Goldbauer", da- am 27. August hier zum ersten Male in Scene ging, nennt die Verfasserin ein „Original-Schauspiel". E- ist dasselbe insofern eine Original- Arbeit, al- die Handlung nicht unmittelbar einem Roman, einer Erzählung oder deral. entnommen ist. Die Verfasserin hat den Stoff in der Hauptsache den Auerbachschen Dorfgeschichten nach- gebilhet, d. h. Charaktere und Situationen diesen und ähnlichen