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» u, de« kler, ihre. >tS - ch. 'chw»k. und esden. irre. usfie. >rs. r««. Ba». Beu». , «tadt Sieb. au«. vde«. uneaterz. »reslau. ,bau». teldeVet. Zavine. r Po1-t«e. 1, r Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 172. Mittwoch den 21. Juni. 1854. Berichtigung zu dem Borwurf deS ,,Zuvle1lehrenö" in Bürgerschulen, s. Nr. 158 d. Bl. Die Fortsetzung eines Artikels über „Bürgerschulwesen" in Rr. 158 K Bl. beginnt also: „Wir haben in Nr. 155 behauptet, auch nicht alle Bürgerschulen seien von dem Fehler des Auviel- lehrens freizusprechen", und wird Solche- aus einer früheren Abhandlung, denselben Gegenstand betreffend, zu begründen, zu gleich aber auch quf Grund einer Rede des Lehrers Herm Pilz da- Heilmittel anzugeben versucht. Einsender erlaubt sich dazu folgende Bemerkungen: 1) 3st der Begriff des „ Auviellehrens " ein durchaus mehr deutiger und darum schielender und unrichtiger. Ersieht man auch bald auS dem Folgenden, wo der geehrte Herr Vers. hinaus will, dient es doch dem Aufsatze durchaus nicht zu größerer Klarheit, daß sein Hauptbegriff, vielleicht aus Schonung, nicht klar herauS- geftellt ist. Nennen wir die Sache nur beim rechten Name«: Zum «Murs «M der geehrte Herr Berf. den Bürgerschulen unserer Zeit, und auch unsere hiesigen Bürgerschulen nicht ganz auSge- «o»»e»> die ungründliche Vielwiff-rei machen, welche dieselben in ihrem Sch-oste dadurch begünstigten, daß ^ eine große Zahl verschiedener Disciplinen der Jugend systematisch vortrügen. Habe dann diese die Schule verlasse», «olle da- Gelernte durchaus nicht nach Erwartung der Aeltern haften, und dringend stelle sich »och das Bedürfmß weiterer Fortbildung durch Privalstunden oder Ulitute heraus. Die- wäre Anklage und Begründung im Sinne de- geehrten Herm Verf. in Nr. 158. Darauf ist zunächst zu antworte», daß die Jetztzeit einmal die Anforderungen an di« Schule» betzvutmd gesteigert, zum Andem aber auch durch bessere Methode und Hütfsmittel (gute Bücher rc.) da- Lernen sehr er leichtert hat. Jndeß vergegenwärtigen wir unS einmal, was man von eine« guten Lürgerschulunterricht fordert und fordern muß, oder mit andem Worte«: in Besitz welcher Kenntnisse und jertigkeiten muß ein Zögling bei seinem Abgänge von einer solchen Schule sein? Ausgerüstet vor Allem mit den nsthigen Religionskennt «issen (Bidelkunde, Katechismus, Kernlieder und Sprüche), soll er in der allgem. Weltgeschichte nicht unerfahren, näher in der Geschichte seines engem und weitem Vaterlandes wohlbewandert sei»; ferner « der Erdbeschreibung soll er eine genügende Kenntniß der Erde und ihrer Bewegung überhaupt, sodann ihrer Hauptländer und Völker besitze», vorzüglich aber wiederum im Vaterland« tüchtig heimisch fein; was weiter deutsche Sprache «nd Styl anlangl, muß der Zögling bi- dahin gefördert sein, »icht blos bie Wotte leserlich und richtig zu schreiben, sondern auch ver ständige Gedanken in verständigem Satzzusammenhang auszudrücken vwftch!», b» Rechne« außer den 4 Speckes mit benannten und «benannte« Zahlen mindestens auch die Bruchrechnung und die gesammteRegula de tri, Vermischung-- und Gesellschaftsrechnung gut inne Haien; ebenso endlich in der Naturgeschichte den «Merschied und die Hauptaegenstände der drei Naturreiche, in sonderheit dm menschlichen Körper genauer kennen. Fügt man nun noch Schönschreiben, Zeichnen, Singen, desgl. für die Mädchen Handarbeiten hinzu, so wird schwerlich der Plan von dem Vor- «us der Bielerlei-Lrtiberei getroffen werden. So viel, das steht vamß fest, wirb von einem, gebildeten Menschen verlangt, so viel muß «ch kann dle Schule gedm. Anders aber gestaltet sich die Meinung, treten noch mehr Unterrichtszweige hinzu, wie diese: für die Knaben Geometrie, für beide Geschlechter Physik, deutsche Literatur, Astronomie. Hiergegen erhebt man sich und spricht: DaS ist das Zuviel. Wir aber glauben, nur die großprahlerischen fremden Namen täuschen ; die Gegenstände selbst möchten bei der gehörigen Einschränkung nicht gut dem Unterrichtsplane einer Schule von dem Stande der ersten Bürgerschule (welche der geehrte Herr Verf doch mehr oder weniger sich vorgestellt hat) fehlen. Die Geometrie zunächst wird nur in den oberen Knabenclassen getrieben und darf nie die ebene oder Elementargeometrie überschreiten. Aber auch so leistet sie für Aufräumung und scharfe Entwickelung deS Verstandes sehr gute und fruchtbare Dienste. Folgt die Physik oder Naturlehre im engem Sinne; auch diese möchten wir um keinen Preis missen wegen des Anziehenden, Anregenden und all gemein Wichtigen ihr.- Inhaltes, so wenig wie eine allgemeine Kenntniß der Himmelskörper und ihrer Bewegung, Astronomie. Jedoch, und das dürfte vielleicht ein Weg der Vereinbarung sein, brauchten beide Disciplinen nicht gerade als besondere DiSciplinen aufgeführt zu werden, sondern letztere, Astronomie, könnte in der mathematische« Geographie, also in der Leerion „Erdbeschreibung", erstere, Physik, zugleich mit der Anthropologie, in eine allgemeinere DiSciplin Naturkunde (Naturaeschichte, Naturlehre und Anthry- pologie) eingefchloffen sein; ja selbst die Geometrie dürfte in tz«» Plan „Rechnen" Platz finden.. Dasselbe endlich ist es mit dar Literaturgeschichte — die Sache selbst: scharakterifirung, Erklärung, Vorlesung geeigneter klassischer deutscher Stücke möchte nicht füglich aufzugeden sei«, aber dürfte mit in de» Herelch des deutschen Unterrichts fallen. So ergäbe sich bis zu den obersten Elasten hinauf in allmättge« Steigen folgender vereinfachter Stundenplan. Kenntnisse: Religion, Geschichte, Erdbeschreibung, Deutsch, Rechnen, Naturkunde. Fertigkeiten: Gchönfchreibey, Gingen, Zeichnen; außer- d«t für die Mädchen; Anweisung z» Handarbeiten. Scheint so die Form bequemer, wett einheitlicher, wird dieselbe Form auch wieder unbequem geeabe wegm ihres mehr einheitlichen zusammenfaffenden Charakters, weil einmal die Schule selbst zu den einzelnen Fächern deS PianeS bemerken muß, wie viel jedes Fach umgreift, also z. B. Naturkunde Naturgeschichte, Naturlehve und Anthropologie; zum Andern, weit in den einzelnen Ctaffen- plä'nen, besonders für die oberen Elasten, auch wieder zu scheiden wäre, sofern doch der Lehrer anordaen müßte, in dieser bestimmten deutschen Stunde werde ich Literatur, in diesm zwei Rechrn- stunde» Geometrie behandeln. Jndeß soll damit solche Vereinfachung de- Haupt-Schulplanes nicht verworfen sei«, am wenigsten abor hängen wir an den fremden großartigen Namen für einzelne Anttv- richtszweige, wo deutsche Ausdrücke denselben Dienst leisten. 2) Darf nun, wie au- dem Vorhergehenden sich klar «rgiebt, das Ziel einer tüchtigen Bürgerschule, wie wir sie vor Lugen hoben, «icht niedriger, aber auch nicht höher sei«, ja kan«, muß und wird auch dieses Ziel größtenthells erreicht, d. h. an der Mehwahl der Zögling«, fragt sich, woher macht sich denn »ach dem Ab gänge von der Schule noch Fortbildungsunterricht nöthig? Iß das „zu Vielerlei Lehren" schuld? Wird nun etwa Einerlei ge lehrt? Wir antworten: Nöthig Mag sich solcher Fortdildungsvnter- richt Herausstellen zunächst bei den Schwächeren. Den» es ist ja rein unmöglich, bei den ss sehr verschiedenen Fähigkeiten und vßt langen Versäumnissen der Kinder eben bet Mm das Ziel enwr