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Mmtzer k, und Anzeiger. Amtsblatt des Äöuigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. LLL. Sonnabend den 10. August. Bekanntmachung. MI. , Die Unterzeichnete Immatrikulation--Commission macht hierdurch bekannt, daß die im nächsten Semester zu haltenden Vorlesungen am LI. Detober L8SL beginnen werden. Gedruckte Verzeichnisse über die im gedachten Halbjahre zu haltenden Vorlesungen sind in der Expedition des Universität-- Gerichts und in der Universitäts -Buchhandlung (Dresdner Straße Nr. 63. Edelmann) zu erlangen. ' Leipzig den 24. Juli 1861. Die JrrrmatrierrlationS - Commission daselbst. v. BurgSdorfs, dr. W. Roscher, vr. Eduard Morgenstern, König!. Reg.-Devollmächtigter. d. Z. Rector. Univ.-Richter. Bekanntmachung. Die Zinsen der vom Herrn Kammerrath, Comthur und Ritter rc. Christian Gottlob Frege gegründeten Stiftung zur Belohnuna ausgezeichneter, treuer und völlig unbescholtener Dienstboten, welche mindestens SO Jahre hindurch bei einer oder doch nur bei zwei Herr schaften in hiesiger Staot gedient haben, kommen getroffener Anordnung des Stifters gemäß an seinem TodeStaae, den 36. August, zur Verkeilung. Wir fordern daher alle diejenigen, welche einen begründeten Anspruch auf die von uns zu vertheilenden, nicht unter zehn Thalern betragenden Belohnungen zu haben glauben, ingleichen die, welche würdige, obiger Bestimmung entsprechende Dienstboten zu solcher Belohnung empfehlen wollen, hiermit auf, bis zum SO. August d. I. sich, beziehentlich die zu 'mpfehlenden unter genauer Angabe der Vor- und Zunamen, so wie des dermaligen LNsenthaltS der Bewerber, ingleichen unter Beifügung der Zeugnisse ihrer Dienstherrschaften bei unserer RathSstube anzumelden und sich darauf unserer Entschließung zu gewärtigen. Spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden. Leipzig den 1. Juli 1861. Der Rath der Stadt Berger. Bekanntmachung. Wegen nothwendiger Wasserbauten und Behufs Räumung des Mühlgrabens wird die Glster von Sonnabend Iden LS. August d. I. bis längstens den E. September d. I. abgeschlagen werden. Den betheiligten Adjacenten wird hierdurch aufgegeben, das Flußbett im Elstermühlgraben hier bis zur Mitte desselben, so weit ihre Grundstücke reichen, während obiger Zeit gehörig räumen, auch gleichzeitig die etwa nöthigen Bauten am Ufer, an Brücken u. dgl. vornehmen zu lassen, widrigenfalls dies Obrigkeitswegen auf Kosten der Säumigen wird auSaeführt werden. I Leipzig am 1v. Juli 1861. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. G. Mechler. Bekanntmachung. Die Gerberstrasie ist von heute an dem Verkehre wieder ohne Beschränkung geöffnet, dagegen tritt das Verbot des Fahrens und Reitens durch die Rosenthalgaffe wieder in Kraft. Leipzig am S. August 1861. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Schleißner. Bekanntmachung. Die zu den Verkaufsständen im Durchgänge des RathhauseS erforderlichen Schlosser-, Glaser- und Laekirer- ! Arbeiten sollen aus dem Wege der Submission vergeben werden. Auf dem RathS-Bauamt liegen die Zeichnungen, Ver zeichnisse und Bedingungen aus und sind ebendaselbst bis zum LS. August ». v. die Preisangaben versiegelt abzugebm. . Leipzig, den 8. August 1861. DeS Raths Baudeputation. Schleißner. GeffentUche Gerichtssitzung. Der zur Zeit condition-lofe Handlung-comMI- Georg Otto !aus Cönnern, welcher in der am 8. d. M. unter Vorsitz de- Herrn Geheimen Regierung-rathe- vr. LueiuS abgehaltenen Hauptver handlung auf der Anklagebank erschien, war am 7, vor. M. von Hall, nach Leipzig gekommen, angeblich um eine Condition zu suchen, war in dem Gafthofe zur Stadt W. elngekehrt, hatte Kirr den vornehmen Herrn gespielt, fein gegessen und getrunken, namentlich mehrere Flaschen Rothwein und Champagner genossen und sich al- Fritz Stübner au- Cöthen in da- Fremdenbuch ein getragen. Al- ihm am andern Morgen der Wirth, dem die ganze Erscheinung und da- Benehmen de- Gaste- nicht gefallen hatte und der de-hald rin wachsame- Auge auf ihn richtete, die Rech nung über seine etwa- mehr als 5 Thlr. betragende Zeche über reichte, stellt sich der Gast ganz entrüstei, daß man ihm, ohne e- verlängt zit haben, die Rechnung zur Zahlung präsenttfe, Mußte aber, al- Vtr Wlrth sich an diese anscheinende Entrüstung nicht kehrte und einfach auf Bezahlung drang, klein zugeben und da- beschämende Bekenntniß ablegen, daß seine Abend- vorher beim Pokuliren gebrauchten Redensarten „da- Geld sei ja da, wer solle den Wem und Champagner trinken, wenn Leute wie er die- nicht thun wollten" leerer Wind und Großprahlerei gewesen seien, daß er keinen Pfennig bei sich habe, um seine Zeche zu bezahlen, zu gleich aber auch, daß er nicht Fritz Stübner au- Cöthen, ssndern Georg Otto Hoppe au- Cönnern sei. Er bot dem Wirthe seinen Ueberziehrock einstweilen al- Pfand an und wollte sich bei der Ehefrau eine- andern hiesigen Gastwtuh-, einer Land-männla,