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- Erscheinungsdatum
- 1900-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190009029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000902
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-09
- Tag 1900-09-02
-
Monat
1900-09
-
Jahr
1900
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Höchste K rchberg b. St. Ursprung M tt-lba h Wasicnbra.d Hohenpew-E. Slollberg ab Hühltetch ab Lugau Nachdem Moch sämmtuche Schwierigkeiten gehoben waren und der König persönlich wieder rüstig war, verstummten auch bei Hofe die Abdankungsgerüchte. Der König ist gegenwärtig umsoweniger entschlossen abzudanken, als Prinz Albert für das Herrscheramt noch nicht hinlänglich vorbereitet ist. Der König selbst überwacht diese Vorbereitung und wird bis nach Vollendung derselben die Krone nicht niederlegen, er weiß mit Bestimmtheit, daß sofort nach seiner Ab dankung eine revolutionäre republikanische Bewegung seitens der Sozialisten ausbrechen würde. Um später ohne ein dynastisches Risico abdanken zu können, wird der König zuerst für die Stärkung des Heeres durch Einführung der persönlichen Wehrpflicht Sorge tragen. England. Loudon, 28. August. Mrs. Richard Cham berlain, eine Schwägerin des Kolonialsekretärs, die in den Hospitälern an der Front wirkie, ist jetzt zurückgekehrt und hat Mr. Burdett-Coutts Beschuldigungen gegen die Lazarethverwaltung voll lind ganz bestätigt. Sie sagt, daß die Zustände in den Hospitälern am Kap schlimmer seien als an der Front. Ueberall Schmutz und Ungeziefer, unter dem die Verwundeten fast um kamen, die Pflegerinnen verständnißlos und ohne Dis ziplin, keine frische Milch zu haben, die größte Unvor sichtigkeit mit ansteckenden Krankheiten und immer wieder und überall der größte Schmutz, gerade wo, wie z. B. unter Typhuskranken, die größte Reinlich keit sein sollte. Auf 175 Mann kam eine einzige Pflegerin, während eine ganze Anzahl auf Beschäftig ung wartete. Die schwerste Anschuldigung richtet sie gegen die Militärärzte selbst. Sie seien Leute aus ganz untergeordneten Gesellschaftsklassen, unwissend und nachlässig und solche Trunkenbolde, daß sechs von ihnen nach Hause geschickt werden mußten. Der „Daily Chronicle" sagt dazu, das Zeugniß der Mrs. Chamberlein sei vielleicht das Allerwichtigste von allen, weil sie eine unparteiische Beobachterin gewesen sei. Daß sie nicht gegen die Armee voreingenommen sei, gehe schon daraus hervor, daS sie das Army Service Corps sehr lobe. Daß die Kommission jetzt glaube, es sei alles besser eingerichtet gewesen als in früheren Feldzügen, wolle gar nichts sagen. Die Kommission habe nicht zwischen den sterbenden Soldaten gesessen. Nachdem vor Jahresfrist auf persönliche Initiative des Herzogs von Connaught die britischen General stabsoffiziere bereits mit einer menschenwürdigeren Kopfbedeckung nach preußischem Muster versehen worden sind, sollen jetzt auch allmählich die gemeinen Soldaten an Stelle der vor hundert Jahren ein- gesührten, unsäglich komisch aussehenden kleinen „Cerevise", die den Kopf durchaus nicht schlitzen und unpraktisch sind, eine Mütze in deutscher Fa^on, also mit breitem Deckel und Schirm, erhalten, und zwar werden zunächst die Fußgarden hiermit ausgerüstet werden. Damit verschwindet eine der originellsten und ehrwürdigsten Eigenheiten in der Equipirnng des britischen Soldaten. Schmede«. Stockholm, 31. August. Andreeboje Nr. 4. Landeshauptmann Grenahl in Timmarken in Norwegen meldet heute dem „Aftonbladet" aus Skecvoe: Die Andreeboje Nr. 4 ist hier gesunden worden. Dieselbe enthält folgende Mittheilung: Andreeboje Nr. 4. Die erste, die ausgeworf-m, ist am 11. Juli, 10 Uhr Nach mittags, Greenwich mittlere Zeit. Unsere Reise ist bisher gut verlaufen. Wir befinden uns etwa 250 Meter hoch. Richtung Anfangs Norden, 10 Grad, Kompaß nicht abweichend, später Norden, 45 Grad Osten, Kompaß nicht abweichend. Es wurden um 4 Uhr 50 Minuten Nachmittags, Greenwich mittlere Zeit, Brieftauben abgesandt. Dieselben fliegen gegen Westen. Wir befinden uns jetzt über dem Eis, das sehr zerklüftet ist. Das Wetter ist herrlich, die Stimmung ausgezeichnet. Adree, Strindberg, Fränkel. prächtigem Wetter eintreffenden Majestäten mit Hurrah- I rufen. Zur Feier hatten sich eingefunden die hier weilen den Prinzen und Prinzessinnen, ferner die hier eingetroffenen Fürstlichkeiten, der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, der Fürst zu Waldeck-Pyrmont und der Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha, ferner das Hauptquartier, die Herren und Damen der Umgebung der Majestäten, die Generalität, die Admiralität und Vertreter derjenigen Regimenter, welche Fahnen erhalten sollten, ferner die fremoherrlichen Offiziere, die an der Nagelung der ost astatischen Fahnen theilnahmen, eine Deputation des österreichisch-ungarischen Husaren-Regiments Nr. 13 unter Oberst Feigl, sowie eine Deputation des russischen 85. Infanterie-Regiments TN Wiburg unter Oberst Berker. Für die ostasiatischen Regimenter traten Offiziere des Garde-Corps ein. Der Kaiser erschien, von Wildpark kommend, im Zweispänner in der Uniform des 1. Garde Regiments zu Fuß. Unmittelbar darauf die Kaiserin, die über einer schwarzen Robe das Band des Schwarzen Adlerordens trug, mit dem Prinzen Joachim und der Prinzessin Victoria Luise, sodann der Kronprinz und die Prinzen August, Wilhelm und Oscar. Der Kaiser schritt die Front der Ehrencompagnie ab und begab sich mit den Fürstlichkeiten in das Zeughaus, wo in der Ruhmeshalle die Nagelung folgte. Daran schloß sich im Lichthose die Weihe durch den Oberpfarrec Wolfing unter Assistenz des katholischen Feldprobstes Aßmann an. Während des Segens präsentste die Leibcompagnie, die Artillerie schoß Salut. Nach der Feier fand ein Vorbeimarsch der Leib- compagnie statt, worauf die neuen Fahnen, geleitet von den Leutnants des 1. Garde-Regiments zu Fuß, in das Palais Kaiser Wilhelms des Großen gebracht wurden, wohin der Kaiser selbst sich begeben hatte. Das dreißigjährige Gedenken der Sedan schlacht wird bei uns in Deutschland von einer recht unerquicklichen Preßpolemik darüber, ob das deutsche Volk recht daran thue, noch fürder seine Sedanfeier zu begehen, umwogt. Von den Gegnern einer weiteren Sedanfeier sind hierbei alle möglichen und unmöglichen Gründe zu Gunsten ihrer Auffassung ins Treffen geführt worden, unter denen namentlich die Behauptung eine Rolle spielt, es sei nothwendig, daß wir Deutsche die nationale Empfindlichkeit der MchAscheK. Hohenstein-Ernstthal, 1. September 1509. uhevungrr: von allgemeinem Interesse werden dankbar ent- zegengenommen uno eventl. honvr>rt. — Uebersicht über Niederschläge und Temperatur in der dritten Dekade des August. (Mittheilung der hiesigen meteorologischen Station.) 8a. 23.9 d. Niederschläge. Niedrigste Temperatur im August: 7.0« am 29. das Slaventhum, und nunmehr richten die Franzosen ihre Blicke nach dem slavischen Westen; denn sie suhlen, daß zwischen Rußland und Deutschland slavische Nationen leben, die gleichfalls die deutsche Hegemonie zu fürchten haben." — Die Prager „Radikalni Listy" meldet, daß ihre Redaktion am 24. d. Mts. durch einen „seltenen Besuch beehrt" worden sei. Es sei nämlich RenL Henry, der oberste Kabinätssekretär des Präsidenten Deschanel, erschienen und sei namens der Redaktion von den Abgeordneten Dr. Bexa und Sokol begrüßt worden. Herr Henry hat sich für die tschechisch-radikale Partei „besonders interessirt" und „mit um so größerer Freude" hätten ihn Bexa und Sokol in alle Details ihrer Kämpfe „eingeweiht" und ein baldiges Wiedersehen in Paris in Aussicht gestellt. Brüssel, 31. August. Aus Brüsseler Hofkreisen erfährt man, daß thatfächlich der König vor einigen Monaten wegen eines schweren Augenleidens, ferner wegen innerpolitischer Schwierigkeiten und der Ver wickelungen im Congostaate sowie aus Anlaß der Heirath Stephanies und wegen anderer Familien angelegenheiten die Absicht der Abdankung hegte. Franzosen endlich schonten, ganz besonders in diesem Jahre, da deutsche und französische Soldaten in China in Waffenbrüderschaft vereinigt seien. Dem gegenüber bedarf es indessen wohl kaum eines besonderen Hin weises darauf, daß die deutsche Sedanfeier längst nicht mehr das Gefühl des Triumphes über den besiegten Gegner von 1870 zum Ausdruck bringen soll und dies thatsächlich auch nicht thut. Diese Feier soll lediglich die Erinnerung an eine der glänzendsten deutschen Waffenthaten aller Zeiten und weiter an die durch dieselbe bewirkte Legung des eigentlichen Grundsteins zum Kölzen Gebäude des neuen deutschen Kaiserreiches und Einheitsstaates in unserem Volke lebendig erhalten soll, und in diesem Sinne wird der Sedantag hoffentlich ein Erbstück auch der späteren Geschlechter bleiben. Die für Juristen wie Beamte gleich wichtige Frage, wer die Stellvertretungskosten für Reichstags» und Land tagsabgeordnete zu tragen hat, will die Stadt Eberswalde nach den Beschlüssen der letzten Stadtvcrordnetensitzung beim Reichsgericht zum Austrag bringen. Das Ober tribunal hat seinerzeit entschieden, daß die mittelbaren Staatsbeamten verpflichtet sind, die durch Ausübung des parlamentarischen Mandats nothwendigen Stellvertretungs kosten selbst zu tragen, das Oberverwaltungsgericht hat aber im Falle Pauli erkannt, daß die Stadt die Stell vertretungskosten zahlen müsse, obgleich die Berufung des Stellvertreters durch das Provinzialschulkollegium ohne Zustimmung des Magistrats erfolgt war; man will nun mehr die betreffende Summe von Professor Pauli, dem Reichstagsabgeordneten für Oberbarnim, einklagen und nötigenfalls eine Entscheidung des Reichsgerichts herbei führen. Das Staatsministerium hat für die Staats beamten, wie in der Stadtverordnetenversammlung kon statirt wurde, bereits entschieden, daß das Gehalt für die dem Parlament gewidmete Zeit abzuziehen sei. Berlin, 31. August. Der „Reichskanzler" schreibt: Se. Majestät der Sultan Abdul Hamid blickt morgen auf eine fünfundzwanzigjährige Re gierungszeit zurück, und in allen Theilen seines weiten Reiches steigen an diesem festlichen Tage Gebete für das Wohl des Khalifen zum Himmel empor. Auch in Deutschland wird gern des Ehrentages eines Mo narchen gedacht, dessen kluge Staatskunst die deutsch türkischen Beziehungen stets auf dem Fuße ungetrübter Freundschaft erhalten hat und dessen erleuchtetes Wohl wollen viele unserer Landsleute in Orient ehrerbietig und dankbar anerkennen. Dem gastfreundlichen Herrscher, welchem am 8. November 1898 der denk würdige Trinksprnch Sr. Majestät des Kaisers und Königs in Damaskus galt, dem freundwilligen Schützer und Förderer deutscher Kulturarbeit in der Türkei, wünschen wir zum morgigen Tage, mit Millionen seiner Unterthanen, eine lange, friedliche und gesegnete Foridauer seiner Regierung! Oesterreich-Ungarm. Wien, 28. August. Der Jungtschechenführer Abg. Dr. Herold, welcher unlängst in Paris weilte, hat einem Redakteur der „Narodni Listy" mitgetheilt, daß er sich bemüht habe, hauptsächlich jene französischen Kreise kennen zu lernen, welche für die Tschechen von besonderer Wichtigkeit seien, namentlich die Kreise der nationalistischen Partei und vor allem den Präsidenten Deschanel. Sein, Dr. Herolds, Besuch, habe den tschechischen Beziehungen zu den politischen Kreisen Frankreichs „außerordentlich genützt. Es müsse, be merkt Dr. Herold, jedem Tschechen zum Verdienste angerechnet werden, in die französischen Kreise einzu dringen, um dort für die „tschechische Frage" Ver- ständniß zu wecken. In dieser Hinsicht müßten die Tschechen bei den Magyaren in die Schule gehen, die es verständen, mit Effekt und Reklame sich zu in- scenieren und die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Den Franzosen schienen die Magyaren die Repräsen tanten des Habsburgerreiches zu sein. Von Lislei- thanien hätten die Franzosen die „verworrensten und thörichsten" Ansck' .vngen. Die sprachlichen Verhält nisse seien ihnen ein Räthsel. Die Erkenntniß von der Gefahr des deutschen Uebergewichtes erwecke aber ihre Sympathien für die Slaven, die vorerst noch zu platonisch und unklar, aber sehr warm seien. Des chanel habe zu Dr. Herold gesagt: „Das darf Sie nicht wunder nehmen; Frankreich hat zehn Jahre der auswärtigen Politik verschlafen. Erst mit der russisch französischen Allianz erwachten die Sympathien für — Hohensteiu-Srnstthal, 1. Septbr. Sedan-, Feier. Den Reigen der Gedenkfeiern anläßlich des Sedantages eröffneten unsere Schulen. In den Alt- städter Schulen mußte von einer gemeinsamen Feier lichkeit abgesehen werden, da ein geeigneter größerer Raum nicht zur Verfügung stand; und so versammelten i sich die Kinder in ihren Klaffen. Die Herren Klassen- < lehrer legten in Ansprachen, dem Berständniß der! Kinder angepaßt, die Bedeutung des 2. September dar, welch' letzterer übrigens auch in Deklamationen ' gedacht wurde. Das Singen patriotischer Lieder er öffnete und schloß diese Veranstaltungen. Um 9 Uhr erfolgte durch die drei oberen Mädchenklassen die Schmückung des Kaiser Wilhelm-Denkmals vor dem Altstädter Rathhaus. — Die Neustädter Schule beging den Sedantag durch einen öffentlichen AktuS in der Turnhalle. Die Festrede des Herrn Lehrer Lohoff über „die Bedeutung des Sedantages für unser Volk" wurde gleichfalls umrahmt von allgemeinen Gesängen und Deklamationen der Kinder. — Die patriotisch gesinnte Bürgerschaft aber wird sich heute Abend im Altstädter Schützenhause zu einer nationalen Gedenk feier einfinden. Ueber diese Veranstaltung, sowie über die Kirchenparaden der Militärvereine und die Schmückung der beiden Denkmäler morgen Sonntag werden wir in nächster Nr. berichten. — Einquartierung. Heute ^Vormittag haben der Stab der 4. Artillerie-Brigade Nr. 40, sowie der Stab des 6. Feldartillerie-RegimentS Nr. 68 in unserer Stadt Quartiere bezogen. Der Brigadestab besteht aus 1 General, 2 Offizieren, 9 Unteroffizieren und Mannschaften; der Regimentsstab aus 8 Offizieren, 27 Unteroffiziere und Mannschaften. Außerdem sind 28 Pferde unterzubringen. — Der Stadtrath erläßt in heutiger Nummer eine Bekanntmachung, in welcher der Handel mit Vieh wäh rend der Wochenmärkte wieder freigegeben wird, da die Maul- und Klauenseuche in einem hiesigen Viehbestände erloschen ist. — Pvlizeibericht. Im Monat August wurden von der hiesigen Schutzmannschaft 64 Anzeigen erstattet und zwar wegen Verübung groben Unfugs 15, Dieb stahls 3, Betrugs 3, Concubinat 6, nächtlicher Ruhe störung 7, Zuwiderhandlung gegen das Verbot des Branntweintrinkens auf der Straße 2, Steuerrestanten- Regulativ 3, Gewerbeübertretung 1, Veterinarsache 1, Unzucht ^Zuwiderhandlung gegen die Gesindeordnung 1, Körperverletzung 1, Bedrohung 1, Meldeordnung 3, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Beamten beleidigung 3, gewerbsmäßiger Hehlerei 1, bissigen Hundes 1, Zuwiderhandlung gegen die Verordnung, das Anbringen von Firmenschilder betr., 1, Bettelns 1, Sachbeschädigung 3 und Straßinordnung 5. Außerdem wurden 5 Personen zur Haft gebracht, davon eine dem Königlichen Amtsgericht hier und eine andere der Bezirksanstalt Lichtenstein zugeführt und 22 Ab strafungen kurzer Hand bewirkt. — Gersdorf» F^r reegangenen Donnerstag , Abend hatte Herr Pastor Böttger eine Versammlung > behufs Gründung eines Diakonievereins ins Gasthaus , zum „grünen Thal" einberufen. Sie war nur mäßig ' besucht, wozu als Entschuldigung veinerkt sei, daß sich bereits vorigen Sonntag nach dem Familienabend eine große Anzahl Besucher in die ausgelegten Listen als Mitglieder eingetragen halte und nun zur Versammlung fehlte. Herr Pastor Böttger eröffnete mit kurzem Gebet die Versammlung. Hierauf wurden die bereits ent worfenen Statuten des Vereins vom Vorsitzenden ver lesen und zur Debatte gestellt. Man nahm die Mehrzahl der Paragraphen unverändert au, nur einige erfuhren geringe Aendemngen. Sobald die Satzungen von der König', Amtshauptmannschaft genehmigt sind, sollen sie > gedruckt und a« die Mitglieder abgegeben werden. In > den Vorstand wurden gewählt Herr Be-gdirektor Jobst, ' Herr Schuldirektor Pfeifer, Herr Hausbesitzer und Strumpf- wirkermeister Vieweg, Frau Hermann Uhlig jun., Frau - Klara verw. Beith und Frau Frey. Außerdem haben - Mitglieder, die einen Jahresbeitrag von 100 Mk. zahlen, das Recht, dem Vorstand anzugehören. Der Ortspfarrer Hai stets den Vorsitz zu führen, der zweite Geistliche das Amt des Schriftführers zu verwalten. Ferner beschloß i man, das Jahr 1900 als erstes Vereinsjahr zu be trachten, doch für dasselbe nu den halben Beitrag zu erheben. Zum Schluß gab t:r Herr Vorsitzende den Kaffenbestand bekannt. Rund : 150 Mk. sind für Ein richtung der Diakonie bereits ge immelt und zinsbar an gelegt, 300 Mk. bekonimen wir aus Dresden, 100 Mk. vom Verein für innere Mission aus Glauchau und je 200 Mk. von den beiden Gersdrrfer Kohlenwerken. Auch ' verschiedene Jnventarslücke sind ercits geschenkt morden, i Nach Verlesen des Protokolls mrde die Versammlung geschloffen, worauf sich alle Anw senden in die Mitglieds ' liste eintrugen. Fernere Anmeldungen nehmen außer > Herrn Pastor Böttger, alle Miglieder des Vorstandes ' gern entgegen. Die Jahressteuer beträgt 1 Mk. Der ' Verein führt den Namen: Verein für Gemeindepflege . (Gemeindediakonie) in der Parochie Gersdorf. — Oelsnitz i. tK., 31. August. Ein bedauer licher Unglücksfall, welchem ein Menschenleben zum Opfer fiel, ereignete sich am Mittwoch Abend im Kesselhause eine» hiesigen Steinkohlenwerks. Der , Maschinenwärter Baumann vor hier befand sich in einem außer Betrieb gesetzten Dampfkessel, um aus . letzterem den Kesselstein zu entfernen. Als er im , Begriff war, das rechte Siederohr zu reinigen, wurde wahrscheinlich durch einen seiner Mitarbeiter, jedenfalls aus Versehen, das Ventil eines Nebenkessels geöffnet, sodaß der Dampf in den Kessel, in welchem sich B. befand, einströmte und den Unglücklichen derart ver brühte, daß er sofort in das Ottohospital gebracht werden mußte, woselbst er schon am nächsten Tage seinen Verletzungen unter den gräßlichsten Schmerzen erlegen ist. Bauman hinterläßt eine Frau und drei Kinder. — Stollberg, 31. Aug. Gestern abend in der 7. Stunde ereignete sich auf der Linie der Stoll- berg-Zwönitzer Bahn, beim Wapplerschen Wege auf Mitteldorfcr Flur, ein höchst bedauerlicher Unglücks- sall. Als der nach 6 Uhr von Zwönitz kommende Zug diese Stelle passierte, war das dem Gutsbesitzer Wappler gehörige Gefährt zum Theil noch auf dem Gcl^se, es wurde vom Zuge erfaßt und auf die I Seite geschleudert, sowie der auf dem Hinteren Theil fdes Wagens sitzende 12jährige Sohn deS Besitzers dl- St. Michaelis, 31. August. Gestern Abend r/,11 Uhr wurde die Bewohnerschaft abermals durch Feueralarm erschreckt. Es brannten das Wohn- und Scheunengebäude des Bergarbeiters Gustav Mehner hier. Die mit reichen Ernte- und Futtervorräthen gefüllten Gebäude brannten so rasch, daß nur wemgeSgerettet werden konnte. Eine Mitbewohnerin, Frau Morgen stern, die krank ist, und ihre drei kleineren Kinder konnten unter großen Anstrengungen gerettet werden, während ihre eine Treppe höher schlafende Tochter nn Alter von 12 Jahren verbrannte. - Dresden, 31. August. In dec Sttlle ihres idyllischen neugegründeten SommersttzeS in Oberlosch- Witz beging am 30. Aug. die Frau Prinzessin Johann Georg ihren 29. Geburtstag. — Dresden, 31. Aug. Ein gräßliches Unglück hat sich heute Vormittag gegen 9 Uhr auf dem Straßenübergange vom Moltkeplatz nach der Rackmtz- straße zugetragen. Die beiden Kinder (Knabe und Mädchen) des Arbeiters und Hausmanns Heimann überschritten um diese Zeit, sich führend, die Strube- straße. Ein Motorwagen der rothen Straßenbahn kam in demselben Augenblicke herangefahren und riß das eine der Kinder, die drei Jahre alte, an der englischen Krankheit leidende Heimann um, und tödtete es auf der Stelle. Das Kind wurde furchtbar zermalmt. Dresden, 1. September. Auf der Schnorr straße ist gestern Abend ein 7 Jahre alter Knabe von einem Motorwagen überfahren und sofort getödtet worden, nachdem im Laufe des Tages auf derselben Strecke ein Kind ebenfalls durch Ueberfahren um« Leben gekommen war. — Freiberg, 31. August. Vom hiesigen Kgl. Landgericht wurde heute Freitag der frühere Rechts anwalt Buerschaper in Oederan wegen Urkunden fälschung und Unterschlagung von ca. 20 000 Mark unter Annahme mildernder Umstände zu 3 Jahren Gefängniß nnd 4 Jahren Ehrenrechtsverlust ver- urtheilt. Bautzen, 30. August. Ein Soldat von der 5. Kompagnie des hiesigen Infanterie-Regiments Nr. 103, der kürzlich beim Hinderniß-Turnen schwere Verletzungen davontrug, ist einer Meldung des hiesigen „Tagebl." zusolge im Dresdner Garnison-Lazareth gestorben. — Pirna, 31. Aug. Die Herzensgüte unseres Königs kommt so recht wieder zur Geltung bei dem betrübenden Unglücksfall, der sich vorgestern Nachmittag zwischen Niederschlottwitz und Häselich zugetragen hat. In dem Zuge, von dessen Lokomotive der aus Zschieren stammende Kutscher in lebensgefährlicher Weise ver letzt wurde, befand sich auch die ehemalige Hofdame, jetzige Gräfin de Wettin, die von Rehefeld kommend, sich nach Pillnitz begeben wollte. Sie verabreichte sofort an Ort und Stelle belebende Essenzen für den Verunglückten und hat dann alsbald von dem traurigen Vorfall im Pillnitzer Schlosse Mittheilung gemacht. Noch am gleichen Abende wurden infolge dessen auf Befehl seiner Majestät des Königs bei der Mügelner Bahnhofsinspection Erkundigungen über die Frau des Verunglückten, sowie sein Alter, seine Familie usw. eingezogen. Jedenfalls ist der bedauernswerthen Frau, die 7 unversorgte Kinder besitzt, durch königliche Huld inzwischen schon ausreichende Unterstützung zn- theil geworden. " ° 11 »0- August. Ein bedauerlicher Ungiucksfall ereignete sich am Dienstag in dem Stein- bruche des Herrn Hickmann kurz nach der Mittaqs- pause Bei dem Ausbohren eines versagten Sprenq- chuzses wurden die Steinbrecher Katzschner aus Lohsdorf und Haase aus Cunnersdorf schwer verletzt; beide erlitten bedeutende Brandwunden im Gesicht dem Steinbrecher Haase wurde auch eine Hand A gerissen. Wseubahnfahrplau Dresdeu-Retchenbach-Planen i. B.-Hof. NresdenBbi 4'» 3-° — 6^ -.»» g,»i2«>3°n4«>b»>-8« 11^11" 43b 7» 72s gl°io«t2°°8»»k^7»7^8-»ic>«>1»2«> V 4- — 7^ 82» — 1M 3'»6"7»- — 9»- 10»' — 2»» Steamar ' 4» - 7« 9-» o» 9" 11" - 2" Grün« 3°° - 7»° 9«- 3» n'« - 2" Wüst-nbrand b« - 7»« 9°° - 12»» 3" - 7" - 9-»1I" - 3" Abenstein-E.b"' 7»° 8°° 9»° — 1°» 3°»6« 7««8-»9»»l1»a — 3« Lt Eaidien 3« 7« 8" 10'« — 1'« 4"6»- 7»» - 9" 11 «2 — 3" Glauckau an 5»' 7»» 8^10»' 11-71-» 4>» 7°' 8" 82« 9»> 11»» 1« 3» ».Mau an 6» 8'° 9»»11" 11" 1" 4»7°° 8»«8^10^12-2 2"3-» Neickenbach abk" 9">1(M 1»« 12»° 3« 6-« 8«°! V»S°» — 2» 2" b« Mauen i V. 8"° v-H^I" 1°»4»° 7N>9wI1»°10" 3«» 3» Hos 10^10»! l2"3'° 2«s 6»° S'°—12»«11'°— 3°' 4'» 7»« Hof-Plauen i. 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Hohenstein-E. ab 6" 9-» 1°° 3»» 7" 10°f Wüstenbrand ab 8«» 8»« 1»» 3»« 8»» .1«« Mittelbach 6»» 10« 1»» 4°« 8'» 1l«> Ursprung k» 10" 1»' 4°» 8-« 11" Kirchberg b. St. S»» 10«« 1»» 4»» 8-7 n»i Lugau 4«2 7« 10« 1°« 42» g»7 12« Hönltelch 4°' 77' 10« 1»7 4»» 8- 12»» Stollberg 4»« 7»> I1»° 2'° 3»» go« ,2» Stoüberg-Lngau-Wüsteubraud. Slollberg ab 3«7 g-s iz« 2-8 3-7 8» 12m 2« tzio 10» 3»7 8»2 i2'i 2»» 8-2 10«« 3«° 9°» 12-° 3»s HW 3»» 9'« za»» 3'» HM t "' 9'» 12«» 3-» h«s i,o7 - tz / 12»« 3»» 6»« I!» tz-- 40- 34s UM „ „ 29.5° „ 24. s. '^erschlage 52.0^ sofort getötet. Wie sich der Vorfall Zahl der Sommertage- 7. > zugetragen, ist noch nicht erörtert. Die bedauems- werthe Familie des unglücklichen Knaben ist umsomehr zu beklagen, als dieselbe bereits diese Woche ein kjähriges Söhnchen der Blindenanstalt übergeben Niederschläge in Lit. pro Niedrigste Tem ¬ Höchste Tem ¬ Temperatur mittags Tag. Ouadr.-Met. peratur. peratur. 12 Uhr. 21. — 15.0 25.0 23.8 22. 0.9 14.4 23.0 21.8 23. — 15.9 27.8 26.5 24. — 17.5 29.5 27.0 25. 2.7 16.6 22.5 21.6 26. — 11.4 20.0 18.6 27. — 10.3 19.8 18.6 28. 20.3 11.2 16.8 14.7 29. — 7.0 17.5 14.7 30. — 9.9 19.7 17.8 31. —— 8.9 20.2 19.6
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