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Leipziger Tageblatt >d Anzeiger. «3 Montag den 3. April 1854 Bekanntmachung. Die Unterzeichnete Jmmatriculations-Commission macht hierdurch bekannt, daß die in dem nächsten Gommer-Semester auf der hiesigen Universität zu haltenden Vorlesungen, wegen der mit dem gesetzlichen Beginn der Vorlesungen zusammen fallenden Osterfeiertage, erst a m G4 April L8L4 ihren Anfang nehmen werden. Gedruckte Verzeichnisse über die im gedachten Halbjahre zu haltenden Vorlesungen find in der Erpedition des Uni versitätsgericht» und in. der Serjg'schen Buchhandlung zu erlangen. Leipzig, den 7. Mürz I8L4. Die Jmmatrieulatioris - Commission daselbst. E. von Broizem, Dr. Gustav Hänel, 11r. Eduard Morgenstern, känigl. Regierungs-Bevollmächtigter. d. Z. Rector. Univ. - Richter. — Vermiethu n g. Gs stllen die im Magazingebäude am Peterskirchhofe allhier drei und fünf Treppen hoch befindlichen Böden, welche reicher als Tabaks-Niederlagen benutzt worden sind, von Ostern d. I. an, nach Befinden vereinzelt oder zusammen mittelst MeistgrbotS, jedoch mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten und jeder sonstigen Verfügung, anderweitig ver- miethet werden. Miethlustige haben sich deshalb den LS. April b. I. Vormittags am LL Uhr dck der Rathsßirbe anzumelden, ihre Gebote zu thun und sich weiterer Resolution zu gewärtiaen. Aipstg, dm SL. Mürz DeS MssthS der Gck»>dt «rüpzig KüaaazdePachatio«. Bekanntmachung. Vom 3. d. Mts. an erfolgt die letzte Abholung aus dm Briefkästen des Ober-Postamtes in der Stadt und den Vorstädten etwas früher als bisher, so, daß die Boten um 8 Uhr Abends im Posthause einzutressen haben. kapzig, dm 2. April 1854. Kö»igl. Ober-Postamt. Röntsch. Verhandlungen der Stadtverordneten am 29. März 1854. (Schluß) Der Ausschuß, vertreten durch seinen Vorsitzenden, St.-V. O. Wigand alS Berichterstatter, hatte nach reiflicher Erwägung der Vorlagen sich in seiner Mehrheit mit 7 gegen 2 Stimmen für die Ausführung des Baue- entschieden und empfahl dem Collegium: dir Anschlagskosten von 208,116 Thlr. 18 Rgr. 5 Pf. zu verwilligm. Nach Vortrag de- Ausschußberichtes erläuterte Stadtrath Härtel, welcher der heurigen Sitzung beizuwohnen die Gefälligkeit gehabt hatte, all dm voäkegendm Plänen das ganze Projekt der Anlage. Darauf wurde die Debatte eröffnet. Gr.-N. De. Hrpner: Er gehöre zur Minorität der Depu tation. Die vortteamd« Angelegenheit fei eine sehr wichtige, schon deshalb, well es Mh -abet um so bedeutende Gummen handele. Zndrß selbst abgesehen von der Frage, ob es gutgeth-n sei, ln gegenwärtiger druckender Zeit einen so großen Vllu zu mtternehmen, abgesehen von dm an den Lagerhäusern gemachten, wenig glänzenden Effahrunam, sei die Anlegung einer Fleischhalle, eines Centtal- puuctes für dm gemzeu Flrischhandel schon principiell nicht zu billigen. In P«er Stadt sei feit vielen Jahrm ein solches Unter nehmen in Angriff gmommen worden. Und mit Recht. Denn man müsse die fortwährend wachsende Vergrößerung der Städte i« Au« behalten und mit Rücksicht darauf die Gelegenheit zum NeischMolm allen Stadtthrttm möglichst gleich zugänglich machen. Die Verellriguug her Land- und Stadtfleischer in einem Locale sei demnach weder für die Fleischer, noch für daS Publicum von Vor- theil, denn durch die Anlage werde der Verkehr nicht erleichtert, er werde vielmehr erschwert, namentlich an den Markttagen während der Ledermesse, wo dann der Gcdrang der Wagen wirklich gefahr voll werden müsse. Die Anlage sei ferner zu klein für das auf zuwendende Capital; in wenigen Jahren würden die jetzt offen bleibenden wenigen Fleischhallm nicht mehr zureichm; denn die gegenwärtig geschloffene Zahl der Fleischerinnung lasse sich bei wachsendem Bedarf- nicht aufrecht erhalten. Endlich sei die vom Stadtrath angenommene Rentabilität illusorisch. Leberhändler mit schwerer Waare würden schwerlich in die erste Etage gehen, denn das Sohlenleder werde nach dem Gewicht verkauft und für dessen Lagerung suche ^ian feuchte, Hrnkle Locale. Eben so wenig werde sich die zweite Solche dunkle L skr kaushllännlsche Zwecke verwerchen lassen. rMbt ge' le Gären Mst gesucht und der Vnkehr lasse sich nicht in bestimmte Locale zwingen. Besser sei es, die Fleischer vor der Hand in den Fleischbänken, die man durch Hinzunahme der Höfe noch etwa- vergrößern könne, zu belassen rmd fie)u einer entsprechenden Verzinsung der Stände anzuhalten. Dl« Dmfsleischer könne man in da- Gewandhaus, eventuell in das MagLWigedäude aufnehmen. Es fehle nicht an geeigneten Plätzen. Auf Anfrage dts vr. H ey ner: Wer die Lederhändler in Leipzig seien, welche VIS Locale ln dem neuen Gebäude ermierhen wollm, welche auswärtige Lkberhändker gleiche Anerbietungen gemacht, und ob der jetzt vorliegende Plan auch den künftigen AbMlethern vor gelegt worden sei? erwiderte Ttadtrath Härtel, daß er sich nlcht für ermächtigt halte, Namen zu nennen, bevor die Verträge abgeschlossen «ärm,