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rmd Anzeiger. ^ iss. Freitag den 19. Mai. 18S4. Bekanntmachung, das Einpäcken der Maaren in Meßbuden betreffend. Die in unserer Bekanntmachung vom 29. April 1850 getroffene Bestimmung, wonach am letzten Tage der Messe spätestens bis Nachmittags 4 Uhr das Einpacken der Maaren in den Buden beendigt und letztere selbst völlig geräumt sein müssen, bringen wir hiermit zur Nachachtung in dieser Messe mit dem Bemerken in Erinnerung, daß Zuwiderhand lungen gegen diese im wohlfahrtspolizeilichen Interesse gebotene Vorschrift unnachsichtlich werden bestraft werden. Der Rath der Stabt Leipzig. Koch.« Leipzig, den 17. Mai 1854. Bekannt m a ch n n g. Es soll die in dem vormals Schle tter'schen Hause in der Hetersstraße befindliche vierte Etage sammt Zubehör von Michael d. I. an mittelst Meistgebots auf drei und nach Befinden auf mehrere Jahre vermiethet werden, und ist hierzu der Mai d. I. terminlich anberaumt worden. Miethlustige haben sich daher gedachten Tages Vormittags um II Uhr bei der Rathsstube anzumelden, ihre Gebote zu thun und sich sodann weiterer Resolution, wobei sich der Rath die Auswahl unter den Licitanten, so wie jede sonstige freie Verfügung vorbehält, zu gewärtigen. ' Leipzig, den 10. Mai 1854 Des RathS der Stadt Leipzig Finanzdeputation. ' ermiethun g . Es soll die in dem Schuppengebäude auf dem Trödelmärkte allhier befindliche dritte Abtheilung von Michaelis d. I. an mittelst Meistgebots mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten und jeder andern Verfügung vermiethet werden, und ist hierzu der SO. dieses Monats terminlich anberaumt worden. Miethlustige haben sich daher gedachten Tages Vormittags um II Uhr bei der Rathsstube eiuzusinden und ihre Ge bote zu thun, sodann aber weiterer Resolution sich zu gewärtigen Leipzig, den 10 Mai 1854 Des Rathes der Stadt Leipzig Finanz-Deputation. Der 18. Mai. Die Reveillen der Garnison und der Communalgarde kündigten am heutigen Morgen abermals den Festtag an, welchen daS Sachsen volk zu feiern hat. In allen Schulen der Stadt hat eine des Tages würdige Feier ststtgefunden. Die gelehrten Schulen hatten dazu besonder- durch Programme eingeladen, auch sind dort von Lehrern und Schülern einzelne bezügliche Vorträge gehalten worden. Da- die Aufforderung des StadtratheS, den festlichen Tag durch Werke der Mildthätigkeit au-zuzeichnen, reichen Erfolg gehabt hat, ist gestern bereit- «fstciell mitgetheilt worden. Außer daß man an Las Uemdßummen Institut, welchem das königliche Hau« stet« mit besonderer Gnade zugewendet gewesen ist, so wie an die Pestalozzi- Stiftung nicht unbeträchtliche Summen verabreichen konnte, sind auch S1S8 Arme festlich beweist worden. Möge ua< dieser Lag noch oft wiederkehren, und Gott Sr. Majestät unserem Allverehrten Konkge ein hohe-, dem Wohle des Lande- ge widmete- Alter schenken. ^ ' Stsdtth e«ler. Am iS. Mai fitzte Herr Mitterwurzer sein diesmalige- GasWel al- Lord Ruthwen in der Oper „der Vampyr" von H. Marschner fort. Wie man es von einem solchen Künstler nur erwarten durfte, so war auch diese Leistung eine im Gesänge wie im Spiel« gleich vortrefflich». Bei jedem andern dramatischen Kunstwerke ist nicht« «ehr al« eine so höchst gelungene Au«füh rung der Hauptrolle dazu geeignet, e- zu heben, da- Schöne desselben in da- glänzendste Licht zu stellen, etwaige Mängel aber zu verdecken und vergessen zu machen — nur in der Oper „Vampyr" treten die Mängel bei guter Darstellung noch greller hervor, wird der unangenehme Eindruck de« Werke- dadurch noch erhöht, weil eben die Grundidee eine abscheuliche, widernatürliche ist und nicht blos einzelne Fehler am Ganzen haften. Weniger durch den vollendet schönen Gesang, als vielmehr durch da- meisterhafte Spiel de- Herrn Mitterwurzer ward da« Gräßliche und Un menschliche in dem Charakter de« „arausen Scheusal- der Natur" erhöht. Die Musik MarschnerS, obwohl al- echt dramatisch der Situation stet- vollkommen avgepaßt» ist an sich so schön, so jugendlich frisch und gewaltig conckpirt, daßsü — besonders so unübertrefflich vorgetragen wie von Herm Mitterwurzer — da- Interesse in hohem Grade in Anspruch «ahmend, selbst hier noch versöhnend wirkt und zur Bewunderung de« großen Talentes ihre- Schöpfer« nöthigt. In Bezug auf de« Gaste« Darstellung heben wir besonder- seine treffliche Mimik hat»««. ^ Nicht kn Aeußern, nicht durch eine geisterhaft« Ma«ke zeigte fick fii« -ord Ruthwen al« da- grauenhafte, blutige Besprich, nur Mt Gchcht drückte sich der Charakter de- Vampyr- aus. Durch »e« magische,. Emmy ausgeführt, und wir können nicht umhin, es mit h«s«n- derer Anerkennung hervorzuheden, daß Frau Günth«r-B«ch- mann auf diese Auffassung einging und hier als Darstellerin