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Anzeiger. AmIMM dlS Wmgl. BlMgmchtS Md de» Raths der Stadl Letzzi». W LLI. Montag den 19. August. IM. Bekanntmachung. Um die in sehr lästiger Weise überhand nehmenden Ratten in den Straßenschleußen möglichst zu vertilgen, soll in denselben wiederum ein schon bewährtes Phosphorpräparat ausgestellt und damit im Laufe nächster Woche zunächst in ben Hauptschleußen der innem Stadt begonnen werden. Zur Unterstützung dieser Maßregel fordern wir alle Grundstücksbesitzer und besonders diejenigen, aus deren Häusern Beischleußen in die Hauptschleußen führen, in ihrem eigenen Interesse hiermit auf, auch ihrerseits dieses Mittel gleichzeitig mit der nöthigen Vorsicht anzuwenden, und würde wegen dessen Erlangung und Anwendung alles Nähere in der Marstall- Erpcdition in Erfahrung zu bringen sein. Leipzig, den 15. August 1861. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schmidt. Bekanntmachung. Die zum Umbau der alten Waage nöthigen Lackirer-Arbeiten sollen auf dem Wege der Submission vergeben werden. Diejenigen, welche sich dabei betheiligen wollen, können die betreffenden Zeichnungen und Bedingungen in der Bau - Expedition aus der alten Waage einsehen und haben ihre Preise bis zum AI. d. M. auf dem RathS-Bauamte versiegelt abzugeben. Leipzig den 15. August 1861. Des Raths Bandeputation. Sind die (weißen) Gummtlaughütchen Lindern gefährlich oder nicht?!? Nachdem man sich bei der neulichen in diesem Blatte gemach ten Anregung mit der Hoffnung getragen, diese Frage von ärzt licher Seite endgültig beantwortet zu sehen, ohne daß bis heute das gewiß nicht unwichtige Thema wieder berührt worden ist — dürfte eS nicht platzwidrig sein, noch einmal darauf zurückzukom men, um Aeltern auf die nachzuweisende Gefährlichkeit dieser (weißen) Sauger aufmerksam zu machen. Einsender fußt dabei auf vielfach gemachte Erfahrungen bei Anwendung dieser Sauger und glaubt die höchst schädliche Eigen schaft derselben durch nachstehende Beispiele belegen zu können. Wenn Einsender behauptet, daß ihm schon zwei Kinder, offen bar nur in Folge fortgesetzter Benutzung solcher Hütchen, gestor ben und zwei andere höchst gefährlich erkrankt sind, so wolle man ihm nicht entgegen halten, daß die dadurch erzeugten Erbrechen und Durchfälle möglicherweise in einer „Disposition" oder nachlässigen Behandlung und Pflege begründet sein können, da sämmtliche Kinder eine gleichmäßige, sorgsame Behand lung erfahren haben — dagegen das älteste jetzt neunjährige Kind, bei welchem dieses verderbliche Instrument nicht angewandt wurde, stets wohl und gesund geblieben ist! OaS vierte Kind des Einsenders erkrankte bald nach seiner Entwöhnung bei Anwendung der oft beregten Sauger an den schon oben bezeichnten Zufällen und würde, trotz ärzt licher Behandlung — von welcher Seite übrigens schon das Le den abgesagt war! — gewiß auch als Opfer dieser Erfindung ge fallen sein, wenn nicht durch ganz zufällige Anwendung der als „dauerhafter" empfohlenen schwarzen Hütchen eine Wen dung der Dinge eingetreten, d. h. das Kind sehr bald genesen wäre! UebrigenS blieb dasselbe auch bei fortgesetzter Anwendung der schwarzen Hütchen völlig gesund. Da- fünfte Kind, welches schon nach sechs Wochen aus Rück sicht für die Mutter entwöhnt wurde, mußte deshalb mittelst der eingesührten schwarzen Sauger genährt werden und erfreute sich dabei bis zum sechsten Monat de- besten Wohlseins. Da wurde kürzlich durch da- Zerreißen eines solchen Sauger- in Ermangelung eines neuen ein zufällig noch aufgefundenes weißes Hütchen benutzt, und nach kaum zwölfstündiger Anwen düng desselben stellten sich bei dem Kinde auch schon die früher beobachteten Zufälle: heftiaes Erbrechen und Durchfall ein, die da- Kind in Lebensgefahr, jedoch auffallender Weise sofort »ach Weglassung de« gefährlichen Sauger« sich ein- stellten und — schnell wieder auf dm Weg der Besserung brachem! Bedarf e« nun wohl, nach Anführung solcher wahrheitsge treuen Beispiele, eines weiteren Beweises für die LebenSgefähr- lichkeit solcher Sauger, und sollten sich dadurch Aeltern, denen das Wohlbefinden ihrer kleinen Lieblinge am Herzen liegt, nicht bestimmt fühlen, bei der Wahl dieser Hütchen vorsichtig zu sein und bei etwa eintretenden Krankheitsfällen, in denen namentlich der Magen und Unterleib leidend erscheint, zu lernen die Krank heitsursache auf der richtigen Fährte zu suchen, wo möglicherweise ein herbeigezogener Arzt auf der falschen sein kann!? Dies ist der wohlgemeinte Zweck diese- Referats, und glaubt der Einsender, die gemachten Beobachtungen und Erfahrungen in vielseitigem Interesse zu veröffentlichen verpflichtet zu sein, — obgleich mein Freund L., der in Gummi-Waaren „macht", behauptet, daß es „reener Blödsinn sei", diesen Hütchen eine ge fährliche Eigenschaft beizulegen! Tageskalender. Stadt-Theater. 88. Abonnements-Vorstellung. Gastvorstellung de- Fräul. Brenken vom großherzoglichen Hoftheater zu Karlsruhe. Teil. Heroisch-romantische Oper in 4 Acten, nach Jouy und Bi«, frei bearbeitet von Theodor von Haupt. Musik von Joachim Rossini. Personen: Geßler, kaiserlicher Landvoigt der Schweiz, Rudolph der Harras, sein Vertrauter, . Teil, > Walther Fürst, i Melchthal, > Schweizer,. Arnold, Melchthals Gohn,i Leuthold Bauwgarten, ' Mathilde, kaiserliche Prinzessin, . Hedwig, Tells Gattin, .... Gemmy, Tells Sohn, .... Ein Fischer Schwyz. Unterwalden. Uri. Herolde. Bogenschützen. Offeriere. Sol daten. Trabanten. Schweizer. Schweizerinnen. Volk. Im 3. Act: I'iroU«nu«, getanzt von den Damen de- Corv, 6o Lallst. * „ * Mathilde — Fräul. Brenken. Der Tert der Gesänge ist an der Sasse für 3 Neugrojcheu zu haben. Anfang halb 7 Uhr. Ende um V Uhr. veffeutltche Bibliotheken. Universitätsbibliothek 11 — 1 Uhr. Stadtbibltothek 2—4 Uhr. Städtische« Museum, geöffnet von 12 bi« 4 Uhr, gegen Eintrittsgeld von b Agr. Herr Gilt. Herr Bachmann. 'Herr Bertram. lHerr Gchilke. Herr Schmidt. Herr Bernard. lHerr Lück. Frau Treptau. Fräul. Karg. Herr Mitteregger.