Volltext Seite (XML)
Zwei Weltea Roman von O. Elster. W. Fortsetzung. ^Nachdruck verboten). „Tue ich das, gnädiges Fräulein? Bringe ich ihr nicht alle Ehrerbietungen entgegen, welche ihre jetzige gesellschaftliche Stellung erheischt?" Gewiß — aber — ich weiß wirklich nicht, wie ich mich ausdrllcken soll . . . die Rücksicht auf den Grafen, der . . . jenes Geheimnis nicht kennt..." i* Kurt von Platen sah sie lauernd an. IIn seiner Seele tauchte plötzlich ein Plan auf. L„Wahrhaftig, gnädiges Fräulein", sagte er lachend, „ich glaubte natürlich, man habe dem Grafen reinen Wein eingeschenkt. Aber ich habe nicht die geringste Veranlassung, ihn aufzuklären und ich werde es auch nicht tun, wenn man mich nicht dazu reizt." „Wie Sie nur so sprechen können, Herr^von Platen! Verstehen Sie mich denn in der Tat nicht? Ich meinte . . . daß Sie mit Rücksicht auf den Grafen ... der ... einen gewissen Verdacht . . . nein, das ist zu viel gesagt . . . ich weiß nicht —" Kurt erhob sich. „Bemühen Sie sich nicht weiter, gnädiges Fräulein", sagte er lächelnd. „Ich verstehe Sie vollkommen. Ich soll mich hier nicht wieder blicken lassen, um nicht unliebsame Erinnerungen wach zu rufen . . ." „Herr von Platen —" ihre Stimme klang weich und bittend. Das verlegene Erröten ihres Gesichts ließ ihre liebliche Schönheit noch mehr hervortreten. „Seien Sie mir nicht böse", fuhr Sie fort und reichte ihm die Hand, die er rasch ergriff und an die Lippen führte. „Ich bin Ihnen nicht böse, gnädiges Fräulein", sagte er hastig. „Aber ich kann Ihren Wunsch nicht erfüllen." „Ah — weshalb nicht?" „Weil Sie hier weilen!" „Herr von Platen —" ihre Hand zuckte in der seinigen, aber er ließ sie nicht frei, sondem umfaßte sie mit warmem, festem Griff. „Ja, Fräulein Marianne — einmal muß ich Ihnen mein Herz ausschütten. Solange Sie in diesem Hause weilen, kann ich es nicht meiden, denn ich muß Sie sehen, ich muß mit Ihnen plaudern, soll ich nicht unglücklich werden. Nicht des Grafen, nicht der Gräfin wegen komme ich hierher, nur um Ihretwegen, Marianne, nur weil ich Sie liebe . . . werden Sie die Meine und mich kümmert weder der Graf noch die frühere Miß Griswold, noch deren Vater . . ." „Aber das ift ja unmöglich!" „Weshalb unmöglich? Ich bin frei und unabhängig — ich vermag Ihnen ein sorgen freies Leben zu bieten — ich liebe Sie und bitte um Ihre Hand ..." Marianne stand wie betäubt da. An eine solche Möglichkeit hatte sie niemals gedacht. Sie verkehrte in durchaus harmloser Weise mit Kurt und nun sah sie sich plötzlich vor eine solche schwerwiegende Frage gestellt. Sie rang nach Atem, mit einer heftigen Be wegung entzog sie ihm die Hand. „Sie wollen mich verspotten, Herr von Platen." „Marianne — ich schwöre es Ihnen zu ..." „Schweigen Sie — schweigen Sie! Es ist unmöglich — undenkbar — ich — ich — liebe Sie nicht ..." Kurt trat etwas von ihr zurück. Er war bleich geworden. Er zerrte an seinem Schnurrbart. Seine Stimme zitterte leicht, als er erwiderte: „Es ist vielleicht das erste Mal, daß ich auf richtig und wahr empfinde, Marianne. Soll ich in dieser aufrichtigen, wahren Empfindung ge täuscht werden? Dann allerdings würde ich keine Rücksicht nehmen auf die Gräfin — auf den Grafen . . ." Sie starrte ihn erschrocken an. „Sie wollten, Herr von Platen," stieß sie fassungslos hervor ... „ich halte Sie dessen nicht für fähig . . ." „Ich würde mich nicht mehr für verpflichtet halten, jenes Geheimnis, von dem Sie vorhin sprachen, als Geheimnis zu bettachten. Edith Griswold hat mich einst tief verletzt — jetzt, da ich Ihnen, Marianne, mit einem wahren, innigen Gefühl mich nahe, jetzt stoßen auch Sie mich zurück — welche Rücksichten habe ich da noch zu nehmen?" „Herr von Platen, das ist . . ." „Sprechen Sie nicht weiter, Marianne. Sie sind^mir gegenüber offen gewesen, ganz offen, auch ich nehme dieses Recht, offen zu sein, für mich in Anspruch. Ich liebe Sie — nur Sie — weisen Sie mich zurück — dann halte ich mich an keine Rücksicht gebunden. In ihrer Hand, Marianne, liegt unser aller Schicksal. Nicht jetzt verlange ich Entscheidung — Sie sind erregt, überrascht — aber ich hoffe, daß diese Entscheidung — zu meinen Gunsten ausfällt, und werde ge duldig warten. Leben Sie wohl, Marianne — auf baldiges, recht baldiges Wiedersehen . . ." Er ergriff ihre Hand, die sie ihm willenlos überließ, küßte sie mit ehrerbietiger Zärtlichkeit und verließ das Zimmer. Wie aus einem schweren Traum erwachend, sah sich Marianne um, dann schlug sie laut schluchzend die Hände vor das Gesicht. (Fortsetzung folgt.) Kirchennachrichte«. Parochie St. TrinitatiS Hshenstein-Ernstthal. Donnerstag, den 17. September, abends 8 Uhr Kriegs« betstunde. Parochie St. Ehristophori Hohenstein-Ernstthat. Donnerstag, den 17. September, abends 8 Uhr Kriegs» betstunde in der Kirche. Von Oberlungwitz. Mittwoch, den 16. September 1914, abends 8 Uhr Kriegs betstunde. Von Gersdorf. Donnerstag, den 17. September, abends 8 Uhr Kriegs« betstunde in der Kirche. Von Bernsdorf. Donnerstag, den 17. September, vorm. 9 Uhr Wochcn- kommunion. Von Langenberg mit Meinsdorf. Donnerstag, den 17. September, 6 Uhr Kriegsbetstundc. Von Langenchursdorf mit Falken. Mittwoch, den 16. Sept., abends 6 Uhr Kriegsbetstunde. Freitag, den 18. Sept., vorm. 10 Uhr Wvchenkommunion. Von Erlbach-Kirchberg. Mittwoch, den 16. September. Kirchberg: Abends halb 8 Uhr Kriegsbetstunde. Von Wüstenbrand. Mittwoch, den 16. September, abends Vst) Uhr Ver« sammlung des eo.-luth. Jünglingsvercins im Psarrhanse. Donnerstag, den 17. September, abends 8 Uhr Kriegs- betstunde in der Kirche. Von Ursprung. Freitag, den 18. September, abends halb 6 bis halb 7 Uhr Kriegsbetstunde. Ml in den neuesten Mustern Zeichnet die Kriegsanleihen! Narain können vir «vüdvrtrvKIivks Vorteil« beim Linkuut von 1. Unsere Lieferanten gehören zu den größten und leistungsfähigsten der Branche. 2. Wir kaufen zu festgesetzten Vorzugspreisen maßgebend für eine Gruppe größerer Detaillisten Deutschlands. 3. Wir führen nur garantiert reinwollene Strickgarne, weich und elastisch. 4. Unsere 10 Marken Strickgarne geben ein anschauliches Bild davon, welche große Bedeutung wir diesem Artikel beilegen. 8. Unsere Preise find der Qualität entsprechend außergewöhnlich billig. Zahle 20 25 28 33 38 44 Pfg. V- Pfd. 100 125 135 160 185 210 Pfg. LckzW Nttlld mit weißem Kreuz, edelstes Material -185 s (Lis-spaia MaUp blauschild, garantiert filzfrci, -185 vllfMrllIlvvllr höchste Haltbarkeit, Vz Pfund 1 i ^llgslrlr «IlllN bestes Material '/r Pfund Krimmerwolle, Strautzenwolle, Dochtwolle, Sporttoolle. L WpMl LkN SH-Om-«Al, - -> KMIUIM vi Uv., «IMM. Sk kmnd MH-SN. unU Unskon-Külv unU -MükLvn Unseren im Felde stehenden Landsleuten kann unsere Zeitung auf Antrag als MM-AlWNeiWt nachgefandt werden. Erforderlich ist als Adressenangabc: Vor- und Zuname, Dienstgrad, Angabe des Regiments, Bataillons oder der Kompagnie, Eskadron, Batterie, der Brigade oder Division und des Armeekorps. Der Bestimmungsort darf nicht genannt werd n. Die Nachsendung kann jederzeit beantragt werden. Bestellungen nimmt unsere Geschäftsstelle entgegen. in bekannt guten Qualitäten UN- billigsten Preisen empfiehlt und bittet bei Bedarf um gütige Berücksichtigung Paul Weber, MrlNWitz. Frauen-Krankheiten, Knickungen, Verlagerungen, Verwachsungen, Ausstösse behandelt nach Thure-Brandts Heilmethode krau L. Institut,Mtur»«, Lerärk Odernnitr. 1 Minute von der Haltestelle „Ratskeller". Telephon Nr. 18. Täglich geöffnet. Frische schwedische Preißel-eeren, prima Ware, empfiehlt Paul Stark, Grünwarenhandlung, Hoh -Er., Hohestraße 4. Frische Flecke empfiehlt Oskar Pausch, Hohenstein-Er. Pianino, Mahagoni, sehr schön im Ton, sofort verkäuflich Hoh.-Er., Neumarkt 6, I. Fünf bayerische Zugochsen zu verkaufen. Hermann Kanis, Oberlungwitz. Ange Schweine verkauft Anton Götze, Kirchberg-Erlbach. SWteMt! Vielfach patentiert, enthält sämt liche Nährstoffe des Kornes, un erreicht im Wohlgeschmack. WU" Aerztltch empfohlen. Ruffs Bäckerei, Hohenstein-Ernstthal. New. Nuewehr, II. Kompagnie, Hohenstein-Er. Zu der Donnerstag, den 17. September, stattfindenden Beerdigung unseres Mitgliedes, des Herrn Gustav Schreiber, stellt die Kompagnie nachmittags Uhr in dunkler Uniform, Helm und weißen Handschuhen im Gast haus „Stadt Glauchau". Reger Anteilnahme sieht ent- Eine MWse, Schleis« mW, Kastenwagen, sowie ein komplettes leichtes u. schweres Kumtgeschirr, alles sehr gut erhalten, billig zu ver kaufen. M. N Seiler, Wüstenbrand, am Bahnhof 49. Reindl. Giebelstube mit 2 Kammern sofort zu ver- mieten Th. Möckel, Gersdorf, Weststraße 129 x. fEine kleine für ältere vorgerichtete vlUvk, Leute passend, ist billig zu vermieten bei Hermann Schaarschmidt, Oberlungwitz Nr. 24. 2000 Msi-b als 2. Hypothek noch unter Brandkaffe sofort oder Ende September gesucht. Ange bote unter u. 0. 7l an die Geschäftsstelle dss. Bl. erbeten. WMk UM UUM 6sxrüadst 1856. : UV U111lio »VN tUsrU. vmpksklsn uns rur ^bwiolroluo^ alisr das 8ankk»ok bs- trsllsndsn Ossobökts, insbssoudsrs übsruskmsn wir »uvk öarsinluAsri rur VsrririsunA und vsr^ütsn bis Luk woitsrss an Ainssn: Z^lo bki läKlielitzi- 40» bvi tziumoiMtjStzl' Lüuäbili'kmt bm ärtzimolltttiKör MnädLikoit 0 doi 8tz6d8M0uuti^tzr LünädLikM. Ourok VsrorduuuA dss XöniAl. 8äoks dusti^ministsriums ist bvstimmt wordon, dass NünckolAolckor im b's.IIs dss H 1808 dss 8. O.-L. bsi unssrsr Lank sinxslsAt wsrdsu konusn. filialk ävr- KIlMiMN llkMllKN 6M-ÜI1M kv8t8tr»88« 15 Olltzumilx k088in»ikt 9 rvlspbon 969, 1165, 8451, 8452, 8453. Ist 44. l Die Vorgänge ans den ! . KrieManMen » können unsere Leser nur an Hand einer guten Karte verfolgen. » Wir liefern daher an jedermann i Wandkarten von Mittel- s i Europa und dem Balkan, s > in vielen Farben gedruckt. Die Karten enthalten Städte, » ' Flecken, Dörfer, Eisenbahnen, Wege mit Kilometer-Ent- H > fernungen, Seen, Flüsse, also alles, was eine vorzügliche H » Karte bringen muß. — Die Karten sind zu haben für ! 60 Pfg., 80 Pfg., 128 Pfg. und 150 Pfg. — mit Ortsregister 50 Pfg. mehr - » H in unserer Geschäftsstelle. Die Karten liegen in unserer ! ! Geschäftsstelle zur Ansicht aus; auch nehmen unsere Boten H Bestellungen entgegen. f GeWsissteste des ! I „HohtnstM-Ernstthuler Anzeigers" s mit Nebenausgaben » » „Oberlungwitzer Tageblatt" und „Gersdorfer Tageblatt". » Feldpost-Briefumschläge sowie Feldpost-Postkarten sind zu haben in der Bnchdruckerei Horn L Lehmann. Druck und Verlag: Horn L Lehmann. Verantwortlich für die Schristleitung Emil Horn, HoheNstein-Emstthal.