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- Erscheinungsdatum
- 1900-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190007225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000722
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-07
- Tag 1900-07-22
-
Monat
1900-07
-
Jahr
1900
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4 5 o >, 15—17. 3, k 3 SckweizerPlätzepr. I00Frs.4>, London pr. 1 Pfd. Sterl. 4 Nachmittag 2 Uhr kirchliche Unterredung mit der er. erwachsenen männlichen Jugend. vorhanden. Da im Umkreis von einer halben Stunde vom Heim mehr als zweitausend Fabrikarbeiterinnen beschäftigt sind, ist dies gewiß ein wenig erfreuliches Ergebniß. Der billige Preis von 2,50 Mk. wöchent lich für Wohnung, Kaffee und Abendbrot wäre den Mädchen schon recht. Aber die Hausordnung paßt ihnen nicht. Brüssel und Antwerpen pr. 100 Francs - Italienische Plätze Pr. 10V Lire , Madrid und Barcelona pr. 100 Pesetas Paris pr. 10V Francs. I Petersburg pr. 100 Rubel I Warschau pr. 100 Rubel Herr Julius Maggi, Theilhaber der Maggi- Gesellschaft in Berlin und Singen und Erfinder der bekannten Maggi-Erzeugnisse (Maggi zum Würzen und Maggi's Bouillon-Kapseln) wurde, wie schon im Jahre 1899, so auch diesmal wieder zum Mitglied des Internationalen Preisrichterkollegiums auf der Pariser Weltausstellung ernannt. Am 6. Sonntag nach Trinitatis, Vormittag »<,9 Uhr Pre digtgottesdienst, 2. Tim. 3, 15—17. Herr Pastor Laube. Nach der Predigt Beichte und beil. Abendmahl. Anmeldung von 8 Uhr an in der Sakristei. Nachmittag »/,2 Uhr KtudergotteSdieust. Nachmittag Punkt '/,2 Uhr Abgang des Evang. Arbeiter- Vereins von Ackermanns Restaurant zum Waldfeste bet Lichtenstein. — Ein schwerer Unglücksfall trug sich in der „Brauerei zum GambrinuS" in Naumburg zu. Der dort vorübergehende 40jährige Schriftsetzer Oho Rauhbach wurde vom Brauereibesitzer gebeten, ihm doch beim Umlegen eines 12 Centner schweren eiser nen Kühlschiffes behilflich zu sein. Beim Umlegen konnte R. die Last nicht mehr halten) er drehte sich um, ließ los und wurde von der Last zu Boden ge worfen. Nur mit großer Mühe konnte der Bedauerus- werthe wieder befreit werden. Er trug jedoch schwere Verletzungen, einen Bruch des linken Schenkelhalses, einen Bruch des Beckens, sowie eine Zerreißung der Harnröhre und Quetschung der Eingeweide davon. R. wurde nach Halle in die Klinik gebracht. — Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich aus dem Kleeacker des Landwirtes Gustav Motz zu Bindersleben bei Erfurt. Während die Mäh maschine hin- und hergezogen wurde, kam der 13 jähr. Sohn der Maschine zu nahe. Der linke Fuß wurde dem Knaben fast gänzlich abgeschnitten. Man fuhr den laut Jammernden nach Haus, wo ihm ein Noth verband angelegt wurde. die Stoppeln stehen, dann sehe» wir ja deutlich die Vergänglichkeit vor unseren Augen und mahnt uns an das Scheiden der Sommerpracht und -lust. Mit dem Dahinsinken dcS Kornes ist auch das grelle, glühende Rot des Mohns und das lichte, leuch tende Blau der Kornblume erloschen. Nicht aber das farbenfrohe Bunt des blühenden Sommers überhaupt. Da geben die mit einigen Strauchwerk durchwachsenen Gräben, die Waldränder und die Einzelsträucher auf den Wiesen dem blumensuchenden Naturfreunde noch reiche Beute. Da blüht hochgelb das durchlöcherte Hartheu oder Johanniskraut, ^perieum perloratum und der noch leuchtendere gemeine Friedlos, O^simaLÜla vulgaris, zu d.nen dvs pfirsichblütenfarbene Weiden röschen, Lpilobium Lll^ustifolium und der farbige Sumpfspieß, Ltaekxs palustris reizvollen Gegensatz rildet. Ein Strauß von diesen Blumen, durchsetzt mit )en weißen Sternen der Wucherblume, der sogenannten Margerithe, Oeucanttlenlum vulgare und den fedrigen Blüten der Spierstaude, Spirasa palustris, mit Gräsern und Halmen, das giebt einen Schmuck für's Zimmer, der Waldduft, Sommerluft und Sommerlust mit hineinbringt. Es wird ja so vieles von der Naturheilmethode gerühmt. Diese Heilkunst gewinnt immer weiteren Loden und mag wohl die Heilmethode der Zukunft ein, ihre Verfechter und Ansbreiter würden aber ein eichteres Feld für ihre Arbeit finden, wenn die Liebe zur Natur verbreiteter wäre. In den Herzen der Naturfreunde findet die Naturheillehre einen wohl vor- V,°/° " o Klasse räumen. Der Unterricht wurde im Garten fortgesetzt. * Der „New Jork Herald" meldet, daß eine Brieftaube, die am 10. Juli 4»/z Uhr morgens in Bordeaux aufgelassen wurde, um 8 Uhr 20 Min. abends des gleichen Tages in ihrem Schlage bei Liverpool eintraf. Der geflügelte Bote hatte in 16 Stunden 585 Meilen zurückgelegt, eine Erscheinung, die noch niemals zuvor konstatiert wurde. Die Preise des Büchseufleisches sind in den letzten Wochen so erheblich gestiegen, daß diese aus. ländische Waare auch ohne Verbot den Agrariern keine Konkurrenz mehr machen dürfte. Infolge der Kriege in Afrika und China sind die Lager von Büchsenfleisch in England so zusammengeschmolzen, daß die englische Re gierung ihren Bedarf in England nicht mehr decken konnte. Australien hat nicht genügend anzubieten, deshalb hat sich die englische Regierung veranlaßt gesehen, große Quan titäten Co nedbeef auf successive Lieferung von Amerika zu bestellen, weil greifbare Waare in Amerika nicht ge nügend vorräthig ist. Der „Hamb. Korr" erfährt, daß eine große amerikanische Konservenfabrik 60,000 Kisten gleich etwa 3 Mill. Pfund Cornedbeef mit der englischen Regierung kontrahiert hat. * In Neustadt a. H. fand am Sonntag der pfälzische Raucherverbandstag statt, der mit einem Wettrauchen (Vereinsrauchen, Schnellrauchen, Lang samrauchen) verbunden war. Als Preise dienten silberne Pokale. Es waren zumeist Leute in den 20er Jahren, die sich zu diesem löblichen Thun (!) ein fanden. Wie sehr man sich anstrengte, geht wohl daraus hervor, daß dem Sieger im Cigarrenschnell rauchen durch den heißen Rauch die Haut der Zunge und des Gaumens sich vollständig ablöste, so daß er die letzten Züge mit „nackter" Zunge und Gaumen that. Manch Einer zeigte auch ein bedenklich weißes Gesicht. Von den vollbrachten Thaten erholte man sich durch Bankett und Tanz, wobei auch die üblichen Festreden nicht fehlten. Bei dem vorausgegangenen Festzug mit Fahnen hatte jeder Theilnehmer eine lange Pfeife im Munde. * Enrastsche Dienstboten. In England, wo der Mangel an brauchbarem Dienstpersonal immer unangenehmer fühlbar wird, sieht man gegenwärtig mit neuer Hoffnung einem Unternehmen entgegen, das in nicht allzu ferner Zeit ausgeführt werden dürfte. Aus Kalkutta, Madras und Bombay ist der britischen Regierung der Vorschlag gemacht worden, einen Dam pfer zu chartern, um einige hundert kräftige Mädchen und Männer von europäisch-asiatischer Abstammung nach Großbritannien zu bringen. Es giebt in den genannten Orten und in anderen, kleineren Städten Indiens in der That zahlreiche junge Leute dieser Mischrasse, die mit Freuden bereit wären, einen Dienst anzunehmen. Sie besitzen meist recht gute Bildung und große Geschicklichkeit, für die sie jedoch in Indien fast gar keine Verwendung finden können. bereiteten Boden. Die Liebe zur Natur findet aber wieder leichteren und immer mehr Eingang in die Herzen der Menschen, je mehr sie sich mit ihr befassen und je mehr Kenntniß sie von und in der Natur er langen. Wie ungleich anziehender erscheinen uns die Blumen, Bäume, Gräser, die Vögel und sonstiges Ge tier, wenn wir ihre Namen kennen. Und dabei ist es kein gelehrter Ballast, wenn uns die lateinische Bezeich nung bekannt ist. Das macht die Sache interessanter und bestimmter, denn eine Blume hat oft eine Menge Namensbezeichnungen, die hier so und in einer anderen Gegend wieder anders lauten. Oft auch sind unter einem Namen ganz verschiedene Blume.' bekannt. Ich erinnere an das Stiefmütterchen, das vielfach auch Jelängerjelieber genannt wird, dagegen heißt das Geiß blatt auch Jelängerjelieber. Oder das Gartenmarien- blatt oder Gänseblümchen, das der Botaniker und Gärtner Tausendschön nennt, während der Volksmund unter Tausendschön die Bartnelke kennt Hier ist kein Irren, wenn wir den lateinischen Namen lesen, dann kann Viola tricolor nur das Stiefmütterchen, Ooniaera capirsolium das Geisblatt sein. Da giebl's keinen Irrtum bei dem Tausendschön, denn Rallis parenois ist das Tausendschön, das Gänseblümchen und Oiantbus darbntus ist das Tausendschön des Volkes, die Bart nelke. Wer ist nun von der Menschheit am empfäng lichsten für die Schönheiten der Natur oder doch am empfänglichsten dafür zu machen? Die Jugend, und zwar insbesondere die Knaben. Wohl lieben die Mäd chen die Blumen oder vielleicht einen Blumenstrauß mehr als die Knaben es thun, aber sich weiter mit dem Leben einer Pflanze oder eines Tieres befassen? — Da sind die Knaben empfänglicher. Wer einen Spaziergang mit der Jugend in's Freie macht, hat einen unweit größeren Genuß davon, wenn er sich mit dieser befaßt und sie auf das Leben und Weben in der Natur, auf das Blühen, das Werden und Ver gehen aufmerksam macht. Indem er lehrt, lernt er auch. Es ist aber auch ein wichtiges, sehr wichtiges Er ziehungsmittel. Die Knaben lernen auch die Pflanzen schonen. Wo sie sonst achtlos das Wiesengras zer treten, mit dem Stock die Blumen köpfen, die Zweige achtlos knicken und brechen, da werden sie behutsamer und achten auf das was sie thuu. Auch das Mitleid für die Geschöpfe Gottes wird erweckt, das Quälen der Tiere, das manchen Jungen eine Freude bereitet, wohl weniger aus angeborener Grausamkeit als mehr, daß er sich als der Stärkere, der Herr über das unter geordnete Wesen fühlt. Dieses Quälen wird ihm eine Unmöglichkeit werden. So wirkt der Verkehr mit der Natur veredelnd auf das kindliche Gemüt. Die Tierschutzvereine können keine willigeren Helfer finden, als wenn sn die Knaben zu Naturfreunden machen. Bei einem Streifzug durch den Wald fanden meine Jungen ein wildes Kaninchen in einer Schlinge. Es mochte gerade hin eingeraten sein, denn es sprang wie rasend hin und her. wobei sich die Schlinge immer fester um den Hals zog, die Todesnot und -angst ver größernd. Nachdem die erste Verblüffung vorüber war, wurde das inzwischen ermattete Tier behutsam ans der rötlichen Verschlingung befreit und auf den Rasen ge legt. Dort lag es wie tot, nur der Leib hob und senkte sich in schwerem Atmen. Nun wurde Ruhe ge boten, daß das Tier nicht so sehr beängstigt würde und einer der Jungen blieb bei ihm sitzen, bis es sich erholen würde, während die anderen tiefer in den Wald hineinaingen. So saß der Bursche wohl eine Stunde lang und als die anderen zurückkehrten, konnte das Kaninchen als gerettet angesehen werden. Es wurde behutsam auf deu Arni genommen und heimgetiageu, wo es sich nun noch seines Lebens freut. Warum erzähle ich diese einfache Geschichte? Weil sie zeigt, daß der Verkehr mit der Natur das Gemüth des doch sonst oft nicht sehr zartfühlend veranlagten Knaben veredelt. Sollte nicht auch ein Hauch davon in dem späteren Leben des Knaben zu rückbleiben? Sollte nicht anch ?>n Mitgefühl für die unglücklichen Mitmenschen daraus erwachsen? . . . Nun sind wir aus unserer Juliplauderei in eine pädagogische Abhandlung hineingerathen. Zu welchen Anknüpfungen doch die Naturstudien nicht Anlaß geben! Wien pr. leO Kr. Oe. W. 4»/,°/, Deutsche Reich-bank: Discont i N«tweroe», 20. Juli. Terminnottrungen. Contract L »ta-Plata-Kammzug. Juli 4,-0 FrcS., August 4,32» FrcS., September 4,35 ^Arcs., October 4,37» FrcS., November 4,40 FrcS., December 4,40 FrcS. Stimmung: Behauptet. Umsatz: 145,000 Kilogramm. Liverpool, 20. Juli. Umsatz: 4000 B., davon sü «peculatton und Export 300 B. verkauft. Amerikaner wei chend, 18 niedriger, ostindische ruhig, stetig. Middling ameri- kanMe Lieierungen: Juli-August 5.36 64 Käufer, Scylember- Octobrr 4.57-64—58/64 Verkäufer, November December 4.37 64—38/64 Käufer. Januar-Februar 4.32/64 - 33,64 4 do. Breme», 20. Juli. Baumwolle ruhig. Upland middlinx loci 54»/, Pfg. «tw-york, 19. Juli. Erster Bericht. M-nkt auf Liefer ung eröffnete stetig. Juli 9,84, August 9,38, October 8,40, Januar 8,25. — Zweiter Bericht. Amerikanisch« auf Lieferung Juli 9,67, August 9,23, October 8,34, Januar 8 17. — Die heutigen Ankünfte von Baumwoll- in allen käsen werden au 3000 Ballen geschätzt. — Dritter Bericht. Amerikanische auf Lieferung stetig. Juli 9,65, August 9,21, October 8,32, Ja nuar 8,15. Kaste«. Hambarq, 2^. Juli, 3 Uhr. Juli 46,75, August 46 50, September 46,50, Oktober 46,75, November 47,00, December 47,25, Januar 47,50, Februar 47,75, März 48,00, April 48,25, Mat 48,50, Juni 48,50. Behauptet. Breme», 20. Juli Kaffee behauptet. Reis stramm. Juckt» Ragvebarg, 20. Juli. Preise für greifbare Rohzucker Ausschließlich Verbrauchssteuer). Ohne Sack ab Stationen. Nachproducte ohne Sack 7t" Rendement §10,40—10,65 M. Tendenz' Fest. Wochenumsatz 10,000 Centner. Preise für greifbare Waare und Waare auf kurze Lieferung. (Einschließ lich Verbrauchssteuer.) Krystallzucker I mit Sack 28,50 M., Brodrafsinade 1 ohne Faß 28,50 M., do. II ohne Faß 28,37'/, M., Würfelzucker I mit Kiste 31,27'/, M., do. II mit Kiste 29,90 M., gemahlene Brodrafsinade mit Sack 30,02»/, M., do. Raffinade mit Sack 28,50 M., gemahlener MeliS I mit Sack 28 00 M., Farin mit Sack 23,90—26,90 M. — Tendenz: Stetig. Prtrol^m. Breme», 20. Juli. RaffinirteS Petroleum. Faß zollfrei Loco 6,55 B. tober 5,18 G., 5,19 B. MatS Juli 5,82 G., 5,83 B., August 5,82 G., 5,83 B., Ma, 1901 4,74 G., 4,75 B. — «ohlrapS August 13,15 G.. 13,25 B Petersburg, : 0. Juli. Weizen loco 9,70. — Rocgen loco 6,30. — Hafer loco 3,50—3,75. — Leinsaat loco 18,00. — Talg loco 46—55, Argust 52,50. Rew-Vorl, 20 IM. (Anfang). Wetzen September 80»/^ behauptet. — Mai« September 43»,, behauptet. «vitmm. 20. Juli. (Anfang). Weizen September 76»/,. - MatS September 38»/,. — Schmalz September 6 67. Zahlungseinstellungen. Kontur» wurde eröffn«»: über das Vermögen deS Bäckermeister» Karl Otto Bonossky in Johanngeorgenstadt, über das deS Fuhrwerksbesitzers Hugo Ar thur Garbe in Burgstädtel bei Dresden, über das des Fabri kanten Theodor Reiher in L. Lindenau und über de- Nachlaß deS Buchhändlers Philipp Christian Gütlich in Leipzig. Im Heumonat. Von Gustav Heick. (Nachdruck verboten.) So viel Lust und Freude ermüdet. Die Vögel haben ihr ganzes Repertoir durchgesungen und es waren nicht wenige der Lieder, die sie eingeübt hatten. Zwar die Melodie scheint dem Nichtkenner fast immer die gleiche zu sein und doch sind der Variationen so viele, o wer die Vogelsprache versteht, der weiß auch, daß es immer andere Worte sind, die der kleine Sänger singt. Nun ruhen sie und schonen ihre Stimmen für das nächste Frühlingsfest. Aber doch sind einige, die unermüdlich weitersingcn, jubilieren, darum ist mir die Lerche fast lieber als die Nachtigall. Wie kurze Zeit ist es doch, in der sie ihr Wunderlied erklingen läßt, die Lerche aber: sie weiß kein Ende mit ihren Liedern. Und die Blumen ans der Wiese sind so müde. Es war ja auch fast zu viel des bunten Blühens. Man denke: eine Wiese, so lang, unendlich lang, das alles voller Blumen, roth und blau, weiß und gelb. Das Auge wurde trunken von so viel Blüthenglanz. Und das flimmerte und flirrte in der goldenen Sonne, die Bienen umiummteu die Blumenkelche, die Schmetter linge umgankelten sie. Und wenn die Sonne zur Rüste ging und der Dämmer senkte sich wieder über das bunte Blumenseld, da hob ein Duften an und ein geheimes Streben: ob die Elfen nnd Nixen ihren Tanz hielten? Dann kam der Mond mit seinem Silberlicht, nnd die Blumen schliefen und träumten. Aber endlich waren sie zu ermüdet und erwachten nicht mehr, die Köpfchen hingen nieder und statt der bunten Farbenpracht ward's bräunlich aus den Wiesen. Es schlief sich traumhaft schön in der heißen Sonnengluth. Die Cykaden zirpten — man Hütte nicht mehr auf wachen mögen, fo wohlig schlief sich's. Da machte der Bauersmann mit feinem Weibe seinen Sonntagsspaziergang uno wie sie die Wiesen durchwanderten, da sprachen sie vom Mähen. Die Blumen Härtens in ihrem festen Schlafe nur halb. Am anderen Morgen da klang's wieder, scharf und klingend. Die Sensen wurden geschärst. Und dann gings mit gleichmäßigen Strichen durch das bräunliche Gras- und Blumengewirr ... rrsch — rrsch. In langen Reihen liegt das Gras. Aber wie düstet es jetzt wieder, köstlich und würzig. In dem frisch gemähten Wiesengras und dem frischen Heu steigen die konzentrierten Wohlgerüche der Gräser und Blumen zu uns auf; viele lieben den Duft des Heues mehr als den frischer Blumen. Wenn die Wiesen der Sense harrend, braun und schlaftrunken im Sonnenbrände stehen, so mahnt das gar sehr an das Scheiden des Sommers und doch meint man, er sei kaum in's Land gekommen. Während aber noch dos Heu in lang gestreckten Reihen liegt, sprießt es aufs neue unter der Schatten gebenden Heudccke und ehe der letzte Wagen des duftenden Heu's eingcfahren ist, prangt auch die Wiese schon wieder in frischem Frühlingsgrün. Hoffe Seele, der Sommer ist noch nicht dahin und der Herbst beut neue Freuden. — Wie sich doch ein Kornfeld verwandelt. Im Mai grün, üppig, hosfnungsfroh emporstrebend. Im Juni, wenn die Aehren beginnen sich in rothbrännlichem Glanz zu färben, wenns wogt und wallt, wenn sie auf- und niedergehen, die Aehrenwogen — wenn die Blüthezeit kommt und ein leifer Windhauch über das Aehrenfeld geht, wenn dann die Blütenftaubwolken über die grünen Wogen ziehen, dann, dann ist das Aehrenfeld am schönsten. Das ist im Juni Hast du in dieser Zeit einmal ein Aehrenfeld paf- siert, wenn die Sonne sank? Da färbt sich das bräun liche Rot in rotes Gold, da fließt das Gold förmlich über die Wogen hin, es scheint mit dem Rot der Abend sonne in weiter Ferne zusammen zu fließen und sich herab über die Felder zu ergießen. Das ist eine Har monie von Farben und Duft, die die Seele umfängt und umstrickt wie ein Gesang aus Himmelshöhen. Das klingt etwas überschwänglich, aber wer solche Musik versteht, der wird mir recht geben und wer kein Auge und Ohr für solche Naturerscheinungen hat, der ist um eine schöne Gottesgabe ärmer. Ist nun der Höhepunkt der Schönheit des Korn feldes vorüber? Ein milder Sommerabend ist's. Dunkelblau Vermischtes. * Ueber einen ostpreußischen Schulpalast wird aus Mallwischken berichtet: Einen nicht geringen Schrecken hatten dieser Tage der Lehrer F. und seine Schüler in dem benachbarten Dorfe P. Mährend des Unterrichts gab es Plötzlich einen Knall. Man ge- Mas fallen die Erfinder ans der patent- amtlichen Ktatistik lerne»? (Originalmittheilung vom Patentanwalt Sack, Leipzig.) * Auch die Statistik vom Jahre 1899 über die Thätigkeit des Patentamtes auf dem Gebiete des er finderischen Schutzwesens zeigt wiederum, daß die Er finder in vielen Fällen bei der Nachsuchung um Schutzrechte, besonders Patente, nicht mit derjenigen Vorprüfung und Vorsicht zu Werke gehen, welche ge eignet ist, die Zahl der abgewiesenen Patentgesuche zu vermindern. Die Statistik lehrt, daß nur ca. 33 Proc. sämmt- licher Patentgesuche zu einem endgiltigen Patente führen. Obwohl zuzugeben ist, daß eine große Anzahl dieser Abweisungen lediglich wegen Nichtneuheit der Erfindung erfolgt, so ist nicht zu verkennen, daß auch eine beträchtliche Zahl wegen mangelnder Patentfähigkeit abgewiesen worden ist. Um solche zwecklose Eingaben zu vermeiden, sollen die Erfinder bezw. Patentsucher einestheils so weit wie möglich eine Vorprüfung der Neuheit ihrer Er findung vornehmen, was durch Einsichtnahme der in verschiedenen Städten Deutschlands kostenlos aus liegenden Patentschriften der bereits ertheilten deutschen Patente erfolgen kann, anderntheils ist es zweckdienlich, sich bei einem erfahrenen und rückhaltlos offen ur- theilenden Patentanwalt darüber zu befragen, ob eine Erfindung den Charakter der Patentfähigkeit aufweist oder nicht. Würden diese einfachen Grundsätze stets befolgt, fo würde jedenfalls auch die Zahl der Patent gesuchsabweisungen eine geringere werden. Mrchliche »«chrichte« ParochieSt. Lbristophori zu Hoheusteiu-Srustthal. Am 6. Sonntag nach Trinitatis, den 22. Juli, früh 7 Uhr Beichte und Commaniou. Vormittag 9 Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt über 2. Tim. 3, 15—17. Herr Diac. Günther. Nachmittag V»2 Uhr kirchliche Unterrednng mit den confirmirten Jungfrauen. Ev.-luth. Jünglingsverei«: Abends 8 Uhr im VeretnS- locale. Ev.-luth. Jaagfraueaberet«: Abends »/g8 Uhr im Ver« linslocale. Evang. Arbeiterverein: Sonntag, den 22. Juli, Nach mittags Theilnahme am Waldgottesdtenst des Brudervereins in Lichtenstein. Abmarsch 1 Uhr vom Martin Lutherstifte. Um recht zahlreiche Betheiligung wird gebeten. Bibelniederlage aus dem Pfarramte: Traubibel zu 5 und 3 Mk., Confirmanoenbibel zu 1,80 Mk., Schulbibel zu 1,50 Mk., Neue Testamente zu 80 und 30 Pf Bibellesezettel sind auf dem Pfarramt« zu haben. Parochie St. Trinitatis z« Hohenstein-Ernstthal. Vom 15. bis 21. Juli 1900. ' etauft: Carl Willy, S. des Handarbeiters Ernst Eeorg Mann. Wilhelm jLinus, S. deS Webers Friedrich Wilhelm M othes. Anna Martha, T des Friseurs Johann Martm Ur ian. Helene Elisabeth, T. des Webers Martin Emil Esche. Eduard Willy, S. des Bahnarbeiters Johann Gustav Heinig. — 1 unehel. S. Begraben: Helene Gertrud, T. des Webers Friedrich Wil helm Hanke, 5 M. 13 T. Anna Frieda, T. des Schuhmachers Alouts Josef Anders, 2 M. 22 T Erna Minna, T. des Militär-Invaliden Carl Oskar Lorenz, 7 M. 27 T. Curt Bernhard, S. des Apprcteurs Bernhard Wilhelm Friedrich, 3 M. 23 T. Anna Emma, T. des Hausmanns Oskar Ernst Schilling, 4 M. 6 T. Helene Clara, T. des Webers Carl Hermann Richter, 2 M. 21 T. Ein ungetaufter S. des We iers Arno Curt Arnold 20 Std. Ungetaufte T. des Weber- Carl Hermann Gläßer, 9 T. — Ein unehel S., 1 M. 8 T. Am 6. Sonntag nach Trinitatis früh 7 Uhr Beichte und heil. Abendmahl. Vormittag 9 Uhr Predigtgottesdienst (Matth. 5, 44—48.) Herr Pastor Schmidt. Vormittag 11 Uhr KindergotteSdteuft. Abends ' ,8 Uhr Juagfrauenverem im Eantorat. Wochenamt: Herr Hilssgeistlicher Seidel. Von Oberlungwitz. Wochenamt: Herr Pastor Laub«. Bou GerSdorf. Am 6. Trinitatissonniag, den 22. Juli, früh 9 Uhr Gottesdienst. Herr Pastor Böttger. Nachmittag »,2 Uhr KindergotteSdieuft. Abends '-,8 Uhr Jungfrauenverei« in der Psarre. Dienstag, den 24. Juli, Abends 8 Uhr Bibtlftaave. Die Woche für Begräbnisse und Hauscommunionen hat Herr Htlfsgetstlicher Marx, für Taufen und Trauungen Hm: Pastor Böttger. Ter für Sonntag, den 22. Juli geplante Aamilienabend findet erst Ende August statt. von Wüsteubraud. s«t»«w« «»d Futtermittel. Pest, 20. Juli. Wetzen loco ruhig, Octoder 7,45 G., B. — Roggen October 6,65 G., 6,66 B. — Hafec Oc. .wahrte, daß ein Balken der Decke des Schulzimmers gebrochen war und daß die beiden^Enden sich drohend Inach unte Am 6. Sonntag nach Trinitatis — 22. Juli 1900 — Vormittags ' ,9 Uhr Beichte; 9 Uhr PrcdigtgotteSdienst mit heil. Abendmahl. Nachmittag 1 Uhr kirchliche Unterredung mit oen Con firmirten der letzten 3 Jahre. Bon Grumbach mit Tirschhetm. Am 6. Sonntag nach Dreieinigkeitsfest, 22. Juli 1900, früh »/,8 Uh> Gottesdienst. Bou Langeuchursdorf. Am 6. Sonntag nach Trinitatis, früh 9 Uhr Predigt- gotteSdienft. Herr Canb. Kranichfeld Wolkenburg. Bou Bernsdorf. Am Sonntag, den 22. Juli, (Dom. 6. p. Trtn.), Vor mittag 9 Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt über 2. Timoth. Handel nnd JMmftri Wechsel. - Amsterdam per 100 Ct. fl. 3»/,° fpannt sich der Himmel über die Erde und golden leuchten die Sterne aus dem tiefen Blau. Sinnend verliert sich der Blick in die Unendlichkeit und wenn er niedersinkt auf die Erde, so scheint sich das Blau des Himmels mit dell goldenen Sternen auf ihr wieder- ruspiegeln: die goldnen Kornfelder mit den blauen Sternen der Kornblumen. r Das ist der Höhepunkt. Die Julipracht des Korn-.r,.^—/. --— , selbes. Bald kommt der Sensenmann und wenn erst! nach unten neigten. Lehrer und Schüler mußten die?,46 — Aus der Rheinpsalz, 17. Juli. Ein gräß liches Unglück ereignete sich gestern in der Gemarkung des Dorfes Ruchheim. Der Ackerer Walter mähte mit der Mähmaschine auf dem Felde Korn und schnitt! hierbei dem dreijährigen Mädchen seines Bruders beide! Füße ab. Das arme Wesen ist noch am Leben. München, 14. Juli. Die bayrische Staats regierung genehmigte die Errichtung einer Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie in München und wird sie finanziell unterstützen. Hierdurch erhält Bayern die erste derartigeBildungsanstaltinDeutschland. DiScovt. /t. S. p. 8 T. 169,15 G ^l. s. p. 2 M. 168,— G »k. S. p. 8 T. 81,15 G u. S. P. 3 M. 80,25 V /k. S. p. 10 T. 76,30 G U. S. p. 2 M. k. S. p. 10 T. 80,85 G /k. S. p. 8 T. 20,46 G U. S. p. 3 M. 20,26 G ,k. S. p 14 T. U. S. p. 2 M. /k. S. p. 8 T. U. S. p. 3 M. 81,45 G. 80,75 G /k S. p. 8 T. II. S. p. 3 M. k. S. p. 8 T. ,k. S. p. 8 T. 84,15 G >1. S. p. 3 M. 83,15 G °/o — Lombard-i -F. 6°/».
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