Volltext Seite (XML)
» * and Anzeiger. Das unterzeichnet-, von der Königlichen AuSstellungs-Commission in Dre-den ernannte Local-Comito für Leipzig und Umgegend fordert hierdurch die Herren Gewerbtreibenden innerhalb dieses Bereiches auf, bei der vom IS. Juli bis 15. Octoder in München stattsindenden Allgemeinen deutschen Industrie - Ausstellung, in welcher neben der Industrie der Zollvereins-Staaten auch die der österreichischen Staaten vertreten sein wird, zahlreich und in an gemessener Welse sich zu betheiligen. Das Local-Comite wird auf Anfragen in Beziehung auf die Ausstellung im Einvernehmen mit der Ausstellungs-Commisston alle nöthige Auskunft ertheilen, die Anmeldungen entgegennehmen, wegen deren Zulassung beschließen und die ihr zur Ausstellung anvertrauten Güter tranSportfrei nach München spediren. Es ist wünschenswerth, daß die Anmeldungen so bald als möglich erfolgen, namentlich soll die Anmeldung von Maschinen bi- Ende Januar geschehen. Die hierbei zu benutzenden Anmeldeformulare, so wie die von der König!. AuSstellungS - Commission ausgeKbenen: „Näheren Bestimmungen wegen der allgemeinen deutsche« Industrie - Au-stellnng i» München" sind in der Handlung der Herren ^pet sb (Grimma'sche Straße, im Mauricianum) unentgeltlich zu erhalten, und ebendaselbst sind auch die auSgefüllten Anmeldedogen wieder abzugeden. Zuschriften werden erbeten unter der Adresse des mitunterzeichneten Vorsitzenden. Leipzig, am 7. Januar 1854. Das Leipziger Local-ComitH fllr die allgemeine deutsche Industrie-Ausstellung i« Miiuche«. vr. O. Marbach, K. S. Hofrath u. Prof. d. Techno!, an der Universität, al- Vorsitzender. .. W. Apel, Kramermeister (Firma: Apel L Brunner). A. Gohvkrg (Firma: Göhring L Böhme). G. Gütz/ Ingenieur. Ak. Härtel/ Stadtrath (Firma: Breitkopf L Härtel). E. Stöhrer, MechanikuS. . . . . F. G. Wieök/ Herausgeber der „deutschen Grwerbezeitung". D a s H o l?. Eine zum Sprichwort gewordene Redensart sagt: „Wo nichts wächst, wächst Holz." — Da- ist aber ein Jrrthum und zwar ein sehr verderblicher Jrr- thum. Spräche die Redensart Wahrheit, so wären unsere Forst akademien sehr überflüssige Dinge und Namen wie Cotta und Hartig müßten der Vergessenheit überantwortet werden, während sie doch unvergeßlich sind und bleiben werden. ES ist in vielen Fällen sogar leichter, auf einem gegebenen Boden Weizen zu erziehen als Holz. Am Fuße de- Windberges im Plauenschen Grunde gelang eS auf einer abhängigen Fläche vor etwa vierzig Jahren erst nach vielen mißlungenen Versuchen, sie mit Kiefern in Bestand zu bringen. Der betreffende Oberförster erhielt darob eine wohlverdiente Decoration. Dennoch würde man sich dort jetzt vergeblich nach einem geschlossenen Kiefernbestande Umsehen, denn die meisten Bäume ginaen, trotz aller Mühe und Sorafaft ihre- Pfleger-, nach langem Kümmern wieder ein. E- ist eben nicht wahr, daß „wo nicht- wächst, Holz wachse!" Die Erkenntniß diese- verderblichen Jrrthums zu fördern ist aber < nicht Nächstliegende Veranlassung zu diesem Artikel, obgleich wir dennoch dke Aeußerung de- Wunsche- nicht unterdrücken können, ' daß endlich mit allen Mitteln dahin gearbeitet werden möchte, im Volke, namentlich unter den Landwlrthen, die wahre Bedeutung der Waldungen zur Anerkennung zu bringen. ES ist in Deutsch land hohe Aelk dazu! ES kann durch rücksichtslose- Nieder schlagen der Waldungen eine schwere Versündigung an den kom menden Geschlechtern' begangen werden. ' Die Aufgabe dieses Artikels ist, zu zeigen, daß neben der Holz erziehung an sich auch darauf immer Bedacht genommen werden sollte, wie wir es zu erziehen haben, wenn eS zu seiner besonderen Verwendung am meisten tauglich sein soll, und zwar haben wir dabei nur das Bauholz im Auge. Angesichts der vielen Neubauten in unsrer Stadt wird sich hoffentlich Niemand darüber wundern, daß wir diese Angele genheit in diesem Blatte zur Sprache bringen. Wollen wir uns auch nicht zum Lehrmeister über die nöthige Beschaffenheit eine- guten Bauholzes aufwerfen, so scheint eS unS doch nicht ganz überflüssig, dem häuserbauenden Publicum etwas nachdrücklich in Erinnerung zu bringen, was hier und da leider unbeachtet bleibt; wir meinen die Güteverschiedenheit zwischen ge harztem und nicht geharztem Bauholze. Unter ersterm versteht man diejenigen Nadelholz-, namentlich Fichtenstämme, welche vor dem Fällen mehrere Jahre lang zur Pechgewinnung durch lange, in die Rinde gemachte Risse ihre- HarzgehaltS beraubt worden find. Der Vorzug de- Nadelholzes als Bauholz beruht neben einigen andern, hier nicht weiter zu erörternden Eigenschaften bekanntlich aber auf seinem Harzgehalte. Durch ihn ist dasselbe elastischer und zäher und besonder- der FLulniß weniger unterworfen als andere-. Da- Harz ist in ihm nicht blo- in eigenen Behältern zu finden, die außer den großen sogenannten Harzgallen in zahlloser Menge und mikroskopischer Kleinheit zwischen den Holzzellen vertheilt sind, sondern an ganzen Partien de- Holze- find alle Aellenhäute davon durchdrungen. In geharzten Bäumen fehlt es zuletzt beinahe gänz lich. Welchen Werth man dem Harzgehalte de- Holze- den atmo- spärischen Einflüssen gegenüber zuschreibt, da- zeigt uns z. B. der