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^ , . L ^ : N «t s i k «) >« " r. ! ^ !» l 2 > r 4 t , r r> j L (^' ^ ' i «- na jj^ r <i)^ /- ^ ^ ^ - <tt, ,'k^k 1)1) r? Anzeiger Tonntag den 1. I'""Mr. 1854. Zum neuen Äahre. Stet- rauscht ein Strom von neuem Leben Durch alle Räume der Natur, Und vorwärt- rückt, in mag'schem Weben, Die große, ew'ge Weltenuhr. Und auf den Arnum seiner Zeiten Der Weltgeist thront mit ernstem Blick, Und läßt an sich vorüber gleiten Der Erde wechselnde- Geschick. Er zählt die Hütten und die Throne, Und jeden Herrn und jeden Knecht, Und weit umleuchtet seine Krone Der Menschen wandelbar Geschlecht. ' ^ 5. .. ... Und also fragt er: „Herr n der Erde! Was habt Ihr für die Welt gechan r Wa< für ein ßchüpßnng-reiche-: „Werde!" Brach fich Bon Euern Lippen Dahn? O sprecht'-! damit de- Danke- Segen Um Euern Thron sich fluthend häuft, Damit der Gnade goldner Regen Von Euerm Purpur niederträuft? // r >.skl j : n:.n'r-s ni - ^ . . ... - r-' urr/^ .i' 1»!' 4r^.' ^>:n > ^ e.4 ^ »k ^ ^ s.k < z r <du?> i,6l. i Er fragt die Weisen: „Habt Ihr wacker Gepflegt, wa- man Euch anvertraut? Mit gutem, reinem Korn den Acker Und nicht mit leerer Spreu bebaut? Habt Ihr verbannt die tobten Wort-, Und leben-vollen Geist empfahn? Der Jugend und dem Volk die Pforte De- wahrm Leben- aufgethan? O thut eS, alt' und junge Meister! Auf hohem und bescheid nem Sitz ; O laßt verschmelzen sich die Geister Durch eine- Geiste- Flammenblitz!" Er fragt: „Der Reiche und der Hohe, Hat er geschützt die edle Kunst? War de« Gedanken- Ori-Lohe Ihm nicht ein eitler, leerer Dunst? O schützt sie! haltet hoch und theuer Die Kunst, die da vom Himmel stammt; Ehrt auch da- Gold in jenem Feuer, Da- um der Denker Stirne flammt!" Er fragt die Dichter: „Habt gesungen ' hr auch da- echte, wahre Lied, a< da, au- reiner Brust erklungen, In*- Herz de- Volke- niederzieht' . "*-.5 ^ ° ^ m E- schweige, der nicht starkgehaltig Welttragende Gedanken hegt, Und der nicht warm und nicht gewaltig Den Gotte-geist im Busm trägt." Er fragt die Jugend: Nicht Deine Lage hing. „Hast Du säumend ^ bracht? Hast Du nicht nebelhaft und träumend Vergeudet Deine grüne Pracht? Hast Du geehrt da- würd'ge Alter? Nicht trotzig eig nem Drang vertraut? Hast Du zum ewigen Erhalter Bescheid'«-» Sinne- aufgeschaut? O thu'-! Und denk' der ernsten Zeiten Die da erwarten Deine Kraft; In Demut!) mußt Du Dir erstreiten, WaS Dich zum starken HDgnue schafft." Er ftagt^a- Altor: „Hast Du duldsam Der Jugend ihren Drang verzieh»? Und ihren Fehlem, lieb und huldsam, De- Alter- milden Sinn geliehn? O Alter! Wie Du einst empfunden. Da- leihe Dir Gerechtigkeit; Und wa- Dir längst dahingeschwunden. Daß werde Dir zur Wirklichkeit!" Und Alle fragt er, die da leben Weit in der Menschheit langen Reih'n: Habt Ihr erkannt das höchste Streben, Ein Mensch mit Menschen nur zu sein? Da- ist'- ja doch wa- Alle- bindet Zu einer -w'gen Harmonie! Worin sich Herz zu Herze findet Au höchster Erden-Poesie!" So fragt der Weltgeist, — während klangvoll Da- alte Jahr hinunter schwellt, Auf Freuden - Wogen, kühn gesanavoll. Da- neue Jahr begrüßt die Welt! Da- neue Jahr mit ernstem Deuten, E- mach' un- ernst, doch traurig nicht. Wir schau'n ihm unter Glocken-räu Getrost in'- junge Angesicht. -I - ten 7? Wir schau'n nach Oben und nach Innen, Und treu die Hand, die Kraft gerührt: So wird rin Jeder sich gewinnen, Wa- Allen frommt und ihm gebührt. —