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b) Rezitativ und Arie aus der Oper »Ezio« Folie e colui, ehe al tuo favor si fida, Instabile fortuna! Pur troppo, o Sorte infida, Folie & colui, ehe al tuo favor si fida. Töricht ist der, der deiner Gunst Vertrauet, o treulose Fortuna! Ja, wahrlich, du falsches Schicksal, Töricht ist der, der deiner Gunst vertrauet! Nasce al bosco in rozza cuna Un felice pastorello, E con l’aure di fortuna Giunge i regni a dominar. — Presso al trono in regie fasce Sventurato un altro nasce E fra l’ire della sorte Vä gli armenti a pascolar! Waldentstammt, aus rauher Wiege, Kommt ein hochbeglückter Hirte, Eine Laune der Fortuna Hebt zur Herrschaft ihn empor. — Nach dem Thron, in Königswindeln Unglückselig ein andrer Knabe, Der vom Zorne seines Schicksals Wird verdammt zum Hirtenstab! (Übertragung von Dr. Wolfgang Rosenthal, ZWEITER TEIL Vorspiele zum L, II. und III. Akt der musikalischen Legende »Palestrina« von Hans Pfitzner (geb. 1869) I. In geheimnisvoller Stetigkeit sich aufbauend die stille, schöpferische Welt Pale- strinas — Klänge aus dem visionären Gesänge der alten verstorbenen, Palestrina in nächtlicher Einsamkeit erscheinenden Meister der Tonkunst — wie in tiefsten Traum wesenlos hineinklingend das Thema von der weltlichen Macht der Kirche — alles in ernster Kombination verwoben, ausklingend in die letzten, entrückten Worte Palestrinas: »Nun schmiede mich, den letzten Stein »An einem deiner tausend Ringe, »Du Gott — und ich will guter Dinge »Und friedvoll sein.« II. Das Konzil zu Trident: die »Welt«, chaotisch, turbulent, »fremde Larven, ver folgend halb und fliehend, Wut und Angst im ziellos aufgeriss’nen Blick«. Immer gewaltiger sich darüber bauend die mittelalterlich starken, breiten Themen der kirchlichen Macht, gipfelnd in dem im I. Vorspiel traumhaft angedeuteten Thema, das jetzt in großartiger Feierlichkeit erklingt. III. Palestrina, nach all den durchlebten seelischen und körperlichen Erschütterungen noch abgewandter, noch schmerzlicher vertieft. Die wachsende innere Erregung löst sich unter innigen, tröstenden Klängen —: der den Vereinsamten zärtlich um gebenden Liebe seines Sohnes Ighino und der schließlich ruhigen, fast heiteren Ergebung in sein Schicksal — zu immer tieferer Ruhe, dunkel abklingend. [Felix Wolfes'} Zwei Gesänge mit Orchesterbegleitung,vorgetragen von Herrn Bockeimann a) Erlkönig. Ballade für eine Singstimme mit Klavierbegleitung von Karl Loewe (1796—1869), instrumentiert von Hans Pfitzner Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.