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b) Canzonetta von Salvator Rosa (1615—1673) Star lontan da colei, ehe si brama, E d’amor il piü mesto dolor. Star vicino al bei idol, ehe s’ama, E il piü vago diletto d’amor. Fern von ihr, die das Herz einst entzückte, Ist des Liebenden brennendster Schmerz; Nah dem Bild, das die Seele beglückte, Höchste Lust für ein liebendes Herz. c) Arie von Antonio Come raggio di sol, mite e sereno, Sovra placidi flutti si riposa, Mentre del mare nel profondo seno Sta la tempesta ascosa. Cosi riso talor gaio e pacato Di contento, di gioia un volto infiora, Mentre nel suo segreto il cor piagato S’angoscia e si martora! Caldara (1670—1736) Wie der lachenden Sonne Strahlen milde Über träumende Fluten schmeichelnd gleiten, Während auf tiefem Meeresgründe wilde, Empörte Wogen streiten. — Also mag wohl ein Lächeln oder Scherzen Von der Freude dir und vom Glück erzählen, Während die tiefste Seele Angst und Schmerzen Und Sehnsucht grausam quälen. d) Danza fanciulla von Danza, danza, fanciulla gentile Al mio cantar; Gira, vola, leggiera, sottile, Al suono dell’ onde del mar. Senti il vago rumore Dell’ aura scherzosa, Che parla al core Con languido suon. E ehe invita a danzar Senza posa, Danza, danza, fanciulla gentile, Al mio cantar! Francesco Durante (1684—1755) Tanze, tanze, du liebliche Kleine, Nach meinem Singen; Sollst dich drehen, Leichtfüßige, Feine, Beim Rauschen der Wogen dich schwingen ! Ach, es kosen und scherzen, Es flüstern die Winde Mit deinem Herzen So sehnsüchtig leis. Tanz’ nach unserm Gesang, Tanz’ geschwinde! Tanze, tanze, du liebliche Kleine, Nach meinem Sang. Drei Tanzstücke aus dem heroischen Ballett »C^phale et Procris« von Ernest Grütry (1742—1813), für den Konzertvortrag frei bearbeitet von Felix Mottl. I. Tambourin. Presto ma non troppo. II. Menuetto. (Les Nymphes de Diane.) Moderato. III. Gigue. Allegro non troppo. Vier Lieder mit Klavierbegleitung von Hugo Wolf (1860 —1903), vor getragen von Frau Kammersängerin Dttrigo. a) Mignons Lied So laßt mich scheinen, bis ich werde, Zieht mir das weiße Kleid nicht aus! Ich eile von der schönen Erde Hinab in jenes feste Haus. Dort ruh’ ich eine kleine Stille, Dann öffnet sich der frische Blick, Ich lasse dann die reine Hülle, Den Gürtel und den Kranz zurück. Und jene himmlischen Gestalten, Sie fragen nicht nach Mann und Weib, Und keine Kleider, keine Falten Umgeben den verklärten Leib. Zwar lebt’ ich ohne Sorg’ und Mühe, Doch fühlt’ ich tiefen Schmerz genung, Vor Kummer altert ich zu frühe, Macht mich auf ewig wieder jung. Goethe