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enheit enken, h von mgen. eben- Ent- ersucht, 174. Anzeiger. Freitag den 23. Juni. 1854. Slau. Bav. -»mdurz. nenbcrg. bologne. assir. ürnberg. 'reuz. n. mburg. de Pol. br. Roß. >erg. elognr. London, önige. es Roß. Nürnberg. tha. Dresden. e und es Roß. Magdeburg. »gbedurg. Laviere. lenberg. Orstreit. Nürnberg. mbaum. ierg. und i Kreuz, t Rom Dresden. Hof. Lchwan. l8°T E. P»>> Aufford erung. (Tingesendet.) Es haben in vielen Blättern schon mancherlei Tierquälereien die verdiente Rüge gefunden; unserS Wissens ist aber noch nicht nachdrücklich genug auf die empörenden Grausamkeiten hingewiesen worden, welche bei der in Sachsen leider so häufig gewordenen Be nutzung der Hunde zum Ziehen verübt werden. In Ländern, wo man den Mißhandlungen der Thiere überhaupt kräftiger zu be gegnen bemüht ist, als bei uns (z. B. in Baiern), ist diese Be- nuhungsweise des Hundes geradezu verboten. Sollte nun dies vielleicht auch etwas zu weit gegangen sein, so machen es die natür liche Lebendigkeit und der Gehorsam dieses treuen, willigen Thieres, welche dasselbe so leicht bis zur äußersten Erschöpfung seiner Kräfte treiben, doch um so mehr zur Pflicht, darauf zu sehen, daß jene Eigenschaften nicht so grausam benutzt werden, wie es doch häufig von lieblosen Hundefuhrwerksbesitzcrn geschieht. Wie oft sehen wir de- Sommers Hunde abgemagert, kraftlos und verdurstet, in neuerer Zeit noch dazu häufig durch zu eng an gelegte Beißkörbe der einzigen Erquickung beraubt, sich durch die sunge einige Kühlung zu verschaffen, vor der ihnen auferlegten k«ft mit äußerster Krafranstrengung einhertaumeln, indem sie sich schüchtern nacl» ihren Peinigern Umsehen, unter deren Schlägen sie j« immer erhoheter Anstrengung genöthigt werden; sehen dagegen wieder im Winter diese treuen Thiere stundenlang an ihren Karren ia Wind und Wetter auf eisigen und nassen Straßen, vor Frost zitternd, ihrer gefühllosen Herren warten, welche während dem in dm warmen Gaststuben sich — nicht selten im Uebermaße — gütlich thun. Gewiß jedes fühlende Herz empört sich gegen solche Grau samkeiten und ein kräftiges Einschreiten dagegen thul dringend Noth. Unsere jetzige Gesetzgebung erweist sich aber, um solchen Tierquä lereien mit hinlänglichem Nachdruck begegnen zu können, als un zureichend. Mochte daher die bevorstehende Einberufung der Stände nicht unbenutzt gelassen werden, um auch in dieser Beziehung zweck mäßigere gesetzliche Vorschriften zu erzielen. An Sachsen- Vereine zm» Schutze der Thiere, besonders an den Dresdner Hauptverein ergeht deshalb hiermit die dringende Aufforderung: der Pflichten, dir ihnen in der angedeuteten Beziehung obliegen, eingedenk zu sein «»d dadurch ihren Namen auch durch die Thal zu rechtfettigen. Koch sei hierbei erlaubt, als nachahmung-würdige- Vorbild der Wirksamkeit des Münchner Vereins gegen Thierquälerei zu geden ken, welcher sich z. B. um eine menschlichere Behandlung des Schlachtviehes auf dem Transporte wie beim Tödten, ferner durch vielfach herdeigeführte Bestrafungen verübter Thierquälereien an HaaSthitren, Vögeln «. s. , nicht minder durch thätige För derung des Schlachten- der Pferde (um neben Benutzung ihres Keisthk- zur menschlichen Nahrung auch den empörenden Mißhand- tßtzgen vokzubeugea, welche diese edlen Thiere so oft im Alter durch Abnutzung ihrer schmindenden Kräfte bi- an den Tod zu erdulden httzeU) die größten Verdienste erworben hat. Es zählt dieser Verein, dermalen unter Leitung de- edlen Prin z« Ndslbert von Baiern, aber auch die tüchtigsten Vertreter zu seinen Mitgliedern, darunter Majestäten, Hoheiten und Durchlauch ten auswärtiger Staaten, denen leider zum Theil die Vereine ähnlicher Art im eigenen Lande fremd find. Stadttheater. Die Vorstellung am 21. ds. Mts. brachte drei kleinere Piecen: „Die Benefiz-Vorstellung", Posse nach dem Französischen von Th. Hell, das Lustspiel „Drei und dreißig Minuten in Grüneberg oder der halbe Weg" von E. v. Holtet und das Singspiel „Das Geheimniß" von HerklotS mit Musik von Solie. In den beiden ersteren, neu elnstudirten Stücken gastirte Herr Denzin au-Düsseldorf al- Flüsterlei- und Jeremias Klagesanft. Für keinen Darsteller ist daS Auftreten an einem fremden Orte schwieriger, als für einen Komiker, besonder- wenn — wie dies hier der Fall — sein Fach seit Jahren tüchtig ausgefüllt ist und das Publicum sich an die Art und Weise seines Komikers gewöhnt und ihn lieb gewonnen hat. Um so mehr ver dient eS Anerkennung, daß Herr Denzin trotzdem sich Aner kennung ru verschaffen wußte. Sein Auftreten hatte selbst in der Sphäre des Derbromischen etwa- Anständiges; er wirkte mehr durch sein Spiel an und für sich, al- durch die von Komikern oft beliebten Aeußerlichkeiten einer carrikirten MaSke, eine- barocken CostümS rc. Besonders gut gelang ihm die Rolle des Jeremias Klagesanft in dem Holtei'schen Lustspiel; er führte diese komische Figur naturgetreu und mit psychologischer Wahrheit aus; er ver mied mit Glück alle Uebertreibung und daS Fratzenhafte. Daß Herrn Denzins Leistung als Flüsterlei- weniger anzusprechen schien, ist zum Theil dem veralteten und ziemlich läppischen Stücke zuzu- schreiben. Solche, dem Theaterleben entnommene Stücke, die nur den Zweck haben, das Treiben hinter den Couliffen in möglichst grellen Farben zu schildern und Schattenseiten zu enthüllen, von denen die Bühnenkünstler, da sie auch Menschen sind, hin und wieder nicht ganz frei sein mögen, machen stets einen unangnehm/n Eindruck und rauben der Kunst und den Künstlern den Nimbus, den sie sich bewahren müssen, soll anders eine Illusion noch möglich sein. Nirgends berührt das vielleicht nothwendige Handwerksmäßige und das sehr unnothwendige Gemeine widriger, als wenn es als Kehrseite der Kunst erscheint, weil dergleichen eben in einem zu großen Widerspruch mit dem eigentlichen Wesen und Zweck der schönen Kunst steht. Ein Mangel in Herm Denzins Darstellung des Souffleurs Flüsterleis schien uns das zu schnelle und daher unverständliche Sprechen zu sein. Das an einigen wenigen Stellen bemerkbar gewordene Uebertreiben kann dem Gaste hier nicht zum Vorwurf gemacht werden, da der Verfasser des Stückes selbst diesen Fehler begangen hat und der Darsteller ihn daher k^um zu ver meiden vermag. Wir sind überzeugt, daß Herr Denzin bei weiteren Gastrollen die gute Meinung rechtfertigen wird, welche daS Publicum von ihm al- Künstler durch diese- erste Auftreten gefaßt zu haben schien. — In dem ersten Stücke wirkten zum Theil die besten Kräfte unserer Bühne in unbedeutertden Rotten mit; eS ward daher sehr brav ausgeführt. Nicht weniger gelangen da- Holtei'sche Lustspiel und das Singspiel. In elfterem ward der Gast durch Frau Günther-Bachmann (Rosaura) und Frau Häser (Trine) trefflich unterstützt; in letzterem wußte vorzüglich Herr Ball mann durch sein bekannte- Latent zum Derbkomischen zu interessiren. *h. Jubiläum. Leipzig, den 22. Juni. Gestern feierte Ge. Exrellenz der HrrrEultrr-minister v. Faikenstrinin gkößlek Zurückgezogenheit itzr