Volltext Seite (XML)
Tageblatt und Anzeiger. ^ 277. Mittwoch de« 4. Oktober. 1854 Stadttheater Frau Schütz-Witt trat am 2. b. Mts. abermals ln der Partie der Elisabeth im „ TannhLuser" als Gast auf. Leider ward diese anerkannt gute Leistung der Gästin diesmal durch eine merkliche Indisposition der Stimme beeinträchtigt, so daß nament lich im Ensemble ihr Gefangspart nicht immer zu gehöriger Gel tung kommen konnte. Dennoch müssen wir auch bet dieser Ge legenheit die glückliche Auffassung des Charakters von Seiten der Frau Schütz-Witt anerkennen; ferner, daß ihr die ersten Scenen des zweiten Actes trotz der Indisposition auch bezüglich des Ge sanges wohlgelangen. — Ueber der Aufführung im Allgemeinen schien diesmä ein ganz besonderer Unstern zu walttn. Das Un glück begann schon mit dm ersten Tönen der Ouvertüre, deren erste sest^zehn Lacte durch die in Folge eine- Versehen- entstandene höchst unretne und falsche Stimmung in den Hörnern gänzlich verlprm gingen. Am wenigsten genügt- die Ausführung des ersten Aktes, und erst lm zweiten schien etwas mehr Leben in das Ganz« zu klammen, obwohl auch hier nach so Manche- zu wünschen übrig blßch. Die letzte Aufführung des „Lannhäuser" am 17. September mm eine so gelungen« gewesen, daß wir auch diesmal mit gchck- gerten Erwartungen der Oper entgegensetzen durften, die aber sehr Mnrig erfüllt wnrdm. Hoffentlich kommt man aber durch diese Vwußg entsprechende stsoesteünng zu der Ueberzeugung, baß die Auf- führrmg einer Oper wie „Tannhäuser" ohne abermalige vorauf- gegangene Probe nicht wohl zu riskken, um so weniger, wenn ei« solches Neck erst vor Kurzem wieder hervorgesucht und so gut Wir neEeinstudirt worden ist. *h. Die Srhrn-Wür-igkeiteu -er MichaeUsmesse. Kreutzbera's Menagerie. Die -atzwelcheu, so meisterhaft dressirre« Löwm und Löwinnen die pwichiiD» «nigtztigw, Jaguars und Panther, die gleich Hun best llbgMchwwu Hyänen, der große braune Bär und Ale die an der« gckHea und kleinen Raubthiere, das Heer posstvcher Affen die schönen Antilopen, dm Zebu, das Lama und Zebra, den Zwerg ld dm RieftUelephauten, die Condurs, Strauße, Casuars, Pele- . . Riesenschlangen, Erocopile u. s. «. sehen wir alle hier Wieder im bunte» Gemisch versammelt, und wieder reizm uns zu Staunen Zmd lauter Bewunderung die Aahmheitsproductionm Gattin, dle4a Astes übertreffen, hat. - Wahrlich! wenn wir wir würde« «ns doch voll- ksWiWN wietUl heftiedigt finden. Aber Herr H„»tztze«g wollte auch durch retwns Neues fein PudlienG gewinnen, und die Wehl Hst w D»t* Wstf>G gewchfine höchst glückliche M nenne»; ja, er «lde^seüeer Menagerst grst die K« ie zuerst selne der Glanzpunkt der Mma gegeigt wnrde, von jetzes dte mcherokdrütlichste SlUsa dieses Thier unter allen jetzt lebeukttn hestzoß; »Aß sst e* D» Uns «ds der Vorwelt,„Ge so wich «Ws st» etzzu M wie aöuueuerüchm TtzierWffstlte«; veoeinigt es doch mit eme rs döch itz filtzkst Sikk^tz ünl viel des Ungewöhnlichen, daß man nicht müde wird, eS zu bewun- dem. Der schlanke Schwanenhals mit der zierlichen Mähne, der schön geschnittene Kopf Mit dm sanften, glänzenden, vollen Augen und dm kurzm, mit Pelz umkleideten Hörnern, die hohen und schlanke« Beine, die majestätische Höhe de- ganzen Thieres, die eben so gefälligen wie merkwürdige« Bewegungen deS geschmeidigen ' alses, dazu «och da- schön gezeichnete Fell, die- Alles giebt dem hiere etwas wahrhaft Stannen und Bewunderung Gebietendes. Schon zur Zeit, als die alle« Römer Eroberungen in Afrika mach ten, wurden diese mit der Giraffe bekannt und sie brachten sie zu ihren Spielen nach Rom. , Jedoch seit jener Zeit kam nicht eher wieder eine Giraffe nach Europa, als im Jahre I486, wo von Aegypten nach Florenz an den Herzog von Medicis ein Exemplar geschickt wurde, das einen wahren Trtumphzug durch die Stadt hielt, und auS den ersten Etagen der Paläste von den Damen mit allerlei Früchten gefüttert und m-t Btumem bestreut wurde. Im 1*. Jahrhundert kam eine Giraffe «ach Konstantinopel; dann wm- dm erst im Jahre 1826. wieder vier Exemplare durch den Pascha von Aegypten nach Europa gefenhet, und zwar an den Kaiser von Oe-evreich, König von Großbritannien und König von Frankreich; aber nur die «ach Frank« ich koche, blieb und zwar bis 1846 am Leben. Nach Leipzig brachte die erste Herr Gchreyer, und ob gleich seitdem oft Giraffen nach Europa gebracht wurden, so sind di« vier des Herm Kreutzbertz doch die ersten, welche seitdem uns hier besuchen, so daß diese merkwürdigen Thiere hier gewiß von Vielen zum Erstenmale gesehen werden. Von den übrigen Neuig keiten nennen wir eine Gazelle, gewiß daS reizendste Thier aus dem Antilopengeschlechte. Der höchst zierliche Wuchs, die schön gebo gene« Hörner, die -roßm, schönest und lebhaften Augen, die nicht minder schöne Färbung des Felles macht sie bet den Orientalen mit Recht zu« Sinnbild« der Schönheit. Als Bild der Häßlich keit, darum aber nicht minder intewffant, zeigen sich uns dagegen die ägyptischen Ziegen, von denen eine ganz« Heerde in der Bude herumläust. Zwei südamerikantsche Disamschweine, vier Perrücken pavians (O^ooeopkaluZ llamackr/ao), welche zu den zwei schon vorhandenen noch hinzugekömme«, und noch manche- Andere ver vollständigt diese großartig« Menagerie; kurz, Herr Kreutzberg hat Alle- autzebdten, dem Publicum die reichste Befriedigung zu gewähren, und darum darf er gewiß auch auf einen recht zahl reichen Zuspruch rechnen. > .. . . Rch. l. zu Gt«u«n «ad lauter Bewunderung die Zahm des Heer« Kroutzboeg und seiner Gattin, dttzja MB mich« bisher «n bieser Art gesehen hat. Wal auch nichts weiter zu sehen bekämen, wir würbe Haupt-GsWßuue 7. Ziehung 5. Claffe 46. K. S. Lastbes-Lotterie zu Leipzig. Dienstag den 8. Oktober 1884.- - ' rzai.r. ' ^ > 5000 bei Hrn. Earl Böttcher ist Leipzig. Krone auf: vier große sin, sind nämlich die N>»««r 43795 I38S1 20133 sooo 1000 lne Wahl siel, und diese sind jetzt hewiß agerie. ErreAe hoch die Giraffe, wd ffe die außerordentlichste Seusatto»; tagt Loch W W S. G. Wallerstem nnd Sohn in Dresden. G. B. Ullmann ja Riesa. S. G. Wallerßetn und Sohn in Dresden, »er m L 8563 11346 37100 4563« 19066 lStzll 42531 1000 1000 1000 1000 Earl Böttcher in Leipzig. H. Seyffert in Leipzig. S. G. Wallerstein und Sohn U. Thirrfelder in Annaberg E. Bohnert in Gera. in Dresden. sk. Schramm ttz Bautzen. -»«v.- ;«7« j« auß«r»^Mtllch» I irAN 1000 - » O. Walk^Inn »nd E«hn in Dl<«den. ch Tewohnyeitm so l 42531 400 , - GH Stein und Eomp. in Dresden.