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rviere. !- -dam, ' Rom. R-ft. ausen, Saum. nd »rnt. - nover, Kreuz. haut. ?ürnb. jalmb. Amtsblatt des Köuigl. Bezirksgerichts Md des Raths der Stadt Leipzig. M 203. Montag den 22 Juli. " ^ Ml. eslau, rbcrg. Kreuz. irre. > Roß. ration berg. H. g- eBay »of. en. Hotel nburg. uz. estaur. nalfall )6.20; Zredit- b. — ; Paris f. 41. 67,75 -7.80; 46L/«; Eredit 65 bis 43r/«, ^ G-, loco st- - ^ G., Bekanntmachung. Im Bau- und Holzhofe sollen Dienstag den s- Juli d. I. früh von 8 Uhr an folgende Gegenstände: Das Dachholz von der Wollbude ercl. Balken, in Haufen als vollständiges Dach, circa 26 Ellen lang, 24 Ellen tief; Eine Anzahl Schulbänke, Tische, Bänke, Schreibpulte, Regale rc.; - - Thüren, Fenster, Lädep, Barriären rc.; - - Füllungen, Tafelwerk, verschiedenes Schnitzwerk rc.; - - Schneiderofte, Wellen, Cementfäfser rc.; - - Pferderaufen und Krippen ; - - Breter von 3 bis 8 Ellen Länge; - - eichene und weiche Schwarten; - - Ahornpfosten, l, 2 und 3 Zoll stark, 3 bis 8 Ellen lang; - - Eichenpfosten, L, N/2- 2 - - 3 - 9 - - - - Eichenholz, ^/z bis ^ - - 3 - 8 - - - - hartes und weiches Brennholz in kleineren Partien gegen entsprechende Anzahlung und unter dm an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, den 17. Juli 186l. DeS NtathS Deputation zum Bau- und Holzhofe. Der Straßenstaub.*) Die Wiederkehr des Frühlings, die uns Alle mit so großer Freude erfüllt, bringt den Bewohnern der großen Städte mit seinen Annehmlichkeiten, die man freilich oft nur in weiterer Feme genießen kann, auch große Unannehmlichkeiten, denn mit ihr kehrt regelmäßig auch eine der ägyptischen Landplagen wieder. Dies ist der Straßenstaub, dessen Beimischung zur Luft sich sehr lästig macht, sobald mehrere Tage hinter einander kein Regen gefallen ist und sobald ein nur etwas kräftiger Wind weht, der sich während deS Kampfes deS Frühlings mit dem Winter so häufig einstellt. Dann empfindet man einen Vorgeschmack von den Wüstenstürmen, welche die Luft durch den aufqewirbelten Staub verfinstern und allen lebenden Wesen so verderblich sind. Trotz aller Klagen, mit denen man alljährlich den Vätern der Stadt in den Localblättern zu Leibe geht, hat man bis jetzt keine Abhülfe geschaffen, im Gegentheil tritt seit einer Reihe von Jah ren diese- Uebel immer großartiger auf, so daß eS in einem beunruhigenden Grade die Gesundheit und das Leben der Ein wohner bedroht. Wie schädlich der Staub, ohne daß er im I Stande ist, durch chemische Einflüsse zerstörende Wirkungen her- vorzubrinqen, besonders auf unsere Athemwerkzeuge einwirkt, kehren uns die Arbeiter in gewissen Handwerken und Fabriken, wo man mit Materialien zu thun hat, die bei der Verarbeitung vielen Staub liefern. Man schaue sich nur um auf den Werkplätzen der Steinmetze, in den Sälen, wo die Baumwolle durch die so genannten Wölfe vor dem Verspinnen aufgelockert und gereinigt wird, oder in den Schleifereien. Ueberall trifft man ein Bild deS größten Elendes: bleiche, kranke Gesichter. Langsam und anschleichend beginnt das Leiden der Arbeiter; sie verlieren zuerst die Munterkeit und die Eßlust und die Arbeit geht weniger leicht von statten. Aber auf diese warnenden Vorboten achtet man nicht und man kann auch nicht darauf achten, denn es gilt den kargen Unterhalt des Lebens zu gewinnen. Später tritt dann ein kurzes Hüsteln ein und darauf Athembeschwerden, und nun läßt auch die Lungenentzündung nicht mehr lange auf sich warten. Ist einmal der entzündliche Zustand eingetreten, so ist auch der Uebergang zur Lungenschwindsucht bald gegeben. Dieser Krank heit find daher auch die meisten Arbeiter in den genannten Ge werben und Fabriken verfallen und durch sie werden die sonst kräftigen Gestalten bereits in den besten Jahren dahingerafft. *) Wir machen auf den Inhalt dieses Artikels und das darin em pfohlene Mittel ganz besonders aufmerksam. Er befindet sich in Nr. 23 der Zeitschrift „Au- der Natur" (Leipzig, Ambr. Abel). D. Red. Der Grund dieses unheilvollen Nebels ist der feine Staub, der unablässig eingeschluckt wird. Er reizt die Lunge zur Ent zündung und führt die Eiterung derselben herbei. Freilich wirken hierzu noch andere Uebelstände mit. Weil die Arbeiter aus langer Erfahrung ihren frühzeitigen Untergang sicher vor Augen haben, so geben sie wenig auf eine geregelte Lebensweise und beschleunigen dadurch ihr Verderben. Wenn man auch diese nachtheilige Einwirkung deS Staube- auf unsere Athmunaswerkzeuge nicht abläugnen kann, so hält man die Wirkung deS Straßenstaubes doch nicht für so gefährlich. Man tröstet sich damit, daß man nicht fortwährend, sondern nur zeitweise in einer Staudatmosphäre lebt. Ja der „ruhige Bürger" erklärt sogar öffentlich, daß man die Gefahr mit dem Vergröße rungsglas anzusehen beliebe und daß es jetzt zur Mode geworden sei, über diese schreckliche Plage in den Lokalblättern öffentlich zu klagen. Ja der ruhige Bürger freut sich sogar deS Staube-, denn für ihn ist er ein Zeichen des rührigen und gedeihlichen Verkehres der Stadt. Sonderbare Anschauung, denn hiernach müßte gerade die öde Wüste die Stätte de- größtin VerkehrS- lebens sein! Aber selbst dem Laim, der von Jugend an durch feinen Aufenthalt an die staubige Stadtluft gewöhnt ist und dahtt aus Gleichgültigkeit und Gewohnheit die Gefahren diese- Nebels für nicht so bedeutend hält, müssen die Augen über die Gefahren, welche der Staub in der Luft der Gesundheit und dem Leben be reitet, aufgehen, wenn ihm die statistischen Berichte klar machen, daß in den letzten Jahren sich die Zahl der Brustkranken und Schwindsüchtigen bedeutend vermehrt hat. In manchen Städten hat diese Steigerung bereits in der Thal eine beunruhigende Höhe erreicht. So hat sich z. B. in Leipzig die Zahl der Brustkranken und Schwindsüchtigen in den Jahren von 1853 bis 59 ver doppelt, sie ist von 10 auf 20 Procent der gesammten Kranken gestiegen. Während in dem Jahre 1855/56 auf je 1000 Kranke nur 102 an Lungenschwindsucht Leidende kamen, war deren Zahl im Jahre 1858/59 auf 200 gestiegen. ^ Diese beträchtliche Steigerung ist ganz natürlich. Die größeren Städte ziehen immer mehr den Verkehr und damit auch die Be« völkerung an sich und dadurch wird ein gesteigerte- Wachsen nach außen bedingt. Immer mehr verschwinden die Rasen- und Garten flächen in der nächsten Umgebung und an deren Stelle trrtm Straßen mit Häusern, also neue Staubquellen, die um so er giebiger sind, zumal man neuerdings nicht liebt, diese neuangelegten Straßen zu pflastern; man zieht der geringeren Kosten wegen dm , Macadam" vor und dieser ist dmn auch besonders der Urheber der Staubatmosphäre. Aber vielfach wendet man auch bei dem